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Hallo Alle, ich freue mich sehr fĂŒr den regen und inspirierenden Austausch hier. Ich bin leider heute wie morgen vollstĂ€ndig verplant und kann mich nur beilĂ€ufig mitlesend beteiligen. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, plötzlich verschwunden zu sein und bin am Donnerstag wieder an Bord.
GrĂŒĂe
..wie sieht denn so eine Analyse konkret aus? Ich schaue mir zwar immer wieder gerade englische Songtexte an, hab aber keine Methode dabei.
..einer meiner Favoriten ist Gerry Goffin, einem Hit-Texter der 60âer und 70âer..Beispiele sind âItâs not the Spotlightâ; âI Feel the Earth Move (Under my Feet)â; âYou Make Me Feel (Like a Natural Woman)â..
..fĂŒr sich betrachtet sind die Texte rhythmisch teils spröde..die Reime oft nur âfastâ Reime..die Hooklines mitunter ziemlich lang..die Inhalte spiegeln die PartnerschaftstrĂ€ume des Teeny-Alters oder vielleicht besser der Zeit in der man (noch) denkt, es mĂŒsse nur der richtige kommen und alles Ă€ndert sich zum Guten..
..aber gerade dies Paket von Eigenschaften scheint die Komponisten herauszufordern;-)
1. Song-Rhythmus und Tempo
1a. Die einzelnen Song Bestandteile, ihre Unterschiede
2. Textbeginn auf welcher Taktzahl !!
3. Gesangs-Rhythmus !!
4. Syntax !
5., verwendete lyrische Stilmittel !!!
6. Spannungsbögen von Melodie und Text
Eigentlich suche ich bei Leuten wie Sting, Jackson Browne, Dylan, Springsteen, Grönemeyer oder Frevert u.v.a. lyrische Besonderheiten und deren musikalische Einbindung. Ich suche AuffÀlligkeiten in allen Bereichen: aber besonders Metrik und Rhythmus. Manche Songs benutzen C-Teile. Dann vergleiche ich deren zusÀtzliche Stimmungslage mit dem Rest und schreibe schnell mal in wenigen Minuten an eigenen Strophen, um die Stimmungs- Unterschiede zu testen
fĂŒr sich betrachtet sind die Texte rhythmisch teils spröde..die Reime oft nur âfastâ Reime..die Hooklines mitunter ziemlich lang..die Inhalte spiegeln die PartnerschaftstrĂ€ume des Teeny-Alters oder vielleicht besser der Zeit in der man (noch) denkt, es mĂŒsse nur der richtige kommen und alles Ă€ndert sich zum Guten..
Dieser Teil erinnert mich daran, dass ich mich auch Songs mit lockerer Reimerei sehr interessieren. Je erfahrener ich werde, umso mehr suche ich nach dem vermutlichen Ziel, und den handwerklichen Tricks, die einzelnen Bausteine zu einem Credo halbwegs stimmig zu verbinden
..fĂŒr sich betrachtet sind die Texte rhythmisch teils spröde..die Reime oft nur âfastâ Reime..die Hooklines mitunter ziemlich lang..die Inhalte spiegeln die PartnerschaftstrĂ€ume des Teeny-Alters oder vielleicht besser der Zeit in der man (noch) denkt, es mĂŒsse nur der richtige kommen und alles Ă€ndert sich zum Guten..
Ja, solche Songs interessieren mich ebenfalls vorrangig! Sie symbolisieren mir quasi Grenzen der Machbarkeit. Ich imitiere sie flĂŒchtig. Wenn es irgendwie zĂŒndet, kommen sie in n meinen Handwerkskasten und ich fĂŒhle mich endlich wiedermal kurz groĂartigâŠ
Momentan beschÀftigt mich mal nicht das Thema Anapher, sondern das der Epipher. Also die Wiederholung des letzten Wortes der Zeile. Zwei nur scheinbar Àhnliche Wiederholungs-Figuren, die gÀnzlich unterschiedliches Herangehen erfordern, aber auch völlig andere Ergebnisse ergeben!!!
Fazit: wÀhrend ich am Anfang meiner Karriere vor allem nach einem Sinn suchte, ist es jetzt vor allem die Form, die Art der Rhetorik, die mich reizt!
.. das ist, denk ich der zentrale Punkt.. und es gilt auch anders herum, wie konnte der Texter ungewöhnliche musikalische Ideen einfangen.. ich sage dazu "ein Song bzw. ein Songtext brauchen eine neue! Idee.. das ist wie eine unbekannte TĂŒr zu öffnen.. dahinter verbirgt sich ein Universum"
.. das sind ĂŒbrigens Sachen, die die KI-Songwriting Software Suno gut kann..da kann man als Komponist nur Betonungs- und Rhythmus-Schema ĂŒbernehmen und braucht sich nur noch um die Tonhöhen der Melodie kĂŒmmern..
Verstehe ich! Als Komponist geht es mir wie Dir. Ich denke die Zeilen "unermeĂlich die Wonnen, die du mir bereitest" zusammen und in meinem musikalischen Entwurf sind sie auch so angelegt. Als zu lesenden Text, fand ich es aber getrennt stimmiger. Auch weil ich "Wonnen" und das "Land" jeweils am Zeilenende mit mehr Gewicht versehen wollte.
"Bei dir liegen" hatte mE mal die Bedeutung des sexuellen Miteinander. Zumindest war das so, als noch nicht geschrieben wurde: "X und Y schlafen miteinander." Das fand ich zu platt.
Kann vielleicht jemand diese Àltere Bedeutung bestÀtigen?
Der Tod ist immer baldigst zu erwarten, meine ich.
TatsĂ€chlich ging es mir hier um den Umstand, dass dies die Frau fĂŒr das (restliche) Leben sein soll.
// statt der Erhöhung der Schönheit durch âunerhörtâ, lĂ€sst sich vielleicht etwas finden, das das Neue bei jedem Schritt in die Zukunft betont..
Sehr gerne... ich hab einige GrĂŒbelei wegen des "unerhört" hinter mir. Einerseits klingt es mir zu sehr nach "unerfĂŒllt"- andererseits bekommt es durch die Dopplung des "ö" unerhört schön eine gute Singbarkeit.
Danke fĂŒr alle deine Hinweise und Anregungen @michaw57 Hat mir Freude bereitet!
"Bei dir liegen" hatte mE mal die Bedeutung des sexuellen Miteinander. Zumindest war das so, als noch nicht geschrieben wurde: "X und Y schlafen miteinander." Das fand ich zu platt.
Kann vielleicht jemand diese Àltere Bedeutung bestÀtigen?
.. das ist, denk ich der zentrale Punkt.. und es gilt auch anders herum, wie konnte der Texter ungewöhnliche musikalische Ideen einfangen.. ich sage dazu "ein Song bzw. ein Songtext brauchen eine neue! Idee.. das ist wie eine unbekannte TĂŒr zu öffnen.. dahinter verbirgt sich ein Universum"
Ja!!! Da mögen die Kopisten fremder Ideen ruhig spotten. Eine eigene Idee erkenne ich daran, dass ich Tage und Wochen ĂŒber jede Nuance eines Stilmittels nachdenke. Manchmal kommen dann Ideen, die ich ewig fĂŒr eine eigene halte, weil ich sie nirgendwo anders finde!
Verstehe ich! Als Komponist geht es mir wie Dir. Ich denke die Zeilen "unermeĂlich die Wonnen, die du mir bereitest" zusammen und in meinem musikalischen Entwurf sind sie auch so angelegt. Als zu lesenden Text, fand ich es aber getrennt stimmiger. Auch weil ich "Wonnen" und das "Land" jeweils am Zeilenende mit mehr Gewicht versehen wollte.
Der Zauber einer Frau sollte mE weniger objektiv, sondern mehr subjektiv begrĂŒndet werden. Das unterscheidet ein Liebeslied von Modenschauen oder Pornos!
Allgemein gesagt; ein Enjambement reizt mich besonders dann, wenn er mehrdeutig ist: hier also a) die Liebe und b) den Rausch!
Der Zauber einer Frau sollte mE weniger objektiv, sondern mehr subjektiv begrĂŒndet werden. Das unterscheidet ein Liebeslied von Modenschauen oder Pornos!
Es ist zunĂ€chst meine persönliche Sicht. Diese entspringt vielen realen und lyrischen Analysen. Und ich teile sie mit der KI. Die KI betrachtet Tiefe, die aus Mehrdeutigkeit entspringt, als zum Wesen des Dichtens gehörend. BegĂŒnstigt oder benachteiligt sind empfindsame und nachdenkliche Menschen, Nun kannst du wĂ€hlenâŠ
Die entsprechende Zeile in deinem Text finde ich sehr gut!
Aber nochmals zur Frage von @michaw57, welchen Sinn das Enjambement fĂŒr den Komponisten hat? Ich habe noch mal nachgedacht.. und wĂŒrde sagen, dass ein guter Zeilen-Bruch durch Wiederholungen gestĂ€rkt werden sollte. Also eher in Bridge oder Refrain gut aufgehoben ist , statt in einmalig gespielten Strophen!
Aber auch bei Einmaligkeit des Enjambements könnte man kompositorisch versuchen, den Zeilen-Bruch hervorzuheben mit auffÀlligen Harmonien oder Vorziehern oder Mehrstimmigkeit usw.
Obwohl ich rhetorische Figuren tatsĂ€chlich viel lieber als âMuĂâ begreife. Denn nur dann investiere ich viel mehr Zeit, um die logischen Ursachen fĂŒr mein freiwilliges âMuĂâ kennen zu lernen. Und plötzlich verwandeln sich fremde ErklĂ€rungen in eigene Erkenntnisse und dann, erst dann rollen die Texte und rollen und rollenâŠ
Eigentlich ist ein komponierender Dichter bzw. dichtender Musiker letztlich die ideale Lösung. Denn sowohl Musiker wie Texter brauchen ein ganzes Leben, um ihr Leben jeweils kĂŒnstlerisch gereift abbilden zu können.
Wer die Feinheiten der beiden so unterschiedlichen Sprachen von Musik und/oder Text nicht kennt, wird eben mit einer gröberen Sprache die Welt erobern wollen. Und wird nebenbei die feinere Sprache oft als zu âgekĂŒnsteltâ ablehnen.,, leider nachvollziehbar.