Da gab es doch mal Amps von Jim Kelley...?

  • Ersteller Miss Topisto
  • Erstellt am
Miss Topisto
Miss Topisto
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.02.22
Registriert
10.08.16
Beiträge
316
Kekse
1.983
Jedoch scheint es die Amps nicht mehr zu geben. Welches Konzept verfolgte Jim Kelley? Welchen Sound wollte er bereitstellen?
Es besteht eine Verbindung zu Suhr Amps, die Zusammenhänge habe ich nirgends herausfinden können.
Wurde das Produkt und der Name Jim Kelley eventuell von Suhr aufgekauft? Die Amps klingen ja sehr gut. Auch JoBo prahlt damit 9 Stück auf Nerdville zu bunkern.

Hier habe ich noch einen Eintrag im Netz gefunden von Udo Pipper.
https://www.gitarrebass.de/workshops/rare-bird-1980-jim-kelley-amp/

Folgedessen hat also Suhr die Produkte weitergeführt/gebaut. Nun steht jedoch bei Suhr.com ---> discontinued.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sieht tatsächlich so aus, als ob die Jim Kelley Amps nicht mehr hergestellt werden. So wie ich das verstanden habe, hat John Suhr die nicht aufgekauft, sondern die Amps zusammen mit Jim Kelley himself wieder aufgelegt. Das ist glaube ich schon 7 - 8 Jahre her.

Ich bin hauptsächlich durch Mark Knopfler auf diese Verstärker aufmerksam geworden, man sagt, dass er diese in den 80ern bei der Aufnahme des legendären Brothers In Arms Albums und der dazugehörigen Tour verwendet hat.

Die Jim Kelleys sollen ein recht puristisches Konzept verfolgen, denn anders als bei den meisten Amps, kommt hier der Sound nicht aus dem Preamp, sondern aus der Endstufe. Willst du also einen schönen kräftigen Overdrive-Sound haben, musst du den Lautstärkeregler weit aufdrehen. Zwar kannst du die Lautstärke dann mit dem passenenden Attenuator drosseln, aber als Wohnzimmeramp würde ich ihn nicht unbedingt sehen ;) Zu gern würde ich mal einen anspielen wollen, dann köntnte ich dir sogar Infos aus erster Hand geben, aber das lässt mein Geldbeutel nicht zu...

Ganz toll finde ich Bonamassa's Demo auf YT:

Interessante Infos zu den Amps gibt es außerdem noch hier:
https://www.mk-guitar.com/2012/06/1...facs-model-used-on-the-brothers-in-arms-tour/
http://www.jimkelleyamplifiers.com/home.htm
 
Die Jim Kelleys sollen ein recht puristisches Konzept verfolgen, denn anders als bei den meisten Amps, kommt hier der Sound nicht aus dem Preamp, sondern aus der Endstufe.

Die Verzerrung kommt nicht hauptsächlich aus dem Preamp, wie bei vielen Master Volume Amps , sondern mehr aus dem ganzen Amp.
Also muss man weiter aufdrehen um mehr Ampzerre zu bekommen. Solche Amps (weniger Preamp Zerre) sind idR saugute Pedalplattform Amps.

 
Die Verzerrung kommt nicht hauptsächlich aus dem Preamp, wie bei vielen Master Volume Amps , sondern mehr aus dem ganzen Amp.
Also muss man weiter aufdrehen um mehr Ampzerre zu bekommen. Solche Amps (weniger Preamp Zerre) sind idR saugute Pedalplattform Amps.

Das deckt sich auch mit meiner Aussage oben. Natürlich trägt auch das Preamp-Design zum Klang der Amps bei, jedoch sollte es bei den Kelleys etwas weniger ins Gewicht fallen als bei anderen Amps. Ich nenne mal den Soldano SLO 100 als Beispiel, bei dem z. B. der Großteil des Sounds vom Preamp kommt. Kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Kelleys eine sehr gute Pedalplattform sind. Auf ebay KA steht momentan übrigens ein Kelley für 3.700 €...
 
Wenn man den Schaltplan ansieht, dann ist das kein Hexenwerk, einfach eine Auswahl an guten Komponenten und eine saubere Abstimmung.
Müsste sich mit vorhandenem Material ohne weiteres nachbauen lassen
 

Anhänge

  • Jim Kelly Corrected.jpg
    Jim Kelly Corrected.jpg
    112,9 KB · Aufrufe: 202
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aloha .-)

In dem Schaltplan ist ein Fehler, die Anbindung zum Halltreiber muss auf der anderen Seite von C7 (also am Schleifer des Treble-Potis) erfolgen... Hab es gerade nochmal in der Original-Schematic nachgesehen.

SingleChannel.jpg

Hab den Plan mal angehängt, weil hier noch Hinweise zu Bias und Röhren stehen, evtl. hilft das einem Besitzer.

Zum Amp: Ich habe 2 Rhodes-Kunden, die den SingleChannel spielen, einfach ein geiler Amp. Ich glaube der Clou liegt unter Anderem in der etwas anderen Klangregelung (im Vergleich zu Marshall / Fender), die nicht so viel Pegelverlust macht wir die üblichen Schaltungen. Daher kann die Verstärkung intern relativ niedrig sein (V1a und V3a ohne Kathoden-Elko!), was offenbar der 'Transparenz' zu Gute kommt.

Jenzz
 
Die Kelleys sind Single Channel Amps mit Bandaxall Klangregelung, wie bei HiFi-Verstärkern. Dadurch lassen sich die Höhen und Bässe sowohl anheben als auch absenken. Bei 12.00 Uhr ist also die Neutralstellung.

Der Preamp ist super clean, die Zerre kommt aus der Endstufe (4 x 6V6 Röhren, wahlweise 60 oder 30 Watt, umschaltbar). Dadurch wurde optional auch der Kelley-Attenuator verkauft, damals ein Novum. In den 70ern gab es nur ein Modell von Altair. Tom Scholz kam erst nach dem Kelley-Attenuator.

Speaker waren JBL oder EV, je nach Wunsch und musste extra bezahlt werden.

Produktion von 1978 (Fortune-Amps, ab 1979 Jim Kelley Amps) bis 1985. Ca. 600 Stück weltweit gebaut.
2012 bis 2017 Kooperation mit Suhr-Technologies, ab 2018 baut er Einzelanfertigungen, die man in seiner Privatauktion ersteigern kann.

Modelle sind der Jim Kelley Amp mit und ohne Reverb, der FACS und der Line-Amp.

Werde demnächst mal ein Review dazu schreiben, wenn es denn so kommen mag......wenn denn der Amp bei mir demnächst aufschlägt......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn wir schon dabei sind, noch eine kleine Ergänzung:

Die Grundschaltung basiert auf einem Ampeg SB12 Bassverstärker. Jim hat einige Bauteile ausgetauscht bis ihm der Klang mit der Gitarre gefallen hat. Der FACS Amp hat im Prinzip einfach zwei Kanäle der Single Channel Version eingebaut zwischen denen man per Fußschalter wählen kann. Die Besonderheit hier ist, dass beim Umschalten auch der Attenuator mit reingeschaltet wird, wenn ich das richtig im Kopf habe. Ein Bekannter bekommt die Tage so einen, ich hoffe, da kann ich dann bald mal zum Testen vorbei schauen. :engel:

Die Endstufenröhren bei dem Amp werden mit verhältnismäßig hohen Spannungen versorgt (knapp 500V meine ich). Daher auch die hohe Leistung von 30 bzw. 60 W, was bei 2 bzw. 4 x 6V6 eher ungewöhnlich ist. Durch die hohe Spannung waren die Verstärker damals aber leider auch häufig defekt. Die durchschinttlichen 6V6 haben das einfach nicht lange mitgemacht. Es könnte sein, dass das ein Grund ist, warum sie nicht so häufig bei den "Großen" auf der Bühne gesehen wurden, weil die halt zuverlässige Verstärker brauchten. Obwohl der Klang an allen Stellen immer sehr gelobt wird. Was Trafos und die sonstige Hardware betrifft, sind die Verstärker aber top! Und mit military-grade Röhren oder den modernen JJ 6V6S laufen die Amps wohl auch trotz der hohen Spannungen zuverlässig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn wir schon dabei sind, noch eine kleine Ergänzung:...
Alles korrekt, so habe ich es auch gelesen.

485 Volt sind es, die an den Röhren liegen, da muss der Strom richtig eingestellt sein, sonst hält das nicht lange.

Gab und gibt ne Menge bekannte Musiker, die den Kelleys zugetan sind: Mark Knopfler, Bonnie Raitt, Lee Ritenour, Litlle River Band, Joe Bonamassa, Pete Thorn, David Grissom, Robben Ford, Lou Reed, Daryl Stuermer, Vince Gill, etc.

Das Ende kam mit dem Musikgeschmack Mitte der 80er und den damit aufkommenden Gitarrenracks. Single Channel Amps waren einfach nicht mehr angesagt. Vorstufenzerre mit cascadierten Vorstufen und Mastervolumen war angesagt, was Jim Kelley auch heute noch völlig gegen den Strich geht.

@iefes Der Amp Deines Bekannten kommt nicht zufällig aus Oldenburg?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Stratomano Ich werde ihn dann mal fragen. So viele gibt es vermutlich nicht auf dem deutschen Markt, da hat man schnell einen Überblick :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben