Basselch
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Hallo,
...hier mal kein Musiker, den ich mit einem R.I.P-Thread würdigen möchte, sondern ein Sportfunktionär, dem es in seiner Amtszeit wirklich um "seinen" Sport, um Profis UND Amateure gemeinsam, um viel Menschliches und eben nicht um Macht und Geld ging...
Edi Braun hat seine Laufbahn als Jugendspieler beim SV Breinig begonnen, nach dem 2. Weltkrieg studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie, eröffnete einen Kartoffelhandel, blieb seinem Heimatverein aber stets verbunden, später auch als Vorsitzender. 1973 wurde er zum Präsidenten des FVM (Fußballverband Mittelrhein) gewählt, es folgten weitere Stationen, bis er im Oktober 1992 zum Präsidenten des DFB gewählt wurde; dieses Amt bekleidete er bis 2001.
Diese Zeit dürfte wohl die sein, aus der die meisten - älteren
- Fußballfans ihn noch kennen müßten - ein Sportfunktionär, dem es um Amateur- wie Profifußball gleichzeitig ging und dessen wohl berühmtester Satz lautete "Fußball ist mehr als das 1:0!"
Das stellte er bereits 1986 bei der WM in Mexico unter Beweis, dort besuchte er mit einigen Spielern ein Waisenhaus und war so entsetzt, daß er umgehend die Mexico-Hilfe der Egidius-Braun-Stiftung ins Leben rief, nicht sein einziges, aber vermutlich öffentlichkeitswirksamstes karitatives Engagement.
Als Funktionär war er immer sehr geradlinig. Bei der WM 1994 in den USA schloß er Stefan Effenberg nach dessen berühmt-berüchtigten "Stinkefinger" aus der Nationalmannschaft aus, wohl wissend, daß er die Mannschaft im laufenden Turnier schwächte. Bei der WM in Frankreich 1998 wollte er unmittelbar nach der widerwärtigen Attacke deutscher Hooligans auf den französischen Polizisten Daniel Nivel die Konsequenzen ziehen, die deutsche Nationalelf sofort zurückziehen und umgehend zurücktreten, wurde aber letztendlich an diesen Schritten gehindert.
Edi Braun ist immer bodenständig geblieben - bei Alemannia Aachen erinnert man sich immer noch (er war Alemannia-Fan) daran, wie er auf einem kleinen Stühlchen direkt neben dem Spielertunnel die Spiele verfolgte, immer korrekt gekleidet mit Weste und Hut. Auch seinem Heimatverein SV Breinig blieb er immer verbunden.
Neben dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem großen Bundesverdienstkreuz erhielt er zahlreiche andere, auch ausländische, hohe Ehrungen.
Ein Sportsmann im besten Sinne - von ihm sollte sich so mancher heutige Sportfunktionär mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Ruhe in Frieden!
Viele Grüße
Klaus
...hier mal kein Musiker, den ich mit einem R.I.P-Thread würdigen möchte, sondern ein Sportfunktionär, dem es in seiner Amtszeit wirklich um "seinen" Sport, um Profis UND Amateure gemeinsam, um viel Menschliches und eben nicht um Macht und Geld ging...
Edi Braun hat seine Laufbahn als Jugendspieler beim SV Breinig begonnen, nach dem 2. Weltkrieg studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie, eröffnete einen Kartoffelhandel, blieb seinem Heimatverein aber stets verbunden, später auch als Vorsitzender. 1973 wurde er zum Präsidenten des FVM (Fußballverband Mittelrhein) gewählt, es folgten weitere Stationen, bis er im Oktober 1992 zum Präsidenten des DFB gewählt wurde; dieses Amt bekleidete er bis 2001.
Diese Zeit dürfte wohl die sein, aus der die meisten - älteren
- Fußballfans ihn noch kennen müßten - ein Sportfunktionär, dem es um Amateur- wie Profifußball gleichzeitig ging und dessen wohl berühmtester Satz lautete "Fußball ist mehr als das 1:0!"Das stellte er bereits 1986 bei der WM in Mexico unter Beweis, dort besuchte er mit einigen Spielern ein Waisenhaus und war so entsetzt, daß er umgehend die Mexico-Hilfe der Egidius-Braun-Stiftung ins Leben rief, nicht sein einziges, aber vermutlich öffentlichkeitswirksamstes karitatives Engagement.
Als Funktionär war er immer sehr geradlinig. Bei der WM 1994 in den USA schloß er Stefan Effenberg nach dessen berühmt-berüchtigten "Stinkefinger" aus der Nationalmannschaft aus, wohl wissend, daß er die Mannschaft im laufenden Turnier schwächte. Bei der WM in Frankreich 1998 wollte er unmittelbar nach der widerwärtigen Attacke deutscher Hooligans auf den französischen Polizisten Daniel Nivel die Konsequenzen ziehen, die deutsche Nationalelf sofort zurückziehen und umgehend zurücktreten, wurde aber letztendlich an diesen Schritten gehindert.
Edi Braun ist immer bodenständig geblieben - bei Alemannia Aachen erinnert man sich immer noch (er war Alemannia-Fan) daran, wie er auf einem kleinen Stühlchen direkt neben dem Spielertunnel die Spiele verfolgte, immer korrekt gekleidet mit Weste und Hut. Auch seinem Heimatverein SV Breinig blieb er immer verbunden.
Neben dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem großen Bundesverdienstkreuz erhielt er zahlreiche andere, auch ausländische, hohe Ehrungen.
Ein Sportsmann im besten Sinne - von ihm sollte sich so mancher heutige Sportfunktionär mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Ruhe in Frieden!
Viele Grüße
Klaus
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