Daumen- und Fingerplektren

Ich benutze auch nur Daumenpicks. Liegt aber wohl daran, dass meine Fingernägel an den anderen Fingern lang genug sind. Nur am Daumen hab ich dann doch gerne das Pleck.

Vorallem wenn man Strumming und Picking gleichzeitig spielen will, ist das eine echt gute Möglichkeit.
 
Hi Fastel,

wenn Du bestimmte Effekte erzeugen möchtest vor allem etwas kräftige in die Saiten anspielen ist das die Sache Wert. Am besten Du suchst Die ein einfach Stück raus und übst solange bis es klappt. Mit dem Daumenplektrum würde ich zuerst beginnen, den Rest habe ich sein gelassen das war mir einfach zu fremd.

Gruß´und viel Spaß.....Otelis;)
 
MaxKeller
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Nekro
Ich habe nur wenig Hilfreiches zum Tema finden können, deshalb schildere ich meine Erfahrung.

Offensichtlich erging es mir wie so Vielen, man interessiert sich für das Spiel mit Fingerpic's, und hat die Dinger auch schon oft gesehen. Dann kauft man beim Musikalien Händler seines Vertrauens ein Satz. Probiert sie zuhause aus, und fühlt sich, als ob man gerade mit Moonboots auf die 110 Meter Hürden geschickt wird.
Dieser erste unangenehme Eindruck war bei mir so stark, dass die Dinger für ne ganze weile in der Schublade verschwanden. Das lag zum einen an der schlechten Passform an sich (dazu kommen wir später noch intensiver) und zum anderen, dass ich die Fingerpicks falsch herum auf den Fingern hatte. Das mit dem "falsch herum" war mit der Methode Versuch und Niederlage alsbald gelöst, fühlte sich auch beim zweiten Versuch noch sehr ungewohnt an. Blieb aber nicht so, um schon mal Eines vorweg zu nehmen.

Woher kam meine Motivation? Ich hatte mich Anfang des Jahres zu einem Solo Akustik Auftritt entschieden, animiert von einem Video



den Klassiker übst du jetzt, bis der so läuft wie bei den Jungs. Das war im Februar, ob das bis zum Auftritt im April geklappt hat, verrate ich nicht.
Mir geht es um das Picking, der Josh Turner aus dem Video verwendet das Travis Picking. Benannt nach Merle Travis, logisch kennt jeder, sonst eben kurz googln.
Wer das erlernen möchte und intensiv übt, der bekommt über kurz oder lang Probleme mit den Fingernägeln, wage ich jetzt einfach mal zu behaupten.
Zusätzlich wurden bei mir Haut und Fingernägel an beiden Händen sehr stark durch beruflichen Einsatz belastet.
Von vielen professionellen Gitarristen sehe ich immer wieder künstliche Fingernägel aus dem Nagelstudio. Das kam für mich nicht in Frage. Natürliche Fingernägel waren abgeschrammelt und wuchsen mit der Belastung nicht mit. Blieben mir nur noch die "quasi" Prothesen für die Finger.

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Hier zu sehen sind die gängigsten Daumen-Pics. Oben Rechts ein Finger-Pic von Dunlop aus Celluloid. Was nicht zu sehen ist, ist die Größe, hier L. Käuflich erwerben kann man auch M, was bekanntlich "medium" bedeutet.
Von "größe" zu sprechen, wir dem Dinngen nicht gerecht, denn selbst die mit "L" bezeichneten sind so klein, dass sie eher für zarte Kinderhände gemacht sind, als für gestandene Rocker.

In meinem Umfeld gab es nur die beiden Größen, evtl. stellt Dunlop auch noch S her, für die Embrionen unter den Gitarreros, keine Ahnung.
Später, bei meinen Einkaufstouren beim großen T., war in den Kommentaren ausnahmslos zu lesen "..zu klein!". Auch die Metall-Fraktion fehlt hier, kommt später!

Der Tip vom Verkauf war, die Fingerpicks aus Celluloid zu erwärmen, und somit aufzuweiten bzw. an die Finger anzupassen. Das funz. mit z.B. einem Feuerzeug nur bedingt, weil das Celluloid unmittelbar Feuer fängt, und mit einer Heißluftpistole konnte ich es nicht ausprobieren, da ich so etwas nicht besitze.
Eines konnte ich so aufweiten, dass es zum tragen reichte.
Das Ergebnis war für meine Finger aber unzureichend, so das weitere Experimente mit Kunststoff Fingerpics bis dato ausblieben. Um ein angenehmen Tragekomfort zu erreichen, bedarf es ein Mindestmaß an Durchmesser, d.h. die Möglichkeit des Aufweitens ist begrenzt.

Die Daumenpics sind von der Passform, so weit es sich um "L" handelt OK.
Wie bei Plektren, machen unterschiedliche Daumenpics einen unterschiedlichen Ton. Aber auch die Ergonomie, Spielgefühl und Kontrolle ändern sich. Z.B. Die hier abgebildeten "Zookies" werden von 10 - 30 verkauft. Hierbei erhöht sich der Anstellwinkel von "gering 10" auf in der Draufsicht dargestellt "30". Aus meiner Erfahrung konnte ich dem Winkel nichts abgewinnen, der Anstellwinkel von "30" führt bei mir sogar dazu, dass ich mit dem Pic hängenbleibe. Was ich beim Spiel als sehr Unangenehm empfinde. Vergleichbar, wenn wir bei den 110 m Hürden bleiben, mann läuft diese jetzt in Flip-Flops und es zieht einem den Schuh im Laufen aus.

Es kam hier die Frage auf, aus welchem Grunde sind die Daumenpics so lang. Ganz einfach, zum individuellen zurechtstutzen.

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Hier ein anderes Extrem, ein Daumenpic von "Geipel" gibt es beim "T". Erster Eindruck nach der Lieferung (kam heute): das ist mir zu kurz. Auf dem Zweiten Blick, könnten andere Techniken mit diesem Daumenpic umgesetzt werden. Ich werden das Später noch mal aufgreifen. Der Tragekomfort ist OK. Das es zu stramm sitzen würde, kann ich nicht sagen. Das Material fasst sich sehr gut an, und lässt sich gut zurechtbiegen.


Kommen wir jetzt zu dem, was sich für mich als brauchbares Werkzeug herauskristallisiert hat:

Das sind Daumen und Fingerpics von Dunlop aus Metal.

WP_20170705_19_44_31_Pro.jpg

Ich nutze diese seit ca. Anfang Mai. Das was innen als Klebeband zu sehen ist, ist Orthopädie Klebeband, welches von Sportlern genutzt wird. Sieht ein bisschen abgeschrabbelt aus, könnte auch mal erneuert werden, tut aber noch sein Dienst. Das applizieren ist ein wenig fummelig, führt aber zu einem etwas angenehmeren Tragekomfort. Insbesonderes beim Daumenpick. Dies hat den Nachteil, dass es durch seine seitliche Anordnung leichter zum abrutschen neigt. Begünstigt wird dies durch schwitzende Hände.
Bei den Fingerpics vermeiden die beklebten Flächen Druckstellen.
Der größte Vorteil von Fingerpics aus Metal besteht m.E. darin, dass sie gut individuell zurecht gebogen werden können. Ein exaktes Anpassen ist mir bei denen aus Kunststoff, wie eingangs schon erwähnt, nicht geglückt.

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Die Bilder erlären sich i.G. von selbst, Daumenpic vor und nach der Bearbeitung.

Ich spiele, bzw. habe damit begonnen mir beizubringen, für die Fingerpics Mittel - und Ringfinger zu benutzen. Das hat den Vorteil, das ich auf Plektrum Spiel mit Alternate Picking nicht verzichten muss.
Daumenpic und Plektrum ist m.E. unpraktisch (ggf. geht da noch was mit dem "Geipel"). Ebenso unpraktisch sind Aufschläge mit dem Daumenpic. Das führt ziemlich schnell zum oben beschriebenen Gefühl im laufen den Schuh zu verlieren.

In den letzten Wochen veränderte sich mein Spiel immer mehr Richtung Daumenpic anstatt Pleck. Solange noch auf das gewohnte Pleck zwischen Zeige und Daumen zurückzugreifen war, klang es mehr oder weniger wie immer, mit Daumenpic ist das ganz anders. Abwarten, die Reise hat erst begonnen.

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Verwirrend ist die Bezeichnung bei Dunlop. Ich glaube selbst Thoma. kommt damit ins schleudern.
Um ein bisschen Munition vor Ort zu haben, bestellte ich kürzlich einmal quer durch den Fingerpic garten. Dabei ging ich davon aus, das die Beschreibung "Materialstärke" sich auf das Blech bezieht, aus dem die Teile geformt wurden. Die Lieferung brachte ganz anderes zu Tage. Unterschiedliche Radien der Pic's wie die Bilder untermauern. Da schein n bisschen Glücksspiel dabei zu sein, was am ende geliefert wird.

Abraten möchte ich von diesen China "Plagiaten" die bei Amazon angeboten werden.

https://www.amazon.de/4-1-Daumen-3-...coding=UTF8&psc=1&refRID=AH1JX7HS8JMPV01E8VP5

Die Bewertungen sind miserabel. Allein durch das Bild disqualifiziert sich das Produkt.

Vielleicht hilft es dem Einen oder Anden, ich spiele nur noch ungern Ohne. Da gibt es andere Dinge die lieber ohne tue.

MfG Max
 

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