Double Bass und Metal Drumming

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maexii
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Hällo,

nach 2 Jahren Schlagzeugerfahrung habe ich kürzlich beschlossen, mich etwas mehr zu fordern und mich dem Metal-Drumming zuzuwenden.
Ich suchte mir ein paar Bands, die meinen Geschmack trafen (in meinem Fall bsp.weise August Burns Red, Texas in July, We Came As Romans) und sah mir das Drumming mal etwas genauer an, unter anderem durch Liveauftritte und Drumcams.

Die Technik, Patterns usw. der Hände sind mir soweit klar, mein "Problem", wenn man es so nennen möchte, bezieht sich eher auf die Beinarbeit:

Ich kann bei allen Songs und Liveauftritten nur schwerlich eine klare Basslinie erkennen. Wie etwa bei "normalem" Rock oder anderen Stilrichtungen, wo meinetwegen die Bass in der Strophe auf die 1 und die 3 kommt, während der Refrain dann als Abwandlung 1, 3 und 3und hat. (Ich hoffe, man versteht, was ich meine)

Um es so auszudrücken: Ich erkenne die Systematik des Bassdrum-Spiels beim Metaldrumming noch nicht. Gibt es spezielle Patterns oder beliebte Strukturen, wie z.B. das oben genannte Beispiel?

Gerade auch bei den Liveauftritten wundere ich mich immer: Selbst wenn die Beinarbeit ein System hat, wie merkt sich der Drummer dieses komplexe Konstrukt, das ich da höre? Und das bei 15 Songs an einem Abend?


Ich hoffe, jemand versteht meine Frage und kann mich etwas aufklären. Danke schon mal im Voraus!
 
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Hi und willkommen :) ,
also zuersteinmal würde ich sagen das speziell bei den metalcore-bands die zu aufgezählt hast sehr viele verschiedene strukturen gibt aber generell im metal benutzt wird häufig durchgezogene double bass gespielt. Das sieht dann so aus das du in jedem takt die bassdrum in 8teln spielst, dazu dann ein beliebiges becken auf die 4tel und meistens auf die 2 und 4 die snare spielst.
Das lässt sich natürlich auch alles variieren also da gibts halt keine festen regeln wie du dir sicher denken kannst. So kannst du z.b. mit einem doppelpedal anfangen zu üben und mit der zeit wirst du schneller und kannst auch die konstrukte deiner ausgewählten bands spielen.
Da du erst 2 Jahre spielst ist es nicht ganz leicht direkt mal die bassspuren aus den liedern mit 300 bpm rauszuhören, vor allem bei live videos mit schlechter kamera qualität. Ich würde an deiner stelle auch nach den selben liedern suchen, die du als live version gesehen hast, und dann mal vergleichen, vielleicht hörst du das dann besser raus.
Es ist auch eigentlich nicht schwer sich die ganzen konstrukte zu merken. Bei mir ist das immer so wenn ich gemerkt hab das ich schneller doubkle bass spielen konnte, dann hab ich auch versucht in neueren liedern mit meiner band damit etwas anzufangen und somit wusste ich : neues + schnelles lied= das konstrukt. Ansonsten spielst du ja auch in proben alle lieder hin und wieder mal durch speziell vor live auftritten und nach ein paar jahren merkt man sich einfach jeden takt und man weiß was man spielt. Bei mir ist es nur bei neueren liedern so das ich z.b nach 10 takten gitarren + bass intro nicht mehr weiß wann ich einzusetzen hab, aber das kommt mit der zeit also brauchst du dir da keine gedanken machen.

Was ich als abschluss noch sagen kann ist, das du vllt auch für längere zeit die lieder hören solltest und irgendwann hast du sie im kopf. Dann kommt auch wie gesagt mit der zeit das raushören der double bass. Aber hör dir auf jedenfall mal die studio versionen oder ähnliches von den liedern an und stell mal deine anlage was lauter und konzentrier dich nur auf die bass. Wird deinen nachbarn vielleicht auf die nerven gehen und es wird dir anfangs schwerfallen zu folgen aber du bekommst das schon hin ;) .
 
Danke für die schnelle Antwort.

Also ich verstehe das jetzt so: Bestimmte Stellen, wo z.B. das Schlagzeug mehr in den Vodergrund rückt, sind durchaus strukturiert und gehen halt mit häufigem Spielen/Hören in Fleisch und Blut über, der Rest kann durchaus als improvisiert angesehen werden, wie eigentlich in alles anderen Musikstilen auch...?!

Ja gut, und das Heraushören der Bassspuren bzw.weise des generellen Drummings kommt natürlich mit Übung und häufigem Hören, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, bin halt self-taught und das eigentlich zum größten Teil durch Hören und Spielen. Das ist somit kein Problem und so ein paar Songs kann ich da auch schon spielen, da ich sie häufig gehört habe.

Ich war mir halt nur bei den Bassspuren etwas unsicher, da Metal nun mal in ziemlich schnellem Tempo gespielt wird und das Gehör sich wohl erst einmal daran gewöhnen muss^^.

Dennoch: Gibt des ganz spezielle Patterns, die man spielen und lernen kann?
Die einzige "Abwechslung", die ich mir momentan vorstellen könnte, ist die Variation von normalen, durchgehen 8teln, unterbrochen von einem Teil 16teln (ich würde hierbei zur Heel-Toe-Technik wechseln, um die 16tel zu erzeugen, da ich diese Technik relativ gut beherrsche).
 
Hallo,
ein grundsätzliches Muster für das Bassdrumspiel gibt es eigentlich nicht.
Häufig bilden die Bassdrum, der Bass und die Rhythmus Gitarre eine Einheit, die zusammen ein gemeinsames Pattern spielen.

Beliebte Drumparts in diesem Genre sind, wie u.A. oben schon erwähnt, die Bassdrum einfach durchzuziehen (8tel, 16tel, je nachdem, was passt).
Dazu dann die Snare ganz "normal" auf die 2 und 4, oder eben Halftime auf die 3, Crash/China/offene Hihat jeweils auf die Viertel.
Bei Stellen die besonders "Eier" haben, macht sich das China auf die 1 und 3 sehr gut (Stichwort Breakdown).

Für schnellere Sachen (jenseits der 170 bpm) wird auch gern ein sogenannter Skankbeat benutzt:
Snare auf alle "+", Bassdrum auf die 1, 2,2e, 3, 4,4e, Hihat/Crash/Ride gewöhnlich auch auf die "+", um die Snare zu begleiten.
Das ganze hat dann eine sehr treibende Wirkung.

Und dann gibt es noch sogenannte Blastbeats, die noch brutaler/walzender sind.
Dazu kannst du mal bei Youtube oder hier im Forum suchen, diesbezüglich gibt es einiges an Material.

Bzgl. der Komplexizität:
In der Tat, die Songstrukturen sind in dem Genre alles andere als regelmäßig.
Ich selbst spiele jetzt seit ca. 'nem dreiviertel Jahr in einer Band ähnlichem Genres, deswegen kann ich dir sagen:
Das kommt alles automatisch mit der Zeit/Übung.
Wenn du einen Song zig mal spielt, sind die Bewegungsabläufe/Songstrukturen einfach in dir drin.
Darum musst du dir eigentlich keine Sorgen machen.

Hoffentlich konnte ich helfen:)

Gruß
 
Hi,
hab da mal ein cooles video gefunden. Hier wird zwar eigentlich ein pedal eingeführt und nichts erklärt aber man sieht doch ziemlich deutlich die variationen die er mit seinem pedal spielt. Zudem noch foot-cam was dir auch noch einiges erleichtert.
http://www.youtube.com/watch?v=b-4bKi-LFF4
 
Das Video hatte ich zufällig auch schon gefunden gehabt, trotzdem danke dafür!

Ist natürlich toll, wenn man so eine gute Fußmaschine und Roland E-Drums besitzt... o_O.

- - - Aktualisiert - - -

Danke auch an Ulf für die Patterns, er hat auch schon das Letzte angeschnitten, was mich noch beschäftigt:

Häufig bilden die Bassdrum, der Bass und die Rhythmus Gitarre eine Einheit, die zusammen ein gemeinsames Pattern spielen.

Speziell bei Breakdowns ist mir aufgefallen, wie perfekt synchron Gitarre, Bass und Drums (Bassdrum) laufen. Nicht nur in der Studioversion, sondern auch bei Liveauftritten.
Das fällt zum Teil komplett aus dem 4/4 Takt heraus, zum Teil komplett "off" und meistens auch ohne erkennbare Struktur und ziemlich abrupt wird mal eine Pause eingebaut, dann wieder kurz gespielt, eine längere Pause gemacht... Und dennoch schrubbt die Gitarre komplett synchron zur Doublebass.
Auch alles Übung, Probe und häufiges Zusammenspiel?!
 
Speziell bei Breakdowns ist mir aufgefallen, wie perfekt synchron Gitarre, Bass und Drums (Bassdrum) laufen. Nicht nur in der Studioversion, sondern auch bei Liveauftritten.
Das fällt zum Teil komplett aus dem 4/4 Takt heraus, zum Teil komplett "off" und meistens auch ohne erkennbare Struktur und ziemlich abrupt wird mal eine Pause eingebaut, dann wieder kurz gespielt, eine längere Pause gemacht... Und dennoch schrubbt die Gitarre komplett synchron zur Doublebass.
Auch alles Übung, Probe und häufiges Zusammenspiel?!

Ja.

Für den Anfang würde ich Breakdowns mit 4er,2er und 1er Grüppchen und Viertel- und Achtelpausen üben, die sind relativ leicht zu erlernen. Z.B.:

|oooo|--oo|oo--|o-o-|

|oo--|oooo|oo--|o-o-|

1e+a 2e+a 3e+a 4e+a

etpp... Alles nur Anregungen, das kann man natürlich sehr vielfältig variieren.
Darüber das Crash/China auf die Viertel, und 'ne fette Snare auf die 3 (z.B. Rimshots).

Speziell zum Breakdown-üben spiele ich gern sämtliche 16tel Variationen durch:

ooo-|ooo-|ooo-|ooo-|
oo-o|oo-o|oo-o|oo-o|
o-oo|o-oo|o-oo|o-oo|
-ooo|-ooo|-ooo|-ooo|

und soweiter...

Durch Kombination dieser, kommen da manchmal krasse Patterns raus.
Aber wie du schon gemerkt hast, werden die Takte nicht immer zugeknallt mit Noten, sondern es gibt auch häufiger relativ lange Pausen innerhalb der Breakdowns.
Diese werden dadurch sehr "heavy" wie ich finde.
Auch richtig ist, dass es auch nicht immer Standard-4/4 BD's sind, vorallem ABR benutzen auch gerne mal 'nen 5/4 oder 7/8.

Gruß
 
Probiere doch mal ein paar Snareanwendungen, z. B. aus den Agostini Heften, auf der Bass zu spielen. Lasse oben den schon mehrfach erwänten Backbeat laufen und nimm dir Takte oder Passagen in Notenform vor. Das wirkt oft ziemlich inspirierend und trainiert die Unabhängigkeit mit den Füßen zum Backbeat.

Prinzipiell kannst du alles von der Snare auf die Bass übertragen, außer vielleicht Presswirbel ;).
 
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