
smartin
HCA-Gitarrenbau
Hi Leute,
Ich hatte heute mal einen Fall, den ich für spätere Projekte fotografisch dokumentieren musste - da dachte ich mir, ich kann doch gleich ne Doku schreiben...
Es ist zwar eine Akustik, aber passt mit dem Reparaturthema sicher trotzdem hier ins Forum.
Folgende Situation:
Ein Gitarrenanfänger meinte es etwas zu gut mit seiner Stimmmechanik und drehte... und drehte.... und knacks, hatte er nur noch einen Splitterhaufen in der Hand. Er war schonmal ganz richtig unterwegs und versuchte das Teilchen mit Sekundenkleber wieder anzubringen - aber SO hält das nicht.
Leider brauchte er das Instrument quasi sofort zurück, weshalb wir uns gegen eine Neuanschaffung, sondern für eine Reparatur entschieden.
Ich begann also zunächst damit das Knöpfchen mit Sekundenkleber wieder zusammenzuflicken. Alle Löcher wurden gnadenlos mit dünnflüssigem Sekundenkleber (100er Viskosität) vergossen und die Oberfläche mit der Nadelfeile wieder ausmodeliert. Der Mechanikenpin erhielt mit dem Dremel eine Abflachung auf 2 gegenüberliegenden Seiten.
Die marmorierte Struktur des Knöpfchens gliederte die Risse gut ins Gesamtbild ein.

Da das labile Knöpfchen die Drehkräfte schon einmal nicht überstanden hatte, beschloss ich einen zusätzlichen Querstift in den Pin zu setzen. Also loch rein, 1,5mm Stahlstift rein...

Das Mechanikenknöpfchen braucht nun eine Aussparung für den Stift...

Anprobieren....

Passt.... Der offene Schlitz wird nun mit 100er Sekundenkleber ausgegossen und mit Backpulver bestreut um nicht mehr transparent zu sein. Alles gut mit Aktivator einsprühen...

Abschließend wird das ganze wieder mit der Nadelfeile von überschüssigem Klebstoff befreit und etwas aufpoliert. Nach einer Tasse Kaffe, war die Gitarre wieder einsatzbereit. Gesamtdauer der Operation: 20 Minuten

Beste Grüße und bis später....
Martin
Ich hatte heute mal einen Fall, den ich für spätere Projekte fotografisch dokumentieren musste - da dachte ich mir, ich kann doch gleich ne Doku schreiben...
Es ist zwar eine Akustik, aber passt mit dem Reparaturthema sicher trotzdem hier ins Forum.
Folgende Situation:
Ein Gitarrenanfänger meinte es etwas zu gut mit seiner Stimmmechanik und drehte... und drehte.... und knacks, hatte er nur noch einen Splitterhaufen in der Hand. Er war schonmal ganz richtig unterwegs und versuchte das Teilchen mit Sekundenkleber wieder anzubringen - aber SO hält das nicht.
Leider brauchte er das Instrument quasi sofort zurück, weshalb wir uns gegen eine Neuanschaffung, sondern für eine Reparatur entschieden.
Ich begann also zunächst damit das Knöpfchen mit Sekundenkleber wieder zusammenzuflicken. Alle Löcher wurden gnadenlos mit dünnflüssigem Sekundenkleber (100er Viskosität) vergossen und die Oberfläche mit der Nadelfeile wieder ausmodeliert. Der Mechanikenpin erhielt mit dem Dremel eine Abflachung auf 2 gegenüberliegenden Seiten.
Die marmorierte Struktur des Knöpfchens gliederte die Risse gut ins Gesamtbild ein.


Da das labile Knöpfchen die Drehkräfte schon einmal nicht überstanden hatte, beschloss ich einen zusätzlichen Querstift in den Pin zu setzen. Also loch rein, 1,5mm Stahlstift rein...


Das Mechanikenknöpfchen braucht nun eine Aussparung für den Stift...

Anprobieren....

Passt.... Der offene Schlitz wird nun mit 100er Sekundenkleber ausgegossen und mit Backpulver bestreut um nicht mehr transparent zu sein. Alles gut mit Aktivator einsprühen...

Abschließend wird das ganze wieder mit der Nadelfeile von überschüssigem Klebstoff befreit und etwas aufpoliert. Nach einer Tasse Kaffe, war die Gitarre wieder einsatzbereit. Gesamtdauer der Operation: 20 Minuten

Beste Grüße und bis später....
Martin
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