Fingersatz zu Onee-sama von Iuchi Maiko (Praktisch?)

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Sehr geehrte Mitglieder des Musikerforums,

Ich habe eine Frage, welche mir einfach keine Ruhe lässt. Ist mein Fingersatz weniger praktikabel, als er sein sollte?
Ich habe euch ein Stück als Bild dagelassen, um euch um Rat zu fragen.

Dabei beschriftete ich nur einen Teil, damit ihr einen kleinen Eindruck von meinem Fingersatz bekommt.
Legende: = bedeuten bei mir, dass ich mit der Hand auf einen anderen Fleck spiringe; ü bedeuten Übersetzer; u Untersetzer.

Dieses Stück lässt sich für mich sehr stockig, trotz des Fakts, dass ich es seit Dezember übe, spielen.
Ich glaube dies liegt in erster Linie an meinem Fingersatz. Ihr könnt mir ganz offen Eure Meinung sagen
und braucht kein Blatt vor dem Mund nehmen.

Könnt Ihr mir Ratschläge vielleicht für Takte 1-3; 6-45 geben?

Mit freundlichen Grüßen

Tamara ~

Mod-Anmerkung: Die Noten wurden gelöscht, da sie urheberrechtlich geschützt sind (zeitgenössische Komponistin). Das Urheberrecht erlischt erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Bitte halte Dich künftig an das Urheberrecht! /klaus111
 
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Also ja, dein Fingersatz ab Takt 18 hat definitiv "Fehler". Die Hauptregel für Fingersatzerstellung ist ist: möglichst wenig Handbewegung - die wird hier nicht eingehalten.

Takt 18: Hier ist nicht klar, ob 1 die linke oder rechte Hand meint - das muss auf jeden Fall die rechte sein.

T.19: nach "ü" 2 (wozu 3?).
Wieso nimmt dann die rechte Hand den 3 auf das b, wenn doch im T.20 auf dem b der 2 liegt und der 3 für's d gebraucht wird???? Also 2 auf b!

T.20: Wieso 5 auf es"? Dort liegt doch natürlich der 4! Dritter Akkord daher dann 1-2-4. Das 4-3 danach versteh ich überhaupt nicht - stattdessen nimm doch auf dem es' die linke Hand (2).

T.21: Spannend - was spielt denn da welche Hand?? Eigentlich könnte und müsste man die rechte Hand für alle drei Viertel halten und die Achtel bis nach oben mit der linken spielen (und dann im T.22 den ersten Akkord mit überkreuzten Händen) - das musst Du noch entscheiden.

(Ergänzt): T.22 - eine Anmerkung zum letzten Viertel in der r.H.: Zwei Sexten hintereinander spielt man keinesfalls mit denselben Fingern (hier 1-5, 1-5), sondern möglchst mit verschiedenen = möglichst "legato".
Variante 1: 2-5 -> 1-4. Dazu braucht man aber vielleicht etwas große Hände/Spannfähigkeit.
Variante 2: Nur in der Außenstimme legato=5->4, in der Innenstimme 1->1: Also 5-1 -> 4-1.
Variante 3: Nur in der Innenstimme legato=2->1, in der Außenstimme 5->5: Also 5-2 -> 5-1.
Was Du nimmst, hängt einerseits natürlich davon ab, was Du mit den Fingern vorher und nachher tun musst; und dann noch von der Musik: Ist Legato in der Außenstimme (Melodie) hier nötig oder nicht? ... in diesem spezifischen Fall kann man den 5 auch vom b" auf das a" praktisch legato runterziehen, d.h. 5-2 -> 5-1 wird ein "Volllegato".

Rest hab ich mir jetzt einmal noch nicht gegeben ... vielleicht komm ich dazu es auszudrucken und einmal zu notieren, wie ich's spielen würde.

Aber generell: Sei ökonomischer=fauler beim Fingersatz!!! - und die zwei Systeme bedeuten NICHT, dass Du alles im oberen rechts, alles im unteren links spielen musst, sondern das suchst Du Dir passend zusammen!

(Noch eine Ergänzung): Irgendwie ist der Notensatz auch etwas komisch ... Der Komponist(?) wollte offenbar durch die Richtung der Hälse angeben, welche Hand was spielt, damit man die Töne richtig lang aushalten kann - aber das funktioniert aus drei Gründen nicht: (a) manchmal werden Akkorde erwartet, die nicht spielbar sind (z.B. T.15 und T.16); (b) weil man sowieso alles mit Pedal spielen soll (siehe "simile" in T.8), wird eh jeder angeschlagene Ton bis zum Taktschluss gehalten; (c) manchmal muss ein Ton aber zweimal angeschlagen werden - etwa im T.16 das c" -, dann kann man das "Halten des Tones" eh nicht enrst nehmen (die Bedeutung ist dann üblicherweise: Schlage nocheinmal an, halte aber so lange, wie der vorher notierte Ton aussagt). Weil das alles so ist, muss Du sowieso entscheiden, welche Töne Du wie lange halten willst - und dann kannst Du auch gleich die Hand- & Fingeraufteilung so machen, wie Du willst!

Grüße
H.M.
 
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Vielen Dank erstmal !

Also G-Moll/ Bb-Dur haben ja jeweils Fingersatz 1 2 3 1 2 3 4 [5/ 1 ...] / 2 1 2 3 1 2 3 4, oder?
Muss ich überhaupt immer die Finger, wenn ich eine Melodie spielen will, auf den Fingersatz der Tonleiter anpassen?

In Takt 18: Die 1 steht also für das es' gespielt von der rechten Hand. Und die beiden Töne davor,
von der linken Hand gespielt g und d mit meinem Fingersatz 5 2 gefallen mir nicht. Müsste es nicht,
weil wir hier eine Quinte haben 5 1 lauten und bei einer Quarte dann 5 2?

Wann darf man die Hände überkreuzen? Ich habe mir mal vor Ewigkeiten ein Video angesehen,
in dem ein Klavierspieler dies tat und jemand schrieb als Kommentar in etwa: "Gut gespielt und
Arrangiert, aber lass das mit dem Händeüberkreuzen am Anfang."

In Takt 15: Wie spielt Ihr die Bass-Zeile, also c g c+es ? Vielleicht 5 1 1 und
im Violinschlüssel darüber dann simultan b' g'+d''+es als: 3 5+2+1 (von oben nach unten,
sodass der wir in der rechten Hand quasi einen Es-Maj7-Akkord haben)

In Takt 3-4 sind mehrere >, was bedeuten diese? So ähnlich in Takt 35:
Was bedeutet diese Art von Deltazeichen über dem Es-Major7?

Bei Takt 31 für die linke Hand 1 2 5 ü. 4 3 5 ? Nur dass geht jetzt vielleicht mit Cm, F, Dm und Gm,
aber was mach ich, wenn ich, wie in Takt 25 in der linken Hand-Lauf ein Bb-Dur habe?

Von Takt 35-38 möchte ich gerne etw. Korrigieren siehe bitte meine angefügtes Bild.

Grüße
Tamara ~

Anhang gelöscht (Urheberrecht)/klaus111
 
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Untertags nur kurz - am Abend vielleicht mehr:

Muss ich überhaupt immer ...
Müsste es nicht,
Wann darf man die Hände überkreuzen? Ich habe mir mal vor Ewigkeiten ein Video angesehen,
in dem ein Klavierspieler dies tat und jemand schrieb als Kommentar in etwa: "Gut gespielt und
Arrangiert, aber lass das mit dem Händeüberkreuzen am Anfang."

Prinzipiell gibt es beim Fingersatz kein "muss" und "darf": Alles ist erlaubt, was Dir das Spielen so einfach wie möglich macht und musikalisch das passende Ergebnis hat. Es gibt eine Reihe von Mustern, die sich bewährt hat (z.B. die "Varianten für Sexten" aus meinem letzten Posting) - das ist alles. Manche dieser bewährten Muster wurden früher als "Regeln" gelehrt ("Daumen nie auf schwarze Tasten ... außer ... nun ja, wenn's nicht andes geht [Fis-Dur-Akkord!]"), aber das ist Blödsinn.
Ich denke, Du hast noch keine Vorstellung davon, wie man sich ohne diese Muster einen Fingersatz erarbeitet - ich schau, dass ich heut Abend was dazu schreibe ...

In Takt 3-4 sind mehrere >, was bedeuten diese? So ähnlich in Takt 35:
Was bedeutet diese Art von Deltazeichen über dem Es-Major7?
Das erste bedeutet "betont", "Akzent", das zweite "marcato", "etwas abgesetzt und ein wenig betont". Eine ziemlich vollständige Liste steht in der englischen Wikipedia (wobei man auch nicht alles glauben muss, was dort apodiktisch behauptet wird - die Bedeutung hat sich historisch und von Musikart zu Musikart doch immer wieder ziemlich geändert), die deutsche ist sehr sparsam ...

Grüße & bis auf weiteres
H.M.
 

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