Djembe mikrofonieren

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Ich möchte eine Djembe (oder auch mehrere) live mikrofonieren.

Da sich die Musiker viel bewegen, kommt nur ein kleines Mikrofon in Frage, das direkt an der Djembe befestigt wird. Die meisten üblichen Halterungen der Clipmikros sind dafür nicht geeignet. Am flexibelsten wäre ich mit Lavaliermikrofonen, bevorzugt Niere, Kugel geht aber auch. Da könnte ich selber eine passende Halterung aus stabilem Draht anfertigen. Allerdings ist bei vielen Lavaliermikrofonen nicht angegeben, welchen Pegel sie aushalten und eine Djembe ist verdammt laut. Habt ihr da irgendwelche Vorschläge - preisgünstige bevorzugt?

Natürlich kann ich das über ein langes Kabel anschließen, aber ideal ist das nicht. Welche preisgünstigen Funksysteme gibt es, die aus der Erfahrung heraus dennoch problemlos funktionieren? Zwei mögliche Funkstrecken sollten es schon sein, mehr schadet nicht.

mfg
 
Eigenschaft
 
Hallöchen,

mach ich halt mal den Anfang...:
Mit typischen Lavalliers für Sprachanwendungen kommst du nicht weit, die halten die geforderten Schalldrücke einfach nicht aus, schon gar nicht die günstigeren.

Grundsätzlich läßt sich Djembe auch sehr gut von unten mikrofonieren, das erleichtert die Mikrofonpositionierung direkt am Instrument deutlich - aber natürlich erfordert das eine komplett andere Klangregelung - legst du bei der Djembe Wert auf Bauch und Wumms kommt dir das aber sogar entgegen.
Geeignet sind dafür eigentlich die meisten typischen Tom- und Snare-Mikrofone - deren Halterungen oder kleine Schlagzeug-Claws lassen sich problemlos am unteren Djemberand befestigen - je nach Größe und Gewicht des Mikrofon- und Halterungssystems verschiebt sich allerdings der Schwerpunkt des Instruments, woran sich der Spieler erst gewöhnen sollte. Schraubklemmen sind sicherer positioniert als reine Klemmen...
Das Ganze dann entweder verkabeln oder bei dynamischen Mikros (mit Metallgehäuse) mit einem beliebigen Aufstecksender (bei Plastikmikros nur Aufstecksender mit eigener Antenne) auf Funk umrüsten, bei Kondensator-Mikros brauchst du dann Aufstecksender mit passender Speisung... Dynamische Mikros lassen sich auch per kurzem Adapter-Kabel an praktisch alle gängigen Taschensender adaptieren, die Taschensender lassen sich wieder am unteren Djembenrand anklemmen.

Zweite Möglichkeit: kleinbauende Kondensator-Mikrofone mit abgesetztem Speiseteil, wie sie für Bläser nicht unüblich sind - z.b. Ramsa S-Serie (leider nur noch gebraucht zu haben, trotzdem echte Schnäppchen). Hier sind die Halterungen klein und engbauend genug um am oberen Djemberand oder in der Bespannung angebaut werden zu können und die halten auch die benötigten Schalldrücke problemlos aus. Das abgesetzte Speiseteil kann wieder am unteren Djemberand angeklemmt werden oder beispielsweise mit Klett oder umlaufenden Gurt befestigt werden. Auch hier wieder beliebige Aufstecksender wie oben beschrieben - einige dieser Mikros haben Batterieversorgung in ihrem eigenen Speiseteil und laufen dann auch mit günstigen Aufstecksendern. Ein gebrauchtes Ramsa S2 oder AKG C408 (läßt sich aber auch direkt an Taschensender adaptieren) mit Batteriespeisung plus günstigem Aufstecksender wie AKG SO-40 sollte mit zu den günstisten Funkmöglichkeiten gehören.

Dritte Möglichkeit: Bläser-Funksysteme, die sind normalerweise aufgebaut wie eben die Mikros mit abgesetztem Speiseteil, nur ist eben das Speiseteil gleich ein vollwertiges Funksystem.
Hier sind die Clipmikros auch einzeln erhältlich und lassen sich über Adpater an fast alle gängigen Funkstrecken adaptieren.
Billig ist diese Lösung aber sicherlich nicht.

Und schlußendlich kannst du auch per umlaufenden Gurt oder Klett die schon genannten Drummikros am oberen Djemberand befestigen, wenn dir die Mikrofonierung von unten nicht gefällt - ist halt mehr Bastelei, aber problemlos.
Sagt dir das alles nicht zu, nimmst du eben ein Kontaktmikrofon zum aufkleben mit zugehörigem Funksystem und adaptierst das an ein fast beliebiges Funksystem.

Fazit: du bist da wenig eingeschränkt, was Funksysteme angeht und auch die Mikroauswahl ist nahezu riesig. Man müsste da schon etwas mehr zu deinem Budget und deinem Anspruch wissen um eine gezielte Kombi empfehlen zu können. interessant wäre auch, ob das nur für eine einmalige Gelegenheit ist, ab und zu mit diversen Musikern oder ständig vom selben Musiker verwendet werden soll. Interessant wäre auch ob schon Funksysteme vorhanden sind und welche (beim Musiker oder in der Band).

ciao, Deschek

PS: Persönlich verwende ich übrigens am liebsten zwei Mikros, vorne Shure Beta 98 kombiniert mit Ramsa S5 hinten - aber wenn möglich kabelgebunden, weil ich Funk vermeide, wo ich nur kann...
 
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hi ihr
da die posts doch schon etwas älter sind würde ich die frage zur mikrofinierung einer djembe neu stellen.
ich spiele im sitzen und verwende zur djembe noch mehrere percussion instrumente.
auch das spielen mit der djembe ist oft nicht typisch sondern sehr unterschiedlich betont.
inkl kratzen, schnippen, fingerrollen usw....

gibt es ein mikrofon was dabei einen großen bereich abdeckt und die bässe nicht zu stark verschluckt?
ich brauche es nicht für professionelle aufnahmen sondern rein zum verstärken wenn ich mit anderen musikern spiele.
dashalb sollten die kosten auch nicht in die höhe steigen. ist ja nur hobby.

vg
now
 
Du könntest es mit einer Art Overheadmikro aus ca. 30 bis 40 cm Abstand probieren. Damit kannst Du das Instrument wechseln, ohne viel am Mikro machen zu müssen. Bezahlbare Kandidaten sind z.B.:
- Sennheiser e614
- Rode NT5
- Oktava 012
Wenn es ganz günstig sein soll, kannst Du es sogar mal mit einem Behringer B5 oder (die habe ich schon ausprobiert, mit guten Ergebnissen) mit einem t.bone SC 140 versuchen.

Ähnliches habe ich auch schon mit guten dynamischen Mikros gemacht (Sennheiser e904, e905 und e906), das ging super, ABER es war auch eine recht leise Umgebung, ich kann also nicht wirklich sagen, ob nicht irgendwann Feedbacks aufgetreten wären, wenn man es lauter gebraucht hätte. Aus kleinem Abstand ist das nie ein Problem, aber ich habe hier aus ca. 30 cm Abstand gearbeitet.
 
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Im Prinzip geht am Fell alles was auch an Bongos oder Congas geht. Neben dem Klassiker SM57 (ja ja ist schon lange im Rennen und einige wollen gerne eine Alternative etablieren, ist aber immer noch in den Top 3 für mich bei Perkussionsinstrumenten) gibts auch die paar Sennheiser e90x. Mein aktueller Favorit ist das beyerdynamic TG D57C, bzw deren Vorfahren die leider immer irgendwie komplett anders heißen müssen. Das funktioniert super am Fell aber auch ganz gut „am anderen Ende“. Da gehen auch die kleinen AKG Clips ganz gut. Eigentlich brauchts beide Seiten der Djembe. Das Fell für die Details im Spiel und auch ganz wichtig um den Slap richtig einzufangen. Und am Trichter kann man sich die Bässe holen, die für mich nicht unwesentlich sind.
 
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Mein Bandkollege hat ein Grenzflächenmikro (Halbe Niere, das hier: https://www.thomann.de/de/superlux_e303b.htm ) in der Djembe im Kanal eingebaut. Das war quasi über, da im Cajon eines mit halber Kugel besser funktionierte. Das funktioniert hier sehr gut und nimmt alles (Bass, Slap) mit wenig Aufwand am EQ ab. Ein kleines Käbelchen im Inneren an eine XLR (m) Buchse und man kann das Kabel dort direkt einstecken.
Muss mal ein Foto machen, wenn wir demnächst mal wieder bei ihm proben.

In den Congas hat das übrigens gar nicht funktioniert (dröhnt fürchterlich), da wird wieder von oben (Klemm-Mikros am Rim) mikrofoniert.
 
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