Einstieg gelungen, wie mache ich weiter?

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Hallo Leute,

ich habe vor etwa zwei Jahren begonnen Musik zu machen. Anfangs mit Musik-Apps auf iOS (djay, Figure, Music Studio, NLog Synth und noch einige andere die mir gar nicht mehr einfallen).
Durch einen Bekannten bin ich auf FL Studio gekommen und er hat mir auch die grundlegenden Dinge wie man damit umgeht und was man damit so anstellen kann beigebracht.
Natürlich habe ich mich damit beschäftigt und herumprobiert, habe mir ein Midi-KB zugelegt und weiß auch einige freeware VST's zu schätzen. Mittlerweile finden sich in meinem Ordner schon über 150 Projekte.

Hier nun mein Problem: Ich stagniere und komme einfach nicht weiter.
Fast alle Projekte sind verschiedenste Melodien (eher nur Akkordfolgen, mir fehlt es an "unregelmäßigkeit" die einen Track doch eigentlich erst interessant machen) die ich mit den verschiedensten VST's erstellt habe.
Aber: Wie komme ich nun weiter? Wie mache ich aus meinen Melodien Musik? Ich habe auf einer Seite ( http://getthatprosound.com/ - zzt. nicht erreichbar ) gelesen, Pads einzufügen bringt schon etwas Leben in die Musik,
das ist mir auch aufgefallen das ich so gut wie keine Pads nutze. Ein weiterer Punkt war auch sich von der Musik die man gern hört inspirieren zu lassen bzw. sich auch mal midis herunterzuladen und da ein bisschen
eigene Kreativität einfließen zu lassen, das habe ich z.B. mit meinem Lieblingslied gemacht https://soundcloud.com/willi-werkel/808-state-pacific-willis
aber normalerweise klingt meine Musik eher so https://soundcloud.com/willi-werkel/beater-unfinished - wie man hier vielleicht auch heraushören kann basiert vieles noch auf nur meist wenig abgeänderten synth presets und auch den "stinknormalen" Fl reverb presets.
(Ab hier ist mir gar nichts mehr eingefallen wie ich mein Problem weiter schildern soll :rolleyes:)

Habt ihr noch andere Ansätze wie ich aus einer Melodie in meinem Kopf ein ganzes Stück machen kann? Vielleicht könnt ihr es auch anhand meiner Probleme schildern (z.B. die fehlenden Pads). Vielen Dank!
 
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Hi!
Habe mich auch erst vor etwas über einem Jahr entschieden auf Rock-Star umzuschulen.
Bin noch immer auf der Suche nach meinem Sound und werde es wohl noch eine Weile sein.
Da es mir um tanzbare Musik in Richtung EBM, Wave, Batcave, Minimal geht lege ich Wert auf Basslinien.
Das ist mir dann aber auch immer zu steril und ich suche nach Zufallselementen.

Hier ein spontan entstandenes Stück anlässlich einer Clubschließung.
Hat mich bestimmt 3h gekostet von der Textidee bis zur Fertigstellung.



Im Hintergrund etwas zu leise reingemischt ist eine E-Gitarre mit spacigem Preset zu hören.
Der tiefbegabte Gitarrist und gleichzeitig Zufallsgenerator war in dem Fall ich selbst indem ich einfach im Takt der Musik rumgemacht habe.
Statt einer E-Gitarre kannst Du Dir auch ein beliebiges VST-Instrument nehmen, eine Effektkette mit Panorama-Effekten, Hall, Delays etc. (vorzugsweise beatsynchron z.B. über einen LFO modeliert) schnappen.
Irgendwas wo auf einen Tastendruck so richtig was passiert. Dann hörst Du Dir Deinen Titel 1-2 Stunden in Endlosschleife an, bis Du eins wirst mit dem Song.
Und dann lass es einfach raus, wenn Dir klar wird, dass es jetzt in diesem Moment genau diese eine Taste sein muss, die danach schreit gedrückt zu werden.

Für lebendige Basslinen tun es häufig Arpeggien. Bei dem Stück ist neben einem Arpeggio einer Novation Bass Station II noch eine durchlaufende 16tel Bassdrum zu hören, die ich untenrum einfach mit einem EQ kastriert habe.
 
Also vor allem Wert auf einen "fetzigen" Bass legen (soll mit dem Massive gut umsetzbar sein?) und Arps einsetzen, das klingt schon einmal gut :)
Gibt es noch weitere Möglichkeiten hinsichtlich der Variation einer Melodie? Bei einem Lied ist es ja so das es meist zwei verschiedene Melodien gibt die aber in gewissem Maß zusammen passen, also z.B. Strophe und Refrain oder beim Dubstep vor und nach dem Drop. Bei mir ist es aber noch so das ich eben nur eine Melodie finde und keine zweite die dazu passt - und ohne das komme ich irgendwie nicht weiter, oder hilft da nur probieren, experimentieren und vielleicht auch mal etwas was "doof" klingt so weit treiben das es doch noch etwas werden könnte? Gibts vielleicht auch irgendeine Internetseite wo mir etwas über die "Variation" erklärt werden kann? Ich bau meist steigende oder fallende Akkorde auf (ähnlich wie bei einem Arp) über vier Takte wie C F G# D# und eine (Lead)Melodie wäre ja eher was in achteln oder so die aber wiederrum auch zu den akkorden passen sollte. Ich würde ja jetzt Fragen "wie krieg ich das hin?" aber da wird es sicher nur "Kreativ sein" als Antwort geben, oder?
 
Also seit ich angefangen habe selbst Gehversuche in Sachen Musizieren zu unternehmen höre ich Musik auch ganz anders.
Man kann sein ganzes Leben Musik hören ohne einen Titel zweimal spielen zu müssen!
Sehr viele Anregungen was Melodien oder wiederkehrende Themen angeht finden sich in der Klassik aber auch jede andere Musik kann zumindest als schlechtes Beispiel dienen.
Wenn Dir etwas nicht zusagt, dann machst Du es auf jeden Fall nicht nach oder versuchst genau das zu vermeiden.
Wenn Dir etwas gefällt ergründe was Dir da gerade so gefällt.

Du kannst eine Melodie in der Strophe z.B. abflachen indem Du die Tonfolgen in kleineren Schritten wählst um dann im Refrain das selbe Thema in höhere Höhen auszuweiten
Oder umgekehrt! Die Strophe kommt verspielt daher und der Chorus hämmert monoton dazwischen. Du kannst auch die Tonart hin und her wechseln und einfach die Melodie entsprechend transponieren.
Du kannst ein immer gleiches Thema auch dadurch variieren indem Du die Instrumentierung änderst oder völlig stumpf immer wieder das selbe zelebrierst und mit jedem Durchgang einfach noch eins drauf packst a la Bolero.

Es gibt etablierte Strickmuster für Strophe, Refrain, Bridge, Intro, Outro usw.
Achte bei Deinen Lieblingsliedern mal darauf wie die aufgebaut sind.

Die Melodie muss ja nicht unbedingt schnell sein, wenn die Akkorde Tempo reinbringen und umgekehrt.
Das hat viel mit dem persönlichen Musikempfinden zu tun.

Wenn Du z.B. Tanzmusik machen möchtest achte mal darauf zu welchen Elementen Deiner Lieblingsmusik Du Dich bewegst.
Sind es wirklich die Drums oder vielleicht doch tatsächlich die Basslinie oder schwebst Du eher mit der Melodie umher?

Oder sitzt Du lieber vor Deiner Anlage und hörst in die Musik rein?
Ein Konzert was mich völlig begeistert hat war Kraftwerk. Die Musik von denen hatte ich vorher nie so wirklich genau gehört aber auf dem Konzert in einem dafür optimal beschallten Raum wurde mir die Tiefe bewusst.
Es kommt eine Melodie angeschwebt der man folgt, doch bevor sie verklungen ist tauchen Rhythmen auf die die Aufmerksamkeit erregen und man ist noch nicht ganz bei diesen Rhythmen, da taucht das nächste Element auf das einen in seinen Bann zieht.
Ich glaube das einzige Konzert bislang bei dem ich keine Schallwelle verpassen wollte.

Wenn Dir Deine Musik zu wenig groovt beschäftige Dich mal mit Ghostnotes.

Was die Akkorde angeht kannst Du auch variieren!
Die Beatrate der Akkorde kann kleiner oder größer sein als die der Melodie. Es verbietet Dir ja auch niemand Triolen zu vierteln zu spielen.
Der Akkord muss auch nicht zwingend zum gespielten Melodieton passen. Er kann auch vorauseilen oder hinterherhinken.
Wenn Du z.B. die Akkorde in halben und die Melodie in Vierteln spielst würde das bedeuten, dass Du auf Zählzeit 1 einen Akkord spielst, der erst auf den Melodieton der Zählzeit 2 passt.
Die Begleitung führt dann zur Melodie hin. Im Midieditor sind solche Experimente schnell zusammengeklickt und hin und her verschoben.
Eine Basslinie kannst Du auch minimal versetzt zu den Drums laufen lassen, das erhöht den Druck oder reduziert ihn.

Es gibt nichts, was man nicht machen kann. Allerdings klingt manches auch einfach scheiße! :D
Aber man weiß es erst nachdem man es probiert hat und das geht heute denkbar einfach.

Und wie gesagt...ich bin selbst nur interessierter Laie. :)
 
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WOW, vielen Dank Turp!
 

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