Ein Hoch aufs Klo

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Liebe Grmeinde,

Ihr merkt, mich treibt die Weltuntergangsstimmung um. Diesmal eher im Stil der 80er vertextet, und, hoffentlich, auch auch mit Galgenhumor.
Mit gaaanz plötzlicher Wende. Weltuntergang mit guter Laune? Ich hatte sie beim Schreiben. Das ist im Moment sehr viel wert fĂŒr mich. Wie geht es euch damit? Geschmacklos? Entlastend? Lustig? Egal?
Zur KI Vertonung, auch allgemein: Mir macht das wirklich Spaß! Ich schĂ€me mich ein ganz klein wenig. Aber ich texte deutlich mehr, mit sehr viel Freude. Auch wenn es mittlerweile lĂ€nger dauert und ich 20 bis 30 Vertonungen anhöre, bevor ich sie ganz okay finde. Das mit der Freude habe ich ĂŒbrigens jetzt auch schon von gestandenen MusikerInnen gehört. Hinter vorgehaltener Hand.



Ein Hoch aufs Klo



Warte, warte noch ein Weilchen,
dann gibt’s nur noch Hass und Gier.
Dann spritzt Blut nach allen Seiten,
Dann gibt’s leider mehr kein Wir.

Lauter Zombies in den Straßen,
Leichen tanzen auf dem Grab.
Geisterwracks liegen im Hafen,
alle tot vom Krisenstab.

Parlamente stehˋn in Flammen,
Kirchenmauern stĂŒrzen ein.
Alles bricht in sich zusammen,
Alles Leben wird zu Stein.

Nur eine kleine Ratte,
die hat sich gut versteckt.
In einem WC Abflussrohr,
die hat niemand entdeckt.

Wer hÀtte das vermutet,
wenn das mal nicht erhebt,
das mal im Weg der Scheisse,
das Leben ĂŒberlebt.

Ein Hoch aufs Klo,
ohohoho.
Ein Hoch aufs Klo.
ohohoho,
ohohoho,
ohohoho

Die Sonne ist verschwunden,
der Mond gibt fahles Licht.
Hier wird nichts mehr gesunden,
Willkommen hier im Nichts.


Man konnte es wohl ahnen,
das uns das mal passiert.
Doch all das ganze Warnen,
hat wenig interessiert.

Nur eine kleine Ratte,
die hat sich gut versteckt.
In einem WC Abflussrohr,
sie hat niemand entdeckt.

Wer hÀtte das vermutet,
wenn das mal nicht erhebt,
das mal im Weg der Scheisse,
das Leben ĂŒberlebt.

Ein Hoch aufs Klo,
ohohoho
Ein Hoch aufs Klo.
ohohoho,
ohohoho,
ohohoho.

Ein Hoch aufs Klo,
ohoho
Ein Hoch aufs Klo.
ohohoho,
ohohoho,
ohohoho.

Das ist nicht wirklich lustig,
das ist der letzte Scheiss.
Doch sing ich diesen letzten Scheiss,
weil ich nicht weiter weiß.

Ein Hoch aufs Klo,
ohoho
Ein Hoch aufs Klo.
ohohoho,
ohohoho,
ohohoho.
 
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Die Sonne ist verschwunden,
der Mond gibt fahles Licht.
Ähm, das glaube ich nicht, Tim
 (Oder: Wenn Vampire wĂŒssten, dass der Mond nur Sonnenlicht reflektiert
). - Sorry, da geht halt der Klugschxxxxer (wie passend 😉) in mir durch
 NatĂŒrlich ist das texterische Freiheit und tut dem schönen Ergebnis keinen Abbruch
 👍
Gruß,
glombi
 
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Prima! Schönes Sinnbild, wenn das Leben durch die Scheiße muss, um zu ĂŒberleben (wobei dafĂŒr eine Ratte auch nicht reichen wird)

Erste Zeile vom Haarmann-Lied passt auch gut!

Und des Broilers-FreiWild-Stil passt da schon gut dazu. Ob dann ggf. noch ein kleines Solo eingestreut wird, um dem Ganzen etwas mehr Abwechslung und weniger KI-Logik zu geben ... wĂ€re eine Überlegung wert.
 
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Wenn der Text aus der rechten Ecke kĂ€me mĂŒsste man sagen, da wĂŒnscht sich offenbar jemand den Umsturz...

(ob er das tut, weiß ich natĂŒrlich nicht. Aber es wirkt schon befremdlich...)
 
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Der Text gefÀllt mir!
Zur Musik... Das die Toten Hosen sich mal wieder auf alt Bewertes besinnen, ist schon nen Ding!
LG Jörg
 
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Parlament in Flammen erinnert doch stark an den Sturm der TrumpanhÀnger aufs Capitol.

Und "Hier wird nichts mehr gesunden" klingt nach dem typischen Untergang-des-Abendlades-Geklage bestimmter nationalistischer Kreise.

Die ja bekanntlich auch den BĂŒrgerkrieg heranmarschieren sehen. Und dann spritzt das Blut nach allen Seiten?

Hab ich so meine Probleme damit. Wenn man nicht falsch verstanden werden möchte, zumindest keinen Applaus von der falschen Seite, könnte man da an ein paar Stellen noch mal drĂŒbergehen.
 
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Parlament in Flammen erinnert doch stark an den Sturm der TrumpanhÀnger aufs Capitol.
Ja, erinnert mich auch daran. Und? Ist eine Beschreibung, ich sehe keine Wertung in dem Text.

Und "Hier wird nichts mehr gesunden" klingt nach dem typischen Untergang-des-Abendlades-Geklage bestimmter nationalistischer Kreise.
Hm, das hatte ich nicht so gelesen, aber gut, wenn Du meinst.

Und dann spritzt das Blut nach allen Seiten?
... was ja wertend kommentiert wird:

Dann spritzt Blut nach allen Seiten,
Dann gibt’s leider mehr kein Wir.
(Hervorhebung von mir)


Also, ich persönlich habe in dem Text nichts nationalistisches gelesen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu naiv. đŸ€·â€â™‚ïž
 
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Weltuntergang mit guter Laune? Ich hatte sie beim Schreiben.
Galgenhumor oder auch Sarkasmus hat schon immer helfen können, wenn es wirklich dĂŒster aussah. Das kann entlasten, wie ich meine.
Ich lese nix Nationalistisches in deinem Text. FĂŒr mich spitzt er zu und kommt in die NĂ€he einer Grotesken.

Hab mir ein Video dazu vorgestellt im schwarz weißen Zeichenstil mit Bleistiftschraffur und sĂŒĂŸer Ratte...
 
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Also, ich persönlich habe in dem Text nichts nationalistisches gelesen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu naiv. đŸ€·â€â™‚ïž
Hab ich so meine Probleme damit. Wenn man nicht falsch verstanden werden möchte, zumindest keinen Applaus von der falschen Seite, könnte man da an ein paar Stellen noch mal drĂŒbergehen.
Ich verstehe @logologia farfalla so, dass bei diesem Text die Gefahr der Vereinnahmung durch genau die falschen besteht: nĂ€mlich die, die den Zusammenbruch herbeifĂŒhren und feiern. Und das kann ich nachvollziehen, das spielt bei mir und meinen Texten in dieser Richtung eine deutliche Rolle: Ich möchte nicht, dass einer meiner Songs zu einer Hymne derer werden, gegen die sie gerichtet sind.

Leider schiebt die musikalische Referenz dem keinen Riegel vor, denn so gut wie alle musikalischen Richtungen sind da auch schon vereinnahmt, zumindest in dem Sinne, dass sie auch von dieser Seite gesungen oder gegröhlt werden. Die Referenz auf die eigene Position durch andere Texte hilft natĂŒrlich gegen Vereinnahmung - schĂŒtzt aber nicht vor der Vereinnahmung eines einzelnen Songs. Bei einem live-Publikum kann man den song kommentieren, obschon dies wahrscheinlich eher gerade vor diesem Publikum wenig nötig sein wird. Das gilt aber nicht fĂŒr frei im internet florierenden Songs. Ist ein Video dabei oder zumindest der Songtext dazu in ablaufenden Bildern, kann man in einem Textabspann fĂŒr die nötige Deutlichkeit sorgen.

Einen absoluten Schutz gegen Vereinnahmung gibt es aus meiner Sicht nicht. Es geht eher darum, eine Vereinnahmung nicht zu erleichtern oder ihr Vorschub zu leisten. Die letzte Strophe gibt das aus meiner Sicht her: die, welche die VerhĂ€ltnisse umstĂŒrzen und diesen Umsturz feiern wollen, werden das "Weil ich nicht weiter weiß" nicht fĂŒr sich anerkennen und dementsprechend nicht teilen. FĂŒr meinen Geschmack könnte da noch etwas dazukommen, ohne vom flow des Textes abzugehen.

Ansonsten: Mir gefÀllt der Text gut und es ist allemal gut, sich Luft zu machen. Reinigend wie ein Gewitter.

x-Riff
 
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die, welche die VerhĂ€ltnisse umstĂŒrzen und diesen Umsturz feiern wollen, werden das "Weil ich nicht weiter weiß" nicht fĂŒr sich anerkennen und dementsprechend nicht teilen.
volle Zustimmung! (y)
 
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Zur KI Vertonung, auch allgemein: Mir macht das wirklich Spaß! Ich schĂ€me mich ein ganz klein wenig.
WofĂŒr genau schĂ€mst du dich denn?
Dann gibt’s leider mehr kein Wir.
Auf wessen Konto geht diese syntaktisch fragwĂŒrdige Formulierung? Deines oder das der KI?
Diesmal eher im Stil der 80er vertextet, und, hoffentlich, auch auch mit Galgenhumor.
Worin bestand denn dMn der Stil der 80er?
Weltuntergang mit guter Laune? Ich hatte sie beim Schreiben. Das ist im Moment sehr viel wert fĂŒr mich.
:unsure: Ich hatte sie beim Lesen nicht!
Wie geht es euch damit? Geschmacklos? Entlastend? Lustig? Egal?
Mitleid? :unsure:

Ich sehe (anders als beispielsweise bei Kafkas KĂ€fer) leider keinen Anlass, mich nachdenklich von deiner „Erleichterung“ anstecken zu lassen. - Wie geht es dir denn damit?

Lieber @streamingtheatre, in den Grotesken, an die ICH mich spontan erinnere, hatten die ErzĂ€hler noch GefĂŒhle. die mir Trost gaben, denn sie entsprachen den meinen

 
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Mir gefĂ€llts. HĂ€tte ich von der KI nichts gewusst, wĂŒrds mir sogar noch besser gefallen, Ignorance is bliss. ;-) Aber ohne KI hĂ€tte es den Song vielleicht gar nicht gegeben, so gesehen: Ein Hoch auf die doofe KI. :D

Mir gefĂ€llt auch die fatalistische, dystopische Stimmung. Nationalismus oder UmsturzplĂ€ne lese ich da beim allerbesten (schlechtesten?) Willen nicht heraus. Wenn man es in dem Maße darauf anlegen wollen wĂŒrde, dann wĂŒrde man sicher auch bei den Hosen, bei den Ärzten, bei WiZo und wer weiß wo noch nationalistische UmsturzplĂ€ne finden.

VG
 
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Warte, warte noch ein Weilchen
Diese Zeile kommt mir doch mÀchtig bekannt vor.
In dem Lied „Warte, warte nur ein Weilchen
“ wurden die Taten des Massenmörders Fritz Haarmann besungen. Ich hatte beim Lesen der Zeile sofort die Musik von Walter Kollo im Ohr, allerdings nicht mit dem Originaltext der Operette, sondern mit dem blutrĂŒnstigen Text, den der Volksmund flugs hinzufĂŒgte. Interessierte finden unten den zugehörigen Link. Makabre Kombination.

 
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Lieber @streamingtheatre, in den Grotesken, an die ICH mich spontan erinnere, hatten die ErzĂ€hler noch GefĂŒhle. die mir Trost gaben, denn sie entsprachen den meinen

Da gebe ich dir recht. Ich schrieb ja auch "in die NĂ€he einer Grotesken".
Die Groteske lebt ja mE auch von der mitfĂŒhlenden (emotionalen) NĂ€he und der gleichzeitigen FĂ€higkeit zur distanzierten Betrachtung auf das Geschehen, zu dem das LI / Texter fĂ€hig ist.

Wenn @MamaMuuht noch weiter schreibt aus der Stimmung heraus, wird die Distanz womöglich grĂ¶ĂŸer. Die emotionale Beteiligung glaube ich ihm.
:unsure: Ich hatte sie beim Lesen nicht!
Ich ansatzweise schon. đŸ€”
 
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Die Groteske lebt ja mE auch von der mitfĂŒhlenden (emotionalen) NĂ€he und der gleichzeitigen FĂ€higkeit zur distanzierten Betrachtung auf das Geschehen, zu dem das LI / Texter fĂ€hig ist.
Ja, genau so sehe ich das auch! - Was bedeutet fehlendes MitgefĂŒhl? FĂŒr meine Kinder? FĂŒr meine Eltern? Meine Freunde? FĂŒr alle, denen (momentan) meine Liebe oder wenigstens mein MitgefĂŒhl gehört?

Manchmal besteht Mut im Widerstand - und manchmal im MitgefĂŒhlt! Auf jeden Fall gehört mein Respekt diesem Mut, den ich von Kindheit an als menschlich bezeichne.

Diesen innerliche Verpflichtung kann ich als Leser verschweigen. Aber als KĂŒnstler verlange ich sie mir ab. So wie sich ĂŒberall Eltern oder gar ein Rudel scheinbar ĂŒbermĂ€chtigen Feinden in den Weg stellen



selbst wenn auch ich vorĂŒbergehend den Zynismus meiner eigenen Worte fĂŒr Momente wohltuend empfinde.
 
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Interessant, dass du diesen Begriff aufbringst. Ich lehne Zynismus ab... ich halte ihn fĂŒr destruktiv und nicht hilfreich. Ich habe aber eher Sarkasmus in MamaMuuht`s Text gefunden
Ja, ein tatsĂ€chlich tiefer fĂŒhrender Einwand deinerseits! Warten wir doch einfach mal die Antwort von @MamaMuuht ab.
 
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@ all

Erstmal Danke fĂŒr die vielen Antworten. Ich befinde mich leider im Moment in einer sehr schwierigen persönlichen Lage, auf die ich nicht nĂ€her eingehen möchte. Die gesellschaftliche Situation tut ihr ĂŒbriges.
Ich bin also angeschlagen und schreibe auch zur Entlastung. Und ich freue mich vor allem darĂŒber, das ich bei diesem Text , der eigentlich gar nicht als sarkastischer Text geplant war, so eine Wendung geschrieben habe.
Über die ich viel und anhaltend gelacht habe. Und an der sich meine Verfassung doch zumindest kurzfristig wirklich aufgehellt hat.
Eine Ratte im Klo ĂŒberlebt die Apokalypse. Ein Sinnbild.
Und es macht mir Spaß und schafft Erleichterung, ĂŒber die KI ziemlich schnell verschiedene Genres fĂŒr meine Texte auszuprobieren. In kurzer Zeit und ohne langwierige Prozesse „Ideen“ zu hören.
Dazu bin ich, hoffentlich nicht fĂŒr lĂ€ngere Zeit, nicht in der Lage.
NatĂŒrlich kann ein jeder etwas anderes in den Worten hören. Überwiegend erfahre ich eher Zustimmung, das sarkastische Entlastung im Moment gut tut.
Nationalistische Töne hören zu wollen, ist anscheinend ja auch möglich. Was aber zum einen eine Einzelmeinung ist, zum anderen in meinen Ohren wirklich absurd ist.
Aber nun denn, der Text ist ja auch etwas absurd . 😀Abschließend vielleicht noch so viel:
Ich freue mich grundsĂ€tzlich ĂŒber jede Sichtweise. Es lebe die Vielfalt der Wahrnehmung! Recht hat da meistens niemand. Also ist meine hoffentlich ĂŒberflĂŒssige Bitte: Entspannt und freundlich bleiben.
 
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