Halsbruch: Ponal oder Titebond?

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Ich habe eine Epi, wo der die Kopfplatte direkt am Halsende abgebrochen ist.
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Ist Ponal Classic stark genug (habe noch eine Flasche rumstehen), um die beiden Teile dauerhaft fest zu verbinden oder sollte ich gleich zu Titebond greifen? Das Kleben ist nur der erste Schritt, danach folgt entweder die "Carbonfibre rod" oder die "splinter" Methode, um das ganze zu stabilisieren.

Mir ist aufgefallen, dass das Ponal ziemlich dickflüssig/"gelartig" ist (normal?) und ich befürchte, dass dann ein Spalt entsteht, falls der Druck auf den Hals (Saitenrichtung) nicht ausreicht,um das überschüssige Ponal für eine perfekte/dünne Klebeschicht rauszudrücken...habt ihr Erfahrungen mit Titebond oder Ponal? Ist Titebond flüssiger in seiner Konsistenz?
 
Eigenschaft
 
Die Konsistens im flüssigen Zustand ist etwa die gleiche, aber Titebond härtet härter aus.

Ich würde Titebond verwenden, oder wenn sowieso Kohlefaser mit ins Spiel kommt gleich Epoxidharz.
 
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Zum spaltfreien Kleben kann man kein Epoxy benutzen. Beim Kleben mit Epoxy muss immer ein Klebespalt vorhanden sein.
Der Epoxy-Kleber darf nie soweit zusammengepresst werden, dass nahezu das gesamte Epoxy aus der Klebestelle herausgedrückt wird, denn so hält er nichts mehr.

Zum spaltfreien Kleben im Holz sollte deswegen Holzleim … ob Titebond oder Ponal … verwendet werden.

Ich würde Titebond verwenden. Und danach mit einer Minikreissäge in Längsrichtung des Halses mehrere Schnitte setzen und die dann mit mehreren CFK-Flachstäben verstärken, die ich dann mit Epoxy einkleben würde.
Die überstehenden Teile der CFK-Stäbe müssen dann halt noch angeglichen werden.
CFK-Stäbe gibt's in der Bucht … Suchbegriff …. Kohlefaser Flachstab ….
Beim Verarbeiten von CFK einen Atemschutz verwenden!!!

Alternativ zum CFK könnte man sich überlegen, Hartholzleisten mit Faserverlauf in Längsrichtung zu nehmen.
 
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Einen so "glatt" gebrochenen Hals mit all den gerissenen Fasern spaltfrei wieder zusamenzubringen ist sowieso recht schwierig...
 
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..würde diesen Bruch mittels angedicktem Expoxy (Thixotropiermittel dazu gibts z.B. im Modellbauladen oder bei Conrad. Damit rühst Du ein Epoxy von der Konsistenz einer Penatencreme o.ä. an) kleben. Ich glaube auch nicht dass Du den mit Weissleim spaltfrei zusammenbringst.
 
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Ich würde zu Holzleim, wie z.B. Ponal raten. Wichtig ist, dass die beiden Teile wieder passgenau zusammenpassen, also keine Splitter abfallen oder verloren gehen. Holzleim klebt ja nicht in dem Sinne,
sondern dringt in das Holz ein und härtet aus und schafft so eine feste Verbindung. Wichtig ist, dass man die beiden Teile fest zusammenpresst, mindestens 20 Minuten, besser länger.
Dann bildet sich auch kein Spalt. Nach meiner Erfahrung hält auf diese Weise die Klebestelle meist besser, als das umliegende Holz.

Viel Glück!
 
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Wenn Ponal, dann den Express der härtet vollständig aus, habe ich selber schon mal einen Hals mit verklebt!
 
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Einen so "glatt" gebrochenen Hals mit all den gerissenen Fasern spaltfrei wieder zusamenzubringen ist sowieso recht schwierig...

funktioniert ziemlich gut...habs schon probiert..
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Wichtig ist, dass man die beiden Teile fest zusammenpresst, mindestens 20 Minuten, besser länger.
Dann bildet sich auch kein Spalt. Nach meiner Erfahrung hält auf diese Weise die Klebestelle meist besser, als das umliegende Holz.

ja,der Pressdruck ist wichtig...so wie hier. Absolut "badass" wie cool der Typ beim Moderieren die Löcher bohrt, bei denen man sich keine Fehler erlauben kann...



hier ist eine Idee wie basierend auf dem Video noch Preßdruck aufbauen könnte...
dll7UaA.jpg
könnte das funktionieren?

2 Saiten auf der Vorderseite zur Bridge, 2 Saiten auf der Rückseite zu einem Holzklotz mit 2 Mechaniken die am Tisch festgeschraubt ist. Gitarre ist dabei vertikal ausgerichtet/fixiert. So könnte ich die Kräfte justieren und balanciert den Preßdruck fokusieren.
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...danach mit einer Minikreissäge in Längsrichtung des Halses mehrere Schnitte setzen und die dann mit mehreren CFK-Flachstäben verstärken, die ich dann mit Epoxy einkleben würde...

Das mit der kleinen Kreissäge und den CFK Flachstäben kannte ich noch nicht...gute Idee und einfacher zu handhaben als die Version mit der Oberfräse,für die man erstmal aufwändig eine Führungskonstruktion basteln muß. Allerdings muß das Sägeblatt ja ziemlich dick sein und das wäre vielleicht ziemlich großschlächtig für den filligranen Hals. Außerdem ist das Bearbeiten von CFK extrem gesundheitsschädlich (Stäube)..so das dann wohl eher Holz angesagt ist...
 
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..würde diesen Bruch mittels angedicktem Expoxy (Thixotropiermittel dazu gibts z.B. im Modellbauladen oder bei Conrad. Damit rühst Du ein Epoxy von der Konsistenz einer Penatencreme o.ä. an) kleben. Ich glaube auch nicht dass Du den mit Weissleim spaltfrei zusammenbringst.

Das mit dem Thixotropiermittel ist auch `ne gute Idee finde ich. Verhindert viel Kleckerei und erspart einiges an Spachtelarbeiten beim späteren makeup.

Von den Spannvorrichtungen deren Spannungsgleichgewicht man nicht kontrollieren kann halte ich nicht viel. Wenn die Bruchstelle trocken stabil in einer Position "einrastet" kann man es vielleicht riskieren, aber man verliert jedes Fingerspitzengefühl. Genau das bleibt einem aber bei der Epoxi-Variante erhalten und besonderer Anpressdruck ist nicht erforderlich.

Mit so etwas wie Ponal würde ich nur die Hilfsvorrichtung leimen in die ich den Hals einlegen würde, aber niemals den Bruch selbst.

Eine Misslungene Reparatur an dieser Stelle bedeutet dass das Instrument Müll ist.

Die Methode mit den Kohlefaserrundstäben halte ich für deutlich praktikabler für den Laien, als Flachmaterial und Sägeschnitt, zumal ein Sägeschnitt ja wieder einen Kreisbogenförmigen Verlauf hat, wogegen mit der Zylindrischen Bohrung kaum Material entnommen wird und man dazu wesentlich ungenauer arbeiten darf.
 
Propellerleim fiel öfter mal in solchen Diskussionen; soll nach der Trocknung recht hart sein(?).

Propellerleim verwende ich seit vielen Jahrzehnten und wäre - in diesem Fall - auch meine erste Wahl.. Wie, weiter oben beschrieben, käme es zu einer Spalt- freien Verbindung, die eine sehr hohe Bruchfestigkeit hätte (laut Bindan liegt die Bruchbelastung bei 1400 kg/cm²). Käme es zu einem erneuten Buch, würde dieser an anderer Stelle erfolgen.
 
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Propeller-Leim klingt interessant.
Bei Titebond auf jeden Fall Titrbond Ii nehmen da wasserfest
 
Ich bin für Epoxy (UHU Endfest z.B.). Da musst du nicht auf großen Anpressdruck achten. Wenn die Teile trocken gut zusammenpassen, hast du damit eigentlich keine großen Probleme. Ich habe mal einen gebrochenen Schwarzdornbogen geklebt. Da hält der Leim besser, als das Holz herum.

Der Uhu Endfest ist auch nicht zu flüssig für diese Aktion. Eine ausreichende Menge anrühren, beide Seiten bestreichen, Teile zusammenführen, fixieren und mit einem Fön etwas erwärmen, damit das Harz besser eindringt. Dann noch den Überstand abwischen und fertig ist der Lack, äh Leim. Nur nicht zuviel Harz nehmen, damit der Spannstab nicht fixiert wird. Bei so einem fasrigen Bruch hast du auf jeden Fall eine so große Oberfläche, dass du es nicht mit der Menge übertreiben musst.

Zur endgültigen Stabilisierung würde ich auch Kohlefaserstäbe einkleben.

Grüße, Marc
 
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Zur endgültigen Stabilisierung würde ich auch Kohlefaserstäbe einkleben.

Yep, das war auch der Plan (siehe Video) und dafür werde ich wohl UHU-Endfest nehmen. Den Hals habe ich jetzt mit normalem Titebond geklebt...hat gut geklappt.... Ende der Woche,wenn der CFK Stab (3mm) kommt, dann die beiden Löcher und das Einleimen der Rods...
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Mit so etwas wie Ponal würde ich nur die Hilfsvorrichtung leimen in die ich den Hals einlegen würde, aber niemals den Bruch selbst.

Ponal ist ein geiler Kleber...habe vorher Probeklebungen mit Holzresten gemacht, auch mit kleinen Klebeflächen (2x2cm)...das Zeug hält bombenfest....
 
Ponal ist ein geiler Kleber...habe vorher Probeklebungen mit Holzresten gemacht, auch mit kleinen Klebeflächen (2x2cm)...das Zeug hält bombenfest...

Ja, auf Flächen schon, aber wenn Teile nicht mit hohem Druck spaltfrei verleimt werden können dann hält es eben nicht.
 
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interessant ist, ob die Stabilität bei dieser Art von Bruch gegeben ist. Ich kenne mich zwar kein bisschen aus, aber die meisten Brüche die ich ( in Foren ) gesehen habe, hatten eine größere Verleimungsfläche, weil der Bruchwinkel steiler war. In deinem Fall ist es ja fast "gerade" abgebrochen.
 
@Kluson : Durch die vielen Zacken im Bruch ist die Klebefläche trotzdem sehr groß. Wenn man mit Absicht große Leimverbindungen schaffen will, macht man V- oder sogar W-Spleiße. Es geht da nur um eine möglichst große Oberfläche. Die ist bei dem Bruch oben aber schon gegeben. Zumindest wird das besser halten, als vorher.

Grüße, Marc
 
Durch die vielen Zacken im Bruch ist die Klebefläche trotzdem sehr groß. Wenn man mit Absicht große Leimverbindungen schaffen will, macht man V- oder sogar W-Spleiße. Es geht da nur um eine möglichst große Oberfläche. Die ist bei dem Bruch oben aber schon gegeben. Zumindest wird das besser halten, als vorher.

Grüße, Marc

ja,ist ein bischen wie Lego-Steine...man konnte die Kopfplatte richtig auf den Hals aufstecken.Durch die "Verzahnung" hat das von alleine gehalten,ohne runterzufallen.
Laß das Ding jetzt nach dem Kleben noch ein paar Tage stehen, bevor der aufregende Teil mit den beiden Löchern kommt. Freihändig wie der Typ im Video ist mir zu riskant...deshalb muß ich eine andere Lösung fürs Bohren finden...irgendwelche Ideen?
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Ja, auf Flächen schon, aber wenn Teile nicht mit hohem Druck spaltfrei verleimt werden können dann hält es eben nicht.

alleine vielleicht nicht (wie alle anderen Kleber auch)...deswegen ja auch die zusätzlichen Stifte aus CFK
 
Freihändig wie der Typ im Video ist mir zu riskant...deshalb muß ich eine andere Lösung fürs Bohren finden...irgendwelche Ideen?

Der Kollege da nimmt ja Wasserwaagen zur Hilfe um eine von zwei Ebenen kontrollieren zu können.

Ich mache das ohne Hilfsmittel, aber wenn man wenig Erfahrung hat hilft es eine zweite Person die zweite Ebene kontrollieren zu lassen, d.h. du kuckst von oben drauf und zielst in die richtige Richtung und die zweite Person kontolliert von der Seite die andere Ebene und sorgt dafür dass Du die Bohrmaschine entsprechend neigst...
 
du kuckst von oben drauf und zielst in die richtige Richtung und die zweite Person kontolliert von der Seite die andere Ebene und sorgt dafür dass Du die Bohrmaschine entsprechend neigst...

vielleicht wäre auch ein großer Spiegel hilfreich....

ich überlege mir mit biegsamer Welle (Dremel).die an eine ca. 70cm lange,ca. 4-5cm breite/hohe gerade Holzlatte befestigt ist, eine einfache Führungs-Konstruktion zu bauen.
Der Gitarrenhals wäre längsseitig jeweils an einem Anschlag (z.B. eine Wand etc.), je nachdem welches Loch gerade gebohrt wird.
Jetzt müßte ich nur noch das Bohrloch mit z.B. Zwischenstücken horizontal/vertikal auf die Löcher ausrichten (parallel zur Führungslatte).
Die Führungslatte hätte jetzt zwei Referenz-Ebenen...mal schauen

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