Gitarre für Oberkrainer-Begleitung notieren

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polkakoenig13
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Hallo Leute!

Ich schreibe derzeit an einer W-Seminararbeit, die sich mit dem Thema Oberkrainer-Stil befasst. Neben dem Theorieteil befasse ich mich
auch praktisch mit der Besetzung und Arrangements für die typische Oberkrainer-Besetzung, indem ich ein selbstkomponiertes Stück sowie
ein altes Lied vom Altmeister Slavko Avsenik arrangiere. Und der Seminarlehrer möchte (verständlicherweise), dass ich der Arbeit als Anhang
die Noten, die ich ausgearbeitet habe, beifüge.

Mein Problem besteht darin, dass ich das natürlich auch mit der Gitarre machen muss. Trompete und Klarinette aufzuschreiben, darin besteht
für mich kein großes Hindernis, dabei geht es ja nur um Transposition; Baritonhorn oder Kontrabass werden ohnehin im Bassschlüssel notiert.
Weil mein Spektrum an Instrumenten sich mehr oder weniger auf Klavier und Akkordeon bezieht und ich keinen blassen Schimmer von Gitarren
und deren Notation habe, hoffe ich inständig HIER jemanden zu erwischen, der mir das erklären kann.

Noch einige Infos in Stichpunkten:
- ich weiß, dass man Gitarre sowohl mit Tabulatur als auch mit Noten aufschreiben kann (Tabulatur aber eher nicht)
- man verlangt einer Gitarre bei einer Oberkrainer-Besetzung meistens nur geschlagene Akkorde ab (4/4-Takt auf Schlag 2 und 4, 3/4-Takt
auf Schlag 2 und 3 oder durchgängig alle Schläge)
- zur Notation benutze ich MuseScore 2.1


Es wäre richtig cool, wenn mir da jemand schnellstmöglich weiterhelfen könnte!

Freundliche Musikantengrüße von Hias
 
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Irgendwie ist mir nicht so klar, wo das Problem liegt bzw. was eigentlich die Frage ist... :confused: Du willst Gitarrennoten notieren? Ja dann tue es doch einfach. Woran hapert es? Das kommt für mich nicht so richtig raus....

Wenn ein geschlagener Akkord als klassische Noten aufgeschrieben werden soll, dann schreib die Akkordnoten übereinander, also eine Note mit einem Hals und bis zu sechs Köpfen (wenn es um eine sechssaitige Gitarre geht). Wenn auf 2 und 4 geschlagen wird, dann eben eine Viertelpause - Akkord in Viertelnoten - Viertelpause - Akkord in Viertelnoten. Die Notenlänge ist m.E. eher willkürlich, theoretisch könntest du auch mit einer Viertelpause beginnen und danach alle Akkorde in halben Noten notieren (über den Taktstrich hinweg in zwei Viertelnoten mit Bogen).

Alternativ werden Akkorde oftmals nur mit Symbolen geschrieben (A = A-Dur, Am = A-Moll, A/C = A-Dur mit C im Bass, A7 = A-Dur + kleine Septime, Am7 = A-Moll + kleine Septime, A7+ (oder Amaj7) = A-Dur + große Septime, A9 = A-Dur Septnonakkord, Aadd9 = A-Dur Nonakkord ohne Septime usw.). Die genaue Umsetzung, d.h wie Akkorde gegriffen werden, bleibt dann dem Gitarristen überlassen.

Üblicherweise notiert Gitarre man im Violinschlüssel. Strenggenommen müsste man oktaviert notieren, also eine 8 unter dem Schlüssel, die aber in 99% alle Fälle weggelassen wird. Es weiß wohl jeder, dass die Gitarre üblicherweise oktaviert notiert wird.

Es gibt dann noch alle möglichen Symbole für Abdämpfen, Tremolo, Vibrato, Arpeggio, Schlagmuster (von oben nach unten oder von unten nach oben) etc. pp.

Vorschlag:

Kauf eine Gitarrenzeitschrift deiner Wahl. Das Angebot ist wirklich groß. In nahezu jeder Zeitschrift sind Klangbeispiele von kompletten Liedern mit Noten zum Nachspielen drin. Da siehst du gleich, wie das gemacht wird. Schau auch mal in eine E-Gitarrenzeitschrift, um den Unterschied zu sehen, da sind nämlich üblicherweise nur "richtige" Noten + Tabs drin. In A-Gitarrenzeitschriften ist oft noch ein Schlagmuster angegeben und zusätzlich das Akkordsymbol.
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Ich kann dir auch was aus einer Zeitschrift rauskopieren und privat zusenden. Öffentlich stelle ich das hier nicht rein wegen Urheberrecht.
 
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Du willst Gitarrennoten notieren? Ja dann tue es doch einfach. Woran hapert es? Das kommt für mich nicht so richtig raus....
Ich schätze, das Problem besteht darin, dass man nicht jede beliebige Form eines Akkords auf der Gitarre greifen kann. Spielt man selbst nicht Gitarre, wird man kaum in der Lage sein, typische "Gitarren-Voicings" zu notieren. Um diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, würde ich die Beschränkung auf Akkordsymbole empfehlen, so dass der Gitarrist selbst entscheiden kann, wie er die Akkorde greift. Sollte das den Richtlinien der Seminararbeit widersprechen, sollte sich zumindest ein Gitarrist die Noten anschauen und sie auf ihre Spielbarkeit prüfen.

Ansonsten wird die Gitarre, wie schon erwähnt, im Violinschlüssel notiert und klingt eine Oktave tiefer.
 
Okay, ich beginne zu begreifen, wo das Problem liegen könnte.

Vorschlag: Grifftabellen für Akkorde findet man im Netz zu Hauf, und da könnten wir hier natürlich auch helfen. Wie die Saiten üblicherweise gestimmt sind, findet man auch im Netz (E2-A2-D3-G3-H3-E4). Wenn der Akkord bekannt ist, dann kann man sich aus der Kombination von beiden die Noten herleiten.

Ich weiß natürlich nicht, ob dort in Standardstimmung gespielt wird. Wenn wegen der Bläser viele b-Tonarten (ibs. B-Dur und Es-Dur, beides ziemlich übel zu spielende Tonarten) üblich sind, dann empfiehlt es sich, die Gitarre einen halben Ton tiefer zu stimmen, weil man dann in den gut spielbaren Tonarten C-Dur und E-Dur spielen kann.

Ich würde auch eher nur die Akkordsymbole aufschreiben und das Schlagmuster dazu. Das reicht für eine Rhythmusbegleitung. Wenn natürlich noch Verzierungen (meistens Sekund-, Quart- und Septakkorde) und Überleitungen (oft auf den Basstönen) dazukommen, dann wird man vermutlich auf dem Level, auf dem der Frager das praktiziert, um Noten nicht wirklich drumrum kommen.

@polkakönig13 : Es wäre nett, wenn du mal ein Feedback gibst. :) Im ersten Beitrag stand nämlich etwas von "schnellsmöglich", deshalb hatte ich mich vor 2 Tagen extra kurz vor Mitternacht noch mal an den Laptop gesetzt...
 
Ich merke gerade, dass ich einen Schnitzer drin habe: Bei einer einen halben Ton tiefer gestimmten Gitarre entspricht E-Dur zwar Es-Dur, aber C- ist nicht B-Dur... Aber das Prinzip ist klar, denke ich.
 
Hallo zusammen!

Erstmal Dankeschön, dass ihr euch so schnell gemeldet habt! (Ich bin eigentlich schon sehr zu Höflichkeit und Anstand erzogen worden, deswegen bitte ich euch vielmals um Entschuldigung, dass ich erst jetzt eine Antwort gebe)

@Toxxi Dass du dich wegen mir noch zu so später Stunde an den Laptop setzt, dafür kann ich dir nur ein ganz großes Dankeschön aussprechen. Ich weiß dass in der heutigen Zeit viele Grundwerte flöten gehen, aber unter Musikern/Musikanten gelten da (Gottseidank) noch ein paar andere Spielregeln. Deshalb vielen lieben Dank für deine Mühe und nochmals die Bitte um Entschuldigung für die Verzögerung.

Wie ich bereits erwähnt habe, kann ich die meisten Instrumente, die ich brauche, selber notieren. Beim Oberkrainerstil brauchen geübte Kontrabassisten, Baritonisten oder Posaunisten und Gitarristen eigentlich keine Noten, weil sie so ziemlich immer dasselbe spielen. Zum einen soll ich aber für die Arbeit für alle Instrumente einen Notentext vorlegen, sodass der Seminarlehrer meine Ausführungen nachvollziehen kann (ich zitiere sinngemäß). Zum anderen arbeite ich mit Mitschülern, die sich - wenn sie nicht in Stadtkapelle oder ähnlichem spielen - noch nicht oder weniger auf dem volkstümlichen Gebiet betätigt haben.
Deshalb brauche ich für die Gitarre (Bass ist ja leicht zu notieren für mich) ein Schlagmuster in der betreffenden Tonart, eine "Oberkrainer-Gitarre" braucht in der Regel nur normale Dur-Akkorde und Septime.

Wie ich gelesen habe, sind B-Tonarten auf der Gitarre ein wenig haarig zu spielen. Leider bewege ich mich bei den Stücken nur in B-Tonarten (mea maxima culpa :().
Der Walzer würde sich in B - F - B - Es bewegen, die Polka in Es - B - Es - As - Des.

@Dietlaib: Genauso hab ich es mir gedacht, ich lass vor der Abgabe auf jeden Fall einen Gitarristen drüberschauen.

Nochmal @Toxxi: Wenn du mir mit einem Schlagmuster weiterhelfen könntest, wäre ich dir wirklich zu Dank verpflichtet! Wenn du mir da etwas aus einer Zeitschrift zukommen lässt, müsstest du mir aber den Titel der Zeitschrift, Erscheinungsdatum und am besten auch ein Foto vom Impressum mitschicken, das muss nämlich mit in das Quellenverzeichnis.


Vorab vielen Dank für eure Bemühungen
 
Für die Lösung deiner Tonartproblematik schlage ich vor

Gitarre in Normalstimmung EADGhe, Capodaster im 1. Bund (dadurch Halbton höher) und dann für den Walzer die Akkordformen A-E-A-D, die Polka D-A-D-G-C. Das sind eher einfach zu spielende Akkorde und durch den Capodaster erklingen die ungeliebten B-Tonarten ohne Dauer-Barre. So kann das auch ein Grobmotoriker wie ich relativ unproblematisch mit offenen Standardakkorden spielen.
Gruß Hermanson
 
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@hermanson Vielen Dank für den Rat! Wenn ich immer wieder mit einem Kumpel spiele, benützt der auch so ein Ding, um die Stimmung zu verändern (Capodaster, so heißt das also, bin ich wieder ein wenig schlauer :great:)

Müsste ich dann anders notieren oder könnte ich die Notation bei den B-Tonarten belassen?
 
Andere Schreibweise -Kapodaster- ist auch gebräuchlich.

Die mir bekannte Schreibweise z. B. beim Walzer wäre A-Dur mit dem Hinweis Capo 1.Bund noch oberhalb der ersten Notenzeile. Für diese Frage bin ich aber kein Spezialist und hoffe einer der anderen Forumsteilnehmer kann dazu eine kompetentere Aussage treffen.
 
@hermanson Danke trotzdem :)
 
Das sollte dich jetzt aber nicht hindern deine Partitur zu erstellen. Wenn ich falsch liege, musst du ja lediglich die Gitarrenstimme um einen Halbton erhöhen. Die transponierten Instrumente musst du in der Partitur ja auch berücksichtigen und kurzfristiges Transponieren funktioniert bei den aktuellen Notationsprogrammen normalerweise unproblematisch.

Bin eigentlich aus der Posaunistenecke und "darf" immer wieder Mal Bassschlüssel in C und B, Violinschlüssel in C und B, Tenorschlüssel (für Altschlüssel komme ich nicht hoch genug :mad::() einfaches Horn in F mit der Es-Posaune spielen. Das kostet mich einiges an Nerven, aber es schult das Umdenken.
 

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