Decke gibt nach

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taschentuch
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Hallo
Ich glaube, die decke meiner Westerngitarre gibt nach. Der Saitenabstand wird immer höher in den letzten Bünden, der steg ist schon auf das minimalste, was man haben darf (wegen anpressdruck), man bekommt keinen kleinen Finger drunter (direkt hinterm Steg, das soll angeblich eine richtlinie sein), und man sieht natürlich, dass die Decke leicht gewölbt ist. Es ist eine Tanglewood-gitarre, genau 1,5 Jahre alt. Gibts da Reparatur-tipps, Möglichkeiten, oder nur den Trick mit dem Sperrmüll?
Wäre ja echt zu schade.
Danke für kurze antworten

Tashentuch
 
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Vielleicht hat sich im Inneren eine der Leisten gelöst?
Schlepp sie mal zum Gitarrendoktor!
 
Moin,
das ist sehr sehr ärgerlich (als Tanglewood Fan belastet mich das auch...). 1,5 Jahre alt, heißt also Neukauf? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege: Meines Wissens beträgt die Gewährleistungspflicht in Deutschland 2 Jahre..., also müsste der Gitarrendoktor, so er denn der Verkäufer ist, sie auch kostenfrei untersuchen und reparieren oder ggf. ersetzen oder wandeln.
 
Moin,
das ist eindeutig ein Fall für den Fachmann. Die These der gelösten Leiste finde ich sehr plausibel (vielleicht mal mit 'nem Spiegel reinschauen), auf jeden Fall würde ich erstmal die Spannung von dem Holz nehmen => Saiten runter, dann kann schon mal nicht mehr kaputt gehen und dann ab zum Krankenhaus. hmm das die Gitarre solche doch sehr heftigen Defizite nach 1 1/2 Jahren aufweist ist schon erschreckend. Ich habe bisher immer nur sehr Gutes von Tanglewood gehört, kannst du denn irgendein Grund für diesen "Vorfall" nennen? Oder kam es von heut auf morgen? Vielleicht ist es Materialschwäche, was bekanntlich bei jedem Herrsteller mal vorkommt. Wünsche dir viel Glück mit der Garantie und gute Besserung für sie...
gruß Jan
 
nachdem Du einerseits von einer leichten Deckenwölbung schreibst, andererseits das die Stegeinlage zu niedrig ist, aber der Saitenabstand auf den letzten Bünden höher wird:
Deckenwölbung entsteht, wenn die Gitarre nicht im Koffer aufbewahrt wird (meine Tanglewoods mögens anscheinend auch lieber trocken). Der Saitenzug tut dann auch noch was (ich fahre auf meinen 12er bzw. 13er Saiten), weswegen vielleicht auch der Halsstab neu justiert werden muss.
Aber - solange die Decke vor dem Steg, also im Bereich um das Schall-Loch nicht einsinkt, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Das kann man mit einem Blatt DINA4, oder einem Plastiklineal ganz gut kontrollieren, wie´s geht, kann man sich da ansehen: (die richtig interessanten Bilder zum Thema kommen ganz unten)

http://www.karl-jürgen--klimke.de/zu hohe oder zu geringe Luftfeuchtigkeit.html

Abhilfe: Halsstab neu justieren, Gitarre in den Koffer, Silicatgelbeutel in die Gitarre und den Koffer, den dann zumachen und erst in zwei Wochen wieder nachschauen. Gut ist dafür auch ein Kyser Lifeguard, der ins Schall-Loch geklemmt wird, und Feuchtigkeit reguliert.
An lose Leisten glaube ich nicht, allerdings, wie oben geschrieben, scheinen die Tanglewoods (wie auch teurere Gitarren) mit zu hoher Feuchtigkeit ihre Problemchen zu haben. Und daran kann auch ein Gitarrenbauer wenig ändern, außer vielleicht mit einem "BridgeDoctor", aber das muss meiner Meinung nach nicht sein. Der (Holz-)Koffer mit dem Lifeguard anstatt des Gigbags ist aber fast eine Art Wunderwaffe.
 
S.Tscharles, kuhle Saite auf die Du da verweist ;)

Habe mir ein Bookmark draufgesetzt, Danke.

Wo1823
 
vielen vielen dank für die hilfreichen antworten,
ich melde mich gleich mal mit fotos zurück und das herz rutschte mir auch gleich in die hose....
hatte zwei auflagepunkte, einer vorne am griffbrett und einer am steg. am ende des korpusses habe ich fast 1cm luft! zwischen den auflagepunkten auch "Licht" (hab gegen das licht fotografiert, sieht mans besser)
Das mit der Gewährleistung kann ich vergessen (pickupeinbau).
Wie teuer ist denn son Bridgedoctor? Finde ich schon interessant.
Naja, wär mal gespannt was ihr zu den fotos sagt
 

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...nimm mal Dein Lineal anders rum (kurze Seite) und schau Dir den Bereich um das Schall-Loch mal an. Die Decke ist definitiv hochgekommen, aber solange zwischen Steg und Griffbrettende nicht die große Mulde ist, würde ich nur versuchen, die Gitarre trocken zu bekommen.
Nebenbei - ein Schüler vom Kollegen hat in eine 115AS einen Tonabnehmer einbauen lassen, und auch das Problem mit der hochkommenden Decke, während bei meiner und der von besagtem Herrn (die beide immer schön im Koffer liegen) das Problem nicht auftritt. Allerdings sind die beiden Gitarren bis auf andere Sättel, Stegeinlagen und das obligatorische Ramping von weiteren Modifikationen verschont geblieben.
Ach ja, es wäre interessant zu wissen, welches Modell Du hast.
 
Irgendwie denke ich, dass Dein Problem nicht an der Decke liegt, da eine leichte Wölbung normal ist (die bei hoher Luftfeuchtigkeit etwas stärker wird) - aber einen Defekt an der Beleistung ausschließen kann ich natürlich nicht.
Natürlich sind verschiedene Gitarren unterschiedlich stark gewölbt (kommt halt auf den Hersteller drauf an). Vielleicht könnte Dir jemand, der die gleiche Gitarre besitzt diesbezüglich durch Messungen mit einem Lineal Richtwerte liefern.

Meine Lakewood M32CP z.B. ist bei Decke und Boden relativ stark gewölbt (da fehlt von einem Zentimeter am Ende des Korpus nicht viel). Die Luftfeuchtigkeit liegt derzeit bei mir bei 55 % und war in den letzten Wochen deutlich über 60% und manchmal sogar über 70%. Die Wölbung ist aber auch bei 40 % Luftfeuchtigkeit vorhanden - dann halt etwas weniger, aber eine starke Änderung der Saitenlage ist mir noch nicht aufgefallen.

Ich würde den Fehler eher am Hals suchen (Halsradius - Einstellung des truss rods, Hals-Korpusverbindung, Spalt am Halsfuß?, Halswinkel?).

Ist Deine Gitarre in Normalstimmung?
Welche Saitenart speziell die Stärke verwendest Du?
Welche Luftfeuchtigkeit herrscht derzeit in der Gitarrenumgebung?

Ein 013-057 Saitensatz (ca. 85 kg) kann eine Gitarre die für einen 011-052 Saitensatz (ca. 68 kg) eingestellt und gebaut wurde auch ganz schön stressig sein.
 
So, anbei ein Foto zwischen schallloch und steg. die grosse kule habe ich hier sicherlich nicht. Die saitenlage am 12.bund ist ungefähr 4mm. Die gitarre ist an sich ja spielbar, und das auch noch gut (eine TW115ST), über lange Umwege habe ich einen Freund gefragt, der vor etlichen Jahren mal Gitarren gebaut hat, dass die saitenlage nicht mehr so gut war, der kam dann drauf. Die Halsverbindung ist wie am ersten Tag, die Krümmug einen Ticken zu gering, ich mag aber das bisschen schnarren der saiten, die übrigens seit Kauf 12er waren. ich bin von phosphor-bronze auf bronze umgestiegen. Pickup ist übrigens ein B-Band.
Beim Kauf war die Saitenlage absolute Klasse. Ich weiss dass das nicht das tollste Stück Holz der Gitarrenbaukunst ist, aber die Gitarre hatte mich damals verzaubert und zum verkauf meiner deutlich teureren Yamaha überrredet.
Und heute erreichte mich der neueste LIDL newsletter (lachen erlaubt:D), und da sehe ich das hier:
http://www.lidl.nl/nl/home.nsf/pages/c.o.20080908.p.Luchtontvochtiger
ein grosser sack mit silicagel :)
In D-land gibts den auch ab 8.9.
ich werde die Gitarre dann wohl mal trockenlegen und später mit dem Kyser-Ding das Klima in schach halten. Ich frage mich nur, warum die billige andere Yamaha an der Wand (die da seit 2 Jahren hängt) nicht durchhängt, und ob ich dann immer mit der Tanglewood dieses Problem haben werde.
 

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@Richelle: mit Verlaub, Euer Ehren, aber das war nix! Aus den Bildern ist ganz klar ersichtlich, daß die Decke gewaltig hochgewölbt ist, und mit dem Hals hat das rein gar nix zu tun, bzw. läßt sich da auch mit einem Stellstab nichts mehr machen. Das bei der hier behandelten Gitarrenmarke wie auch bei den anderen günstigen China-Akustiks mal ab und zu beim Zusammenbau der Halswinkel nicht stimmt, bzw. die Halsstäbe falsch eingesetzt sind, hat damit auch nichts zu tun, deswegen - lass es!
Was den Vergleich mit der Lakewood angeht, die spielt in einer völlig anderen Preisklasse als die hier besprochenen. Und ich habe in meinem vorigen Post schon von drei anderen 115AS geschrieben. Bei zwei von denen gibt es keine Probleme mit der Decke, während Nr. 3 halt ohne Koffer aufbewahrt wird, und ebenfalls schön (?) rund geworden ist. Die Abhilfemöglichkeit habe ich auch schon genannt, und die heißt eben Gitarre trocken machen.
Danach könnte man zur Verbesserung der Saitenlage irgendwann in ein paar Jahren über den Einsatz eines Fuchsschwanzes (Säge) nachdenken, weil sich bei den Dingern der Hals nicht auf die traditionelle Art mittels Dampf und Zwinge lösen läßt, aber wie das dann genau geht, darüber schweige ich mich hier lieber aus, bevor irgendjemand auf dumme Gedanken kommt.
Und was den Saitenzug angeht, ich fahre auf meiner TW15DLX seit vier Jahren 13er DÁdddario, die Decke hat sich im Stegbereich leicht gehoben, aber so, daß man damit leben kann. Und seitdem der Kollege so nett war, mir neue Bünde reinzupressen und wir dabei noch ein paar Tricks aus diversen Reparaturhandbüchern angewendet haben, ist deren Hals und Bespielbarkeit traumhaft, und der Hals auch wesentlich steifer geworden.
@taschentuch: das ist ähnlich wie bei den Autos - die kann man groß und schwer bauen, und dann können die nach 30 Jahren immer noch so wie am ersten Tag aussehen, oder man baut sie so, daß sie gut beschleunigen, wenig Sprit brauchen und umweltverträglich sind und so weiter und so fort......
Bei Yamaha und den anderen Herstellern wurde zumindest früher das Billigsegment nur aus laminierten Hölzern zusammengeklebt und dick lackiert. Deswegen sahen die Gitarren auch noch nach Jahren fast so aus wie am ersten Tag, über den Klang möchte ich mich hier aber nicht weiter auslassen.
Obwohl - ich habe letztens eine ziemlich ungepflegte, ungefähr zwanzig Jahre alte Harmony Sovereign in die Finger bekommen, und das war die erste laminierte Gitarre, bei der ich schwach werden könnte. Die klang nämlich gar nicht schlecht.
Tanglewood hat einen anderen Vorteil, die Dinger klingen einfach, haben eine gute Ansprache, können mit wesentlich teureren Gitarren mithalten, und halten bei artgerechter Haltung, ähh, wollte sagen Behandlung auch ein Leben lang. Nur muss man halt gewisse grundlegende Dinge beherzigen, zum Beispiel die Sache mit dem Koffer.
Wie es natürlich nach dem Vertriebswechsel und eventuell anderen Fertigungsstätten aussieht, wird abzuwarten bleiben.

Aber nu reichts - gute Nacht allerseits!

Nachtrag - laß den Herbst jetzt mal kommen, und ich möchte fast wetten, daß die Kuhle wieder vergeht. Allerdings - wenn im Winter die Bundstäbchenenden am Griffbrett fühlbar werden, ist sie zu trocken, das mögen sie auch nicht so besonders, weil danach die Deckenrisse kommen, und die sind gar nicht schön zu reparieren. Also - schön aufpassen!
 
Wie es natürlich nach dem Vertriebswechsel und eventuell anderen Fertigungsstätten aussieht, wird abzuwarten bleiben.
:eek:
erzähl!

Nagut, also Gitarre trocken legen, Kyser-dingens rein und hoffen, dass alles gut kommt. Es gibt nen Gitarrendoc hier der mit Bridgedocs arbeitet, hab ne anfrage laufen, wie teuer das käme (das teil an sich is ja nur 22 dollar meine ich), anscheinend ja auch gut für den sound.
 
50 euro insgesamt und das teil ist scheisse für den sound, habe ich gerade erfahren....
 
....das habe ich mir auch sagen lassen, aber - bis jetzt gab es auch keine Notwendigkeit für dessen Einsatz bei meinen Gitarren.
Und zum anderen Punkt erzähl´ ich nichts, weil´s da bisher nichts zu erzählen gibt!
 
Wollte mich nochmal zurückmelden nach 3 wochen "trockenlegen"...
Das problem ist nicht behoben, aber um einiges zurückgegangen. Sosehr, dass die Gitarre deutlich besser spielbar geworden ist, und auch klanglich hat es sich etwas verbessert (bessere einstellung aber auch von halskrümmung etc-das hab ich dann noch machen müssen)
Bin ziemlich zufrieden!
Werde die Klampfe jetzt im Koffer lassen zusammen mit Pingi:
http://pingi.eu/index-de.html
und dann hoffen dass die decke stabiel bleibt
 
Um da auch noch mal auf das Thema zurückzukommen: das Problem sind nicht etwa irgendwelche sich lösenden Leisten der Deckenbebalkung, sondern schlicht und einfach die Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit einer Brückenplatte, die bzw. deren Maserung quer zur Decke liegt. Die wölbt sich dann beim Auftreten höherer Luftfeuchtigkeit mit der Decke zusammen, weil sie keinen Widerstand bieten kann. Deswegen sollte die Klampfe bei Nichtgebrauch immer schön im Koffer bleiben, dann wird man lange daran Freude haben.
Natürlich könnte man auch von fachkundigen Personen mit dem nötigen NoHau und Werkzeug und Geduld die Brückenplatte tauschen lassen. Das ist aber erstens wirklich nur was für Leute, die genau wissen was sie tun und machen müssen. Und zweitens gehört wegen dem dafür notwendigen Arbeits- und Geldaufwand sowohl für den Ausführenden wie auch den Auftraggeber viel Masochismus dazu. Alle Arbeiten können nur nach Fingerspitzengefühl und mit Spiegeln ausgeführt werden, weil die Gitarre ja dafür nicht auseinandergebaut werden kann.
Deswegen - nochmal - ab in den Koffer mit dem Teil!
Und wer es nicht glauben will, erstens gibt es Google, zweitens hat der (von mir vielzitierte) Kollege unter "Tipps und Tricks" auch Innenaufnahmen verschiedener Westerngitarren (http://www.karl-jürgen--klimke.de/Stahlsaitengitarren von innen.html), unter anderem auch seiner TW15 DLX. Dort kann man sich die Brückenplatte und deren Maserung gut anschauen.
 

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