Es bleibt, wie es niemals war

Der_Blindschleicher
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Schönen Tag, liebe Kreativlinge,

im Folgenden, im Grunde eine Art Psalm. Aber Psalmen sind ja auch Songtexte.* Nicht so erhaben, wie die von König David, aber...
(wer bin ich schon?)

*(Fun Fact: Bryan Ferrys allererster Song war auch ein Psalm, der auf dem dritten Roxy Music Album unter dem Titel PSALM gelandet ist. )


ES BLEIBT, WIE ES NIEMALS WAR

Mein planetengroßes Ego
passt in deine Welt nicht rein.
Du hast mich trotzdem angenommen.
Sage mir, wie kann das sein?

Kirsche unter faulen Äpfeln,
Held unter Schurken wollt ich sein.
Ja, ich war König ohne Hosen,
ich war umstellt und doch allein.

Egal wie ich mich gebe,
du kannst mich sofort durchschaun.
Ich habe stets dieses Gesicht,
wie ein schlecht abgeschminkter Clown.

Mein Geld wuchs an den Bäumen,
Falschgeld, Hauptsache bar.
Wenn du mich jetzt nicht rettest,
bleibt alles, wie es niemals war.

Stieß mir den Kopf an den Wolken,
hochnäsig an mir selbst betrunken.
Segel gesetzt, Kompass bereit
mein Boot im Hafen schon gesunken.

Mein Stolz wuchs in den Himmel,
ich war mir selbst ganz wunderbar.
Jesus, wenn Du mich nicht rettest,
bleibt alles, wie es niemals war.

Mein planetengroßes Ego
passt in Dein Reich nicht rein.
Du hast mich dennoch angenommen.
Gott, mein HERR wie kann das sein?
 
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Hallöchen,

also interessanter Text, als Psalm geschrieben, aber lässt sich dennoch auf viele unterschiedliche Situationen übertragen, toll gemacht!!

Der Fokus liegt für mich hier auf dem Leiden am eigenen Ego und des Ringens um die Annahme von Gottes Liebe, verstehe ich das richtig?

Jetzt kommt so zwischendurch diese Strophe:
Mein Geld wuchs an den Bäumen,
Falschgeld, Hauptsache bar.
Wenn du mich jetzt nicht rettest,
bleibt alles, wie es niemals war.
da wird um seine Rettung gebeten, steht für mich aber irgendwie so kontextlos im Raum. Wie kann/soll Gott das lyrische Ich retten? Es wird so angerissen, nur in einer Zeile angerissen, da stellt sich mir die Frage: Soll es thematisch aufgenommen werden, dann vllt etwas mehr ausgebaut werden, oder hat es keine Relevanz und kann ggf. herausgenommen werden?

Liebe Grüße,

Naduna
 
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Hallo Naduna,

Danke für Deine Anmerkungen.

Der Fokus liegt für mich hier auf dem Leiden am eigenen Ego und des Ringens um die Annahme von Gottes Liebe, verstehe ich das richtig?
Ja.

Mein Geld wuchs an den Bäumen,
Falschgeld, Hauptsache bar.
Wenn du mich jetzt nicht rettest,
bleibt alles, wie es niemals war.
Es wird so angerissen, nur in einer Zeile angerissen, da stellt sich mir die Frage: Soll es thematisch aufgenommen werden, dann vllt etwas mehr ausgebaut werden, oder hat es keine Relevanz und kann ggf. herausgenommen werden?
Da stimme ich Dir voll zu. Da habe ich leider etwas geschludert. Das "Falschgeld" ist auf das LI und seine Sicht auf sich selbst bezogen. Also er selbst ist das "Falschgeld". Das ist aber völlig unglücklich/ verunglückt formuliert. Das muss ich noch irgendwie reparieren oder rauswerfen.

Auf jeden Fall Danke für Deine kluge Anmerkung!
 
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Ich hab die Überschrift gesehen und war sofort fasziniert von der paradoxen Formulierung.
Sowas berührt mich, weil es andeutet, welch große Kraft die wehmütige Erinnerung und Verklärung sein kann.

Den Rest vom Text hab ich noch nicht genau studiert.
Nur so viel:
Als ich gemerkt habe, dass es um Gott geht, war ich kurz verwirrt, weil ich die erste Zeile "Mein planetengroßes Ego passt in deine Welt nicht rein" automatisch auf eine zwischenmenschliche Beziehung bezogen hab.
 
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Als ich gemerkt habe, dass es um Gott geht, war ich kurz verwirrt, weil ich die erste Zeile "Mein planetengroßes Ego passt in deine Welt nicht rein" automatisch auf eine zwischenmenschliche Beziehung bezogen hab.
Verwirrt sein kann doch gut sein und zum nachdenken und reflektieren anregen.
Und letztlich hängt es ja auch vom Gottesbild ab, das man hat: Warum sollte beispielsweise ein allumfassender und bedingungslos liebender Gott nicht auch planetengroße Egos umfassen bzw. lieben? Aber ich willl hier nicht philosophieren...

Also er selbst ist das "Falschgeld". Das ist aber völlig unglücklich/ verunglückt formuliert.
Eigentlich eine sehr gute Idee, gefällt mir als Bild, aber diese Bedeutungsebene wird beim ersten (vielleicht zu flüchtigem?) Lesen nicht wirklich deutlich.

Stieß mir den Kopf an den Wolken,
hochnäsig an mir selbst betrunken.
Ah, Turmbau zu Babel?
Segel gesetzt, Kompass bereit
mein Boot im Hafen schon gesunken.
Ah, die Sintflut?
;) SCNR

Die klare Personifizierung des Retters als Jesus in der 6. Strophe ist mir ehrlich gesagt zu direkt, wo du sonst eher mit Bildern arbeitest.
Aber wenn dir diese 'Auflösung' wichtig ist kann man das schon machen.

Mir gefällt die Bildsprache, in meinen Augen aber noch ausbaufähig um einen stimmigen bzw. schlüssigen Bogen zu erreichen.
 
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