Gartenhaus Projektstudio

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Hallo zusammen,

schon länger benutze ich ein ausrangiertes Gartenhaus als Projektstudio. Hier geht es nun um den Nebenraum. Diesen konnte ich kürzlich entrümpeln und möchte ihn nun zur Ampabnahme/ Gesangsabnahme nutzen.

Ich wäre sehr dankbar um ein kleines Statement von Leuten die sich mit Raumakustik/ Acoustic Treatment auskennen/ befassen, und eine kleine Beurteilung des angestrebten Raums/Vorhabens geben können.

- Welchen Einfluss nimmt der Winkel der Decke auf die Klangentfaltung (s. Fotos) ?

- Wo sollte Gitarrencabinet/ Kondensatormikrofon für Vocalaufnahmen optimal platziert werden ?

- Und durch welche Maßnahmen kann man mit übersichtlichem Budget dort den besten Klang herausbekommen ?

Die Maße des betreffenden Raumes sehen so aus: 3.30m (L) x 1,45m (B) x 1.9m (H1) / 2.3m (H2)

Die Decke hat also eine Länge von 1,5m

Nach Kollege Phytagoras ergeben sich somit die Winkel: 105,5 Grad für Höhe 1 und 74,5 Grad für Höhe 2

Die zur Aufnahme verwendeten Mikros:
-Sennheiser E906
-Shure Sm 57/58
-T-Bone Sc 450



DSC_0305.JPG DSC_0306.JPG DSC_0308.JPG

Gerne fertige ich auch eine Aufnahme des Raumhalls an, nur weiß ich nicht welche Ausrichtung des Mikrofons da am sinnvollsten ist.

Vielen Dank :)

Mit freundlichen Grüßen

Nick
 
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hallo,

Ich bin selbst noch Anfänger, daher sind meine Antworten mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem versuch ich es mal:

- Welchen Einfluss nimmt der Winkel der Decke auf die Klangentfaltung (s. Fotos) ?
Umso größer der Abstand zwischen Boden und Decke desto später kommen die Erstreflexionen (gilt natürlich auch von Seitenwänden).
Ab einem gewissen Winkel der Decke werden sogenannte Flatterechos vermieden. Flatterechoes entstehen zwischen zwei paralleln Wänden. Der Schall wird immer im 90° Winkel hin und her geschoßen. Wenn man klatscht kann man das leicht erkennen.

- Wo sollte Gitarrencabinet/ Kondensatormikrofon für Vocalaufnahmen optimal platziert werden ?
Ich glaube hier gibt es nur Ansatzpunkte, erlaubt ist was gefällt. In Ecken wird man mehr Bässe und schneller eintreffende Erstrefexionen haben.
Testen und Erfahrung sammeln.

- Und durch welche Maßnahmen kann man mit übersichtlichem Budget dort den besten Klang herausbekommen ?
Ganz klar DIY! -> Bessere Ergebnisse und weniger Ausgaben. Ich bin selbst dabei mein Aufnahme und Recording-Raum einzurichten.
Es gibt sogenannte Messmikrophone. Ich habe selbst verwende ein Behringer ECM 8000. Diese ermöglichen eine objektive Messung deines Raums. Die Ergebnisse kann man hier posten.
Einige Pakete von Steinwolle oder ähnliches wirst du dir wohl zulegen müssen .

Was will man erreichen ?
Einen gleichmäßigen Hall von 300ms über alle Frequenzen hinweg. (ganz trocken, klingt schlechter da kann ich aber nur nachplappern)
Erstreflexionen bedämpfen. (diese verwaschen Aufnahme)
rel. neutraler Frequenzgang

Diese Punkte dürfen allerdings gebrochen werden. Erlaubt ist was gefällt.

Sehr lesenswert finde ich diesen kompakten Beitrag, der befasst sich mit Hörposition und etwas mit Aufnahmen. Allerdings überschneidet sich einiges.
http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/143389/thread.html

lgF
 
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Hallo f4rin


Grundsätzlich ist dein post nicht verkehrt :)


Aber messen in einem Aufnahmeraum würde nur bis ~300Hz das Raummodenverhalten zeigen.
Aber auch hier sind ganz deutliche Unterschiede zu erwarten:

1.) Abstrahlverhalten des Monitors vs Instrument und oder Vocal

2.) Positionierung des Monitor, 20cm verschieben regt schon wieder andere Moden an oder die davor weniger


Ein Aufnahemraum sollte vom Benutzer Subjektiv optimiert werden.

Das kann eine ganz trockene Akustik sein oder einen Teil des Raumes erwünschen.


Ich sehe das so:

Ein Regieraum sollte messtechnisch auf eine neutrale Wiedergabe gebracht werden.
Worauf man dann die Aufmnahme richtig beurteilen kann.


@TE

Dein Holzhaus weist ganz andere akustische Eigenschaften auf als zB. Putz oder Gipswände.

Die Holzverkleidung kann als VPR fungieren und eine gewisse Bassabsorption aufweisen.
Je nach Aufbau (zB. ohne Dämmung dahinter) könnte es aber auch "längers" Nachschwingen bzw. "neue" Schallwellen geben.

Um hier zu entscheiden welche Bassabsorption notwendig ist, müßen Testaufnahmen gemacht werden.
Und auch an verschiedenen Positionen.
(Einen Aufnahmeraum muß man kennen lernen)

Was ich heute in so kleinen Räumen fast immer "Notwendig" sehe sind Erstreflektionsabsorber.
An den Wänden und Decke.

Für Stellwände dürfte der Raum doch zu klein sein, wobei zur längeren Seite eine Stellwand (auch mit Diffusion) womöglich verschiedene Klangereignisse schaffen könnte.


lg Bert
 
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Schon einmal vielen Dank für die ersten Informationen, Tipps und Lesematerial.

Ich habe mich ein wenig in den "Recording.de" Eintrag eingelesen.
Aber so einladend die Materie und ihre Theorie auch ist. Ich muss mir momentan ein paar Grenzen stecken, da ich eine Demo Ep aufnehmen muss, deren Deadline sehr eng gesetzt ist. Somit muss ich leider vorerst auf die Anschaffung eines Messmikrofons verzichten. Zudem finde ich es persönlich schwierig die genannten Infos auf meine schiefe Decke zu beziehen, da ausschließlich von flachen Decken ausgegangen wird.

Es soll ja auch momentan kein perfekter Regieraum entstehen, sondern ein Kabuff für eine bestmögliche Verstärker Abnahme, (durch mein dynamisches Sennheiser E906) mit finanziellen Mitteln die die 100€ Marke nicht verlassen.

Was mir in meiner Situation somit unglaublich helfen würde, wären ein paar herkömmliche Gegenstände, Akustik Bauteile (DIY oder fertiges Produkt) mit denen ich ein wenig rum experimentieren kann. Was dann zum Beispiel als
Erstreflektionsabsorber.
An den Wänden und Decke.
fungieren kann.

LG, Nick
 
mit finanziellen Mitteln die die 100€ Marke nicht verlassen
Es ist dein Limit und das respektiere ich auch, allerdings wirst du mit abstrichen auskommen müssen.
Dann würde ich ein paar DIY Absorber bauen. Es gibt viele Anleitungen zum nachbauen, am besten mit Steinwolle (kostengünstig) und nicht zu dünn, da sonst nur Höhen gedämmt werden. Ich habe selbst 16cm dicke. Ich glaube aber man kann durchaus dünnere verwenden, um die 10cm. Mit Luftspalt zur Wand werden sie noch etwas effektiver in den tieferen Frequenzen. Stellwände sind super praktisch, imho.
Beim Einkauf auf den Strömungswiderstand achten. -> ist irgendwo im recording-forum aufgelistet

Somit muss ich leider vorerst auf die Anschaffung eines Messmikrofons verzichten
Aufgrund deiner finanziellen Lage, ist es wie arbeiten im Dunkeln. Weil es einfach den Vorteil bringt alles übersichtlich dazustellen und man objektiv bleibt. Wenn jemand sagt es "wummert" , kann man als Außenstehender schwer auf eine Ursache schließen.

Ich hoffe Bert wird dir aber noch genauer Auskunft geben können, da ich selbst wenig Erfahrung habe.
 
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Generell ist eine schräge Decke super. Genau wie schräge Wände. Der Sound ist dann wesentlich besser.
Aber: dein Raum ist klein. Der klingt nie!

Du solltest ihn komplett tot machen. An der schmalen Seite könne Diffussorn (z.B. halbe Rohre) angebracht sein, um ihn nicht ganz tot zu haben, was sehr unangenehm ist. Das muss man aber geg. hören.
Die langen Seitenwände und die Decke am besten komplett tot machen. D.h. mit mindestens 15 cm dicken Absorbern versehen. Die problematischen Frequenzen werden um 200 bis 300 Hz sein.

Es gibt eine schönen Test: nimm eine Akustikgitarre und lass jemanden drauf spielen (geht auch mit Gitarrenamp, aber Akustik ist eindrucksvoller finde ich, denn die Kammfiltereffekte können für Bratgitarren auch vorteilhaft sein).
Stell ein Mikro direkt vor die Gitarren (10-20cm) hör es dir an. Dann stelle das Mikro 1.5m entfernt auf. Wird der Sound schlechter? Ja? -> Raum ist noch Mist.
 

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