[Deutscher Text] 2015

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Hallo,

ich habe endlich mal wieder Zeit, mich ein bisschen mit Musik zu beschäftigen und schreibe gerade einige Texte zusammen, um sie alleine mit der Akustikgitarre und eventuell dem Piano zu vertonen.
Ich möchte auch mal etwas Neues probieren, weg von den leicht depressiven, gefühlsbeschreibenden Texten hin zu ein bisschen kritisch-ironischem.

Code:
Seit tausenden von Jahr’n
hab’n wir tausende von Fragen.
Wann ist’s mit mir vorbei, wie lang‘ muss ich’s noch ertragen?

Wo komm’n wir eigentlich her
und wo geh’n wir eigentlich hin?
Warum hab ich’s so schwer, hat das wirklich einen Sinn?

Gott gab uns keine Antwort,
er hielt sich sehr bedeckt.
Auch die Wissenschaft hat‘s nicht geschafft,
bisher noch nichts entdeckt.

Jetzt steh’n wir hier im Dunkeln
und keiner weiß Bescheid.
Und die gesamte Menschheit ist es doch so langsam leid

Wir steh’n immer noch am Anfang
und sind immer noch allein.
Das soll jetzt unser großer, hochgelobter Fortschritt sein?

Es muss doch jemand geben
der ganz einfach alles weiß.
Ich sage dir, den einen gibt’s, er weiß genau Bescheid:

Die NSA. (4x)

Ist mein Nachbar bei den Terroristen
oder bei den Salafisten,
Kommunisten, den Rassisten oder and’ren Extremisten? 

Baut er in den Katakomben 
unterm Haus nachts Nagelbomben?
Schmiedet er dort Anschlagspläne, während ich mich sicher wähne?

Es muss doch jemand geben,
der uns vor so Leuten schützt.
Wann werdet ihr denn einseh’n, dass sie uns allen nützt:

Die NSA. (4x)

Hat dich immer int’ressiert,
ob dein Chef CDs kopiert,
oder eure Praktikantin
heimlich Drogen importiert?
 
Wüsst’st du gern, ob deine Alte
heimlich and’re Männer knallte.
Oder ob deine Kollegen,
Abneigung gegen dich pflegen.

Hältst du alle anderen per se für kriminell,
Dann kannst du helfen, kannst was tun,
bewerbe dich noch schnell…  bei:

Der NSA. (4x)

Sie sind noch nicht am Ende,
nein sie hab’n noch vieles vor,
der Leitfaden dafür: George Orwells „nineteeneightyfour“.

Gruß und Danke fürs Lesen,
Tim
 
Eigenschaft
 
Hi Tim,

Prinzipiell reagiere ich immer etwas interessierter, wenn jemand konkret wird. :great:
Allerdings seh ich dann auch etwas genauer hin;)

Also ich mag Texte erst richtig, wenn sie spürbar eigene Gefühle ausdrücken. Da hast Du Dir mMn gleich eingangs den Weg verbaut. Du stellst dich an die Tafel und spielst den Geschichtslehrer... Siehst Du das? Du brauchst mindesten 16 Zeilen, um annähernd auf dein Anliegen zu kommen. - Und wieder empfehle ich, sich mit der Problematik "in medias res" zu beschäftigen: mitten rein ins Geschehen.

Von mir aus magst DU ja Spionage als getarnten Wissenshunger erörtern. - Ich sehe schon den Versuch zur Ironie, finde sie aber (noch) recht zahnlos. Immerhin wird das Thema momentan in vielen Foren einerseits mit eiskaltem Sarkasmus und andererseits mit heißem Erschrecken kommentiert. Da scheint mir dein Text kleinlaut hinter her zu laufen.

So gesehen finde ich die andere Idee, die im Thema steckt, interessanter: Dem wahren Spanner muss doch einer hochkommen bei der Vorstellung, für die NSA arbeiten zu können.

Wie auch immer: Ich mag Texte erst richtig, wenn sie spürbar eigene Gefühle ausdrücken. - Ist bei diesem Thema gar nicht so einfach. Wer weiß wer hier mit liest, nicht wahr?

lg
 
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Hi,

danke für dir Kritik! Wenn ich das mal zusammenfassen darf: Es dauert dir zum einen zu lange bis es "losgeht" und ist dir noch nicht bissig genug, oder?
Das lange Intro hatte ich ein wenig dem "Überraschungseffekt" geschuldet, das Lied geht ziemlich weichgespült los, ein bisschen verträumt und auch musikalisch absichtlich ein wenig 0815 und im ersten Refrain kommt dann etwas, was niemand erwartet hat. Aber so gesehen macht diese "Einleitung" auch die Hälfte vom Text aus, vielleicht wäre es wirklich geschickter da eine Strophe am Anfang wegzukürzen. Vielleicht kann ich ja noch eine Strophe anfügen die die nächste "Eskalationsstufe" beschreibt. Bisher habe ich ja das Schema "Terroristen fangen" (Was sie ja eigentlich offiziell tun sollen) -> "Kleinkriminelle" (Was ja eher nicht der Aufgabenbereich ist) -> Ende. Da kann man vor dem Ende eigentlich noch Bezug auf "Politische Meinung des Einzelnen" nehmen, was ja hierbei auch die große Sorge ist.

Mit dem "getarnten Wissenshunger" meinst du wahrscheinlich die letzte Strophe, oder ("Wüsst'st du gern, ob deine Alte...")? Da wollte ich eher noch mal darstellen, was für Arten von Informationen abgezogen werden können, aber im Gegensatz zu den ersten zwei Zeilen wirken die letzten beiden eigentlich viel zu harmlos.

Gruß und vielen Dank,

Tim
 
Hi,
Wenn ich das mal zusammenfassen darf: Es dauert dir zum einen zu lange bis es "losgeht" und ist dir noch nicht bissig genug, oder?
Nein. Am meisten vermisse ich den Spielraum für starke Gefühle in dem Text. Wenn Du deine eigenen Gefühle ausdrückst, erledigt sich das mit dem optimalen Einstieg in die Geschichte automatisch. Glaub mir das.

Das mit den Gefühlen ist für mich das Wichtigste an der Kunst.. Am leichtesten erkennt man den Mangel an Gefühlen, wenn jemand sagt:"ist mir zu verkopft!"

Der Journalismus ist ja angehalten, "objektiv" zu berichten. Eine Meldung ist so zu schreiben, dass das Ereignis nicht von der Überzeugung verfälscht wird. Ein Kommentar darf und soll subjektiv sein. Aber er stellt keine Gefühle dar, sondern die eigene Meinung. Und die ist noch immer verkopft. Selbst die meisten Kommentare (studiere das mal z.B. bei "Spiegelonline") stellen Meinungen dar. Meistens ironisch formuliert. Von der linken Gehirnhälfte.

Die rechte würde vielleicht nur antworten wollen: "lieber Journalist. Egal was Sie schreiben. Ich habe Angst, Sie sind nur ein Diener finsterer Mächte. Ich denke, Sie halten mich für verrückt. Und manchmal denke ich selber so. Aber Sie, liebe Edelfeder, wirken auf mich wie eine ferngesteuerte Maschine. Wie ein Sklave in der Matrix. Ja, ich sehe die Matrix..."

Im Unterschied zum Journalisten sollte der Künstler seine Gefühle in den Mittelpunkt stellen: Wut, Freude, Trauer, Liebe, Hass, Angst, Enttäuschung. Das hat mMn zunächst durchaus etwas von Therapiestunde. Nur dass es nicht vordergründig um Heilung geht, sondern um Unterhaltung.

Und dazu braucht man eine Geschichte, sollte man einen Film schieben. Stell dir Deinen Text mal szenisch vor. Also mir fällt eben zu Deinem Beginn ein Lehrer, ein Dozent ein. Und wenn das so weiterginge, würde das kein Spielfilm sondern eine Doku.

In einem Spielfilm wurde die Kamera auf die Zuhörer gehn. Deren Gefühle darstellen. Weil der Zuschauer keine Meldungen oder Kommentare sehen will, sondern wie der Einzelne davon berührt wird: stimmt er zu, lehnt er ab, langweilt er sich? Meistens sind die Zuschauer an den anderen Zuschauern interessiert. Sex oder private Vorurteile spielen bei den Anwesenden oft eine größere Rolle als das, was vom Podium referiert wird. Darum geht es mMn in der Kunst. Drehbuchschreiben, Regisseur und Schauspieler stellen an Hand der Gefühle dar, wie die verkopfte Botschaft beim Publikum ankommt.

Und im ersten Refrain kommt dann etwas, was niemand erwartet hat.
Hm...Vorsicht...vielleicht suchen meine Augen aber schon längst nach einer schönen Frau, sind meine Ohren vom aufkommenden Getuschel im Zuschauerraum abgelenkt.

Als Autor würde ich nach einem Anfang suchen, der mich sofort stark berührt. Dazu schreibe ich meistens viele Anfänge. Und achte NUR darauf, ob und wie sehr sie mich emotional berühren. Nicht rational. Bei einem politischen Thema ist mir das besonders wichtig, weil das ja Publikum und Autor bereits medial überflutet sind.
Da haben sich schon Klischees eingebürgert, die ich sofort als uninteressant für meinem Text aussortiere. Ich suche die Lücke für meine originären...und damit originellen Gefühle. - Und erst wenn mich die erste Zeile überzeugt, beginne ich meine Idee zu entwickeln, meine Geschichte.

Bisher habe ich ja das Schema "Terroristen fangen" (Was sie ja eigentlich offiziell tun sollen) -> "Kleinkriminelle" (Was ja eher nicht der Aufgabenbereich ist) -> Ende. Da kann man vor dem Ende eigentlich noch Bezug auf "Politische Meinung des Einzelnen" nehmen, was ja hierbei auch die große Sorge ist.
das sind Gedanken, die der Autor klären sollte, BEVOR er seine Idee gefunden hat und entwickelt. Verstehst du?

Mit dem "getarnten Wissenshunger" meinst du wahrscheinlich die letzte Strophe, oder ("Wüsst'st du gern, ob deine Alte...")? Da wollte ich eher noch mal darstellen, was für Arten von Informationen abgezogen werden können,

"Wüsstest Du gern, ob deine Alte..." gefiel mir ja gerade, da der Gedanke von der öffentlichen Diskussion noch nicht so abgenutzt wurde. - gerade fällt mir Snowden ein. Der hat ja diesen Job gemacht. Vielleicht würde ICH mir als Autor vorstellen, ich mache den Job bei der NSA. Vielleicht würde mein erster Satz lauten: " Oh Mann, ich fühl mich wie Gott"... Das wäre für mich " in medias res".
Nein, mit dem Wissenshunger meinte ich, dass das aufgeklärte Publikum i.d.R. von einer Geschichte kein Wissen erwartet ( das verlangt es von den Medien), sondern ein Spiel mit den Gefühlen.
 
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Hi SkraNickel, Hi Jongleur,

ich bin eindeutig gespalten. Den bestehenden Text kann ich mir gut vorstellen im Rahmen eines Cabarret-Programms im Stile der 20er oder 30er Jahre des vorigehn Jahrhundets - es hat dann in den 50er und 60er Jahren eine Renaissance gegeben - ich sach mal irgendwas zwischen Georg Kreisler (der aber insgesamt schwärzer und bissiger war) oder Vertonungen von Tucholsky oder Kästner, das ganze mit Schlagermusik untermalt. Der letzte aktuelle Song, in dem sowas angepielt und erreicht wurde und den ich kenne, ist dieser "Alles nur geklaut".
Sprich: es greift ein mehr oder weniger aktuelles Thema auf, macht es mit Musik allgemein konsumierbar und der Text changiert zwischen (nicht zu scharfer) Satiere, Anspielung und Humor.
Wichtig dabei: es muss alles eingängig sein, man sollte quasi auch einsteigen und mitsingen können und dann sollen noch Spuren von kritischer Zeitreflexion und vielleicht Selbstreflexion dabei sein - also Unterhaltung mit Anspruch.

Als solchen finde ich den Text gelungen. Vom Ansatz und der Durchführung her. Das langsame Hineinschwappen ins Thema korrespondiert mit dem Unterhaltungsanspruch, nach der Auflösung wird das Thema frischer weitergeführt, am Ende gibt´s ne gesellschaftskritische Wendung.

Die kompett andere Seite fragt mich: Will ich das hören? Wenn ich ehrlich bin: eher nein. Also wenn es sehr, sehr gut gemacht ist, kann ich es mir als Wiederaufleben alter Zeiten vorstellen, es mir zu Gemüte zu führen, mich möglicherweise auch zu amüsieren. Irgendwie wie mich der Film "Cabarret" unterhält. Meine Hauptfrage ist: Hat sich in der Zwischenzeit nix getan? Verstörendes ist mir da lieber als (mir) Bekanntes, sei es von der Form oder dem Inhalt her. Mir waren auch immer Monty Python (damals - heute sind sie ja selbst schon Ikonen die mit zweifelhaftem Erfolg kopiert werden) oder die Filme von Terry Gilliam lieber als die mehr oder weniger sorgsam aufgebauten "Sketche" oder "humorvollen" Filme - also eher Anarchie und Verstörung als der Anspruch, ein Thema so aufzubereiten, dass es vom couchpotato ohne viel Aufwand degoutiert werden kann und gerade noch zwischen Pizza und Redbull durchflutscht oder dem mentalen Versorgungsanspurch eines selbsternannten Bürgertums genügt. Genug gesagt: ich denke, es ist klar, was gemeint ist. Das hat viel mit Geschmack und viel mit künstlerischer Verortung zu tun: Was will ich erreichen? Wen will ich erreichen? Wo sind meine Vorbilder?

Wieder gespalten bin ich bei den Einwürfen vom geschätzten Jongleur. Die zu Anfang beschriebene unterhaltende Satire hat oft was "abgestandenes", will vielleicht den Zuschauer gar nicht emotional packen, sondern dem Geist unterhaltsam etwas darreichen, über das sich dann eventuell zu sprechen lohnt. Auf der anderen Seite: Der ja nicht wirklich verstörende, sondern hitkompatible und schon erwähnte song "Alles nur geklaut" der Prinzen geht schon mehr zur Sache: zum einen direkt rein, zum anderen direkt aus der Ich-Perspektive und zum dritten mit einem nachvollziehbaren Konflikt direkt am Ende der ersten Strophe: Fliegt mein Betrug auf? http://german.about.com/library/blmus_prinzen03.htm (Nebenbei ist er auch sprachlich knapp, knackig, wohlgesetzt und der Refrain ein echter Mitbrüller. Soll´s in diese Richtung geh´n, wäre beim vorliegenden Text noch Luft nach oben ...)
Warum also nicht direkter mit dem Hammer auf´s Gemüt: Ich hab den Verdacht, mein Weib geht fremd, ein Detektiv ist mir zu teuer und auch nicht so ganz geheuer, da hab ich mir gedacht, ich frag mal die, die alles wissen, weil sie alles wissen müssen: liebe NSA, so sag mir doch, knallt meine Alte einen ander´n, ihr hört und lest doch alles mit, müsst nur durch Eure Aktenberge wandern ... Liebe NSA, so sag mir doch könnte dann quasi als roter Faden durchgezogen werden und es wird anschaulich klar, wer hier alles aus welchen niederen und allzumenschlichen Motiven etwas wissen will und welche Macht die NSA hat ... Egal: war jetzt nur ne Idee, das Ganze anders aufzuziehen.

Für mich ist auch das zum einen eine Frage des Geschmacks, zum anderen - wie bei jedem Text - die Frage nach dem Ziel und der erhofften Wirkung ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Lieber X-Riff,

Die kompett andere Seite fragt mich: Will ich das hören? Wenn ich ehrlich bin: eher nein.

Ist aber DAS nicht das alles entscheidende Kriterium : Möchte ich es hören?

Das Thema flächendeckendes Abhören ist so existentiell mit dem Thema Freiheit verbunden, dass ich mir auf Anhieb -zig (!) Geschichtenansätze heute und künftig vorstellen kann. Denn kein Thema lockt die Menschen mehr als ihre Freiheit. Aber die vorliegende Idee (eigentlich sind es ja gleich mehrere) möchte ich wohl nicht hören wollen.

Möglicherweise lohnt sich die Frage sogar für den Autoren: Möchte ich das hören?

(Manchmal verbeiße ich mich vorübergehend so in ein ungelöstes Problem, dass ich ohne ein lesbares Ende fürchte, verrückt zu werden. :D Später kommen mir manchmal zufällig solche Versuche nochmals über 'n Weg und ich denk nur noch: Oh Mann...!)

Naja, schaun wir mal was die Anderen meinen.
 
Lieber X-Riff,
Ist aber DAS nicht das alles entscheidende Kriterium : Möchte ich es hören?

Das Thema flächendeckendes Abhören ist so existentiell mit dem Thema Freiheit verbunden, dass ich mir auf Anhieb -zig (!) Geschichtenansätze heute und künftig vorstellen kann. Denn kein Thema lockt die Menschen mehr als ihre Freiheit. Aber die vorliegende Idee möchte ich wohl nicht hören wollen.

Möglicherweise lohnt sich die Frage sogar für den Autoren: Möchte ich das hören?

(Manchmal verbeiße ich mich vorübergehend so in ein ungelöstes Problem, dass ich ohne ein lesbares Ende fürchte, verrückt zu werden. :D Später kommen mir manchmal zufällig solche Versuche nochmals über 'n Weg und ich denk nur noch: Oh Mann...!)

Naja, schaun wir mal was die Anderen meinen.

Lieber Jongleur,

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Die unmittelbare Ehrlichkeit des Feedbacks besteht darin, zu sagen, ob mich der Text packt oder nicht packt und warum.

Dann recken aber noch andere Köpfe ihr Haupt in die Höhe und wollen benagelt werden. Beispielsweise der Kopf, der aus dem Publikum der Prinzen besteht, die mir ihrem mehrfach erwähnten "Alles nur geklaut" ordentlich abgeräumt haben. Unabhängig davon, ob mir persönlich dieser song gefällt oder ob ich ihn hören mag. Natürlich hat das immer die Gefahr, dass man sich über ein Phantompublikum unterhält, das jeder anders imaginiert und verortet und über das sich trefflich und unentscheidbar streiten läßt. So Diskussionen habe ich hier im Forum - glücklicherweise oder auch der guten Atmosphäre hier geschuldet - seltenst gehört. Also anklingen kann man ja schon mal, ob man denkt, dass ein Text Hitpotenzial hat, was als Fragestellung ja über den persönlichen Geschmack hinausreicht.

Handwerk ist wieder ein anderes Haupt. Wenn ich Dich recht verstanden habe, ist es aber so, dass die Fragen nach dem Handwerk - auch die nach dem Publikum? - (by the way: dazu finde ich das gute alte Gedicht von Tucholsky "An das Publikum" immer noch rundumorientierend: http://www.textlog.de/tucholsky-an-das-publikum.html ) nachrangig: zunächst geht es um das Thema, Assoziationen und Gefühle dazu und dann einen griffigen Zugang, der sich durch Emotionalität und Direktheit (in medias res, voll auf die Glocke) auszeichnet, welche in einer Geschichte mit Handlung und Personen mit Konflikten einherkommen ...

Nun denn - genug der Ausweitungen: was sagen andere LeserInnen, was der Autor?

x-Riff
 
Hi, liebrer x-Riff

Handwerk ist wieder ein anderes Haupt. Wenn ich Dich recht verstanden habe, ist.... die Fragen nach dem Handwerk - ....[ausgeblendet vom Jongleur].. nachrangig: zunächst geht es um das Thema, Assoziationen und Gefühle dazu und dann einen griffigen Zugang, der sich durch Emotionalität und Direktheit (in medias res, voll auf die Glocke) auszeichnet, welche in einer Geschichte mit Handlung und Personen mit Konflikten einherkommen ...

Naja... für mich ist Schreiben von Anfang bis Ende Handwerk. Nur meine Gefühle nicht! Die lassen sich sowieso nicht fesseln;)

Zuerst drängeln mich die Gefühle und im besten Falle Bilderstürme. Und dann baue ich eine Geschichte aus Sehnsucht und Erfahrung. Und diesen Umgang mit meinen Gefühlen, Bildern, Erfahrungen und Meinungen nenne ich Handwerk. Reimlexika oder Lehrbücher sind für mich eher nur 1% vom Handwerk:)

lg
 
Lustiger Text. Gut ausgearbeitet. Der Text eignet sich schon mal sehr gut um den Song zu improvisieren.

1. Mir ist folgendes ins Auge gestochen:
Seit tausenden von Jahr’n
hab’n wir tausende von Fragen.
Wann endet dieser Scheiss/ wann hört das endlich auf', wie lang‘ muss ich’s noch ertragen? // ist nur ne idee. Es wird halt nicht klar wen du nicht ertragen kannst :) Die Fragen oder das Leben selbst? Oder die Leute die das Fragen? Das ist für mich irgendwie ein anderes Thema.

Wir steh’n immer noch am Anfang
und sind immer noch allein. // Viele Menschen (wir) können nicht allein sein. Würde ich so nicht drauf schließen.
Das soll jetzt unser großer, hochgelobter Fortschritt sein?

3. Struktur? Absicht oder optionales Wegstreichen?
Hmm, so wie sich das jetzt ließt hast du 6 Strophen am Anfang. Mir wäre das zu lange bis was passiert. Ich würde mal "vorsichtig" vorschlagen.... (da du ja piano ein stück drausmachst.) ... aus den folgenden beiden Teilen ein melodisches Interlude zu machen. Gerade diese beiden Teile könnten auch noch dramatischer klingen, bis auf die zweite Hälfte der dritten Zeile natürlich. Die Verse dann kerniger rhytmischer.

Seit tausenden von Jahr’n
hab’n wir tausende von Fragen.
Wann ist’s mit mir vorbei, wie lang‘ muss ich’s noch ertragen?

Wir steh’n immer noch am Anfang
und sind immer noch allein.
Das soll jetzt unser großer, hochgelobter Fortschritt sein?

Kleine (unnötige) Inspiration von mir:
Ein Post auf Twitter. Und Gott antwortet nicht. Ist der nicht "online"? ... Nein, der hält sich bedeckt und ich verstecke mich. Ich frag mich was die anderen machen. Aber nur die im Netz. Die anderen interessieren mich nicht.

Ich hoffe geholfen zu haben. Und nicht zu schroff gewesen zu sein.

P.S.: Ist der Titel eigentlich ein Arbeitstitel? Mir fällt auf das er in der Zukunft liegt. Absicht? Bezug zu 1948?

Gruss
eeko
 
Hallo,

glaub' das wurde schon erwähnt.....die ersten *zähl* 17!! Zeilen find ich...ähh...nicht so gut; und hät' ich nicht die Kommentare der anderen user gelesen (die mich neugirig gemacht haben) dann hät' ich den Rest nie und nimmer gelesen. Es sei mir verziehen :engel:

Das wär echt schade, weil mich der Rest echt gut unterhalten hat. Aber mal ehrlich, was soll den das geblubber da am Anfang.

1000 Jahre, 1000 Fragen, wo isn der Sinn des Lebens, ich habs so schwer, Gott :)engel:) sacht och nüscht dazu, sind im Dunkeln, sind es Leid, stehn am Anfang, sind Allein...und dann noch den hier oben druff: Das soll jetzt unser großer, hochgelobter Fortschritt sein?

der x-riff kennt sich echt aus, und hat sogar ein genre gefunden, wo man das evtl. irgendwie so machen kann, aber das war hier glaub nicht deine Intention oder...?

genug genörgelt:

danach wirds echt unterhaltsam, lässig, frech, interessant (meistens); wobei du so ne gewisse Art hast manche Dinge auszudrücken, die bei mir den Funken nicht so recht überspringen lässt; das is aber mein Problem. Bsp: "
Abneigung gegen dich pflegen" "Wann werdet ihr denn einseh'n" "während ich mich sicher wähne?" - denkst/fühlst du so? bzw. ist das die Sprache, die dabei rauskommt?
Sorry, ich drück mich evtl. auch etwas holprig aus, kanns nicht besser beschreiben, aber solche "Formulierungen" packen mich nicht...irgendwie.

also Fazit:

2 geteilter Text - 2 geteilte Meinung :)

Grüße

Zitat vom eeko


Ich hoffe geholfen zu haben. Und nicht zu schroff gewesen zu sein.

jep - hoff ich auch




 
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