Wie schädlich ist Kälte für Gitarren?

[nevermind123]

Hallo,
nun ist es ja immernoch Winter und folglich immernoch ziemlich kalt.
Jedoch muss ich wahrscheinlicherweise demnächst meine Gitarre draußen in der klirrenden Kälte transportieren. (ca 5grad plus und die gute steckt in nem halbwegs miserablen Koffer)
Meine Fragen sind aber...was kann denn mit ihr passieren? Bzw. können bleibende Schäden auftreten? Und wie lang muss ich warten bis ich sie dann im warmen spielen kann?
Meine frage resultiert aus dem buch "Garantiert E-Gitarre lernen" von Bernd Brümmer...dort steht geschrieben das man seine gitarre nicht extremen Temparaturen aussetzen soll...aber was sind nun extreme Temperaturen? Ist der Temperaturunterschied von 20grad (Zimmertemp.) auf ca 0-5 grad (Aussentemp.) schon extrem?
Danke für eure Antworten.

 

[TheHeartless]

Es kommt natürlich darauf an wie lange der Transport ist wenn es nur ein paar Stunden sind dürfte nichts weiter passieren. Kaputt gehen wird nicht das einzigste was passieren könnte wäre: das sich die Saiten ein wenig verstimmen durch die Dehnung bzw zusammenzug durch die Kälte. Es kann sich eventuell ein wenig das Griffbrett verbiegen aber nur minimal. Bleibende Schäden treten nicht auf da, dass auf Dauer eher ein schleichender Prozess ist, wenn dein Instrument dauerhaft Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Warten solltest du dann ca. 2 Stunden dann ist das denke ich ok.

 

[nevermind123]

Es kann sich eventuell ein wenig das Griffbrett verbiegen

war das jetzt sarkasmus?
also ich werde meine gitarre nun nicht täglich mit mir durch die gegend schleppen...und bald wirds ja auch wieder etwas wärmer...

achja....was muss man eigentlich tun damit man eine gitarre auf lange sicht durch kälte zerstört?
und wie wichtig ist diese "wartezeit"?


achja bevor sich noch irgendjemand beschwert...ja ich habe voher die suchfunktion befragt und ja es gibt schon einige threads dazu...aber so richtig geholfen haben die mir nicht...weswegen ich mich dazu enschlossen habe einen thread aufzumachen der nen bisl individueller zu meiner problematik passt...ich hoffe das ist ok

 

[Rockabilly87]

Es kann sich eventuell ein wenig das Griffbrett verbiegen

war das jetzt sarkasmus?


ich hoffe es.....


Also, wenn ich mal unser fast 20 Jahre altes Holztörchen betrachte, welches ja wirklich tag und nacht, ob sommer ob winter draussen ist und sehe wie gut das noch in Schuss ist, dann.....

Ne Spass bei Seite. Also ich würde mir da nicht all zu viele gedanken drüber machen.
Um dir mal ein Beispiel zu nennen: N Kumpel verwart 2 seiner Gitarren jetzt schon seit 3 oder 4Jahren ungeschützt in einem unbeheizten Bauwagen auf und die sehen noch aus wie neu und haben letztes Jahr auch noch tadellos funktioniert.....
Naja, die Saiten kann man wohl wegschmeissen....
Aber was ich eigentlich sagen wollte:
Mach dir keine Sorgen, das einzige was passiert ist das sich das holz in der kälte etwas zusammen zieht und sich später wieder ausdehnt, sonst nix. Wirst die dann wohl etwas öfter neu stimmern müssen, aber das is ja halb so wild.

MFG Sebastian

 

[viertoener]

Nach meine kenntnissen ist die temperatur nicht so das problem. Extreme temperatur änderungen wirst du im flugzeug erleben. Da wird der fracht raum nicht so sehr beheizt. Da kühlt sie schnell ab. Und da oben ist es doch etwas kälter als 0°C..... um extreme belastungen in solchen fällen auf den hals zu vermeiden, hilf es, den hals die spannung zu nehmen. Also saiten lockern.

Das problem ist eigentlich eher feuchtigkeit. Beim abkühlen der gitarre, setzt sich kondensat an der gitarre, bzw stellt man eine kalte gitarre in einen warmen raum setzt sich das sofort auf der gitarre ab. Dringt das wasser nun ins holz ein, kann sich dort irgendwas verziehn. Das passiert aber nicht von einem mal. Mein brett war mal solch sprüh regen aus gesetzt. Als ich bemerkt hab, daß die da was abbekommen hat, hab ich die freilich gleich trocken geputzt. Verzogen hat sich dann nix an ihr.

Anderseits darf die gitarre auch nicht zu trocken sein. Also jetzt nicht irgendwelche silicat in den koffer packen. Ein bisschen die gitarre temperieren lassen nach dem transport (vllt ca 30min) und du bist auf der sicheren seite. 2h zu warten is sicher nicht verkehrt. Aber da muss man auch die zeit für haben.

Viel mehr hängt der zustand der gitarre von deiner pflege und der sorgfalt der trocknung des holzes vom hersteller ab. Hat der hersteller das holz nicht gründlich genug getrocknet, wird sich definitv daran was verziehen. Und ob an so einer gitarre im bauwagen da sich nicht was verzogen hat.... ich glaube jetzt eher weniger, daß da einer auf die luftfeuchte da drin achtet. Und wenn die sonne auf den wagen brät und im winter der wagen fast total trocken ist... also da würd ich keine teuer gitarre lagern wollen

 

[Stoner]

...
Extreme temperatur änderungen wirst du im flugzeug erleben. Da wird der fracht raum nicht so sehr beheizt. Da kühlt sie schnell ab. Und da oben ist es doch etwas kälter als 0°C.....
...

Stimmt leider nicht:
https://www.musiker-board.de/vb/pla...alten-temperaturen-versenden.html#post3493693
Die Quelle gibt's in einem der folgenden Posts.

Auch sonst wird das Thema dort gut und ausführlich behandelt.

 

[viertoener]

na holla.... man lernt immer was neues

 

[Rockabilly87]

Die Gitarre ist der Feuchtigkeit ja nicht hilflos ausgeliefert.
der Lack konserviert das Holz ja größtenteils. Dazu kommt noch das wärend des Transportes n Koffer die Gitarre zusätlich schützt.
Und das die Temperaturschwankungen so hoch sind das großartig Wasser an der Klampfe kondensiert kann ich mir im Normalfall auch nicht vorstellen.
Achja, die Feuchtigkeit und das Fett an den Händen würden den Hals genau so gut verformen lassen...

MFG Sebastian

 

[Blue Gator]

meine fragen sind aber...was kann denn mit ihr passieren? bzw. können bleibende schäden auftreten? und wie lang muss ich warten bis ich sie dann im warmen spielen kann?

Da "passiert" gar nix. Wenn Du das Teil im Koffer morgens von zuhause zur Bushaltestelle und dann mittags zu Fuß zur Probe mitnimmst (um nur mal ein alltägliches Beispiel zu nennen), ist das völlig im grünen Bereich. Auch wenn der Koffer nicht gut ist, wird er doch ein wenig isolieren. Da kühlt die Gitarre nicht mal wirklich aus. Ich habe mir in solchen Situationen jedenfalls nie groß Gedanklen gemacht und es ist auch nie was kaputtgegangen. Und ich habe das über Jahre hinweg so machen müssen.

Wirklich kritisch sind eigentlich nur so Situationen, wo Gitarren wirklich richtig "gut durchgekühlt" sind. Das kommt wenn überhaupt vor allem bei Post-Versand in kalten Wintern vor (aber auch die Post frostet Pakete normalerweise nicht....).
Wenn ich also eine Gitarre per Post bekomme, lasse ich die schon erstmal ne Stunde oder anderthalb im Karton "akklimatisieren". Gerade bei Gitarren mit Nitrolack-Finisch (das betrifft von den gängigen Marken aber eigentlich nur Gibsons und einige wenige Fender-Modelle) können plötzliche extreme Temperaturunterschiede zu Lack-Rissen führen, weil diese Lacke recht spröde sind. Ist aber wie gesagt ein Spezialfall

Langer Rede kurzer Sinn: Nimm' deine Gitare im Koffer mit und gut is'.

Was die Sache mit der Feuchtigkeit angeht - "Erde an Weltall": Hier unten gibt's Gigs. Da ist es durch das Scheinwerferlicht recht warm. Musiker schwitzen. Headbanger vor der Bühne auch. Mitunter ne feuchte Sache... Auch das hat noch keine Metal-Axt umgebracht.

Klar sollte man Gitarren sorgfältig behandeln, aber soooo sensibel sind die auch nicht.

 

[nevermind123]

danke für die vielen, schnellen und detaillierten antworten...ihr seid super ...so wie es aussieht brauch ich also keine angst um meine kleine zu haben...