Einfache Spannungsprüfer für den Livebetrieb, idealerweise steckerfertig

mix4munich
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Keine Bilder heute. Dafür werde ich Euch mit Worten ein Bild des Schreckens zeichnen.

32A Starkstrom kommt korrekt aus der Steckdose im Haus. Ach ja, mit Haus meine ich eine Turnhalle.
Die Phasen kommen aber nicht korrekt aus dem Verteiler (brandneu, vom Veranstalter erst morgens gekauft).
Nach längerer Suche hat sich das Starkstromkabel als Übeltäter herausgestellt. Da waren (ich glaube zwei) Leiter vertauscht, was dazu führte, dass auf einigen, aber nicht allen, Ausgängen des Verteilers 380V anlagen statt der erwarteten 230V.

Mein Pult lebt, aber mein Power Conditioner (https://www.thomann.de/de/adam_hall_pcl_10_pro_power_conditioner.htm) ist dafür den Heldentod gestorben.
Zwei Netzteile, die zu div. Bodentretern gehört haben und an einer ungeschützten Phase hingen, sind explodiert. Der Empfänger einer Shure SLXD Handfunke gab den magischen Rauch von sich und verstummte darauf für immer. Zum Glück hatten die Instrumentalisten Ersatznetzteile dabei und der Sänger ein Ersatz-Beta58 samt Kabel im Handgepäck.
Die eigentliche PA war zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch nicht am Strom.

Wir haben dank eines "known good" Stromkreises die Veranstaltung mit den Ersatzgeräten (Netzteilen, Mikro) durchgeführt. Die PA (zwei Subs, zwei kräftige Tops) ziehen zum Glück vergleichsweise wenig Strom, lief ausserdem weit unter ihrem Maximum, so dass wir mit einer Phase so grade auskamen. Eine minimale Lightshow kam teils vom Haus (LED, akkubetrieben) und teils von uns (drei LED-Lampen, um die 12 Watt pro Stück). Dank silent stage gibt es ansonsten keine größeren Verbraucher in dem Aufbau. Die Band hat den Gig anständig bestritten. Unter den gegebenen Umständen sogar sehr gut. Aber ich hatte Horrorphantasien vor jedem einzelnen Stecker, den ich in eine Steckdose bzw. Verteiler gesteckt habe. Hoffentlich legt sich das in den nächsten Tagen.


PS: Falls jemand Tipps für einen narrensicheren Spannungsprüfer hat, am liebsten in Steckerform, immer her damit.
 
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Gibt es sowas auch für die Prüfung der 230V? Also der normalen Steckdose?
 
Falls jemand Tipps für einen narrensicheren Spannungsprüfer hat, am liebsten in Steckerform, immer her damit.

Hm, vor allem der letzte Teil macht es schwierig. Es gibt sowas schon, auch in professionell, z.B. Benning SDT 1. Problem ist, die können halt alles mögliche checken in Hinsicht auf einen fehlenden Schutzleiter, L und PE vertauscht usw. Zudem manches im hiesigen, nicht verpolungssicheren Schuko-System eher fragwürdiges wie L-N-"Vertauschung" usw.

Eines haben sie aber eigentlich alle gemeinsam: Der Hersteller geht davon aus, dass der Elektriker zumindest halbwegs seine Arbeit gemacht hat, also da zumindest nicht mehr als 230V ankommen. Der SDT 1 ist z.B. dann auch verständlicherweise bis 230V spezifiziert. Ob der magische Rauch austritt oder eine Schutzeinrichtung greift, wenn wirklich mal 400V daherkommen, weiß ich nicht.

Eigentlich wäre das mindestens ein Anwendungsbereich für einen zweipoligen Spannungsprüfer. Zum "mindestens" komme ich später noch.
Aktuell habe ich in der Arbeit einen Beha Amprobe 2100 Gamma. Mit dem bin ich recht zufrieden. Robust, verlässlich und ganz wichtig: Manuelle Lastzuschaltung. Ich hatte früher (bis ich ihn mal auf der Baustelle liegen gelassen habe) einen Unitest 2000 alpha, der hat das mit einem PTC realisiert. Da musste man also erst mehrere Sekunden L-N prüfen, damit er bei L-PE nicht direkt den RCD schmeißt.

Billig und einigermaßen brauchbar ist der UNI-T UT18C, wobei der bei aktiver Lastzuschaltung komische Sachen macht. Bei 230V geht die angezeigte Spannung auf ca. 170V runter. Offensichtlich sitzt die Lastzuschaltung also hinter irgendwelchen Zusatzwiderständen und beeinflusst dann das komplette Messergebnis. OK zum RCD testen und um Einkopplungen zu identifizieren, aber völlig unbrauchbar, um rauszufinden, welche Spannung unter Last denn eben nun tatsächlich noch anliegt.

So, und jetzt zum Thema "mindestens". Man erkennt mit einem zweipoligen Spannungsprüfer immerhin, ob etwas ganz furchtbar im Argen ist. Sprich besagt L-N-Vertauschung, oder N komplett weg etc.
Man hat aber immer noch keine so richtige Idee, wie sich die Anlage später unter ordentlicher Last verhalten wird.

Da wäre dann eigentlich ein Installationstester schon gut, der wirklich auch den Netzinnenwiderstand messen kann. Ich habe damals ein Amprobe ProInstall 100-D angeschafft. Das war das günstigste mit ca. 700€. Leider im Preis etwas raufgegangen. Gemessen an dem, was man in unserem Metier sonst so an Werten rumschleppt, finde ich das aber gar nicht soo tragisch.
Es gibt dann Messgeräte mit erweiterter Funktionalität und integrierten Dokumentationsmöglichkeiten z.B. von Gossen Metrawatt, diese kosten dann ein vielfaches. Da ist das Amprobe preislich schon in Ordnung.

Ja, der Umgang damit inklusive Bewertung der Messwerte muss erlernt werden. Auch das gilt aber sinngemäß für jede Aufgabenstellung in unserem Job... ;)
 
Grund: Link eingefügt
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Denn was machst Du mit diesem 32A Tester wenn es nur eine 16A Steckdose gibt.
Das Adaptieren von 16 auf 32 ist kein Problem - andersherum schon. Daher habe ich auch einen 32A-Verteiler und ein passendes Kabel. Gibt es auch beim Thomann: https://www.thomann.de/de/stairville_cee_adapter_16a_32a.htm

Für Schuko-Steckdosen habe ich dieses Teil von Lidl: https://www.ebay.de/itm/12726417139...0FY4P2&hash=item1da1892580:g:prwAAeSwxP1og6Wm
Kostete unter 5€, gibt's sicher auch von anderen Händlern.
 
Aber da sind wir ja wieder bei des Pudels Kern: Was macht der bei der fast schon "klassischen" Vertauschung L1 - N im CEE-Anschluss, weil mal wieder jemand um 5 vor 12 eine zusätzliche Verlängerung geschustert hat und nicht dran gedacht hat, dass man da halt bei Stecker und Kupplung beim Verdrahten "spiegelverkehrt" denken muss?

Also, außer explodieren? Gut, das ist so gesehen natürlich auch eine Aussage. "Wenns den Steckdosentester schon z'reißt, hänge ich mein Amprack da lieber nicht dran." :D
 
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Ich hab noch was von einem namhaften Hersteller gefunden, was auf deinen Anwendungszweck abzielt. Mit Spannungsanzeige, RCD-Test und Info "gut / schlecht".


Auch hier müsstest du aber erfragen, was in dem von dir geschilderten Fall mit irrtümlich >230V an der Steckdose mit dem Gerät passiert...
 
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Wie wäre es, statt nach dem narrensicherem Gerät zu suchen, sich einfach mal mit einem Duspol vertraut zu machen? Das ist ja letztlich wirklich kein Hexenwerk. Ggf. braucht es nur jemanden, der es einmal gescheit erklärt.
 
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