Fragen zu einer Morino V Artiste Convertor mit 127 Bässen aus den 50er Jahren

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akkordi
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Für eigene/abweichende Fragen bitte immer einen separaten Thread erstellen und nicht irgendein x-beliebiges Thema "kapern".
Gruß, Wil Riker


Hallo,

ich bin daran interessiert, eine Morino V Artiste Convertor mit 127 Bässen aus den 50er Jahren zu kaufen. Nun hätte ich einige Fragen dazu.

- Gibt es Leute hier, die mit dem Instrument Erfahrung haben? Spielgefühl, vergleichbare Instrumente?
- Ist diese Morino V Artiste einer Morino VM gleichzusetzen?
- Welche Qualität haben die Stimmzungen "Artiste" (Foto siehe unten)? Kann ein Akkordeonmeister mit denen etwas anfangen, sie auf einen kleinen Luftspalt und gute Ansprache einstellen?
- Kann der Tastenhub bei solchen Instrumenten "härter" und kürzer gemacht werden?
- Der fünfte Chor des Instruments ist eine Orgelquinte (2 2/3 Fuß). Klingt also tatsächlich zum oberen Chor eine Quinte, wenn dieses Register betätigt wird?

Vielen Dank für Eure Hilfe zu diesen Fragen vom Amateur.
MfG
akkordi

Morino.jpg
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Akkordi,

also ich kenne nun schon einige Hohner-Instrumente, aber eine "Morino V Artiste" ist mir noch nie untergekommen. Steht das wirklich so drauf? Artiste bedeutet, dass es ein Knopfinstrument ist, aber da gibt es meines Wissens keine "V".

Oder reden wir hier etwa über die Kiste von dem Holländer aus der Bucht? (140845109066)

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

von dem Instrument reden wir, ja. Was ist es für eins? Welche Einschätzung hast du insgesamt dazu?

Gruß akkordi
 
Hallo Akkordi,

Das konntest Du ja gleich sagen.

ich werde mich schwer hüten, eine Einschätzung für irgendwas abzugeben, das in der Bucht steht. Ein solches Instrument muss man in der Hand gehabt haben und vor allem selbst von innen sehen. Da sind zwar einige Bilder dabei, aber die sagen halt nichts über z. B. den Zustand von Stimmzungen und deren Stimmung aus.

Wenn Du Pech hast, kommen da erstmal erhebliche Folgekosten auf Dich zu.

Ansonsten ist es ein recht seltenes Gerät; es dürfte einer der ersten Morino-Converter nach dem Kriege sein. Auch die Sache mit dem 2 2/3 - Register ist selten, nur wirst Du mit einer Quinte oberhalb dem 4' nicht viel anfangen können. Hohner hat auch Morinos mit 5 1/3 -Register gebaut; damit kann man, besonders im Jazz, schon was machen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich hier um eine Sonderanfertigung handelt, denn "serienmäßig" ist dieses Instrument nicht gebaut worden; Converter + Aliquoten-Register schon gar nicht.

Also überlege es Dir gut, was Du da machst. Das Ding blindlings kaufen ohne vorherige Überprüfung wäre mir zu riskant. Es ist ja sicherlich über 50 Jahre alt und ob da noch alles in Ordnung ist, kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Aber zum Anschauen ist es eh zu spät, der Zuschlag erfolgt ja in Kürze.

Gruß Claus
 
Danke für Deine Antwort.
Nein, zum Anschauen ist es nicht zu spät. Es ist also ein Instrument wie die Morino VM von damals? ...nur halt mit einigen Sonderwünschen außerhalb der Serie.
 
Es ist also ein Instrument wie die Morino VM von damals? ...nur halt mit einigen Sonderwünschen außerhalb der Serie.

Ja, durchaus, es sind zumindest das Gehäuse und einige andere Bauteile verwendet worden. Die "Innereien" sind natürlich wegen Melodiebass und Aliquoten-Register ganz verschieden.

Zu Deinen Fragen: Die Artiste-Stimmplatten wurden damals noch von Hohner selbst hergestellt und gehörten zur sehr hohen Güteklasse. Jeder HZIM, der sein Handwerk versteht, kann diese Stimmzungen einstellen, allerdings nicht den Luftspalt; der ist in Ordnung oder auch nicht. Aber Stimmung und Lösabstand selbstverständlich.

Den Tastenhub kann man schon verkleinern, es muss jedoch darauf geachtet werden, dass er nicht zu klein wird, da irgendwann die Tonentfaltung infolge des kleineren Luft-Strömungsquerschnitts an der Tastenklappe vorbei zu schlecht wird. Beim Verändern des Tastenhubs müssen sämtliche Clavishebel neu justiert werden, das ist auch nicht gerade billig.

Will man den Anschlag "härter" haben, müssen die Achsen gezogen und alle Tasten rausgenommen werden. Dann können die Federn durch eine "strammere" Sorte getauscht werden.

Über das Spielgefühl kann ich nichts sagen, ich habe nie ein solches Instrument besessen. Aber ich kenne einige Leute, die davon begeistert sind; das sind halt persönliche Geschmackssachen und da kann man nur selber beurteilen, ob einem das Instrument liegt oder nicht.

Das mit dem "Zu spät zum Anschauen" meinte ich deshalb, weil ich dachte, dass Du nicht morgen so Ratz-Fatz von Regen nach Holland fahren kannst, aber wenn's so ist, um so besser. Der Zuschlag soll ja morgen abend erfolgen.

Gruß Claus
 
Danke Dir für Deine Infos, hab auch gerade nochmal mit dem Verkäufer telefoniert. Für mich wärs ja ein Zweit-Instrument, dass ich nur bis zu einer ganz konkreten Preisvorstellung verfolgen werde.
Morgen erzähle ich dann näheres!
 
Das "morgen" ist ja nun schon eine Weile her; Du wolltest doch erzählen, wie es gelaufen ist!

Gruß Claus
 
Ach ja, entschuldige bitte!

Ich habe das Instrument gekauft - einmaliger Klang und kaum vergleichbar. Leider muss ich die Stimmen mal neu legen lassen, weil die Ansprache momentan nicht optimal ist. Das Akkordeon wurde vor kurzem komplett generalüberholt und ist außen wie innen in sehr gutem Zustand. Nur es gibt ein großes Manko für meine Art von Musik: Das Instrument ist zu leise. Deswegen werde ich es nach ausgiebigen Tests wieder verkaufen.

Gruß
akkordi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo akkordi,

hat das Instrument wie angegeben Converter-Mechanik in B-Griff (Russisch)?
M3 mit B-Griff russisch wurde bei uns erst in den letzten Jahren durch die aus Russland stammenden Akkorden-/Bajan-Lehrer bekannt.
Die in den 30er bis 50er Jahren geborenen deutschen M3 Pioniere spielen nach meiner Info B-Griff deutsch oder C-Griff.
Es ist auf jeden Fall ein sehr seltenes Instrument - vermutlich aus den späten 40er / frühen 50er Jahren.
Converter-Instrumente wurden zu dieser Zeit bei Hohner nur als Sonderanfertigungen gebaut.

Viele Grüße... Peter :)
 
Nur es gibt ein großes Manko für meine Art von Musik: Das Instrument ist zu leise.

Nun bin ich doch erstaunt!

Eine Morino zählt üblicherweise zu den ordentlichen Schallerzeugern!

Inwiefern ist denn das Instrument zu leise? Liegts am Diskant, oder am Bass? oder allgemein?

Gruß, maxito
 
Es liegt eindeutig am Diskant. Der Bass ist sehr fett und auch im Vergleich zum Diskant sehr gut ausgeprägt - stärker als bei beim gewöhnlichen "Standard".
Ich weiß nicht, warum das Instrument im Diskant so leise ist. Für konzertante Sachen und Kirche sehr gut geeignet, jedoch als Begleitinstrument zu bayer. Tanzlmusi oder ähnlichem einfach zu anstrengend. Die Seriennummer ist übrigens S20, falls es jemanden interessiert. Die 15 Euro Bearbeitungsgebühr waren es mir nicht wert, bei Hohner recherchieren zu lassen.
 
Verdeck der Diskanntseite abnehmen und nachschauen wie weit die Tonklappen bei gedrückter Taste öffnen. Ist der Tastenhub zu klein eingestellt , wird die Tonentfaltung in der Lautstärke behindert. Sollte schon ca. 8mm öffnen, um die volle Lautstärke zu entfalten.
Noch eine Möglichkeit wäre, daß die Register nicht genug öffnen.

Gruß
Balg
 

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