Gymnasium Bayern G8 Q11 Musik additum mit Akkordeon

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pezi pez pez
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Hey, liebe Akkordeonisten,
Ich habe mich letztes Jahr dazu entschieden, in der Oberstufe Musik Additum mit Akkordeon zu belegen (d.h., dass ich in jedem Halbjahr für Noten vorspielen muss). Jetzt habe ich ein Problem: Ich kann (noch) nicht Melodiebass spielen, habe mir zwar schon ein Converter Akkordeon (Pigini Sirius Bayan) kurz vor den Sommerferien zugelegt (nach einiger Zeit des Sparens ;)), aber ich habe nunmal erst in diesem Schuljahr Unterricht in Melodiebass und mit meiner Sirius auch noch ein Akkordeon mit ausschließlich tiefen Standartbassregistern (ich habe auf meiner Morino, die ich davor hatte auch schon Bach etc. gespielt, aber eben auf den hellen Bassregistern). Wer sich nun die Literaturliste ( http://www.isb-gym8-lehrplan.de/con...a/27287/Literaturliste Akkordeon 8_7_2009.pdf ) ansieht, kann mein Problem erkennen: Ich benötige zumindest fürs erste Halbjahr 3 Stücke verschiedener Epochen, die ich alle auf Standartbass spielen kann. Oder denkt ihr, ich kann in schätzungsweise 2 Monaten bis zum Vorspiel Converter soweit lernen, um diese Literatur zu bewältigen?:gruebel: Ich bin da weniger zuversichtlich... :(
Also, es wäre sehr nett und äußerst hilfreich, wenn ihr mir ein paar Stücke hier vorschlagen könnte.
Schonmal ein großes Dankeschön im Vorraus!:)
 
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Ich würde sagen, dass 2 Monate dafür doch ein wenig eng sind - auch wenn Du gut bist. Also beschränke Dich lieber auf SB, wobei in der Literaturliste sowas ja überhaupt nicht vorkommt. Das mit den tiefen und hohen Bassregistern verstehe ich eigentlich nicht. Hast Du denn bisher nur die höher klingenden Register verwendet? Kann ich mir schwer vorstellen, die benutzt man doch eher ausnahmsweise. Aber egal, bei Bach sollte doch in der Regel ein tieferes Bassregister besser klingen. Welche Stücke sind denn in Deinem Repertoire? Dann könnte man mehr dazu sagen.

Monte
 
Muss ich in Deiner Tabelle bei 11/1 schauen?
Oder Eingangsniveau?

Spiel doch 2 Stücke Standartbass und eine Bach Invention (C Dur oder dmoll werden erwähnt) auf Melodiebass.
Das sollte man auch in 2 Monaten schaffen.
 
Also, es ist so, dass ich eine Bachfuge auf SB gespielt habe, und quasi die 2/3 Stimme mit einem hellen Register gespielt habe (mit der rechten Hand habe ich die Fuge eben in 8' gespielt, da klingt dann doch der helle Register am besten im Bass).
Ich habe mir überlegt, den Hummelflug von Korsakov zu spielen und eventuell ein Stück von Vlasov für Standartbass (zB Basso Ostinato)
Für Barock hätte ich jetzt eine Art Sarabande oder ähnliches, die ich mal von meiner alten Lehrerin gekriegt habe, die klingt auch ganz gut auf SB, wenn man einen hellen Register hat...
Das gute ist, dass sich keiner der Lehrer an unsrer Schule mit Akkordeon auskennt, geschweige denn schoneinmal etwas über einen Melodiebass gehört hat, also kann ich mich wahrscheinlich im ersten Semester mit SB durchmogeln :D
 
also kann ich mich wahrscheinlich im ersten Semester mit SB durchmogeln :D

Na wunderbar ... Zeit gespart. Aber so ein bischen würde ich dann doch schonmal mit MIII herum fummeln. Andererseits - wenn sie es im ersten Semester nicht bemerken, entgeht ihnen dieses Detail wahrscheinlich auch in den anderen Jahren! ??
Andererseits, wenn Du ab jetzt im Unterricht Melodiebass spielen lernst, wäre es auch verschenkt es dann nicht auch im Gymnasium zu verwenden.
Vielleicht findest Du einen schönen Solotarjew. Der hat oft auch für Nicht-Musiker Melodiebässe sehr wirkungsvoll eingesetzt... leicht zu spielende chromatische Leitern übers ganze MIII oder so etwas. Das kriegt dann jeder mit und Du kannst sagen: hier schaut her ... Plan erfüllt, alle Knöpfe und Möglichkeiten ausgenutzt ... :D

Alles Gute!
 
Also, es ist so, dass ich eine Bachfuge auf SB gespielt habe, und quasi die 2/3 Stimme mit einem hellen Register gespielt habe
What the hell ist eine 2/3 Stimme? Und was meinst Du genau mit einem hellen Register - eines, welches in relativ hoher Lage spielt? Dann kommt es sehr wahrscheinlich zu unschönen Stimmkreuzungen mit der rechten Hand und es können sogar Satzfehler entstehen (ein geübtes Ohr hört sowas - Schulmusiklehrer haben in der Regel gute Ohren, denn sie sind auch in Chorleitung ausgebildet). Außerdem fällt der Oktavknick in höherer Lage noch unangenehmer auf. Meine Empfehlung: links ein tief und relativ voll klingendes Bassregister nehmen und rechts entsprechend aufregistrieren, damit es klanglich passt. Welche Fuge ist es?

... da klingt dann doch der helle Register am besten im Bass ...
Nichts für ungut, aber von einem akkordeonspielenden Gymnasiasten der 11. Klasse erwartet man sicher, dass er weiss, dass es das Register heisst :)

Monte
 
Ich habe ja auch vor, in den restlichen Semestern mit MIII zu spielen, aber durch das erste muss es ja ohne MIII schaffen.
Danke.

- - - Aktualisiert - - -

@monteverdi: ich meine 2 oder 3 Stimme
fantasie und fuge in a moll bwv 561, und das stück habe ich musiklehrern an meiner schule vorgespielt, und sie hatten nichts in richtung Stimmkreuzungen. Und ein helles Register ist ein Register, das hell klingt.
 
fantasie und fuge in a moll bwv 561, und das stück habe ich musiklehrern an meiner schule vorgespielt, und sie hatten nichts in richtung Stimmkreuzungen.
Dann waren die entweder nett oder doof :)
Das Stück hast Du also echt auf Tastenakkordeon mit SB gespielt? In der Fuge dann vermutlich gleich den 2. Themeneinsatz links, weil man die beiden Stimmen rechts wohl nicht alleine schafft - korrekt? Findest Du nicht, dass das Thema links in dieser Lage eigentlich nicht auf SB geht, weil sehr viele Intervalle wegen des Oktavknicks nicht stimmen? Es ist überhaupt nicht egal, ob man eine Quarte runtergeht oder eine Quinte rauf, noch schlimmer Sekunde vs. Septime. Später, wo es vierstimmig wird, geht das schon eher, weil man es dann klanglich mehr vestecken kann. Du kannst sicher nichts dafür, aber Dein Lehrer hätte ein anderes Stück auswählen sollen. Es gibt so vieles, was auch auf SB plausibel klingt.
Und ein helles Register ist ein Register, das hell klingt.
Das kennen wir z.B. rechts von einem 8' im Cassotto im Vergleich zu einem 8' ausserhalb des Cassottos. Im SB kennen wir nur verschiedene Oktavlagen und deren Kopplungen.

Monte
 
Ja, so hab ichs gespielt, ich fands jetzt nicht so schlimm, klang eigentlich ganz ok...
Meine Lehrerin hat mir immer erzählt, dass, als sie in der Tschechei Akkordeon studiert hat, alle Leute da mit SB Akkordeons studiert haben und alle möglichen Bachstücke mit Akkordeon mit SB gespielt haben. Und aus ihrer Sammlung hat sie mir eben ein paar Stücke gegeben, die sie gespielt hat und da war das Stück dabei.
Wenn es so vieles gibt, was auf SB plausibel klingt, dann nenn mir doch bitte ein paar Stücke. ( also wenn du meinst, es gibt so viele barrocke Stücke, die auf SB plausibel klingen)
 
hallo, pezi pez pez,

ich habe mir gerade die a-moll Fuge angesehen und angehört, mir ist es einigermaßen schleierhaft, wie Du die auch nur halbwegs authentisch auf einem Akkordeon mit SB wiedergeben willst.

Du fragst nach Stücken, aber ich kann aus dem was Du geschrieben hast nicht sicher entnehmen welche Schwierigkeiten Du beherrscht.
Ich für mein Teil suche gerne bei Cembalo-Musik, die ist oft ganz gut auf SB zu spielen und hört sich da auch noch gut an. Orgelstücke sind nach meiner Meinung wegen des Pedals ziemlich problematisch oder Du suchst Stücke, die ausdrücklich manualiter geschrieben sind.
Für Cembalo findest du bei Scarlatti jede Menge Sonaten von einigermaßen einfach bis unspielbar schwierig. Oder die Cembalo-Suiten von Händel, die Suite d-moll HWV 448 habe ich gerade in Arbeit, oder Bach Toccata d-moll geht auch auf SB, ebenso Präludium C-Dur BWV 553. Oder Händel Passaglia g-moll aus der Suite Nr. 8 für Klavier. Oder Schubert impromptu As-Dur Opus 142 Nr.2 oder oder oder....
Alles Stücke, die ich mit mehr oder weniger Erfolg bereits auf SB probiert oder gespielt habe.

Wenn Du Dich an so schwierige Stücke wie die a-moll Fuge heranwagst, mußt Du doch bereits eine Menge Noten im Schrank haben, oder wissen, wo im Internet entsprechende Noten zu finden sind. Natürlich bekommst Du die in der Regel nicht für Akkordeon aufbereitet präsentiert, die Arbeit mußt Du Dir sebst machen.

Hier mal einige Links zu freiem Notenmaterial:

http://www.mutopiaproject.org/index.html
http://www.tobis-notenarchiv.de/
http://icking-music-archive.org/index.php

Gruß
Reini2
 
Hallo reini,

SB-Instrumente haben den Oktavsprung je nach Bauart an unterschiedlichen Stellen. Ist Deine beispielhafte Aufzählung der mit SB spielbaren und dabei gut klingenden Stücke nicht auf ein bestimmtes Akkordeon beschränkt? Oder denkst Du bei Deiner Aufzählung schlicht an die prinzipielle Spielbarkeit mit der linken Hand auf SB?

Viele Grüße

morino47
 
Wo soll ich da anfangen? Die Literatur für Cembalo und Orgel ist sooo reichhaltig. Generell kommt man um eine leichte Bearbeitung in der Regel nicht herum. Anregungen findet man z.B. in den alten Hohner-Ausgaben "Johann Sebastian Bach", "Georg Friedrich Händel", "Das Portativ" oder "Alte Meister", alle in den 40er und 50er Jahren von Hugo Herrmann herausgegeben für Pianoakkordeon mit SB. Dort sieht man sehr schön, wie man solche Musik geschickt einrichtet. In der 3st. c-moll Fuge aus dem Wolhltemperierten Clavier I etwa lässt Herrmann die beiden Oberstimmen von der rechten Hand spielen, den Bass natürlich im SB. Manchmal ist die Spannweite rechts aber so gross, dass es nicht geht. Dann wird die weniger wichtige Stimme, also die Mittelstimme, entsprechend oktaviert, so dass es passt. Diese Technik wird man bei der Übertragung von Barockmusik auf SB immer wieder anwenden müssen, in vierstimmigen Sätzen auch gerne Sopran, Alt und Tenor komplett in die rechte Hand. Das kann man anhand von Orgelchorälen ganz gut trainieren, also Sopran und Alt original in die rechte Hand und den Tenor ggf. oktaviert, so dass man es greifen kann. Aber Vorsicht vor Satzfehlern, die beim Oktavieren leicht passieren können (z.B. in dem aus parallelen Quarten schwubdiwups parallele Quinten werden - was ja meist schlecht klingt). Im SB dann den Bass dazu, kommt einer orgelmässigen Satzweise sehr entgegen. In komplizierten 4st. Fugen hat dieses Verfahren aber seine Grenzen (es sei denn, man spielt Knopf).

Was ausscheidet sind Basslinien, die den Oktavknick zu deutlich hörbar machen. Also z.B. Oktavsprünge im Fugenthema ... *grusel*. Längere Pedalsoli funktionieren wunderbar, wenn man rechts unisono dazu spielt (dann stören auch Oktavsprünge kaum noch). Man muss also genau schauen, welche Kompositionen sich eignen und welche nicht. Was oft geht, sind eher die unbekannteren Komponisten, z.B. die Choralvorspiele von Friedrich Wilhem Zachow oder Johann Gottfried Walther, Fugen von Jan Zach etc. Von Pachelbel und vielen anderen gibt es diverse Toccaten, wo links nur ein langer Orgelpunkt liegt. Das geht oft gut auf dem SB-Akkordeon.

Übrigens, wo der Bassknick liegt, ist relativ egal. Wenn er für ein bestimmtes Stück ungünstig liegt, kann man das Stück ja in eine besser passende Tonart transponieren.

Scarlatti und andere virtuose Cembalomusik dürfte meiner Meinung nach aber nur ausnahmsweise funktionieren, weil in der linken Hand einfach zu viel Bewegung stattfindet. Das ist eher nichts für SB (nicht, weil man es nicht spielen könnte, sondern weil es einfach doof klingt). Auch 2st. polyphone Sachen klingen meist nicht gut, also z.B. die zweistimmigen Inventionen von Bach. Da klafft klanglich zwischen rechter und linker Hand einfach ein zu grosses Loch. Von daher scheiden auch die meisten Cembalosuiten aus, obwohl sie vom tänzerischen her eigentlich gut geeignet wären. Man müsste dann schon sehr tief in den Notentext eingreifen, in dem man die Harmonien rechts auffüllt. Sowas findet man auch bei Herrmann, ich finde diese Bearbeitungen aber nicht so gelungen.
 
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@morino47

natürlich habe ich die aufgezählten Stücke gespielt, weil sie zu meinem Akkordeon passen. Ich spiele ein PIGINI P37 Cassotto und da kommen mir die Registriermöglichkeiten auf der Basseite sehr entgegen. Wenn der Oktavsprung an der falschen Stelle liegt, geht es eben nicht, dann habe ich halt verloren. Ein gutes Beispiel dafür, wie sehr die Spielbarkeit vom Akkordeon abhängt ist das erwähnte Schubert Impromptu As-Dur. Das habe erstmalig auf einem Verdi II mit 37 Tasten einstudiert. Das ging ganz gut, im Trio muß ich nur mehrfach zwischen 4', 8' + 16' umregistrieren und das sehr schnell ohne Pause, weil der Tonumfang des Akkordeons bei weitem nicht ausreicht. Auf dem PIGINI ist das gleiche Stück bei gleichem Tonumfang kaum zu spielen, weil die Registerschalter anders verteilt sind und während des Spiels nicht unterbrechungsfrei zu erreichen sind. Es ist also so, daß man sehen muß, wie man mit den Unzulänglichkeiten klar kommt und nicht auf biegen und brechen alles spielen wollen. Wenn ich in der linken Hand im Original Läufe habe und rechts Akkorde, hindert mich aber auch nichts daran das für das Akkordeon zu ändern und die Läufe im 16' Register rechts zu spielen und links die Akkorde in einem hoch klingenden Register zu spielen. Natürlich geht man immer Kompromisse ein, aber die gehe ich schon ein, wenn ich eine an sich gesungene Melodie auf einem Instrument spiele. Man muß das Ergebnis betrachten und dann entscheiden, was man haben will, eine gute Immitation des Originals, eine leidliche Immitation, oder eine eigenständige Bearbeitung, die eventuell in ihrer Andersartigkeit einen besonderen Reiz bietet.

@Monteverdi

Bei Scarlatti oder auch Händel muß man eben sehen was passen könnte, oder was ohne all zu große Verluste passend gemacht werden kann.
Unter den -ich meine über 500- Scarlatti Sonaten sind durchaus einige, die man auf dem Akkordeon schön zum Klingen bringen kann.
Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=1iQETV0yKPU Über die Qualität des Vortrags wollen wir hier nicht diskutieren, sonder nur über die Möglichkeit Cembalomusik auf dem Akkordeon zu interpretieren.
Basslinien, bei denen der Oktavsprung stört, versuche ich auf die Diskantseite zu holen, oder ich lasse das Stück weg. Das gleiche gilt für im Original stehende Oktavsprünge im Bass, die sich auf dem Akkordeon nicht wiedergeben lassen, das Stück geht dann eben nicht.

Gruß
Reini2
 
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