Euphonium: standard oder kompensiert? Hausmarke Thomann?

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Hallo,

ich bin seit einer Weile am Überlegen, mir ein Euphonium zu kaufen, vorerst nur für den privaten Gebrauch, als Abwechslung zum Klavier (ich habe früher eine Zeit lang Waldhorn gespielt). Da ich im Moment keine Zeit habe, Unterricht zu nehmen, wollte ich damit eigentlich bis Ende nächsten Jahres warten. Sollte ich allerdings beim Weihnachtswunschzettel-Spiel Glück haben, würde ich nicht nein sagen :)
Nun stellt sich die erste Frage gleich bei der Auswahl der Kategorie: Standard-Euphonium oder kompensiertes Euphonium?
Der (technische) Unterschied ist mir schon klar, allerdings wäre hier die Meinung eines Experten hilfreich, inwieweit der Unterschied für einen Laien hörbar ist, oder ob das nur beim Spielen in einer Band auffällt? Immerhin erreichen auch Standard-Euphonien stattliche Preise (auf Thomann über 3000€, kompensierte knapp 7000€).

Natürlich habe ich für das private Spielen nicht an diese Preisklasse gedacht, sondern auf jeden Fall unter 2000€. Bei kompensierten Modellen auf Thomann kämen dann allerdings nur jene der Marke Thomann in Frage. Hat jemand Erfahrung mit dieser "Hausmarke"? Oder wäre es dann doch besser zu einem unkompensierten Marken-Euphonium (bsp. Yamaha) zu greifen?

Vielen Dank und liebe Grüße,
Tobias
 
Eigenschaft
 
Standard-Euphonium oder kompensiertes Euphonium?

Ich persöhnlich würde Dir zu einem vierventiligem unkompensierten Modell raten. Den auf diesem Instrument ist jeder Ton abhängig vom richtigen Griff stimmend drauf.
Wenn man außerdem den Preisunterschied beachtet, vor allem bei Deinem geplanten Budged, würde ich auf jeden Fall ein unkompensiertes nehmen.

Bei kompensierten Modellen auf Thomann kämen dann allerdings nur jene der Marke Thomann in Frage. Hat jemand Erfahrung mit dieser "Hausmarke"? Oder wäre es dann doch besser zu einem unkompensierten Marken-Euphonium (bsp. Yamaha) zu greifen?

Bei solchen "Billigmarken" wie Thomann, Karl Glaser usw. sollte man vorsichtig sein. Natürlich kann man da mit Glück halbwegs gute Instrumente zu kleinen Preisen finden. Wenn man jedoch Pech hat - Habe mal so eine Billigposaune von Karl Glaser gekauft - setzt man da sein Geld sprichwörtlich in den Sand.
Ich würde dir die Marken Yamaha, B&S, Miraphone, Conn empfehlen. Wenn möglich kannst Du Dich ja mal im Musikhaus Deines Vertrauens beraten lassen und vielleicht man ein paar Instrumente vergleichen.

Ich hoffe, die Antwort war hilfreich!
lg, H'n'B
 
Hallo H'n'B,

Danke, also eher ein unkompensiertes Euph einer ordentlichen Marke. Kann man sagen, dass das Fehlen der Kompensation erst auffällt, wenn man mehr als zwei Ventile gleichzeitig drückt?

Was genau war bei deiner Billig-Posaune nicht in Ordnung? Verarbeitung, Intonation...?
 
Hi,
ich habe ein 4ventiliges unkompensiertes Euphonium von Weril, mit dem ich recht zufrieden bin.
Dass es keine Kompensierung hat, wirkt sich für mich nur in den tiefen Lagen störend aus, bei Tönen, die man eh selten spielen will/muss: beim unteren D (klingend C) muss man schon alle 4 drücken, dass es wie D (klingend C) klingt, das Des ist vielleicht mit dem Ansatz hinzukriegen...
 
ach ja, kann schon sein, es gibt aber auch Bariton-Stimmen im Violinschlüssel, die sind in B notiert (ich denke in B).
 
Danke, also eher ein unkompensiertes Euph einer ordentlichen Marke. Kann man sagen, dass das Fehlen der Kompensation erst auffällt, wenn man mehr als zwei Ventile gleichzeitig drückt?

Ich würde sagen, dass das beim Euph nicht unbedingt ins Gewicht fällt, da man eher in der Mittellage unterwegs ist.
Selbst bei Tuben, wo man eher im tiefen Register spielt, kann man sich mit dem Ansatz und Alternativgriffen helfen.

Außerdem würde ich dir eher zu einem Mittelklasse-Markeninstrument raten, denn ein gutes Instrument hat man ein Leben lang (und man kann es gegebenenfalls besser verkaufen).

Was genau war bei deiner Billig-Posaune nicht in Ordnung? Verarbeitung, Intonation...?

Wo soll ich anfangen.. Der Lack war bei stellen wo man öfter hinfasst innerhalb von 2 wochen ab, die ansprache war schlecht, das quartventil ist gerne stecken geblieben (in beiden stellungen!), und sonst noch einige kleinigkeiten mit denen ich aber zu dem preis gerechnet hatte..

LG H'n'B
 
Außerdem würde ich dir eher zu einem Mittelklasse-Markeninstrument raten, denn ein gutes Instrument hat man ein Leben lang (und man kann es gegebenenfalls besser verkaufen).

Klingt richtig!
Diese Talis von Thomann sind auch eine Billigmarke, oder? Hab über die Marke nicht viel gefunden, irgendwo hab ich sie in Verbindung mit B&S gelesen, angesichts des Preises nicht möglich, oder?
Wird wohl vielleicht ein Yamaha :)

EDIT: Ah nein, "designed by B&S", speziell für Schüler: http://www.ozwinds.com.au/images/Talis_Brochure.pdf
Also eigentlich optimal. Mal sehen, Talis - Jupiter - Yamaha (wenns eins vom Thomann Store werden soll) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) Diese Talis von Thomann sind auch eine Billigmarke, oder? (...) Wird wohl vielleicht ein Yamaha :)

(...) http://www.ozwinds.com.au/images/Talis_Brochure.pdf
Also eigentlich optimal. Mal sehen, Talis - Jupiter - Yamaha (wenns eins vom Thomann Store werden soll) :)

Ich will über die Thomann-Instrumente nichts falsches verbreiten, da ich noch nicht die Gelegenheit hatte, sie auszuprobieren. Ich weiß nur, dass man in diesem Preisbereich sehr oft Pech und nur sehr senten Glück hat, was Verarbeitung, Qualität, Klang usw. angeht.

Ich würde Dir auch von Schülerinstrumenten generell eher abraten. Denn hier kann es vorkommen, dass man bald den Spaß verliert, weil man hier bei manchen "Geräten" seine Klang- und Intonationsvorstellungen nicht (bzw. schwer) umsetzen kann.

Prinzipiell würde ich Dir eher ein Mittelklasseinstrument empfehlen, denn wenn Du gerne spielst, würdest du mittelfristig mit Sicherheit vom Schüler- zum Mittelklasseinstrument umsteigen. Und solltest Du (was ich nicht annehme/hoffe) den Spaß verlieren und dich entschließen aufzuhören, ist ein Mittelklasseinstrument wesentlich leichter (zu einem angemessenen Preis) zu verkaufen.

Was die Marken Jupiter und Yamaha betrifft, habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und auch noch nichts negatives gehört, also kannst Du hier bedenkenlos zugreifen. Wenn du ein Instrument bestellst, lass es am Besten von einem Freund/Bekannten/Musikhändler (Hauptsache er ist vom Fach) durchchecken. Sollten Mängel vorhanden sein kannst du bei Thomann innerhalb von 30 Tagen (ab Erhalt) vom Kauf zurücktreten.

Ich hoffe ich habe all Deine Fragen beantworten. ;)

LG H'n'B
 
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Naja ich dachte wenn mir das Schülerinstrument nicht mehr genügt, würde ich sowieso eher auf ein Euph in einer höheren Klasse, wahrscheinlich kompensiert, umsteigen ;)
Das mit dem Wiederverkaufswert wird wohl stimmen... Und angesichts dessen, dass die Jupiter "nur" 100€ (4 in line) bzw. 400€ (3+1 Ventile) mehr kosten, wäre das zu überlegen...Bei den Yamaha wäre ich dann schon auf 2250€, das ist doch etwas heftig für den Anfang ;) Also wenns die Jupiter auch tun würden wär mir das lieber, vor allem wollte ich ja ein 3+1.

Sind 3+1 vs. 4 Ventile für mich überhaupt relevant? Alle Profis verwenden 3+1 soviel ich weiß, ist ab einer gewissen Spielgeschwindigkeit wahrscheinlich unerlässlich (wobei ich ja vom Klavier her Übung hätte auch mit dem kleinen Finger zu spielen..). Hat das auch was mit besserer Intonation zu tun? Die 3+1 sind ja immer ein Stück teurer..

Danke für all die Antworten!
Tobias
 
Eben ;D Dann würde ich an Deiner Stelle bei Jupiter zuschlagen.

Sind 3+1 vs. 4 Ventile für mich überhaupt relevant? Alle Profis verwenden 3+1 soviel ich weiß, ist ab einer gewissen Spielgeschwindigkeit wahrscheinlich unerlässlich (wobei ich ja vom Klavier her Übung hätte auch mit dem kleinen Finger zu spielen..). Hat das auch was mit besserer Intonation zu tun? Die 3+1 sind ja immer ein Stück teurer..

Mit der Intonation hat das nichts zu tun, denn beim 4. Ventil handelt es sich in beiden Fällen um ein Quartventil. Auch was Geschwindigkeit betrifft, hat das nicht viel Auswirkungen, denn ich bin beispielsweise auf meiner sechsventiligen F-Tuba (4+2) mit allen Fingern annähernd gleich schnell. Der einzige Vorteil (aus meiner Sicht) ist, dass man beim 3+1 Modell das vierte Ventil sperren kann (nicht bei allen...), man verändert dann sozusagen die Grundstimmung von Bb auf F. Jedoch kenne ich kauf Fälle in denen man das braucht, da man das Instrument immer auch mit der linken Hand halten muss, kann man das Ventil ja gleich gedrückt halten.
Es ist also reine Geschmackssache, für welches Modell Du dich entscheidest. Im Zweifelsfall einfach mal in einem Musikhaus ausprobieren und dann das Modell nehmen, das für Dich besser in der Hand liegt.

LG H'n'B
 
Sorry, Intonation war vielleicht das falsche Wort, ich dachte mehr direkt an die Soundqualität. Hab irgendwo gelesen, dass bei 3+1 Anordnung die Rohre des Quartventils irgendwie besser verlegt werden können oder einen anderen Querschnitt haben oder so, ich glaube es hatte mit dem konisch verlaufenden Hauptrohr (?) zu tun. Kann auch sein, dass es nur für kompensierte Modelle galt. Ich schau mal ob ich die Stelle noch finde.

Fazit (bis jetzt): das ganze ist nicht so einfach :D (zumindest für Perfektionisten ;) )

EDIT: Hier, ich hab es auf der Webseite von David Werden gefunden, ich glaube er meint nur kompensierte Euphonien:

4th-Valve Placement: a "Side Issue"

While many manufacturers place the 4th valve immediately next to the 3rd, Hirsbrunner and Sterling-Perantucci place the 4th valve halfway down the right side of the instrument, intended to be played with the left hand. While this can be justified by simply noting the relative weakness of the 4th finger of the right hand, there is also a consideration relating to the compensating system.

aa-paraspace.gif
Euphoniums are essentially conical-bore instruments. That is, their tubing is almost constantly expanding from the mouthpiece to the bell. The most notable exception to this is found within the 1st, 2nd & 3rd valves, where the bore size is constant. However, the separation between the 3rd and 4th valves allows the connecting tubing to expand gradually as it approaches and passes through the 4th valve's tubing, maintaining a more constant taper. For example, in the case of the Sterling-Perantucci euphonium the main bore (measured at the 2nd valve) is.592". At the compensating loops it has expanded to .630", and it expands to .670" within the remainder of the 4th valve tubing. By preserving a more conical bore through this area, freedom of response and consistency of tone are enhanced.
Quelle: http://www.dwerden.com/eu-articles-comp.cfm


Grüße
Tobias
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab mich nun noch ein bisschen umgehört bezüglich Jupiter 570 vs. Talis, und gelesen, dass die Jupiter Instrumente allgemein (nicht nur Euphonien) gern mit Studentenversionen gleichgestellt werden. Im Euphonium-Forum von David Werden (http://www.dwerden.com/forum/showth...-or-Yamaha-321?p=101480&viewfull=1#post101480) zum Beispiel wird das Jupiter 570 mit dem Yamaha 321 und dem Besson 1065 Schülereuphonium verglichen.
Dass das JP570 nicht ganz mit dem Yami 321 mithalten kann ist klar, mich würde mehr interessieren, ob der unterschied zum Talis (B&S) 175L die 400€ wert sind ;) Und auch, ob die Wiederverkaufswerte sich wirklich so unterscheiden wie vermutet.
 
Ich hab mich nun noch ein bisschen umgehört bezüglich Jupiter 570 vs. Talis, und gelesen, dass die Jupiter Instrumente allgemein (nicht nur Euphonien) gern mit Studentenversionen gleichgestellt werden. Im Euphonium-Forum von David Werden (http://www.dwerden.com/forum/showth...-or-Yamaha-321?p=101480&viewfull=1#post101480) zum Beispiel wird das Jupiter 570 mit dem Yamaha 321 und dem Besson 1065 Schülereuphonium verglichen.
Dass das JP570 nicht ganz mit dem Yami 321 mithalten kann ist klar, mich würde mehr interessieren, ob der unterschied zum Talis (B&S) 175L die 400€ wert sind ;) Und auch, ob die Wiederverkaufswerte sich wirklich so unterscheiden wie vermutet.

Nachtrag (kann meinen vorigen Beitrag nicht ändern):
Jupiter lässt laut eigenen Angaben in Taiwan produzieren, das Team in Deutschland, welches die Instrumente überprüft und irgendwie gemeinsam mit den Instrumentenbauern entwickelt, besteht aus vier Leuten (http://www.jupiter.info/service/ueber-jupiter.html).
Die Talis Instrumente von B&S werden von B&S designed, in China produziert, und in Markneukirchen geprüft. Es sind jedoch ausdrücklich Schülerinstrumente.

Hmm...
 

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