Chiptunes, 8 Bit Musik - How to?

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Wingx
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Hallo!
neuerdings ist mir was ganz interessantes an die Ohren gekommen und zwar "Chiptunes", oder auch 8 Bit Musik. Das ganze kommt aus alten Spielekonsolen, namentlich: Atari, C64, Gameboy, usw. Als ich über den Song hier gestolpert bin http://www.youtube.com/watch?v=UBVoONryE3s hats mich vom Hocker gehauen!
Ich spiele schon ein Weilchen mit Softwaresynthis, großen Samplerbibliotheken und Sequenzern alla Cubase herum. Meistens wahllos und nach Bauchgefühl, schwimmend im Meer von Möglichkeiten. Leider passt das dann an allen Ecken und Enden nicht zusammen und wirkt nicht stimmig. Jetzt diese minimalistischen Sounds so rocken zu hören ist beeindruckend. Also, die Frage an euch, wie könnte ich das am besten nachahmen?
Die Sache ist die: Das stellt man sich jetzt einfacher vor wie es ist, denn die richtig gut klingenden Chiptunes stammen auch direkt von den Chips der antiken Gerätschaften und sind auf, sehr skuril aussehenden, "Trackern" zusammengesetzt. Der Sequenzer verläuft beispielsweise vertikal:

dbp1.jpg


Nunja, habe diese paar Informationen nur mal schnell und chaotisch recherchiert. Wie würdet ihr das jetzt angehen? Man könnte sich die Sounds auch selber stricken und mit Cubase arbeiten, aber ich befürchte da kommt man einfach nicht an den Charme der originalen Sounds ran.
 
Eigenschaft
 
Vielleicht findest du hier ein passendes VST-PlugIn.
 
Den Zusammenhang zwischen originalen Klängen und Trackern sehe ich nicht. Das sind nur Emulationen.
 
Tracker waren schon das Mittel der Wahl damals und auch moderne Vertreter wie Renoise machen immer noch richtig Laune. Aber zwingend notwendig für diese Art von Musik sind sie sicher nicht. Da tut es im Prinzip jeder Sequenzer.

Am besten schaust Du Dir mal an, was die Kisten damals leisten konnten und damit musst Du dann versuchen auszukommen. So konnte der beliebte Commodore 64 nur drei Stimmen gleichzeitig abspielen. Die konnte man zwar relativ umfangreich in Echtzeit steuern aber mehr als drei ging einfach nicht. Die Kunst der Musiker bestand dann darin, irgendwie die Melodie, Akkorde, Bass und Schlagzeug mit geschickter Programmierung so ineinander zu verschachteln, dass es am Ende nach Musik klingt. Da kamen dann auch die Tracker ins Spiel, weil sie meist sehr nah an der Hardware agierten und damit die Limits ein wenig nach oben schieben konnten. Aber das muss ja heute nicht mehr sein.

Am besten versuchst Du für den Anfang, dreimal den gleichen monohonen Analog-Synth im Sequenzer deiner Wahl zu laden. Mit diesen Synths versuchst Du dann auszukommen. Keine Effekte oder sonstige Cheats. Als Hilfsmittel gibt es nur MIDI-Befehle, Automationskurven und deine Kreativität. :) Wikipedia hat auch noch ein paar gute Tipps für den Einstieg parat.

Die Timingschwankungen der damaligen Kisten und der 8-Bit-Lofi-Sound kommen dann als erst als Krönung zum Schluss.
 
also bei uns im proberaum kam mal einer mit nem waschechten gameboy (so'n riesen teil von anno-dazumal) an, da hatte er irgendwas ringesteckt wo normalerweise die spiele sind und hat dann damit losgelegt sowas zu machen. frag mich allerdings nich was dit war ^^
 
also bei uns im proberaum kam mal einer mit nem waschechten gameboy (so'n riesen teil von anno-dazumal) an, da hatte er irgendwas ringesteckt wo normalerweise die spiele sind und hat dann damit losgelegt sowas zu machen. frag mich allerdings nich was dit war ^^
Little Sound DJ wahrscheinlich.

In meiner alten WG hatte das einer und wir haben daran öfter mal geschraubt. Ist richtig dreckige Software die auch mal ganz gerne mit aller Konsequenz abschmiert - und macht sowas von tierisch Laune... spätestens wenn kratzige Gameboysounds aus dem Lautsprecher plärren.
Nebenbei ist das Ding auch ziemlich live tauglich. Pornophonique arbeiten damit auch soweit ich das weiß.

Ich persönlich stehe allerdings mehr auf C64 Sound (googelt mal nach SID-Station, auf dem Sender kommt immer richtig cooles Zeug in der Richtung, ebenso auf dem Schwesterprojekt MOD-Station, das gleiche für Atari).
 
Danke für die Antworten! Habe derweil mit allen möglichen Trackern herumgespielt...besonders die mit den fixen monochromen 800x600 Pixel Bildfläche, rudimentärer Maus und hexadezimalen Zahlensystem sind wohl eher was für den Hartgesottenen :D Aber ich finde man muss es gemacht haben, um zu wissen, was man dann später im Sequenzer der Wahl alles nicht machen darf. Zum Beispiel gibt es kein Panning, nur 4 Kanäle rechts und 4 links (zumindest bei dem Soundchip des Amiga, den ich versuche anzupeilen), was zu sehr interessanten Ergebnissen führen kann finde ich.

Tja, jetzt muss ich mir nur noch einen ganz einfachen Analog-Synth ohne Schnick Schnack suchen. Meinen Synth den ich bisher immer gerne verwendet habe, der FM8 (FM-Synthese...bissel zu hoch für mich), kann diese Retro-Sounds wohl eher nicht reproduzieren oder?
 
Moin, ich fahr auch voll ab auf diesen Chipsound. Neben der bereits genannten Software LSDJ (Little Sound DJ) für den Gameboy möchte ich auf das relativ neue Mssiah-Modul für den Commodore C64 hinweisen. Rockt mehr als eine Emulation, ist eben der Real Deal. Das Modul kostet so um die 50 Euro und hat sogar einen Midi-Anschluss mit drin, kann also über externe Sequenzer gesteuert werden. Auf dem Modul sind quasi verschiedene Programme mit denen man komfortabel diverse Sounds erzeugen kann und sogar ein Sequenzer, der ein bisschen an das gute alte Cubase erinnert und mit dem man Tunes machen kann, ohne sich goß in die "Tracker"-Materie einzuarbeiten. Technikfreaks können über eine zusätzlich erwerbbare Platine den C64 mit einem zweiten SID-Chip (der Soundchip des C64) aufpimpen und auch das wird dann von dem Modul unterstützt. Aber was schreibe ich mir hier die Finger wund, wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft sollte sich alles auf der Webseite www.8bitventures.com/mssiah/ angucken. Im Vergleich zu der erheblichen teureren SID-Station ist das wirklich ein richtiges Schnäppchen und sogar ein vielseitigeres Produkt. Gerade durch den Midianschluss und die "moderne" Softwaregestaltung ist das Ding auch für die Leute interessant, die einfach nur einen netten, günstigen Synth mit eigenwilligen Charakter suchen und nicht nur für Chiptune-Puristen.
 
Fürn Gameboy:
LSDJ (und nein das schmiert nicht ab.)
Nanoloop 1.5
Nanoloop 2.3 (Gameboy Advance)
Carillon (ab Gameboy Light aufwärts)

NES:
Nerdtracker II (PC)
NTRQ (Nes Rom, CARTRIGDE)
midiNES

C64:
Goattracker

Als VST's kann ich dir quadraSID ans Herz legen.

LSDJ und Nanoloop sind am einfachsten zu lernen und zu verstehen.

Um unnötige, gute, passende Werbung mit einzuschieben:
www.myspace.com/g0dlikemusic (LSDJ geballer)
abitchip.blogspot.com (deutscher chipmusic blog)
 
salute. Ich denke das ganz kannst du auch ganz einfach hinbekommen. Ich weiß ja nicht ob du so komplette tunes bauen willst wie in dem video oder ob du für andere productionen so sounds haben willst.
Im endeffect kannst du all das mit nem stinknormalen subtraktiven synthesizer mit sinuswelle machen und weißes rauschen machen. Is natürlich schon ne portion ahnung von der synthese die voarraussetzung. Um halt solche sound generell hinzubekommen musst du das ganze nochmal durch n bitcrusher oder n lofie effectgerät jagen. Gibts bestimmt irgendwo als freewareVST.
Du arbeitest ja mit mit 24bit bzw 32bit intern in deiner daw. Um diese sounds so schon alt klingen zu machen musse da n 4bit oder 8bit signal draus machen bzw. simulieren. Und dann klingt es schon sehr uhrich.

Mal n kleines beispiel was ich grad mal auch aus neugierde in 10 minütchen hingeklatscht habe! Is nur ein synth...reiner sinus ohne irgendwelche effecte. Nur mit LoFi effect...hab da n bisschen rumgespielt zwischen 1 - 16bit.

http://www16.zippyshare.com/v/18975500/file.html

greetz
 
Zu meiner Chipmusik/8Bit Zeit (2005-2006) habe ich folgendes Equipment verwendet:

Tweakbench Triforce & Peach (VST Plugins)
Korg Pro Wave Soundkarte (Zusatzkarte für Soundblaster.. auf Basis der Korg N/X Serie)
Roland JP8000 (VA-Synthesizer)
NI Battery (VST Drum Sampler)
Gameboy Advance & Gameboy classic rot (dazu jede Menge Spiele....darunter auch die Gameboy Camera)
CMT Bitcrusher (VST Effektplugin)

Als Sequenzer kam Cubase SE zum Einsatz und sehr sehr viel Nero Wave Editor für Samples
 

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