Flügel in kleinem Saal zusätzlich zu Gesang verstärken

Grafzahel
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Hallo in die Runde

In ein paar Wochen werde ich bei einer kleinen Hochzeitsmesse auftreten, Klavier instrumental und Klavier + Gesang. Ort ist Erdgeschoss einer Villa,

Normalerweise fahre ich in kleinen Örtlichkeiten zur Verstärkung mit einer Dynacord Am 12 ganz gut, darüber laufen SM 58 und ein Nord electro Digitalpiano.

Nun ist in der Location aber ein schöner Flügel den ich gerne nutzen würde. Gesang mache ich aber nicht unverstärkt.
Da ich bei Flügel instrumental und Gesang über Mikro immer ein bisschen das Gefühl habe, das fügt sich der Verteilung wegen nicht gut ineinander habe ich überlegt den Flügel zumindest minimal abzunehmen.

Zur Verfügung hätte ich:
Shure Beta 91A grenzfläche
2 rode NT5
Diverse Dynamische Gesangsmikros
Mackie vlz 1204 Mischpult.

Meint ihr das bekomme ich sinnvoll mit genannten Mikros hin oder handle ich mir da mehr Probleme ein (Feedback) als Nutzen da ist? Ich hatte vor allem an die Grenzfläche gedacht.

Beste Grüße

PSb Grundriss habe ich angehangen. Wahrscheinlich steht der Flügel links auf einer kleinen Empore im "Musikzimmer"
 
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Das bekommst du hin. Entweder mit der Grenzfläche oder den beiden Rodes oder sogar mit einer Kombination.
Abnahme eines Flügels ist die ganz hohe Schule der Mikrofonabnahme. Ganz wesentlich ist die Aufstellposition der Mikrofone. Da solltest du rumexperimentieren was in dem Raum am besten klingt und letztendlich ist es auch eine persönliche Geschmacksache wie es nach vorne raus dann klingt.
Wenn du dir gar nicht sicher bist - also völlig ohne Plan - dann nimm nur ein Rode und positioniere es von oben bzw. von schräg oben auf den Flügel oder nimm nur die Grenzfläche und lege sie an verschiedene Positionen in oder unter den Flügel und höre wie es vorne raus klingt.
 
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Ich würde die Abnahme lassen. Wenn das ein guter Flügel ist, dann machst du da mehr kaputt, wenn du nicht genau weißt was du tust. Auch wird die AM12 nicht wirklich alles entsprechend wiedergeben und wo steht die AM12? Wenn die nicht vor oder zumindest in nächster Nähe zum Flügel steht, dann hast du ein Phasenproblem wegen der zeitlichen Verzögerung, die du mit deinem Equipement nicht anpassen kannst.

Daher stell die AM12 mit auf das Podest, dort wo auch der Flügel steht und lass da drüber nur deinen Gesang. Das "mischt" sich dann schon und wenn du deine Stimme im Griff hast und spielen kannst, dann wird das auch homogen klingen.

Sicherlich könnte man die Grenzfläche in den Tastenkasten reinlegen, irgendwie und rumprobieren oder 1-2 der Rodes vor den Flügel stellen, doch du wirst bei dem Experiment wohl feststellen, dass dies nicht wirklich zielführend ist.... probier es aus. Ich wette, dass es am besten klingt, wenn du nur deinen Gesang verstärkst und sonst nix, auuser du willst eben einen "rockpianosound", doch dann brauchts keinen Flügel.
 
Auch wird die AM12 nicht wirklich alles entsprechend wiedergeben
Das war ebenfalls meine Sorge.


wo steht die AM12?
Ich nehme sie normalerweise immer mit Stativ etwas über Kopfhöhe damit das Ganze auch ankommt, leicht seitlich hinter mir, Kompromiss zwischen kein Feedback und kein Monitoring brauchen.
Hier hatte ich angedacht, da der Flügel wie bewährt seitlich steht Sie an die linke Kante des Flügels auf das Stativ zu stellen.

Darauf wirds wahrscheinlich hinauslaufen. Die Erfahrung kann ja nicht schaden wenn mans wirklich mal braucht, wenns stört kommt der Kanal halt zu und fertig


nimm nur die Grenzfläche und lege sie an verschiedene Positionen
könnte man die Grenzfläche in den Tastenkasten reinlegen
Gibts da bewährte Stellen bei denen man anfangen könnte?
 
Da deine AM12 untenrum nicht viel bringt bzw.schnell überfordert ist und das auch deinem Gesang nicht zugute kommt würde ich die Grenzfläche eher im oberen Bereich positionieren, wenn überhaupt. Das Problem ist dann der Körperschall. Wenn die Grenzfläche nicht vernüftig zum Flügelkorpus entkoppelt ist, dann schepperts. Dagegen hilft meist etwas Moosgummie zwischen Korpus und Grenzfläche. Allerdings ist das ein ganz schönes gefummel das Ding zwischen die Saiten zu jonglieren. Man kann die Grenzfläche auch irgendwo oben auflegen. In der Regel wird so eine Grenzfläche aber eher für eine gesamte Raumabnahme genutzt.

Mit den beiden Kondensors würde man das eine auf den Bass ausrichten und das andere auf Bereich für die Höhen.
Hier mal ein paar Beispiele wie man die Mikros positionieren könnte:
https://www.google.de/search?q=flüg...fp4traAhXJDuwKHUa8BwQQsAQIWA&biw=1280&bih=676

Feedbackprobleme sehe ich hier eigentlich keine, denn so ein Flügel macht von sich aus schon ordentlich Lärm und wenn du es nur wirklich als Stütze hast, dann ist das vollkommen unkritisch, allerdings ist es eben fraglich ob es denn auch wirklich so klingt wie du es dir wünscht bzw. wie der Flügel in natura klingt. Da habe ich eher so meine bedenken.
 
Ich würde die Abnahme lassen. Wenn das ein guter Flügel ist, dann machst du da mehr kaputt, wenn du nicht genau weißt was du tust.
+1
Die Räume sehen nicht sonderlich groß aus. Und ich hatte gerade gestern ein Beispiel eines verstärkten Flügels, bei dem das nicht optimal gelöst war (wie auch so manches in Abnahme und Aufstellung).
Ich würde nur den Gesang mit wenig Hall verstärken. Eventuell bei Flügelabnahme diese Abnahme nur für einen ganz dezenten Hallanteil verwenden.
 
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Okay, vielen Dank für eure Antworten.

Ich packe die Mikros aber mal ein und schaue was wird. Vielleicht nutze ich Sie dann auch einfach für einen sinnvollen Live-Mitschnitt
 
Und ich würde alles machen was hier vorgeschlagen wurde, alles mitnehmen, frühzeitig anreisen und aufstellen und alles ausprobieren.
Ich würde dann alles stehen lassen denn alleine durch die Optik der Mikros hören die Gäste schon viel besser.
Dann gibt es ja diese Erfindung eines Faders mit der man dann alles so einstellen kann wie man meint dass es am besten ist.
Und ich verstehe die Angst der Rückkopplungen nicht, diese sogenannten Fader sind Grenzenlos einstellbar und haben auch eine Nullstellung!!
Und eines ist Gewiss: man hat sicher etwas dazugelernt fürs nächste mal, also viel Spass.
Grüße
 
Ausprobieren finde ich auch gut. Macht ja auch Spaß und man lernt was dazu.

Ein Flügel kann einen großen Saal beschallen - wenn es im Saal ruhig ist, also Konzertatmosphäre. Da braucht nur der Sänger je nach Stimme mehr oder weniger Unterstützung. Wenn sich die Leute im Saal partymäßig unterhalten, dann kommt der Flügel aus meiner Sicht nicht mehr mit. Dann müsste elektrische Unterstützung helfen.
 
Okay, vielen Dank für eure Antworten.

Ich packe die Mikros aber mal ein und schaue was wird. Vielleicht nutze ich Sie dann auch einfach für einen sinnvollen Live-Mitschnitt

So habe ich das schon zweimal gemacht - ab und zu arbeite ich bei Veranstaltungen einer Münchner Musikschule. Die mieten sich dann in einen Saal im Steinway-Haus ein, und wie der Name suggeriert, steht da ein Steinway-Flügel drin rum. Bestuhlt passen vielleicht 120 bis 150 Leute da rein. Der Flügel ist LOCKER laut genug, und das kräftig zu beschallen, wenn man die obere Klappe öffnet und in den richtigen Winkel bringt, um den Schall genau in Richtung des Publikums zu lenken. Sogar gegen ein dezent gespieltes Schlagzeug, dessen Kick wir dezent verstärkten, kam der Flügel problemlos an.

Wir haben den Flügel mit drei Mikros abgenommen, diese Spuren aber nur für die Aufnahmen genutzt. Die Mikrofonierung war wie folgt:
- ein Kleinmembran-Kondenser nur für die Diskant-Saiten (da muss man im Flügel mal den Verlauf der Saiten ansehen, es gibt Stellen, wo man nur diese Saiten erfasst)
- ein weiteres Kleinmembran-Kondenser nur für die Bass-Saiten (dito)
(diese beiden Mikros kamen von oben und waren nahezu im Flügel drin)
- ein drittes Mikro, diesmal ein dynamisches Sennheiser, es dürfte aber auch ein Shure SM57 o.ä. sein, zeigt von unten auf den Resonanzboden des Flügels und dient hauptsächlich zum Einfangen der Mitten - dieses Mikro bringt noch eine gewisse Kelle Schmutz mit rein, nix für Klassik, aber es ging hier ja auch um moderne Soulmusik

Gruß,
Jo
 
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