[Effekt] Fender Level Set Buffer

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Mehr als nur ein sauguter Buffer!

Produktbezeichnung:
Level Set Buffer


Hersteller: Fender

Auch wenn Fender in erster Linie für seine Stromgitarren und Verstärker bekannt ist, so wurden doch auch immer wieder Pedale entwickelt und/oder produziert. Bereits 1954 hatte Fender ein Volume-Pedal im Programm. Und auch in dem Owner‘s Manual meiner Telecaster Custom (II) von 1973 findet sich ein Verweis auf ein Pedal aus dem Hause Fender.

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Zwischendurch hatte Fender auch immer wieder Pedale im Programm, die sie offensichtlich bei anderen Herstellern einkauften und nur mit ihrem eigenen Logo versehen ließen. Dazu gehörte zuletzt eine Reihe von Minipedalen, welche denen der Firma MOOER auffällig ähnlichsehen.

Umso erfreulicher ist es, dass Fender dieses Jahr eine Palette von Grund auf neu entwickelter Pedale auf den Markt brachte. Bei dieser Reihe wurde nicht nur das Design vollkommen neu entwickelt, sondern auch die Schaltkreise.

Preis: 99 €

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Anwendungszweck:

Vielleicht zur Einstimmung im Abschnitt erstmal ein Video vom Hersteller:



Und ein Video, welches sich mit der Frage beschäftigt, was ein Buffer eigentlich macht und wie er das tut:



Aber der Fender Level Sound Buffer kann eben mehr als nur als Buffer dienen.

Er ermöglicht ein Boosten bzw. Absenken des Signalpegels (+/- 12 dB) inkl. Anpassung des Tons. Fender möchte es damit ermöglichen, dass verschiedene Gitarren am Anfang einer Signalkette optimal eingepegelt werden können. Ich selber nutze diese Funktion auch dazu, vor einem Looper die Signalstärke der als nächstes aufgenommenen Spur einzupegeln.

Ich setze ihn sogar noch zusätzlich in einer Weise ein, die Fender selber gar nicht bewirbt: Als Splitter, denn das Signal welches aus dem Tuner-Ausgang kommt, ist identisch mit dem aus dem normalen Ausgang. Beide Ausgänge sind galvanisch getrennt und unterscheiden sich lediglich darin, dass der Tuner-Ausgang nicht gemutet wird, wenn man das Pedal deaktiviert.

Lieferumfang und Verpackung:

Das ohne Netzteil gelieferte Pedal kommt in einer Schachtel aus Pappkarton daher. Darin befindet sich nochmal ein kleines Plastiktütchen, welches dann den eigentlichen Inhalt preisgibt. Im Sinne des Umweltschutzes hätte man auf dieses Plastiktütchen ersatzlos verzichten können.

Mit in der Packung befinden sich noch vier kleine Gerätefüße zum Ankleben. Ich selber habe sie nie benutzt. Hier und da ließt man, dass diese nicht besonders gut kleben sollen. Persönlich hätte ich mir auch lieber ein passendes Stück Häkchenband gewünscht. Überhaupt wäre das etwas, was ich mir eigentlich zu jedem Pedal dazu wünschte.

Aufbau und Bedienung:

Zunächst einmal fällt auf, dass es sich bei dem Gehäuse um ein vollkommen neues Design handelt.

Ganz neu ist z.B. der Zugang zum Batteriefach. An der dem Nutzer zugewandten Seite befindet sich eine von Federn und Magneten gehaltene Klappe, die eine 9 V Blockbatterie aufnehmen kann. Das ist wirklich mal neu und gut gedacht und umgesetzt. Ein Batteriewechsel ist so ohne Werkzeug in Sekunden möglich, und dies ohne das Pedal von einem evtl. Pedalboard runternehmen zu müssen.

Auf der Oberseite finden sich zwei Potis für Volume (+/- 12 dB) und Tone mit LED-Lichtern zum besseren Ablesen der Einstellungen, ein „Load“ genannter Kippschalter, ein Fußschalter zum Muten des Ausgangs (wirkt nicht auf den Tuner-Ausgang) und das sogenannte „Jewel-Light“, welches durch Leuchten anzeigt, dass die Mute-Funktion deaktiviert ist. Dieses Licht ist bezüglich seiner Leuchtkraft vollkommen überdimensioniert. Es strahlt so hell, dass es auf einer etwas dunkleren Bühne das Ablesen der Einstellungen, auch von benachbarten Pedalen, erheblich erschwert. Weiß der Geier, was sich die Leute im Entwicklungsteam dabei gedacht haben. Ich habe schon kleine Taschenlampen gesehen, die weniger hell leuchten!

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„Der Load-Switch aktiviert eine kapazitive Last, die reagiert, als würde man eine Gitarre in einen Röhrenamp stöpseln, was laut Hersteller die Reaktion der Pickups verbessern soll, je nach verwendetem Equipment jedoch auch eher subtil ausfallen kann.“
(Zitat: Heinz, Heiko (16.5.2018): Fender Level Set Buffer Test, Buffer-Pedal für E-Gitarre, total ausgebufft!, in bonedo, https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/fender-level-set-buffer-test.html, Stand: 17.5.2018)

An der rechten Seite findet sich der 6,3 mm Monoklinkeneingang. An der Linken Seite befinden sich zwei galvanisch voneinander getrennte 6,3 mm Monoklinkenausgänge. Einer davon kann wie oben beschrieben gemutet werden, der andere als Tuner-Out bezeichnete Ausgang ist immer aktiv. Beide Ausgänge liefern identische Signale, d.h. sie reagieren gleichermaßen auf Einstellungen an den Potis und dem kleinen Kippschalter.

An der dem Nutzer abgewandten Seite findet man neben dem 9 V ( - innen) Netzanschluss noch einen kleinen Schiebeschalter zum An- und Ausschalten der LEDs in den Potis. Da mein Level Set Buffer an einem Palmer BatPack (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/zubehoer-palmer-batpacks.653665/) hängt, ist dies ein nettes Feature. Sonst würden sie beim Laden des Akkus stets leuchten und die Ladezeit verlängern.

Ob die Verwendung des Fußschalters zum Muten des Ausgangssignals so glücklich ist darf tatsächlich hinterfragt werden. Persönlich hätte auch ich mir hier lieber eine Bypass-Funktion gewünscht. Heiko Heinz bringt es in seinem auf bonedo zu diesem Pedal auf den Punkt, wenn er schreibt: „Der Fußschalter dient lediglich dem Stummschalten des Pedals, falls man mit dem optional angeschlossenen Stimmgerät in Ruhe stimmen möchte. Die Funktion des Fußtasters an diese Aufgabe zu vergeben wundert mich persönlich allerdings sehr, sind doch die meisten Stimmgeräte heutzutage ohnehin mit einer Mutefunktion und True Bypass ausgestattet. Dem Muting opfert man hier nämlich die Möglichkeit, per Fußschalter das Pedal an- und auszuschalten und somit das Setting für die Zweitgitarre per Fuß aktivieren zu können. Das bedeutet: Habe ich tatsächlich zwei verschiedene Gitarren im Einsatz und möchte sie aufeinander abstimmen, geht das nur über Bücken und Tweaken bei jedem Wechsel. Sehr schade eigentlich.“
(Zitat: Heinz, Heiko (16.5.2018): Fender Level Set Buffer Test, Buffer-Pedal für E-Gitarre, total ausgebufft!, in bonedo, https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/fender-level-set-buffer-test.html, Stand: 17.5.2018)


Spezifikationen:

Maße: 7,8 cm x 6,2 cm x 12,5 cm (inkl. Potis und Buchsen)
Gewicht: 467 g
Stromverbrauch: 14-64 mA (gefühlt gehen davon 50 mA für den Scheinwerfer drauf…)

Verarbeitung:

Ich habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass dieses Pedal für einen langfristigen Einsatz taugt.

Der Level Set Buffer wirkt verhältnismäßig schwer für seine Größe und die Verarbeitung scheint wirklich sehr gut zu sein. Die Oberfläche wirkt edel. Potis, Kippschalter und Klinkenbuchsen machen einen hochwertigen Eindruck. Gleiches lässt sich auch für die Klappe des Batteriefachs sagen. Lediglich der Schalter für die LEDs der Potis fällt hier etwas aus dem Rahmen, da er etwas billiger wirkt als die restlichen Komponenten.

Klang:

Ich kenne bisher keinen Buffer der absolut neutral klingt, denn der durch lange Kabelwege gedrückte Klang soll ja aufgefrischt werden. So ist auch der Fender Level Set Buffer nicht neutral. Er erfrischt und belebt das Signal. Dies kann nach persönlichem Geschmack gut angepasst werden. Er frisst weder Dynamik noch Charakter des angeschlossenen Instruments. Eine Beurteilung des Klangs ist und bleibt subjektiv. Persönlich mag ich ihn bei diesem Pedal.

Fazit:

Für etwas unter hundert Euro bekommt man hier nicht nur einen sehr gut klingenden Buffer, sondern zusätzlich eine +/- Boost-Funktion inkl. Klangregelung, einen Mute-Switch, einen Splitter und einen kleinen Bühnenscheinwerfer. Alles sehr ordentlich verarbeitet und, abgesehen von dem Bühnenscheinwerfer, auch gut umgesetzt. Statt der Mute-Funktion wäre mir ein Bypass lieber gewesen. Dennoch wird der Level Set Buffer bei mir erstmal bleiben dürfen.

Produktinformation des Herstellers: http://intl.fender.com/de-DE/accessories/pedals/level-set-buffer-pedal/
 
Eigenschaft
 
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.....na, da hat er jetzt aber schön die Werbetrommel gerührt:great::great:.....den Hans wird's freuen...:D
 
Erst einmal danke für den schönen Review.

Mit in der Packung befinden sich noch vier kleine Gerätefüße zum Ankleben. Ich selber habe sie nie benutzt. Hier und da ließt man, dass diese nicht besonders gut kleben sollen. Persönlich hätte ich mir auch lieber ein passendes Stück Häkchenband gewünscht. Überhaupt wäre das etwas, was ich mir eigentlich zu jedem Pedal dazu wünschte.
Da kann ich voll zustimmen. Es scheint als würden die Hersteller noch immer davon ausgehen, dass man nur ein einzelnes Pedal auf dem Boden stehen hat. In der Realität hat aber doch fast jeder ein Pedalboard mit Velcro, oder? Zumindest ist es gut, wenn die Füße extra sind. Ich habe auch Pedale mit einer Art Moosgummi das flächig die Unterseite bedeckt und beim Anbringen des Velcro sehr stört, aber nicht einfach zu entfernen ist.

Dieses Licht ist bezüglich seiner Leuchtkraft vollkommen überdimensioniert. Es strahlt so hell, dass es auf einer etwas dunkleren Bühne das Ablesen der Einstellungen, auch von benachbarten Pedalen, erheblich erschwert. Weiß der Geier, was sich die Leute im Entwicklungsteam dabei gedacht haben.
Ja, das ist echt nervig. Ich habe den Eindruck, je neuer das Pedal, desto heller die Lampe. Manchmal gibt es intern einen Trimpoti, das finde ich eine gute Lösung.
 
Hört sich interessant an. Obwohl ich nicht wirklich Ahnung von solchen technischen Helferlein habe. Macht es also Sinn, so ein Teil z.b. auch zu nutzen, wenn man nur eine Gitarre spielt, um ein "besseres" Signal / Sound zu haben ? Dann könnte ich ja z.b. mal STrat spielen, die nächste Woche dann ne Gitarre mit mehr Dampf und das vom Soundcharakter nicht am Amp wieder alles anpassen, sondern hier am Gerät ? Ich hab z.b. ja auch den Tuner wegen dem Muten im Einsatz, dann noch 2 Zerren, Chorus, Delay, Wahwah, Booster. Mein Amp geht quasi in den Booster, sonst die Effekte dann über Mod.-Effekte-Zerren-Tuner-Wah-Gitarre. Diesen Buffer setze ich dann an den Anfang der Kette, also wo die Gitarre reinkommt ? Sorry für die "doofen" Fragen.
 
So wie ich das gerade gelesen hab ist das super um mehrere Signale auf den selben Pegel zu bringen.

Hast du mal probiert, dass hinter ein Multieffektgerät zu spannen und damit die verschiedenen Outputstärken der Presets anzugleichen ohne viel nachdenken zu müssen ? Oder seh ich das gerade komplett falsch

Das wäre dann für mich unglaublich interessant falls das so klappen könnte.
 
Hast du mal probiert, dass hinter ein Multieffektgerät zu spannen und damit die verschiedenen Outputstärken der Presets anzugleichen ohne viel nachdenken zu müssen ?

Nicht hinter ein Multi aber hinter eine Effektkette bzw. zwischen Effektkette und Trio+. Funktioniert wunderbar!

Macht es also Sinn, so ein Teil z.b. auch zu nutzen, wenn man nur eine Gitarre spielt, um ein "besseres" Signal / Sound zu haben ? Dann könnte ich ja z.b. mal STrat spielen, die nächste Woche dann ne Gitarre mit mehr Dampf und das vom Soundcharakter nicht am Amp wieder alles anpassen, sondern hier am Gerät

Genau das geht damit super!

Diesen Buffer setze ich dann an den Anfang der Kette, also wo die Gitarre reinkommt ?

Ist eine Möglichkeit.
 
Ok. Danke fürs erklären.
 
...Sorry für die "doofen" Fragen.

Das sind keine doofen Fragen. Ich kann Dir bestätigen, dass diese Kistchen wirklich Sinn machen. Bis vor kurzem hatte ich noch das Echoplex EP-101 und davor eine Zeitlang das MXR MC-401. Selbst wenn man diese Kistchen nicht zum Boosten nimmt, und insbesondere das Echoplex einfach nur eingeschaltet lässt, so wirken diese Pedala tatsächlich wie subtile Signalverbesserer (und rein technisch macht das auch Sinn).

Was die Hersteller hingegen veranlasst, statt normaler LED inzwischen offenbar diese 1000-Watt-Laser zu verbauen, ist mir ein Rätsel. :bad:
 
Ja, bin in solchen Themen immer ein Ahnungsloser, Technik ist nicht meins :) Kommt es dann jetzt sinnigerweise direkt an die Gitarre und nach dem Buffer Tuner-Zerrer usw ? Wie verhält sich das Nutzen des Tuners, wie gehabt ?
 
Die Grundidee des Herstellers ist es, den Level Set Buffer zwischen Gitte und erstes Pedal zu packen. Aber manchmal macht es eben auch Sinn, von diesem Vorschlag abzuweichen. Richtig ist was Dir gefällt.
 
Ja ok, ist ja bei vielem so, auch bei der Reihenfolge. Ich dachte nur, um das Signal durch alle Effekte bis zum amp zu schicken, wäre das vielleicht sinnvoll bzw logisch. Und eben hab ich einen Bericht gelesen, wonach in nicht Bypassgerät das sowieso überflüssig wäre ? ? ? Also mein VoxWah am Anfang z.b. hat keinen. Ich denke, erfahrung selbst machen und einfach hören :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ist nicht in vielen Pedalen sowieso ein Buffer drin ?
 
Ja, aber ohne Splitter, Level- und Tone-Poti - und ohne Scheinwerfer...
 

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