Erneuerbare Tonerzeugung

  • Ersteller Emony von Arwed
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das ist durchaus ein Ton, der mir gefällt...
allein die Moderation hat etwas gegen allzu heftige Wortgefechte in dem Stil :D
(mit Spatzen-Denkapparaten eher vorsichtig operieren...)

Es war ganz sicher nur 'vorsichtshalber' so gemeint, falls mir Kritik weiterhin nicht konstruktiv begegnet. Freut mich, dass du nun einlenkst, danke!

das einfache zuerst: der Basser spielt Kick und Snare
(übrigens recht unkonventionell: die Snare wird über eine modifizierte HiHat Mechanik betätigt)
ich finde es völlig normal, dass er nicht 3 Dinge mit identischer Aufmerksamkeit (oder 'Perfektion') machen kann

Es geht nur um eine andere 'Musizier-Disziplin', wo entsprechend andere Probleme zu lindern sind. Zwei Instrumente gleichzeitig zu spielen, ist dabei nicht ein Problem. Oder so lange das eins war, hat man es durch 'Üben' bekämpft. So lässt sich auch das üben:

Das dritte Ding ist einfach nur, ein und denselben Fußtaster immer dann zu drücken, wenn gerade der Chromat gebraucht wird. Achtung Scherz: Theoretisch funktioniert dafür noch besser ein Aftertouch-Sensor, den man sich zwischen die Gesäßbacken klemmt und dort mit dem Schließmuskel die Halbtöne einspielt. Aber praktisch wird das mit dem Fuß doch die elegantere Lösung sein … oder man kann dafür auch einen Stirnrunzel-Sensor entwickeln. Und ernsthaft mit dem Bauch kann man auch ...


ich denke, dass ich ein durchau realistisches Weltbild habe, was sowohl PC Technik wie DSP Hardware angeht
bei mir stecken neben SHARC DSPs (Scope) auch ein paar von Motorola (Powercore) im Rechner
und ich weiss, zu was FPGAs fähig sind (siehe Fairlight/Altera Crystal Core)

Nun sehe ich wirklich keinen Anhaltspunkt, dein technisches Weltbild in Frage zu stellen.

und da kommst du daher (mit dieser PDF Abhandlung) und behauptest, das was dir vorschwebt wäre technisch nicht realisierbar...
(im Prinzip wegen zu engen Zeitgrenzen und mangelnder Rechenleistung)
ich will jetzt wirklich nicht spotten, aber da hast du offensichtlich einiges verpasst... ;)
dein geplantes Instument hat gegenüber dem, was man mit passenden Methoden heute tatsächlich angeht nicht mal die Geschwindigkeit einer Schnecke.

Selbstverständlich habe ich einiges verpasst, genau so wie fast jeder andere Mensch auch.
Und ehrlich gesagt, war ich am Punkt X doch längst zu verrannt in das Thema und völlig satt vom mehr theoretischen "Praktizieren".


da du anscheinend ein Freund des direkten, offenen Wortes bist: mit dem PDF Aufsatz verschei**erst du Leute
was darin behauptet wird ist dein gescheiterter Denkansatz, bezogen auf die Technologie ist es schlicht die Unwahrheit.
darüber kann man durchaus sachlich reden

… allerdings ohne damit die Leute verschei**ern zu wollen. Sondern eher von welchen inspiriert zu werden, die Dinge auch anders betrachten zu können. Das ergab sich jedoch nicht.

ich finde es schon gut, wenn jemand Ideen auch umsetzt
der Hinweis auf das Vermarktungsproblem betreffend menschlichem Multitasking ist durchaus freundlich gemeint.

Das menschliche Multitasking habe ich oben aufgelockert, womit das seinerseits kein Vermarktungsproblem bedeuten dürfte.
Aber noch liegt das Thema Vermarktung überhaupt ziemlich fern ...

Mir persönlich ist das herzlich egal... es ist deine Idee, dein deal etc...

cheers, Tom

Noch dazu: Mit 'nur' 127 Midi Werten lassen sich durchaus 'glatte' Sound-Verläufe erzeugen...
Dazu steuert man die Tonerzeugung nicht mit den absoluten Werten 0-127 sondern setzt diese als Stützpunkt einer Funktion ein.
Wird in unzähligen virtuellen Instrumenten vorgemacht.



Das müsste mehr analytisch beleuchtet werden … meine Hüllkurven suchen möglichst analoge und proportionale Wirkungen zu produzieren.

Übrigens, "wohin mit der Restfeuchte der Atemluft": ein unter dem Kanzellenboden eingelegtes Tempotaschentuch genügte in meinem Provisorium anno 1987 vollends … alles blieb immer schön trocken.


Okay Tom:
Falls es Dir nach weiteren Überlegungen nicht mehr herzlich egal sein sollte, heiße ich Dich herzlich willkommen, für die Midi-Signalprozesstechnik zuständig zu werden. Und falls ich mit meinem "Latein" in der Vergangenheit stehen geblieben bin, bitte ich das noch von daher zu entschuldigen, dass doch jeder an einem Punkt X in der Vergangenheit stehen bleibt. Ich wollte einfach nur potenzielle Ergänzungsfaktoren suchen und finden, um die Sache vielleicht doch noch mal weiter bringen zu können. Denn niemand kann wirklich alles alleine machen. Und siehe da, inzwischen inspiriert mich unser Austausch hier neu.



Erneuerbare Grüße

Arwed

Wünsche allen aktiven und passiven Mitstreitern Guten Rutsch!

- - - Aktualisiert - - -

Sorry, das Zitieren und Kommentieren ist hier etwas dem Format gerutscht. Keine Ahnung, warum ...
 
Booa ey.......sagt mal, habt ihr nichts anderes zu tun, da wird einem ja schon beim lesen schwindelig:rofl:
 
Arwed - so wichtig ergebnisoffenes Denken und künstlerische Phantasie beim Musikmachen und im Instrumentenbau auch sind, ist es doch in meinen Augen in einem Board wie hier entscheidend, technische Sachverhalte und Vorhaben beim Namen zu nennen.

Letztlich geht es dir um einen Controller in Form einer Mundharmonika mit dazu passender Klangerzeugung. Möglicherweise mit MIDI als Übertragungsprotkoll. Das ist durchaus mit einfachen Worten beschreibbar, stattdessen lautet dein bisheriger Threadtitel: "Erneuerbare Tonerzeugung". Dieser Titel verschleiert dein Vorhaben eher, als das er zum Diskutieren anregt - denn wo wird hier eine existierende tonerzeugende Hard- oder Software erneuert? Mittlerweile ist ja klar, worum es geht.

Ich würde die Diskussion dann mal demnächst unter einem aussagekräftigen Titel (Boardregel #7 fordert diese) ins Breathcontroller-Forum verschieben. Aktuell sind wir hier im Alleinunterhalter-Unterforum, aber dir geht es ja mehr um die technischen Aspekte als um die Alleinunterhalter-Tauglichkeit. Als Titel würde ich "Elektronische Mundharmonika (EMH)" aus deinem PDF nehmen, aber wenn du einen anderen Titel haben möchtest, schreib ihn hier.

Noch ein Wort zu MIDI...schon mit dem sehr langsamen MIDI-Standard können 1562 Töne pro Sekunde gestartet werden (Quelle: Justus Noll, Musik-Programmierung). Das kann man aufgrund der Übertragungsrate von 31250 bit/sek. unter Einbeziehung des Running Status nachrechnen. Die 7-Bit-Beschränkung bei den Controllern könnte man durch Verwendung von 14-Bit-Controllern umgehen und so eine vermutlich angemessen feine Auflösung erreichen. Insgesamt halte ich den MIDI-Standard für deine Anwendung für absolut ausreichend.

Harald
 
Hallo Harald,
zunächst mal vielen Dank für Deine Ausführungen und Empfehlungen!


Technische Sachverhalte wollte ich zu Beginn außen vor lassen. Es ging mir zunächst nur um die Features, die als solche bisher nicht erhältlich sind. Ob die an sich überhaupt jemanden ansprechen.
Insbesondere unter Alleinunterhaltern, die mit Gitarre und Gesang agieren.


Warum ich das wie mache, hat folgende Hintergründe und Vordergründe:


Das Begehren einer elektronischen Mundharmonika fand ich als Allein-Musiker.
Die 'Unzulänglichkeiten' mit konventionellen Mundharmonikas spürte ich bei darbietenden Allein-Musikern auf.
Es geht mir also primär um die Alleinunterhalter-Tauglichkeit.
Alles die betreffende steht unter meinem Thread-Titel aufgelistet.
Und der Titel basiert auf dem Hintergrund, dass es für diese Form der Performance ja nun wirklich um die Erneuerung der Tonerzeugung geht.
Sie ist - schlicht und einfach - dafür erneuerbar.


Nichts davon hat mit "Geheimniskrämerei und Drumrumherederei" zu tun. Und die Sache gleich beim Namen nennen führt in der Regel schier direkt ins Sperrdenken:
Markttauglichkeit, technische Realisierbarkeit und Spielbarkeit … unmöglich! Vergiss es!
Mit so voreiligen 'Festlegungen' habe ich schon 20 Jahre länger Erfahrung als die mir hier begegnenden Kritik-Interpreten.


Und es steht mir frei und rechtschaffen zu, meinen Thread unter diesem Titel zu eröffnen. Und das Intro mit der von mir konstruierten Fragestellung zu gestalten. Das mag durchaus kein konventionelles Vorgehen sein. Aber an Konventionen mag ich schon mal nicht, dass da 'Tolerenz' nicht gerade groß geschrieben wird. Es 'nicht erlaubt' ist, etwas anders zu machen als es alle machen. Und man sich lieber empört als das 'Warum' hinterfragt. Oder den Thread wenigstens ganz links liegen lässt, wenn der nicht ansprechend empfunden wird (#22).


Dein Beitrag sagt mir, dass Du das Zeug hast, mich nun richtig verstehen zu können.


Zum Wort zu Midi:


Auf den Running-Status konnte ich nicht eingehen, weil vor meinem "Punkt X", der Poly-Aftertouch in der Mehrzahl von Soundmodulen und Synthesizern nicht implementiert war. Für die polyfone Expression sollte deshalb der Channel-Aftertouch dienlich werden. Und der ist nur dann auch polyfon"isierbar", wenn jede Note auf einem eigenen Midi-Kanal angesprochen wird. Heißt, jeder Note muss ein Statusbyte vorgesetzt werden.


Für das Mundharmonika Spielen ohne denkbare Einschränkung sollten - im Rahmen des dafür geeigneten Kanzellenrasters - jederzeit bis zu 8 Töne gleichzeitig kontrollierbar sein.
Wohlgemerkt kontrollierbar, nicht lediglich spielbar wie auf einem Keyboard.
Dafür müssen ebenso jederzeit mindestens 24 Bytes gesendet werden können. Die Übertragung alleine benötigt die Zeit von 7,68 ms. Mit 14-Bit für das Expressions-Spektrum stehen dann 40 Bytes zu senden mit dann 12,8 ms Übertragungsdauer.
Die Prozesse davor und danach benötigen (hoffentlich nicht mehr als) diese Zeit zusätzlich. So lege ich mal optimistisch 25 ms als erhältlichen Spielraum zugrunde.


Der Theorie kann ich nicht entnehmen, ob die 25 ms Umsetzzeit ein Problem zwischen Spielen und Feedback ergeben. Aber ich kann aus ihr fürchten, dass sich auch binnen 25 ms mehrere Ereignisse überschlagen und Midi (oder was dem im Empfänger nachgeschaltet ist) das eben allzu gerne mit Notenhängern quittiert.


Weiterhin bleibt offen das Kriterium mit der Arbeitsfrequenz, mit der ein Tonprodukt in "Echtzeit" dynamisch aktualisiert wird. Im Rahmen der Midi-Datenflussrate ergibt sich da eine derart niedrige, dass die doch hörbar durch die Töne geistern muss. Die Midi-Praxis vermeidet dies durch Triggern von Hüllkurvengeneratoren, die dann ihrerseits in eigener Manier die eigentliche Tonkontrolle übernehmen. Die Mundharmonika will aber - weil sie das unverzichtbar ja muss! - die Töne selbst kontrollieren können.


So weit erst mal … Gruß
Arwed
 
Genialerweise ist es ja so, dass man über das Thema gar nicht streiten muss. Wenn es technisch realisiert ist, dann ist es realisierbar.
Anmerkungen zum Threadtitel und zu deinem Umgangston hier sind eigentlich nur gut gemeinte Ratschläge, wie du vielleicht etwas besser Interessenten gewinnen kannst.

Wenn du technische Kritik gleich mit "ihr hab doch alle keine Ahnung" in den Wind bügelst, ist das meines Erachtens der falsche Weg.
Entsprechend habe ich auch keine Lust, mich hier einzubringen. Den Synthesizerbau habe ich sowieso vor 5 Jahren aufgegeben und mache nur noch akustische Musik.

Wenn's was wird, schaue ich es mir aber gern auf der Musikmesse 2014 an.

Mit so voreiligen 'Festlegungen' habe ich schon 20 Jahre länger Erfahrung als die mir hier begegnenden Kritik-Interpreten.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie das gehen soll, freue mich aber, dass ich anscheinend noch so jung aussehe.
 
Hallo rbur,


mit Blick auf Deinen jetzt sympathischen Beitrag und vor dem Hintergrund vorausgegangener Missverständnisse möchte ich mich bei Dir entschuldigen für meine Reaktion in #13.


Allerdings habe ich nichts mit "ihr habt doch keine Ahnung" in den Wind gebügelt. Das wäre auch gar nicht im Sinne meiner Philosophie.


Nun möchte ich noch richtig stellen, dass die Sache als solche technisch realisierbar ist, bevor sie realisiert ist. Es geht nur noch darum, ob das letztendlich auf Midi aufgebaut werden kann oder doch eine andere Basis dafür konstruiert werden muss. Freilich beharre ich darauf, mit Emony ein unwiderstehliches Instrumentarium zu realisieren. Hinsichtlich der dafür maßgeblichen Funktionsgrundlagen gehe ich keine Kompromisse ein. Ist die Midi-Funktionshierarchie dem gesuchten Vermögen nicht gewachsen, dann wird sie verworfen. Im Übrigen bin ich ja auch Midi-User. Aber das weckt in mir keinen Anspruch, auch mit Emony Midi-Signale senden zu können. Das darf gerne eine Geschichte für sich werden. Und man kann sie ja trotzdem auch zum Midi-Keyboard dazuspielen.


Sofern Du in Wahrheit älter aussiehst als auf dem Bild, dann könntest Du bereits ein "alter Hase" sein. Dann fände ich genial, falls Du jetzt doch Lust fändest, Dich hier einzubringen.


Harmoni(kani)sche Grüße
Arwed
 
Hallo Arwed, danke für deine Antworten...ein paar Anmerkungen:

Technische Sachverhalte wollte ich zu Beginn außen vor lassen.

Das widerspricht aber deinem Threadtitel "Erneuerbare Tonerzeugung", der den Bereich Instrumentaltechnik/Instrumentenbau zum Gegenstand hat. Wenn es dir um die musikalischen Einsatzmöglichkeiten deiner Entwicklung gehen würde, müsste das im Threadtitel zumindest angedeutet sein. Ich will da keine Haarspalterei betreiben, denn mir persönlich scheint es klar, wovon du sprichst. Aber das Board ist eben nach Themen sortiert, und alle Benutzer haben aussagekräftige Threadtitel zu verwenden, die zum Thema passen - das haben wir Mods sicherzustellen. Das dient dazu, das Board nach Themen sortiert zu halten, damit auch in Zukunft Themen wiedergefunden werden können.

Und es steht mir frei und rechtschaffen zu, meinen Thread unter diesem Titel zu eröffnen. Und das Intro mit der von mir konstruierten Fragestellung zu gestalten.

Das steht dir zu, aber hier im Board gelten ein paar Spielregeln, an die auch du dich halten musst. Und wenn wir Mods meinen, dass ein Titel geändert werden muss, machen wir das. Letztlich ist aber Phantasie und Kreativität, ob nun beim Musikmachen oder im Instrumentenbau, immer wichtiger als die penible Einhaltung von Regeln - so auch hier im Board. Und für einfallsreich halte ich dein Vorhaben durchaus. Wenn du es hier im Board vorstellen willst, kann ich dir nur auf der Basis meiner Erfahrung hier sagen: drücke dich lieber in einfachen Worten klar aus und nenne beim Namen, was du vorhast. Das tust du bisher nicht durchgehend. Sätze wie "Das Begehren einer elektronischen Mundharmonika fand ich als Allein-Musiker." oder "Alles die betreffende steht unter meinem Thread-Titel aufgelistet." sind schlicht und einfach falsch. Schreib klarer und richtiger, dann liest man dich auch lieber - nur so als Tipp.

Und die Sache gleich beim Namen nennen führt in der Regel schier direkt ins Sperrdenken: Markttauglichkeit, technische Realisierbarkeit und Spielbarkeit … unmöglich! Vergiss es! Mit so voreiligen 'Festlegungen' habe ich schon 20 Jahre länger Erfahrung als die mir hier begegnenden Kritik-Interpreten.

Geh mal davon aus, dass wir keine Ideen sofort in der Luft zerreissen. Hier sitzen musikalische und technische Profis und Laien, die aber alle mit gutem Willen über interessante Projekte diskutieren möchten. Wir Mods achten schon drauf, dass keine Ideen niedergemacht werden. Und mit Erfahrungseinschätzungen wäre ich vorsichtig: du kannst nie wissen, ob andere User nicht doch mehr Erfahrung mit der Materie haben als du.

Lass uns doch mal auf die inhaltlichen Punkte kommen:

Es geht mir also primär um die Alleinunterhalter-Tauglichkeit.

Abgesehen davon, dass unter dem Begriff "Alleinunterhalter" wohl typischerweise der Solo-Entertainer am Portable-Keyboard gesehen wird, und du hier stattdessen den singenden Gitarristen und Mundharmonika-Spieler ansprichst, hätte ich ein paar Fragen:
  • Wie könnte ein spielerisches Szenario aussehen, wo deine EMH sinnvoll genutzt wird?
  • Wäre die EMH in einem Mundharmonika-Bügel montiert, oder braucht der Spieler eine oder zwei Hände, um sie zu bedienen?
  • Falls das Bedienen ohne Hände geschieht (mit denen ja Gitarre gespielt wird): wie kann der Spieler die vielfältigen Controller-Möglichkeiten der EMH nutzen - mit dem Blasdruck (bzw. dem Unterdruck beim Ziehen) in den Kanzellen?
  • Was für erzeugte Klänge könntest du dir vorstellen - hast du mehr traditionelle Instrumente im Blickfeld, da wir ja von einer Singer/Songwriter-ähnlichen Situation ausgehen, oder denkst du eher an synthetische Klänge?
  • Kannst du die musikalische Ästhetik beschreiben, in der eine EMH sinnvoll einsetzbar wäre? Wie spielt man sie und wie klingt sie, damit sie musikalisch ein Gewinn ist?
Ich fände auf diesem Hintergrund gut, wenn du mit Phantasie und Visionen mal darstellen könntest, wie die musikalischen Einsatzmöglichkeiten aussehen könnten.

Harald
 
Hallo Harald

wieder vielen Dank für Deine doch großen Bemühungen! Ich wollte den Thread durchaus auch in einem anderen Bereich einsetzen. Aber der erste saß schon und ein zweiter wurde danach nicht zugelassen. Ansonsten gestehe ich, alles im Umgang mit dem Thema überhaupt schon immer nicht gerade unkompliziert zu finden.

Deine Fragen im letzten Abschnitt können nicht ohne viel zu üppig Text mit „einfachen Worten“ beantwortet werden. Ich probier's trotzdem mal ...

Meine grafische Darstellung der Equipment-Vision könnte ja viele Worte ersetzen. Aber sie lässt sich nicht hochladen – die „Durchsuchen“-Funktion ermöglicht keinen Zugang zu meinen Dateien.

Im Entwurfs-Stadium stelle ich mir das so vor – das Instrumentarium umfasst ...
„EMONY Sound Performer“ (die Mundharmonika); „EMONY Stage Sound“ Modul (die beizustellende Tonerzeugung mit einfach zu handhabender Bedienarchitektur); EMONY Footboard mit 1 Haupttaster zur Chromatfunktion und 3 Wahltastern zum Alternieren zwischen Programmvarianten.

EMH kann einen handelsüblichen Mundharmonikahalter verwenden. Das geht ja immer irgendwie auf Kollisionskurs mit dem Gesangsmikrofon. Auch das Headset kommt dem ins Gehege. Deshalb wird so ein Mikrofon am besten gleich in EMH integriert. Oder als Zubehör aufmontiert. Nun sollen aber die „Bearbeitungsgeräusche“ am Instrument nicht ins Mikrofon gelangen. Drum habe ich eine Möglichkeit erdacht, die das Mikrofon „taub“ schaltet, sobald EMH gespielt wird. Und wieder auf „Hören“ schaltet, sobald EMH nicht mehr berührt wird. Das nur am Rande zur Optimierung der Praxis-Tauglichkeit.

Auf der Bühne: Die Hände braucht man nur während der kurzen „Stille“ zwischen den Song-Darbietungen, um das Programm für den nächsten Song abzurufen. Direkt über eine Nummernblock-Tastatur. Die zugehörige Nummer hat man sich z. B. über dem Songtext notiert.

Zu Hause: Die Repertoire-Vorbereitung soll durch eine geeignete Programmiereinrichtung unterstützt werden. Für jeden Song den passenden Sound, und den gleich in der für den Song geltenden Tonart. Das sei mal unter dem Begriff 'Arrangement' geführt.

Ein Arrangement soll 3 Soundvarianten beinhalten können, zwischen denen während der Darbietung alterniert werden kann (zugehörige Fußtaster).
Arrangements sollen sowohl frei programmierbar sein wie auch möglichst im Software-Handel erhältlich werden. Das Programmieren wäre mittels dafür spezifizierter Software am PC zu ermöglichen. Die Parameter durch eine USB-Verbindung zum EMH-Soundmodul zu übertragen.

Zur Sound-Programmierung soll gehören: Die eigentliche Klangsynthese (Option Bearbeitung von Waves, Samples und was es so gibt) und wie sich die dynamische Bewegung der Töne auswirken soll. Die so vorgegebenen Parameter sollen durch die Hüllkurven zur Wirkung kommen – als proportionale Größen der Luftbewegungen in den EMH-Kanzellen. Die Hüllkurven werden sowohl durch Blasen wie auch durch Ziehen gleichermaßen erzeugt. Sie steuern alle für's Solieren relevanten Controller und wollen für diesen Zweck primär eine höhere Digitalauflösung verwenden (im Fokus habe ich 11 Bit). Das soll Schwellwerte setzbar machen, wo jeweilige Controller einbezogen werden. Die wiederum sollen oberhalb des Schwellwertes noch 6 ...8 Bit Entfaltungs-Spielraum finden können. Ab welcher Hüllkurvengröße welche Controller mitwirken und bis zu welchem Intensitätsgrad sie das dynamische Spektrum mitgestalten, soll – für jeden Sound individuell – im Rahmen der Programmierung vorbestimmt werden.

Im Blickfeld habe ich praktisch alle denkbaren (und noch undenkbaren) Klänge. Alle traditionellen Versionen, wie sie schon im Midi-Bereich imitiert werden. Gleichwohl synthetisch erstellte Klänge. Allerdings mit der Prämisse, dass der EMH-User jederzeit selbst in der Hand ... nein im Mund hat, wie die sich entfalten.

Zur – potenziellen – musikalischen Ästhetik kann ich nur so viel voraus schicken:

Die Songdarbietungen (des Alleinmusikers) werden abwechslungsreicher durch das Einflechten von instrumentalen Zwischensoli mit dem jeweils passenden Sound.
Die Töne werden nicht nur gespielt, sondern auch interpretiert.

Die dynamische Freiheit beim Solieren ermöglicht beliebige Akzente an beliebigen Stellen: hier gezogene, dort perkussive Ausdrucksform, agile Zunge zaubert dazwischen gar Arpeggio-Effekte – jeder Ton erhält jederzeit genau die (dynamische) Kontur, die man ihm – sozusagen mitten aus dem Bauch heraus – gerade vorgibt.

Es sollte – kraft der elektronischen Mittel – alles möglich sein von ernsthaft szenisch bis genial lustig. Die freie Programmierbarkeit kann dafür ein weites experimentelles Feld erschließen.
Aber noch sind wir in der Realität. Da ist das alles nur visionäre Theorie, aus der ich ja Praxis machen möchte ...

Und was mich darauf nachhaltig festgenagelt hat: Meine einstigen Hardware-Basteleien verquickten anno 1987 ein 12-kanzelliges EMH-Provisorium analog mit einer monströsen Wersi-Orgel. Das (freihändige) Solieren mit diesem chaotischen „Laboraufbau“ gelang auf Anhieb und „ernüchterte“ insofern enorm meine Erwartungen. Die dynamische Freiheit war schlichtweg einfach unwiderstehlich! Herrschaft total über eine fette elektronische Tonerzeugung! So stand das eigentlich gar nicht bewusst in meiner Zielsetzung. Aber es ergab sich zwangsläufig so, weil das im direkten Zusammenhang mit der grundsätzlichen Beherrschbarkeit des Mundharmonika Spielens steht.

Ich will nicht vorweg nehmen, ob mit EMH „sinnvoll“ eine Marktlücke zu schließen wäre. Der Aufwand, ein solches Instrumentarium zu realisieren, scheint mir relativ beträchtlich. Dazu käme ja dann, auch sonstige Bedingungen zu erfüllen wie bspw. eine Gerätschaft für den Produkthandel, die der Kundschaft das Antesten ohne hygienische Belastung ermöglicht.
Bevor sich da was besser einschätzen geschweige kalkulieren lässt, müssten vielleicht mal 10 Prototypen durch die Bühnen ziehen und so „mal schauen“, wie viel Nachfrage ihnen hinterher läuft ...

Gruß
Arwed
 
Ich muss das mal aus meiner Brille auf eine etwas übergreifendere Ebene ziehen - bewusst als Feedback zu meiner ganz individuellen Wahrnehmung, die natürlich vollkommen anders sein kann, als Du das Thema siehst. Daher bitte nicht als irgendwie gearteten "Angriff" lesen, sondern als Anregung - die du natürlich auch gerne ignorieren darfst (wie das mit Feedback eben so ist).

Beschreibung des Themas, Wortwahl und Inhalte wirken auf mich so, als stünde dahinter ein Tüftler, der sein halbes/ganzes Leben an einer Idee rumbastelt, sie "eigentlich" für eine der besten Erfindungen aller Zeiten hält, aber irgendwie selbst an der damit verbundenen technischen und wirtschaftlichen Komplexität "erstickt". Es fällt dem interessierten User hier im Board verdammt schwer, überhaupt zu verstehen, was das Ding nun können soll (warum nicht im Eingangspost so was wie "eine Art elektronische Mundharmonika als Wind Controller, aber eben so und so"?) und was die Diskussion hier bringen soll (einerseits Grundlagendiskusison, andererseits Bits & Bytes).

Da fällt es leicht, den Ersteller des Threads als "lieben, leicht spinnerten Tüftler" einzusortieren - wir kennen ja schließlich weder Dich noch das Gerät, müssen uns also auf Basis der Äußerungen hier ein Bild machen. Und da wird (gerade aus den ersten Posts) schon der Eindruck erweckt, dass die Tatsache dass hier nicht jeder auf Anhieb alles kapiert schon herausfordern für dich und deinen Umgang damit ist.

Wie dem auch sei - ich bleibe auf der Meta-Ebene und stelle mal folgende Thesen in den Raum:
1) Es ist kein Teil, auf das die Welt gewartet hat. Ganz persönlich: die mir bekannten Mundharmonika-Jungs machen's entweder Singer-Songwriter-Mäßig akustisch (a la Bob Dylan mit Gitarre) und brauchen sowas nicht ODER eben elektrisch verstärkt und suchen permanent das richtige (Bullet)mikro und den passenden (Röhren)amp, und nicht mehr und nicht weniger.
2) Mundharmonikaspielende Alleinnuterhalter sind mir bis auf den Gewinner irgendeiner der tausend Casting-Shows nicht bekannt, weder national noch international. Der mögliche Markt dürfte also denkbar klein sein, für den Großteil der Sound-Interessierten dürfte ein Keyboard oder ein "gebräuchlicherer" Controller der leichtere Zugang sein.
3) Alternative Controller für "irgendwas" haben es schwer am Markt und in der Akzeptanz von Musikern. Sieht man u.a. auch daran, dass sich z.B. MIDI-Gitarren nicht wirklich durchgesetzt haben bisher... die Gitarristen wollen halt GITARREN-Sound und nur die wenigsten wollen mit der Gitarre "irgendwas" an Sounds beherrschen bzw. beherrschbar machen.
4) Eine Chance hat das Thema daher nur, wenn du (a) einen praktikabel nutzbaren Prototypen fertigstellst und diesen (b) einem relevanten Musiker vorführst und dieser (c) das Teil auch einsetzt und (d) das einem Publikum gefällt. Dann könnte das abheben. Die Chancen sind als absolutes Nischenprodukt aber sehr klein.
5) Das alles kann nur funktionieren, wenn du es schaffst, die (wenigen) entscheidenden Haupt-Features zu isolieren, herauszuarbeiten und den Wert das Geräts klar zu kommunizieren. Bisher macht es den Anschein, als bräuchtest Du dafür Unterstützung - ist ja oft so, dass der kreative "Erfindergeist" nicht unbedingt der beste Kommunikator der eigenen Idee ist, da kann ein bisschen Marketing-Support helfen. Hier sind wenige Botschaften oft mehr - eine "eierlegende Wollmilchsau" erwartet ja keiner, sondern man sucht nach einer Lösung für einen konkreten Einsatzzweck. Lieber 95% der theoretisch möglichen Features weglassen und dafür die 5% reinbauen, die auch wirklich zum Einsatz kommen.
6) Ich gewinne den Eindruck, dass Dir ein intensiver Exkurs in den aktuellen Stand von Technik und Elektronik helfen würde. Was heute allein mit MIDI-Steuerung von VSTi-Instrumenten möglich ist, ist wahrlich gigantisch. Auch hat sich die "Natürlichkeit" aller möglichen elektronischen Anwendungen seit 1987 extrem viel gewonnen. Da stellt sich schon die Frage, was das Teil können soll, was es heute noch nicht irgendwo schon gibt.

Meine "Ferndiagnose" lautet also: im ersten Schritt Konzentration auf wenige gut kommunizierbare und innovative Features, Erstellung eines einfach bedienbaren Prototypen, "unterschieben" desselben bei einem relevanten Player aus der Praxis - und dann sehen, wie das Teil ankommt.
 
Mir drängt sich die Frage auf, ob ein zu unterhaltendes Publikum, vor dem Emony auftreten möchte, eine solche Errungenschaft überhaupt hören möchte und zu honorieren weiß. Ich fürchte eher nicht. Deshalb halte ich das Unterfangen unter ökonomischen Aspekten für vergeudete Zeit.
Der Begriff Alleinunterhalter beinhaltet nunmal das Wort "Unterhalten" - das wirst Du mit Deinem Instrument in der breiten Masse nicht erreichen können.

Ich fühle hier einen Widerspruch aus Publikum unterhalten wollen und einem Elektronik-Freak, den niemand sehen/hören will, weil er zu abgefahrende Dinge darbietet, die sich dem normalen Konsumenten verschliessen.

Unter dem Aspekt etwas zu kreieren, was es noch nicht gibt, ist es natürlich eine spannende Geschichte.
 
Hallo Zauberer,


zaubern kannst Du wirklich. Das sagt mir schon Dein Beitrag. Daher erst mal vielen Dank für Deine Überlegungen!

Das 'Rumbasteln' an der Idee habe ich 1994 eingestellt, weil das einem 'normalen' Menschen im üblichen Alltag viel Ärger und wenig Fortschritt einbringt. Aber die Idee "mahnt" mich immer wieder, sie umzusetzen (höhere Gewalt?). Zu den Folgen daraus zählt dieser Thread mit all seinen 'Ungewöhnlichkeiten'...


Deine Thesen setzen in mir Stellungnahmen in Gang, die einfach nur Textflut bedeuten. Das sprengt den Rahmen der in diesem Thread gegebenen Reichweite. Mein Blick auf gewisse Posts resümiert Statements im Stil der spontanen NullAchtFuffzehn-Miesepeter-Vorurteile. So wird kein Text der Welt klären können, warum auch hinter dem jüngsten Post #30 eine überflüssige Bemühung steckt. Wenigstens der letzte Satz darin konnte mir gefallen (so ist's recht, Trommler53842!).


Es wurden schon viele Teile realisiert, auf die die Welt nicht gewartet hat. Weil manche Leute darauf kommen, dass die Welt sie gebrauchen könnte. Und am Ende damit gar nicht falsch lagen. Deshalb komme ich einfach nur noch mal zurück auf den 'Corpus Delicti' und konzentriere den Sinn jeder weiteren Diskussion auf folgende Bedeutung:


Mit dem 'Emony'-Instrumentarium geht es um eine multifunktionale Mundharmonika.


Die längst gewonnene Authentizität und "Natürlichkeit" elektronischer Anwendungen stelle ich keineswegs in Frage. Aber die realisierte "Natürlichkeit" setzt ja nicht voraus, dass sie durch Interpretation geprägt wird - der perfekte Sound lässt sich einschalten, und da isser. Jetzt reichen wir Interpretation in den Sound und können ihn jederzeit nach eigenem Belieben dynamisch bewegen. Mit den klassischen Instrumenten funktioniert das doch auch. Und das will ich … seit 1987! So fände ich es äußerst interessant, auch VSTi-Tonprodukte interpretieren zu können. Mit MIDI's Velocity und Aftertouch lässt sich zwar gewiss ein bisschen Interpretation reproduzieren. Aber EMH ist mit Velocity nicht beherrschbar und mit dem Anspruch an den polyfonen Aftertouch wohl etwas zu ungestüm, was sich aber eben nicht vermeiden lässt.


Soll ich EMH verwerfen, weil mit den erhältlichen MIDI-Instrumenten alles zufriedenstellend genug funktioniert?

Nein, weil es dann weiterhin kein freihändig spielbares multifunktionales Instrument geben wird.


Und Marketing geizt grundsätzlich mit günstigem Einfluss auf Features. Auch die MIDI-Industrie interessiert sich - wer kann es ihr verdenken? - mehr für ihren eigenen Erfolg als den ihrer Zielgruppe. Sie würde garantiert einen gelungenen Prototypen des Emony-Instrumentariums so abspecken, dass nur noch ein Kompromissprodukt für den Massenverkauf an Hobby-Musiker übrig bleibt. Und die Zielgruppe für MIDI-"Wind-Controller" und MIDI-Gitarren habe auch ich auf keiner Bühne je gesehen, geschweige gehört.


Liebe Grüße an den Zauberer
Arwed
 
So weit so (un)klar. Ich gebe dann an dieser Stelle auf, weil ich nicht durchblicke. Einerseits eingestellt, andererseits seit Jahrzehnten am Denken darüber... da werde ich nicht schlau draus. Naja, bin ja auch nicht die Zielgruppe... und da ich eben offenbar keinen Zugang zu dem finde, was Du eigentlich willst, lasse ich Dich eben weiter machen. Meine Statemets oben haben aus meiner Sicht auch nach Deinem Posting bestand - weil auch Deine letzte Antwort keine zusätzliche Klarheit gebracht hat.

Mit ist immer noch unklar (a) was das Ding nun sein soll (b) was es im Gegenzug nicht sein soll (c) wer es brauchen soll (d) warum alles so kompliziert ist und alles neu gemacht werden muuss (e) was das Ziel dieses Threads ist... bis sich da was ändert, steige ich eben aus. Nicht böse oder verärgert, nur eben etwas verwirrt.
 
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Ich weiß nicht, warum das so schwer zu verstehen ist.
Ich probier's mal so: In jedem Musikalien-Laden kann man Mundharmonika-Halterbügel kaufen. Das bedeutet, dass die Dinger massenhaft hergestellt wurden. Ob sooo viele auch jemals gebraucht werden, sei mal dahin gestellt. Aber sie gibt es eben. Warum. Verbreiteter Bedarf? Weiß nicht, warum - Marketing. Vielleicht war Bob Dylan die Inspiration dafür. Gitarre und Mundharmonika zusammen spielen. Auch ich habe es recht intensiv gemacht.
In Live-Musik-Kneipen gibt es immer wieder Musiker, die allein mit Gitarre und Gesang ein komplettes Programm durchziehen. Darunter oft solche, die sich für ihre Zwischensoli mit der Mundharmonika behelfen. Wohlgemerkt behelfen: es passt ja nicht richtig. Und selten gar Song-inhaltlich. Überdies kein Sound, kein Druck, keine Prägnanz, weil eine akustische Mundharmonika nur aus den Händen nach was klingen kann. Für die benötigten Tonarten muss man sich meist auf Blues-Harps beschränken, die aber mit nur 20 Tönen auch nur zu kargen Spielraum bieten und freihändig erst recht nach wenig klingen. Und es fehlen ja immer 5 Töne pro Oktave. Und es ist immer nur der gleiche lasche Sound. Das zu den Einschränkungen, die (selbstverständlich insgeheim) mehr Frust als Lust bereiten.
Mit Blick auf solche Eindrücke lag es mir einfach nahe, die Mundharmonika für diesen Einsatzzweck neu zu konstruieren. Das Multifunktionale daran kann nur mit elektronischen Mitteln realisiert werden. Im Übrigen bin ich kein "Elektronik-Freak".
Also: a) eine Mundharmonika, die b) allen obigen Unzulänglichkeiten (potenziell) abhilft, wodurch c) Musiker wie oben mehr Spielraum für ihre Repertoire-Projekte finden. Und d) erklärt sich von selbst, wenn man schon den Thread verfolgt. Der sollte e) mir näher bringen, was man heute dazu sagen würde. Denn ich will den aktuellen Zeitgeist der Allein-Musiker aufspüren und … wie sie zu diesem potenziellen Feature stehen. Dass die verbreitete Auffassung vom 'Alleinunterhalter' nur in eine 'enge Schublade' passt, habe ich leider überschätzt - sorry liebe Kritiker!
Mit den Eindrücken von daher wollte ich die Sache bei der Industrie neu bewerben. Mache ich alle paar Jahre wieder. Vor dem Hintergrund, dass es ja nicht nur traditionell orientierte Anwendungen gibt, sondern jederzeit auch neu orientierte geben kann.


Aber die hier mir recht wenig erbaulich anmutende Schwingung sagt mir, dass neue Features nicht nur nicht gebraucht werden, sondern gar nicht erst erwünscht sind.
Dennoch scheint dieser Thread im Spielfeld dieser 'engen Schublade' ja von großem Interesse zu sein, wenn ich mir die stetig steigende Zahl der Hits betrachte. Nun frage ich mich, was hier tatsächlich spannend sein könnte ...
 
wenn hier so was wie 'Kritik' geäussert wird, dann ja nicht um dir damit auf den virtuellen Fuss zu treten.
(oder dich in die '... ach wie deppert'-Ecke zu stellen)
es hilft dir, deine Position zu überdenken und anhand der öffentlichen Reaktion besser auszurichten.
Bei der schwingt aber immer ein wenig Heilsbringer-Mentalität mit, was die Sache nicht einfacher macht.

Dazu machst du den Fehler, dass du die Möglichkeiten höher als die tatsächliche Anwendung einstufst.
(und auch so argumentierst)
Damit schlägst du bereits den ersten Nagel in den Sargdeckel, bevor das Produkt übehaupt da ist.
Es IST der falsche Ansatz, wie zahlreiche Pleiten oder Probleme belegen.
Letztes prominente Beispiel im Synth-Bereich war der Hartmann Neuron - und da stand richtig Geld dahinter.
Phantastische Möglichkeiten... nur haben die in der Form zu wenige gebraucht.
Creamware hatte DAS virtuelle Studio für den Rechner - 2x Pleite.
Statt virtuellem Strippenziehen mit allen Möglichkeiten dieser Welt wollen die Leute anscheinend lieber einen schnöden Kanalzug in der DAW wo sie ihre VSTs reinwerfen können.

über die Technik brauchen wir hier nicht zu reden. Das bekommt man hin.
Aber auch da machst du den Fehler von idealisierten Zuständen auszugehen.
Die Auflösung der Steuerdaten setzt du viel zu hoch an, dass 'mal' alle Töne enstehen können sollen bestimmt das Konzept. Mehr Praxisbezug würde ein deutlich stromlinienförmigeres Modell liefern.

wenn du das optimierst, hätte dein Prototyp als nächste Hürde:
wie spielt man so'n Ding an ? ich hab da schon bei manchen SM58 meine Probleme... ;

schwieriger ist imho aber die Konkurrenzsituation der aktuellen Praxis solcher Performer.
Während man früher tatsächlich mit dem 'Dillon-Set' klarkommen musste, gibt's heute leistungsfähige Looper.
Damit lässt sich ein Auftritt schon abwechslungsreich gestalten.
Erfordert natürlich auch seine spezielle Herangehensweise und einen gewissen Lernaufwand...
Ist aber überschaubar, weil man den Rahmen abschätzen kann - im Gegensatz zu einem 'neuen' Instrument.

das soll keine qualitative Wertung sein, sondern ist der ganz normale Instinkt, dem jeder folgt.
Ich bin da mit Sicherheit nicht 'zugeknöpft', ich habe weit mehr Synths als ich je spielen kann.
Einschliesslich jeder Menge Innovationen...

wenn du aus der Idee wirklich mal ein Produkt machen willst, wäre es imho strategisch günstiger die Sache von hinten aufzurollen. Also in umgekehrter Reihenfolge wie das hier geschrieben ist.

viel Erfolg dabei, Tom
 
Dass die verbreitete Auffassung vom 'Alleinunterhalter' nur in eine 'enge Schublade' passt, habe ich leider überschätzt - sorry liebe Kritiker!
Na und? Dieses Forum bietet genug Schubladen für alle. Hier sind vornehmlich keyboardspielende Alleinunterhalter. Die brauchen sowas tatsächlich nicht.
Die verbreitete Auffassung ist eben die verbreitete Auffassung. Du solltest dir die Realität nicht wegwünschen, wenn du Erfolg haben willst.

Geh in das Unterforum für Mouthharps oder für Akustikgitarren, da wirst du deine Zielgruppe finden. Und dann schreib das, was du im letzten Beitrag geschrieben hast gleich im ersten, dann kommt es auch weniger geheimnisumwittert rüber und die Leute lesen mehr als nur den Titel. Und Der Titel sollte "Elektronische Mundharmonika" lauten.

Oder geh in ein Unterforum, in dem die Elektronikbastler sind.
 
HaraldS hat mich netterweise auf diesen Thread aufmerksam gemacht und da es sich ja zumindest vom Grundkonzept um eine Mundharmonika handelt, habe ich mir das alles mal mit Interesse durchgelesen.

Unabhängig davon, dass ich von dem ganzen elektronischen Kram noch nicht einmal die Hälfte verstanden habe, ist in Bezug auf die hier geäußerten Statements zu den (objektiven) musikalischen Möglichkeiten der Harp und auch zu ihrer (subjektive und objektive) soundtechnische Variabilität hier doch einiges im Argen. Unabhängig davon, dass ich als langjähriger Harp-Spieler auch sicher mal eine Syntheziser-Variante meines Instruments mit Interesse ausprobieren würde, wäre das nicht aus dem Grund, dass ich bisher mit den Ton- und Soundmöglichkeiten der Harp unzufrieden wäre, sondern vielmehr aus Neugier. Im einzelnen möchte ich daher die folgenden Punkte richtig stellen:

Darunter oft solche, die sich für ihre Zwischensoli mit der Mundharmonika behelfen. Wohlgemerkt behelfen: es passt ja nicht richtig. Und selten gar Song-inhaltlich.

Unabhängig davon, dass auch für mich das Spielen einer Harp im Rack etwa den gleichen Charme besitzt, wie das Klavierspiel mit Boxhandschuhen (Bob Dylan ist in Bezug auf die Mundharmonika nun weiß Gott keine Referenz), ist sie (nicht nur) in meinen Augen durchaus ein vollwertiges Solo-Instrument. Das mag man noch als Geschmackssache empfinden - warum das aber "nicht richtig passen" soll, "selten gar song-inhaltlich" ist eine aus der Luft gegriffene Behauptung. Das nehme ich zur Kenntnis, erspare mir aber einen weitergehenden Kommentar.


Für die benötigten Tonarten muss man sich meist auf Blues-Harps beschränken, die aber mit nur 20 Tönen auch nur zu kargen Spielraum bieten und freihändig erst recht nach wenig klingen. Und es fehlen ja immer 5 Töne pro Oktave. Und es ist immer nur der gleiche lasche Sound. Das zu den Einschränkungen, die (selbstverständlich insgeheim) mehr Frust als Lust bereiten.

Mit diesem erstaunlichen Unfug sollte man das neue Wunderinstrument in Harper-Kreisen sicher nicht bewerben. Eine diatonische Harp hat, wegen der Tondopplung auf den Kanzellen 2 und 3 nur 19 statt 20 Grundtöne - das aber nur am Rande. Wenn man sich aber intensiv mit den weiteren tonalen Möglichkeiten dieses Instruments beschäftigt, um die trauernde Gemeinde der Mundharmonika-Spieler aus ihrem Dilemma zu erlösen, dann kann man ohne große Anstrengungen feststellen, dass über (zugegeben teils sehr anspruchsvolle Spieltechniken) weitere 19 Zwischentöne (12 Draw-/Blow-Bends, 7 Overblows/-draws) erzeugt werden können. Das gilt zugegebenermaßen allerdings nur für ambitioniertes und technisch anspruchsvolles Spiel und nicht für "Gedudel" ala Dylon oder Young.


Aber die hier mir recht wenig erbaulich anmutende Schwingung sagt mir, dass neue Features nicht nur nicht gebraucht werden, sondern gar nicht erst erwünscht sind.

Kann ich nicht behaupten. Wie gesagt: Ich würde "sowas" sicher auch mal ausprobieren wollen. Es ist aber sicher nicht zielführend, die vermeintlichen Unzulänglichkeiten eines Instruments, das von seinem Besitzer eventuell mühevoll gelernt wurde und deshalb oder trotzdem geliebt wird, als Hauptgrund für eine Innovation anzuführen. Das vergrault möglicherweise mehr potenzielle Kundschaft, als es anlockt.

Gruß
Matz
 
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Die Kunst des Zitat Einfügens beherrscht mich noch immer nicht. Nein, es ist genau umgekehrt!
Sorry, wenn ich da wieder etwas eigenwillig vorgehe ...

Hallo Tom,

was die Sache nicht einfacher macht, ist vor allem mal der geltende technische Standard, an dem jede öffentliche Reaktion orientiert ist. Die kann zwar natürlich nicht wissen, warum das so ist. Aber ich kann es nicht immer wieder erklären.

Dazu machst du den Fehler, dass du die Möglichkeiten höher als die tatsächliche Anwendung einstufst.
(und auch so argumentierst)

Versuch es mal von der Seite zu sehen: Eine elektronische Mundharmonika stellt an ihre Wirkung auf die Tonerzeugung andere Ansprüche als ein Keyboard, um überhaupt verwendbar zu sein im Sinne der tatsächlichen Anwendung. Die tatsächliche Anwendung ist sozusagen ein „Multi-Wind-Controller“, der wie eine klassische Chromat-Mundharmonika gespielt wird und dabei auf eine elektronische Tonerzeugung zugreift.
Werden die Ansprüche nicht erfüllt, ist die tatsächliche Anwendung nicht möglich. Und schon gar nicht im Sinne eines Musikinstruments.
Werden die Ansprüche erfüllt, dann muss ich die Möglichkeiten gar nicht erst höher einstufen. Denn die tatsächliche Anwendung vermittelt die schon von sich aus.
Aber noch ist die tatsächliche Anwendung nicht realisiert. Und so kann ich nur von den Möglichkeiten 'reden'. Die potenziellen Features ...

Letztes prominente Beispiel im Synth-Bereich war der Hartmann Neuron - und da stand richtig Geld dahinter.
Phantastische Möglichkeiten... nur haben die in der Form zu wenige gebraucht.
Creamware hatte DAS virtuelle Studio für den Rechner - 2x Pleite.
Statt virtuellem Strippenziehen mit allen Möglichkeiten dieser Welt wollen die Leute anscheinend lieber einen schnöden Kanalzug in der DAW wo sie ihre VSTs reinwerfen können.

Nun könnten wir uns noch darauf verständigen, zwischen Apfel und Birne zu unterscheiden. Für Synthesizer und virtuelle Studios ist mehr Bedarf gedeckt als sich noch wecken lässt. Die neuen phantastischen Möglichkeiten sind da mehr dem Musik kreieren und produzieren als dem Musizieren zugedacht. Das Musizieren wird ungleich verbreiteter praktiziert als das Musik kreieren und produzieren. Und da hätte ich für das Mundharmonika Spielen die elektronische Tonerzeugung zu erschließen.

über die Technik brauchen wir hier nicht zu reden. Das bekommt man hin. Aber auch da machst du den Fehler von idealisierten Zuständen auszugehen. Die Auflösung der Steuerdaten setzt du viel zu hoch an, dass 'mal' alle Töne enstehen können sollen bestimmt das Konzept. Mehr Praxisbezug würde ein deutlich stromlinienförmigeres Modell liefern.

wenn du das optimierst, hätte dein Prototyp als nächste Hürde: wie spielt man so'n Ding an ? ich hab da schon bei manchen SM58 meine Probleme... ;

Wie niedrig ich die Auflösung der Steuerdaten ansetzen kann, weiß ich noch nicht. Das kann frühestens die Praxis anhand einer spielfertigen Anwendung herausstellen. Deshalb setze ich für einen Prototyp lieber eine höhere Auflösing an. Nur 7 Bit halte ich durchaus für denkbar, aber sicher bin ich mir nicht. Und via Midi wären noch andere Kriterien maßgeblich dafür, ob eine einwandfreie Funktion erzielt werden kann.
Dass mal alle Töne entstehen können, liegt ja schon immer im Vermögen der elektronischen Tonerzeugung. Deshalb geh mal davon aus, die Töne sind bereits entstanden. Nur hören kann man sie noch nicht. Jetzt kommt die el. Mundharmonika ins Spiel, greift auf die stillen Töne zu und moduliert sie aus dem 'Ruhelevel' heraus – proportional der Vorgänge in ihren Kanzellen. Das Wie, Weitere und Warum sollte Dir nun sicher kein Geheimnis mehr sein.

Aber was meinst Du mit anspielen und SM58?

schwieriger ist imho aber die Konkurrenzsituation der aktuellen Praxis solcher Performer.
Während man früher tatsächlich mit dem 'Dillon-Set' klarkommen musste, gibt's heute leistungsfähige Looper.
Damit lässt sich ein Auftritt schon abwechslungsreich gestalten.
Erfordert natürlich auch seine spezielle Herangehensweise und einen gewissen Lernaufwand...
Ist aber überschaubar, weil man den Rahmen abschätzen kann - im Gegensatz zu einem 'neuen' Instrument.

Der Lernaufwand wäre hier nur für Mundharmonika-Neulinge fällig. Den können die nach wie vor bei Verwendung einer klassischen Mundharmonika tilgen.

wenn du aus der Idee wirklich mal ein Produkt machen willst, wäre es imho strategisch günstiger die Sache von hinten aufzurollen. Also in umgekehrter Reihenfolge wie das hier geschrieben ist.

Hab ich ja früher so gemacht. Später werde ich es wieder so machen.


Hallo Matz,
danke für Deinen Besuch in dieser Runde und für Deine Statements!

Unabhängig davon, dass auch für mich das Spielen einer Harp im Rack etwa den gleichen Charme besitzt, wie das Klavierspiel mit Boxhandschuhen (Bob Dylan ist in Bezug auf die Mundharmonika nun weiß Gott keine Referenz), ist sie (nicht nur) in meinen Augen durchaus ein vollwertiges Solo-Instrument.

Volltreffer von „Un...“ bis „...ent.“! Und über die klassische Harp lasse ich niemals was kommen, wo sie so verwendet wird wie von Dir!

Das mag man noch als Geschmackssache empfinden - warum das aber "nicht richtig passen" soll, "selten gar song-inhaltlich" ist eine aus der Luft gegriffene Behauptung. Das nehme ich zur Kenntnis, erspare mir aber einen weitergehenden Kommentar.

Nein, nichts habe ich aus der Luft gegriffen. Bleiben wir lieber ganz auf der Ebene der Geschmackssache.

Mit diesem erstaunlichen Unfug sollte man das neue Wunderinstrument in Harper-Kreisen sicher nicht bewerben. Eine diatonische Harp hat, wegen der Tondopplung auf den Kanzellen 2 und 3 nur 19 statt 20 Grundtöne - das aber nur am Rande. Wenn man sich aber intensiv mit den weiteren tonalen Möglichkeiten dieses Instruments beschäftigt, um die trauernde Gemeinde der Mundharmonika-Spieler aus ihrem Dilemma zu erlösen, dann kann man ohne große Anstrengungen feststellen, dass über (zugegeben teils sehr anspruchsvolle Spieltechniken) weitere 19 Zwischentöne (12 Draw-/Blow-Bends, 7 Overblows/-draws) erzeugt werden können. Das gilt zugegebenermaßen allerdings nur für ambitioniertes und technisch anspruchsvolles Spiel und nicht für "Gedudel" ala Dylon oder Young.

Deshalb bewerbe ich es doch (noch) gar nicht erst in Harper-Kreisen. Und ich habe ja nicht dort die genannten 'Unzulänglichkeiten' gefunden. Und wo habe ich vergessen zu erwähnen, dass eine akustische Mundharmonika nur aus den Händen nach was klingen kann? Sound? Druck? Prägnanz? Mein Unfug ist keineswegs erstaunlich, der kommt einfach nur nicht von Ungefähr. Dem „Gedudel“ kann man mehr „Skandal“ nehmen, wenn zwischen Ton ansprechen und Feedback die 'Wahrnehmbarkeit' verbessert wird. Ich will's mal so formulieren:
Werden die Töne der winzigen Stimmzungen direkt ins akustische Freie entlassen, geht ihr Sound-Gehalt unweigerlich „kaputt“, ehe sie das Gehör oder auch nur ein dicht beigestelltes Mikrofon erreichen. Der „akustische Druck-Verlust“ setzt „instinktiv“ erhöhte Puste-Power in Gang und macht es dadurch noch weniger gut. Die elektronische Variante ermöglicht eine direktere Beziehung zwischen Ton ansprechen und Feedback.
Auf die Blow Bends und Overblows komme ich gerne zurück, wenn ich Toms's Kriterium ignorieren und die 'Auflösung der Steuerdaten' hoch genug ansetzen darf. Vorher bleibt mir empfohlen, mit der bisher üblichen 'Auflösung der Steuerdaten' auszukommen. Damit steht noch auf dem Spiel, das Mundharmonika Spielen überhaupt beherrschen zu können. Denn dazu muss die dynamische Tonentfaltung den Vorgängen in den Kanzellen exakt folgen können. Jedes merkliche Hindernis in der (digitalen) Steuerung bedeutet Schiffbruch!

Falls es „ein Marketing erlaubt“, kann die elektronische Mundharmonika durchaus auch eine interessante Variante für die Harper-Kreise werden. Aber bitte nur zwecks Ergänzung, nicht zwecks Umstieg!

Kann ich nicht behaupten. Wie gesagt: Ich würde "sowas" sicher auch mal ausprobieren wollen. Es ist aber sicher nicht zielführend, die vermeintlichen Unzulänglichkeiten eines Instruments, das von seinem Besitzer eventuell mühevoll gelernt wurde und deshalb oder trotzdem geliebt wird, als Hauptgrund für eine Innovation anzuführen. Das vergrault möglicherweise mehr potenzielle Kundschaft, als es anlockt.

Die Unzulänglichkeiten sind keine vermeintlichen, sondern treffen dort zu, wo die klassische Mundharmonika freihändig als Kompromiss eingesetzt wird. Bei Dir kommt sie so zur Anwendung, wie sie gemäß ihrer Bestimmung konstruiert ist. Das ist eine gaaanz andere Geschichte, und die spielt sicher durchweg die dafür passende Musik.
Der Hauptgrund für eine Innovation kann wahrscheinlich nur mithilfe des realisierten 'corpus delicti' angeführt werden. Das Feature als Vision bewerben ist schwierig. Es scheint darauf angewiesen, von den potenziellen Anwendern entdeckt zu werden.

Gruß
Arwed
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Arwed,

so ganz weit sind wir ja gar nicht auseinander. Möglicherweise habe ich dich ursprünglich in Teilen auch nicht ganz richtig verstanden. Und weiter möglicherweise können und sollten wir unterschiedliche Überzeugungen, Geschmäcker etc. zu Details auch einfach mal ungelöst nebeneinander stehen lassen. Eines kann man dir jedenfalls nicht absprechen: Den Einsatz und die Begeisterung für deine Sache!:great:

Von daher werde ich das Ganze mit Interesse weiter beobachten - vielleicht bin ich dann ja in naher oder zumindest nicht ganz ferner Zukunft bei der Geburt einer ganz neuen Generation Harp dabei...;). Wie gesagt: Neugierig bin ich schon, was dabei rauskommen könnte, und ausprobieren würde ich es in jedem Fall auch!

Gruß
Matz
 
Die Kunst des Zitat Einfügens beherrscht mich noch immer nicht. Nein, es ist genau umgekehrt!
Sorry, wenn ich da wieder etwas eigenwillig vorgehe ...

Lies dir bitte mal dringend diesen Thread durch, da wird's erklärt. Schon die Boardregel #8 fordert die Anwendung der "Zitat"-Funktion (genaugenommen heisst der Button "Zitieren"). Ich habe dein Posting nacheditiert, sodass die Zitate den Autoren zugeordnet sind.

Die tatsächliche Anwendung ist sozusagen ein "Multi-Wind-Controller",

Okay, dann geht's jetzt im entsprechenden Unterforum weiter, ich verschiebe uns mal dahin.

Harald
 
Hi Arwed,

eine ganz gut funktionierende MIDI-Harmonika gab's schon mal Anfange der 80er:



Für freihändiges Spiel müsste man mit diesem "historischen" Instrument aber noch Pedale anschließen.

Eine andere Variation gibt es im Bereich für behinderte Musiker / Musiktherapie:

[video]http://jamboxx.com/index-2.html[/video]

Hier sind aber die Kontrollmöglichkeiten logischerweise stark eingeschränkt. Die Idee mit dem nach oben / unten Bewegen für Halbtöne ist aber schon mal ganz gut. Aber das ist selbstverständlich keine wirkliche Mundharmonika-Spieltechnik. Davon sollte man sich auch lösen, weil die Chance, dass es sich genauso spielen lässt wie eine akustische Mundharmonika, ziemlich gering ist. Den Fehler machen schon die Saxophonisten ständig mit dem EWI.


Früher dachte ich auch, die MIDI-Auflösung sei viel zu gering. Dem ist aber nicht so. Mit entsprechender Interpolation und gewissen Tricks bei den ganz niedrigen Dynamikbereichen kommt man sehr gut hin. Man benötigt mit Sicherheit keine Datenübertragung, die mehr als ein bis zwei Datenströme gleichzeitig übertragen kann. Wie willst Du in der Lage sein, drei unabhängige Luftströme gleichzeitig zu kontrollieren? Maximal hast Du ein Überblenden von einem Bereich in den nächsten. Und auch dieses Überblenden ließe sich mit minimaler Datenmenge übertragen.

Luftdruck, Luftgeschwindigkeit, (und bei Wind Controllern á la Holz / Blech) die Ansatzposition sowie der Mundinnenraum sollten idealerweise auch gemessen und gleichzeitig übertragen werden, um den Klang zu verändern und Dinge wie Bendings zu realisieren. Da kann's dann doch etwas eng werden mit MIDI. Daher habe ich vor, OSC über über Netzwerk oder USB zu benutzen, wenn ich demnächst mit meinem eigenen (Wind) Controller Prototypen für XPression beginne. OSC wird bereits von einigen neuen Herstellern, wie z.B. Eigenharp unterstütz. Die Netzwerkübertragung erlaubt theoretisch eine 30-fache Übertragungsgeschwindigkeit. Diese wird aber durch die Netzwerkprotokolle entsprechend reduziert, hauptsächlich zur Fehlerkorrektur. Hier gibt es allerdings keinen wirklichen Standard wie bei MIDI. Jeder macht da, was er will.


Das Problem, das ich bei Deinem Instrument sehe, ist dass Du nicht nur einen Harmonika-Controller konstruieren musst, sondern auch ein Soundmodul / virtuelles Instrument, das Deine Daten umsetzen kann. Ich arbeite jetzt schon 6 Jahre fulltime an XPression und bin immer noch nicht wirklich da, wo ich gerne sein möchte. Einen Tonerzeuger zu bauen, der auf die Nuancen, die Du ansprichst, korrekt reagiert, wird nicht einfach werden. Alles in allem kannst Du von 5-10 Jahren Entwicklungszeit für beides ausgehen, wenn Du Deinen Job jetzt kündigst. Ob's Dir gelingt, dass alles funktioniert, weiss man vorher nicht. Du wirst auf jeden Fall auf einen sehr kleinen Markt treffen, der die Entwicklungskosten in keinem Fall rechtfertigen wird :-(

Es gibt etliche Threads mit Leuten, die Controller-Instrumente in irgend einer Form bauen wollen. Fast keiner schafft es, einen funktionierenden Prototypen herzustellen, geschweige denn, die Instrumente in Serie zu bringen.
Das ständige Polemisieren, dass alles was auf dem Markt ist nichts taugt, bringt nur was, wenn man tatsächlich etwas Besseres zustande bringt. Ich warte selbst schon seit etlichen Jahren darauf, dass sich etwas tut. Leider vergebens!

In der Regel gehen die meisten, wie Du auch, von theoretischen Idealen aus, die weder technisch noch musikalisch sinnvoll sind. Geschwindigkeit bei der Datenübertragung wird völlig überschätzt. Das was zählt, ist die Qualität der Auswertung und das korrekte Mapping auf die Klangparameter des Tonerzeugers. Kaum ein aktuelles Instrument kann mit solchen Daten etwas anfangen.

Ich wünsche Dir trotzdem viel Erfolg und lass mal was hören, wenn Du einen Prototypen hast.

Viele Grüße
Ingo
 

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