Epiphone Pro P90 Magnetvergleich

Jokerrock
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Hallo,

Ich habe aus Interesse die Magnete meines Epiphone P90 Pro Pickups getauscht und ein A/B Vergleich erstellt.

Die Story in Kurzfassung:
Der Pro P90 wurde von mir gegen ein Mojotone 56 Q. Coil P90 ersetzt, jedoch klang er mir auf Dauer leider nicht P90 genug (deshalb ist er auch hier im Musiker-Board Flohmarkt), also wurde er wieder gegen den P90 Pro getauscht. Der Epi Pro P90 klingt nicht schlecht, allerdings waren mir die Höhen etwas zu harsch und er klang generell ziemlich modern.
Für meinen Geschmak fehlte etwas der "warme" LP Charakter, so kam ich nach etwas Recherche auf die Idee die Magnete zu tauschen.

Die standard Alnico V wurden gegen Alnico II von Rockinger getauscht.
Der Austausch war sehr einfach und verlief problemlos.
Die Polung wurde beibehalten (Nord).

Gitarre ist eine Epiphone LP Jr. Billy Joe Armstrong.
Die Standard Wraparound Bridge wurde durch eine Musiclily Pro ersetzt.
Sattel wurde gegen eine Tusq XL getauscht, außerdem wurde das Elektronikfach, sowie die Pickup-Ausfräsung mit Kupferfolie abgeschirmt.
Der Kondensator wurde durch einen Orange Drop ersetzt.

Der Epiphone Pro P90 meiner Epi hat einen Widerstandswert von 8,9kΩ.
Ursprünglich wollte ich meinen Marshall VS zum Vergleich verwenden, jedoch funktionierte der Line Out nicht mehr:cry:, und da ich kein Mikrofon besitze entschied ich mich für folgende

Signalkette: Gitarre -> Harley BentonCPT-20 Tuner (TBP) -> Dunlop Classic Wah (TBP) -> Digitech Bad Monkey (Buffered Bypass) -> Joyo Zombie II (Effect Loop: Walrus Fundamental Reverb) -> Audio Interface

Ich verband den Joyo via Kopfhörerausgang mit dem Audio Interface. Es wurde keine zusätzliche Cab Simulation verwendet, damit der Klang nicht zusätzlich verfälscht wird. Aufgenommen wurde mit Cakewalk.
Ursprünglich habe ich die Aufnahmen für mich gemacht um den Unterschied etwas zu verdeutlichen, deshalb sind sie sowohl spielerisch als auch qualitativ nicht die besten.

Der Pickup hat 3mm Abstand zu den Saiten bei gegriffenen letzten Bund. Für mich waren die 3mm der Sweet Spot. Viele werden sagen, dass der Abstand zu groß ist, aber ich habe ziemlich lange mit den unmodifizierten Pro P90 herumexperimentiert und für mich waren eben die 3mm der Sweet Spot. Zumindest mit den Alnico V Magneten.

Volume und Tone Poti waren immer voll aufgedreht. Es wurden keine Einstellungen geändert, sprich Amp Settings, Pickup Höhe, Saiten, Effektsettings, etc. blieben dieselben.
Das einzige was verändert wurde waren die Magnete.

Die erste Aufnahme ist immer Alnico V, die darauffolgende Alnico II.

Das Walrus Fundamental Reverb war dauerhaft eingeschalten für ein dezentes Spring Reverb.
Für Sample 1, Sample 2 und Sample 3 verwendete ich den Clean Kanal des Joyos.
Für Sample 4 und Sample 5 verwendete ich das Digitech Bad Monkey mit den Clean Kanal.
Für Sample 6 und Sample 7 verwendete ich den OD Channel des Zombie II.

Die erste Aufnahme ist immer Alnico V, die darauffolgende Alnico II.

Soundcloud Link Vergleich Alnico V und Alnico II da die Einbettung immer zweimal angezeigt wurde.... :cautious:


Kurzes Resümee: Der Klang gefällt mir mit den Alnico II Magneten besser, jedoch fehlt mir beim Epi Pro im Allgemeinen etwas die "Offenheit" und "Transparenz".
Evtl. werde ich in naher Zukunft den selben Magnetwechsel bei Gibson P90s versuchen, vorausgesetzt ich finde einen Gibson P90 in der Bucht.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Mojotone fehlten mir die prickelnden Höhen, außerdem hat er einen scoop im unteren Mittenbereich.
Er klang mir zu kompakt. Es fehlten allgemein Frequenzen, die für mich zum P90-Sound gehören.
Der Mojotone klang wie ein Mix aus Humbucker und P90, was er quasi auch ist... :)

Zur Verdeutlichung hat ein Forumsmitglied schon einen Thread mit Video erstellt. Danke hierfür.

Mojotone '56 Quiet Coil P-90 vs. Gibson Custom P-90
 
2 Tage nach dem Wechsel hat sich der Klang noch duetlicher verändert.
Anscheinend braucht es etwas Zeit, bis die Polschrauben das Magnetfeld des neuen Magnetes übernehmen. :unsure:

Der Klang ist jetzt noch ein Stück ausgeglichener und wärmer.

Ich habe den PU höher gespaced. Er hat jetzt 1,6mm Abstand zu den Saiten bei gegriffenen letzten (22) Bund.
Mit den Alnico II habe ich trotz dem geringeren Abstand kein Sustainverlust. Hängt vermutlich damit zusammen, dass das Magnetfeld des Alnico II schwächer ist als das des Alnico V.

Ich hoffe es gibt keine Moderatorentechnische Probleme wegen des Doppelposts, aber mein voriger Beitrag lässt sich nicht mehr bearbeiten.... :confused:
 
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Es gibt ein Update meinerseits.

Ich habe nun einen Vergleich erstellt zwichen den Epiphone P90 und einem Gibson P90, allerdings beide mit den oben verlinkten Alnico 2 Magneten von Rockinger.
Der Widerstand des Epiphone Pro P90s liegt bei 8,91kΩ, der des Gibsons beträgt 7,98 kΩ.

Soundcloud Vergleich Epiphone P90 vs Gibson P90 Reihenfolge: Epiphone P90 anschließend Gibson P90

Der Klang des Gibsons gefiel mir imho etwas besser als der vom Epiphone Pro, wobei der Unterschied sehr gering ist.

Jedoch fehlte mir noch das gewisse Etwas, also experimentierte ich weiter und kam auf die "geniale" Idee die sogenannte Keeper Bar zu entfernen, damit die Magnete direkten Kontakt mit den Polschrauben haben.

Hier ein Bild zur Verdeutlichung. Der Rot markierte Balken wurde entfernt, sodass die Magnet eben direkten Kontakt mit den Polschrauben haben.
IMG_20251001_174503.jpg


Habe auch hierzu einen Vergleich erstellt.

Gibson P90 Mit vs Ohne Keeper Bar Reihenfolge: Ohne Keeper Bar anschließend mit Keeper Bar


Die Aufnahmen sind Qualitativ wieder solala. Der Unterschied war über einen richtigen Amp um einiges deutlicher hörbar als bei den Aufnahmen über mein billiges AI.:confused:

Ursprünglich wollte ich noch etwas mit den unterschiedlichen Magneten (Gibson Alnico 5, Epiphone Alnico 5, Rockinger Alnico 2) herumexperimentieren, jedoch bin ich mit den Klang wie er nun ist zu 100%% zufrieden.(y)

Anschließend wurde noch etwas recharchiert und angeblich hat Lollar in seinem P90 auch auf eine Keeper Bar verzichtet.

Der Klang wurde durch das entfernen der Keeper Bar noch etwas transparenter und ausgeglichener, außerdem verschwand der harsche Klang von den Höhen, ohne die Höhen zu verlieren.
Somit gewann der Klang noch zusätzlich an Wärme. Die Modifikation brachte mir exakt den Klang, den ich mir von einer Les Paul Junior erwarte. :biggrinB:


Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen durch meine Experimente weiterhelfen konnte. :)
 
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