Pop, Rock & Co. Frustbaustellen

  • Ersteller Leschwa
  • Erstellt am
L
Leschwa
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.11.19
Registriert
26.08.19
Beiträge
15
Kekse
0
Ort
Hannover
Hallo ihr!

Nach ewig langer Abstinenz melde ich mich mal wieder. Vielleicht können sich ein paar von euch noch an mich erinnern.

Naja, jedenfalls habe ich momentan Baustellen bei denen ich nicht weiter komme und ich hoffe, ihr könnt mir da Tipps geben.

Folgendes: am Mittwoch war ich mit meinem Freund im Studio, weil ich im Background singen sollte.
Das erste Problem war, dass die hohen Stellen wirklich schrill klangen, trotz korrekter Intonation. Ich bin mir nicht sicher, ob ich gepresst habe, aber scheinbar hab ich nicht in die Maske gesungen, jedenfalls meinte der Mischer, ich soll mir vorstellen mehr nach vorne zu singen. Naja, geklappt hat es nicht, also nehmen wir nochmal an einem anderen Tag auf.
Nun habe ich so allerlei Theorien aufgestellt, warum es schrill war. Mein momentaner Hauptverdächtiger ist fehlende Kopfresonanz. Also hab ich auf M die Töne durchgesungen und festgestellt, dass die Vibration im Gesicht ab einer bestimmten Höhe weg ist, obwohl ich nichts anders mache, oder vielleicht genau deshalb?

Jedenfalls weiß ich gerade nicht ganz, wie ich das beheben kann, damit meine Stimme so angenehm klingt wie sonst auch. Und im Hals tats beim Singen auch nicht weh. Hab ich vielleicht zu viel oder zu wenig Luft/ Druck benutzt?
Mein Vibrato ist ab der Höhe glaube ich auch futsch. Ein, zwei Töne tiefer ist es da.


Naja daraus ergibt sich das nächste Problem: ich konnte das Lied nicht eine Oktave tiefer transponieren, das war im Studio die Idee. Bei manchen Liedern geht es, bei manchen nicht. Bedeutet das, dass sich das Lied dann am Rand meiner Range befindet?

Und dann war noch das Problem, dass meine Stimme wohl sehr präsent ist. Der Mischer meinte, das würde eher nach Leadgesang klingen und ich hätte starke Mitten, was auch immer das heißen mag. Kann ich das irgendwie abschwächen, oder ist das einfach die Stimmbeschaffenheit?

Jedenfalls würde ich wirklich gerne bei der nächsten Aufnahme was Vernünftiges abliefern, aber irgendwie hab ich bisher noch nicht herausgefunden, wo genau jetzt der Haken war.

Angenommen ich brauch den Song in einer anderen Tonlage, dann muss doch der ganze Beat bearbeitet werden, oder? Das wäre ein riesiger Aufwand.

LG und danke schonmal
 
Eigenschaft
 
Bedeutet das, dass sich das Lied dann am Rand meiner Range befindet?
ja...
Angenommen ich brauch den Song in einer anderen Tonlage, dann muss doch der ganze Beat bearbeitet werden, oder?
nein, üblicherweise kann man einen Song um beliebige Halbtonschritte transponieren, allerdings mit i.d.R. neu einspielen, ob das die Mitmusiker und der Toni "nur" wegen der Background Stimme machen wollen, sei dahingestellt.
nd dann war noch das Problem, dass meine Stimme wohl sehr präsent ist. Der Mischer meinte, das würde eher nach Leadgesang klingen und ich hätte starke Mitten, was auch immer das heißen mag. Kann ich das irgendwie abschwächen, oder ist das einfach die Stimmbeschaffenheit?
wenn es nicht grade "die Aufnahme" für "den Durchbruch" ist, kann ein "Faderschubser" sehr wohl was machen.
 
Hallo,

Angenommen ich brauch den Song in einer anderen Tonlage, dann muss doch der ganze Beat bearbeitet werden, oder?

Man müßte alles neu einspielen - das softwarebasierte Transponieren kann sehr üble Nebenwirkungen haben. Ein Halbton _mag_ da noch gehen, aber wenn das Stück für Dich z. B. um eine Terz 'runtergesetzt werden müßte, dürfte die Software doch schon einige Spuren im Audiomaterial hinterlassen...

Der Mischer meinte, das würde eher nach Leadgesang klingen und ich hätte starke Mitten, was auch immer das heißen mag. Kann ich das irgendwie abschwächen, oder ist das einfach die Stimmbeschaffenheit?

Laß Deine Stimme, wie sie ist. Wenn Du stimmlich so disponiert bist, daß Du ein sehr durchsetzungsfähiges Organ hast, dann wäre es Unfug. von Dir aus jetzt krampfhaft zu versuchen, abzudunkeln oder sonstwas mit der Stimme zu veranstalten, auf daß sie zurückhaltender klingt. Das wird man bei der Aufnahme hören. Hauptsache, Du intonierst anständig und bist "in time". Wenn der Mixer nicht in der Lage ist, Dich vernünftig in den Background zu setzen, dann ist bei ihm was verkehrt, nicht bei Dir.
Wie singst Du denn ein? Kopfhörer auf beiden Ohren? Falls ja, laß' mal ein Ohr frei, dann hörst Du Dich auf der einen Seite wenigstens "natürlich". Vielleicht behebt dies schon das Problem mit dem "schrill", weil Du dann nicht mehr versuchst, zu kompensieren. Möglicherweise ist auch in der Studio-Situation Aufregung mit im Spiel. Stehst Du völlig gelassen am Mikrofon?

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo ihr! Danke fürs Feedback.

@Ralphgue: also hier ist nichts mit Durchbruch geplant. Wir machen das alles eher hobbymäßig und autodidaktisch, auch der Mischer. Das Tonstudio hat er sich selbst gebastelt in einem Keller in dem sich auch noch andere Künstler treffen.
Der Beat ist komplett elektronisch entstanden und mein Freund meinte, er müsste dann jede Tonspur einzeln ändern. Und ich finde eigentlich auch, dass es nur für den Backgroundgesang zu viel Aufwand ist.

Jedenfalls werde ich mich dann wohl nachher mit ihm zusammensetzen, den Beat laufen lassen und wir gucken, ob eine andere Tonlage passt. Wenn das nichts wird, hör ich mir seine Aufnahme mit Beat an und suche nach einer tieferen Melodie.

@Basselch: danke für den Zuspruch! Ich habe tatsächlich von Natur aus schon ein lautes Organ und muss im Alltag aufpassen, nicht zu laut zu reden, das war irgendwie schon immer so. Ist dann halt so.
Das Problem wird wohl auch sein, dass mein Freund noch Anfänger ist und seine Singstimme noch nicht gefunden hat. Wahrscheinlich drängt sich meine Stimme dadurch noch mehr in den Vordergrund. Interessanter Weise hat er trotzdem schon Vibrato und ich glaube, man kann sehr viel aus ihm rauskitzeln, wenn er mal seine Hemmungen verlieren würde.

Ach so, der Mischer macht das auch nicht beruflich, sondern weil es ihm Spaß macht. Das war für ihn das erste Mal, dass er zwei Stimmen übereinander bearbeiten muss, also denke ich, dass er da wohl auch noch einiges lernen kann :)


LG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

und seine Singstimme noch nicht gefunden hat. Wahrscheinlich drängt sich meine Stimme dadurch noch mehr in den Vordergrund.

...keinn' ich irgendwoher... ;) Zu meinen damaligen Band-Zeiten (in den seligen 90ern) habe ich auch oft Background gesungen und dabei unseren jeweiligen Sänger meist "verblasen". Für den Probenraum haben wir das dann so gelöst, daß ich praktisch null Verstärkung auf meinem Mic hatte - wir haben allerdings auch keine brutale Lautstärke im Probenraum gehabt.

der Mischer macht das auch nicht beruflich, sondern weil es ihm Spaß macht. Das war für ihn das erste Mal, dass er zwei Stimmen übereinander bearbeiten muss,

...dann leiste ich Abbitte. Wenn er beim Mischen Anfänger ist, dann kann man - noch - nicht verlangen, daß er gleich alle Problemfelder beherrscht. Auch ein Mischer muß üben... ;) - aber laß Dir versichern, mixtechnisch gibt es da einen Weg. Mögliche Hinweise: Bei Dir die Höhen zurücknehmen und auf Deine Stimme einen Hall mit deutlich mehr Predelay als für den Leadsänger. Zuzüglich natürlich die Lautstärke entsprechend behandeln... :D

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich würde die beiden Stimmen separat aufnehmen, dann lassen sich die einzelnen Spuren doch total easy leiser stellen, ohne an dem Gesamtkonzept etwas zu ändern.
 
Jedenfalls würde ich wirklich gerne bei der nächsten Aufnahme was Vernünftiges abliefern, aber irgendwie hab ich bisher noch nicht herausgefunden, wo genau jetzt der Haken war.

Hallo Leschwa,
kennst du die Stücke richtig gut? Bei mir ist das oft so, dass ich die stimmlichen Dinge nicht so gut hinkriege, weil ich noch zu sehr mit Tönen, Rhythmik und Text beschäftigt bin. dann mangelt es an konzentrierter Sicherheit stimmlich das mir Bestmögliche abzurufen.
Mein erster Tipp wäre also, das Liedmaterial richtig oft zu üben!

Zu den schrillen Tönen hab ich nur die üblichen Tipps: HALS WEIT auf und gute Stütze!! Und die Töne „weich“ denken,
eine genaue Hörvorstellung haben, wie du den Ton hören willst.

Zu der Frage des zu laut Singens, würde ich versuchen, immer genau auf den Hauptsänger zu achten, wenn du dich darauf Fokussierst ihn immer zu hören, dann ist das eine gute Basis für das, was meiner Meinung eine gute Backgroundsängerin ausmacht.

Oktavierung nach unten, auch da braucht’s vielleicht mehr Stütze oder
mehr Klangvorstellung.

Vibrato bei den hohen Tönen, würde ich nicht überbewerten, wenn
die Töne sauber und offen sind, ist das
schon mal klasse. vibrato muss doch jetzt nicht so dringend Baustelle sein?

aus dem, was du schreibst würde ich auch vermuten, dass der haken, den du suchst entweder in der zu geringen Übung liegt oder vielleicht wirklich die kritik ist, die dich hilflos, überfordert, frustriert und damit unsicher gemacht hat.
Falls das so wäre, würde ich das vor der nächsten Probe überlegen ggf. zu thematisieren.
das macht dich vielleicht freier zu experimentieren und schamfrei humorvoll zu scheitern OHNE FRUST und erwartungsdruck. Das ist gut für die Stimme!!!

herzlichen gruss
karim
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wir machen das alles eher hobbymäßig und autodidaktisch, auch der Mischer. Das Tonstudio hat er sich selbst gebastelt in einem Keller in dem sich auch noch andere Künstler treffen.
Wenn Ihr das eh in Eigenregie macht, fallen ja eigentlich keine hohen Studiokosten an. Dann kannst Du Dich ja entspannen ;)
vibrato muss doch jetzt nicht so dringend Baustelle sein?
Je nachdem wie stark es ist würde ich es für Background sogar eher als störend empfinden.

@Leschwa hast Du eigentlich die Aufnahmen selber auch angehört?
 
Mein Vibrato ist ab der Höhe glaube ich auch futsch. Ein, zwei Töne tiefer ist es da.
Welche Range sollst oder willst Du da eigentlich singen? Und ab wann geht das Vibrato verloren?
Und in welcher Range fühlst du Dich gesanglich wohl?
 
Bedeutet das, dass sich das Lied dann am Rand meiner Range befindet?
EDIT: hatte nicht genau genug gelesen. Also: Um einen Song in zwei Oktaven singen zu können, muß deine Gesangsrange mindestens so groß sein wie die geforderte Range des Songs plus eine Oktave. Dieses Minimum reicht auch nur dann aus, wenn der Song in dieser Tonart dann (jeweils) am Rande deiner Range liegt. Wenn er ideal zum Singen, also schön in der Mitte deiner Range liegt, kannst du wahrscheinlich weder nach oben noch nach unten oktavieren.
Es wäre von Vorteil, sowohl deine eigene Range zu kennen, als auch sich die geforderte Range eines Songs anzusehen. Wenn diese kleiner ist als die geforderte Range des Songs - tja, dann kann man diesen Song nicht singen.
EDIT2: Und natürlich das Thema Range versus Tessitur: maximale Range und singbarer Range (Tessitur) sind zwei paar Stiefel. Faustregel: von der maximalen Range oben und unten eine Quinte abziehen ergibt die singbare Range.
Angenommen ich brauch den Song in einer anderen Tonlage, dann muss doch der ganze Beat bearbeitet werden, oder?
Unter der Annahme, dass du mit "Beat" den gesamten Instrumentaltrack (und nicht nur die Drums) meinst: ja, natürlich. Das würde man im professionellen Umfeld zugunsten der Leadvocals - allerdings schon im Vorfeld - auch so machen, aber nicht zugunsten der Backing Vocals.
ab einer bestimmten Höhe weg ist, obwohl ich nichts anders mache, oder vielleicht genau deshalb?
Von welcher Tonhöhe sprechen wir denn? Ich wechsle über meine gesamte Range 5 mal die genau Zusammensetzung der Klangerzeugung (Kehlkopfmodus, Stimmsitz, Resonanz). Je höher, desto häufiger die "Fein-Register-Wechsel" (sorry, blödes Wort). Es kann schon sein, bzw ich halte es für wahrscheinlich, dass du in der Höhe etwas (geringfügig) anders machen mußt.
ich konnte das Lied nicht eine Oktave tiefer transponieren, das war im Studio die Idee
Na ja, das klingt auch nur in den aller-seltensten Fällen gut. Jedes Instrument inklusive Gesang verändert über die Range das Timbre, unwahrscheinlich dass das Timbre aus einer Oktave tiefer passt.
Ich stelle mir hier - nicht (nur) als Sänger sondern als Komponist & Arrangeur- die Frage: wer hat denn die Backingvocals arrangiert? Wenn z.B. die Melodie in der zwei-gestrichenen Oktave liegt, kann ich kein samtweiches Backgroundgesäusel erwarten. Sowas weiß man als Arrangeur bzw macht den Fehler nur einmal. :nix:

LG Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das Problem ... mein Freund noch Anfänger ist ... drängt sich meine Stimme dadurch ... der Mischer macht das auch nicht beruflich ... das erste Mal, dass er zwei Stimmen übereinander bearbeiten muss,
Ok, wir sprechen über ein Amateursetup. Dann wird wahrscheinlich niemand ein bewußtes "Arrangement" der Backing-Vocals erstellt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dass er zwei Stimmen übereinander bearbeiten muss
Noch was, zum Thema Produktion und Arrangement: Eine einzelne Backgroundstimme (plus Leadvocals) klingt eigentlich fast immer lausig. Zwei Stimmen zusammen klingen nur als Duett gut, d.h. zwei gleichberechtigte Solostimmen. Für Background würde ich immer einen "Chor" aufstellen, selbst wenn nicht mehrstimmig gesungen wird. Wenn du die einzige Backgroundsängerin bist, solltest du mehrmals nacheinander draufsingen - beim Recording kein Problem. Etwa 8-10 Spuren sollten reichen damit es nicht mehr so schrill klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Folgendes: am Mittwoch war ich mit meinem Freund im Studio, weil ich im Background singen sollte.
Das erste Problem war, dass die hohen Stellen wirklich schrill klangen, trotz korrekter Intonation. Ich bin mir nicht sicher, ob ich gepresst habe, aber scheinbar hab ich nicht in die Maske gesungen, jedenfalls meinte der Mischer, ich soll mir vorstellen mehr nach vorne zu singen. Naja, geklappt hat es nicht,

Wenn der Gesang in der hohen Lage schrill klingt ist die Anweisung "mehr nach vorne" zu singen möglicherweise nicht die richtige Idee, denn:
Je weiter vorne desto heller = schriller.
Um genau zu wissen, was du mit "schrill" meinst müsste man es hören. Aber wenn die dunkleren Klanganteile fehlen müsstest du deinen Klangraum eher mehr nach unten/hinten ausrichten und eben gerade nicht mehr nach vorne.
Für jeden Ton brauchst du einen bestimmten Raum, eine Formung des Raumes. Du darfst den Raum NIE zumachen, egal wie klein oder groß er ist. Das ist die Gafahr bei dieser Anweisung, daß du mehr schiebst und damit den Raum zudrückst. Dann wird der Klang eng und je nach Stimmveranlagung eben auch schrill
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben