Halsverleimung an Gretsch lose? Ein Fall für den Gitarrenbauer?

Kompetenzbestie
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Hallo, liebe Gemeinde,
ich habe eine Gretsch 6131MY (Malcolm Young Signature von 2006), eine Halbakustik, die ich seit vielen Jahren bei jedem Auftritt spiele. Es sind für AC/DC Rhythmuskram 13 auf 56 Saiten aufgezogen und bei Auftritten bin ich etwas agiler auf der Bühne als Malcolm und hebe die Gitarre auch mal in die Luft, während ich auf die Saiten hämmere. Ich weiß aber nicht, ob das zu folgendem Problem (?) geführt hat.
Schon vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass seitlich und und an der Korpusrückseite an der Halsverleimung genau an der Verleimungsstelle ein feiner Riss entstand, allerdings ohne Spalt dazwischen. Ich kannte das schon von anderen Gitarren und habe mir nicht viel dabei gedacht, da bei denen alles stabil blieb.
Als ich sie mir heute nochmal genauer anschaute ist mir aber aufgefallen, dass der Riss an der Korpusrückseite etwas auseinanderklaffte, ohne zu wissen, wie lange das schon so ist.

Wenn ich den Hals nach hinten ziehe, kann ich mit dem Finger eine minimale Bewegung spüren und auch sehen, wie sich der Riss verschmälert.
Ich kann mit einer 10er Saite in die "Wunde" eindringen und zwar je nach Stelle ca 1 bis 2 cm, allerdings nur von der Korpusrückseite, NICHT seitlich.
Die schrägen Risse an der Seite (Bild 1) waren mir auch noch nicht aufgefallen.

Ich versuche, in diesen Beitrag unten noch drei Fotos einzubetten und bitte Euch um Eure Meinungen, ob ich da lieber zum Gitarrenbauer gehen sollte (und was er dann macht, bzw. welche Kosten da zirka auf mich zukommen würden), oder ob das (noch) nicht so gravierend ist. Mangelnde Stimmstabilität ist mir bisher nicht aufgefallen.
Viele Grüße
Matze

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Ich würde bin ja...
Kosten, keine Ahnung.. Wird er sicher vorher sagen können.
Ich rechne mal grob mit einer Stunde Arbeit?! Material sollte er nicht brauchen...
Also denke ich mal max 50 bis 100€.
 
Kann die Einschätzung leider nicht teilen.

Es mag Leute geben die da Sekundenkleber oder erwärmtes Epoxidharz einbringen und hoffen dass es halten wird und für diesen Pfusch dann oben genannten Betrag kassieren. Wäre ein verdammt hoher Stundenlohn für einen Gitarrenbauer.

Ich meine dass für eine korrekte dauerhafte Reparatur der Hals entnommen werden müsste um ihn anschließend neu zu verleimen. Selbst wenn man ihn nicht entnehmen würde, müsste man einen Weg finden einen wirksamen Klebstoff tief genug in den Spalt einzubringen. Ich würde wenn mir die Gitarre vorliegen würde sicher einige Stunden über die optimale Reparaturmethode nachdenken bevor ich mit der eigentlichen Arbeit anfangen würde.

Es sind für AC/DC Rhythmuskram 13 auf 56 Saiten aufgezogen und bei Auftritten bin ich etwas agiler auf der Bühne als Malcolm und hebe die Gitarre auch mal in die Luft, während ich auf die Saiten hämmere. Ich weiß aber nicht, ob das zu folgendem Problem (?) geführt hat.

Ich denke nicht dass Du den Schaden verursacht hast. Eine gute Verleimung hält das aus. Dein Problem ist, das diese gute Verleimung während des Herstellungsprozesses wesentlich leichter herzustellen ist als bei der jetzt erforderlichen Reparatur.
 
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Ich denk nicht, daas ein Gitarrenbauer, der genau sowas 3 mal am Tag macht stundenlang darüber nachdenken muss, wie das repariert wird. So lange braucht der, um eine neue Gitarre zu bauen.
Saiten entspannen, Hals runter, Hals drauf. Standard .
Ich war gerade erst bei einem, mit Akustik Gitarre und abgerissenem Boden. 55 €... Und das in München...
Boden auftrennen, säubern, einleimen,einpressen ... Ist nicht mehr Arbeit als die Sache am Hals.
Aber wissen wirst du es erst, wenn du fragst.
 
Der Schaden ist definitiv reparabel - aber wieviel es kostet kann dir nur der Gitarrenbauer sagen, eine Ferndiagnose anhand der Photos ist schwer.
 
Ich denk nicht, daas ein Gitarrenbauer, der genau sowas 3 mal am Tag macht stundenlang darüber nachdenken muss, wie das repariert wird. So lange braucht der, um eine neue Gitarre zu bauen.

Genau so einem Gitarrenbauer würde ich eine derart wertvolle Gitarre gar nicht anvertrauen.
 
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Ach komm... Klar war (absichtlich) überspitzt formuliert.
Da ist ein Hals locker... Ein Gitarrenbauer, heißt Gitarrenbauer, weil er weiß, wie man Gitarren baut. Er weiß auch, wie Hälse am Körper fixiert sind.
Der muss da nicht zwei Stunden drauf schauen, um heraus zu finden, was da los ist und wie man das behebt. Das ist absolut standard.
Der wird die Gitarre in die Hand nehmen, drauf schauen und nach 5 Minuten sagen können wie lange er braucht und was das kosten wird. Ansonsten würde ICH nicht zu DEM gehen.
 
Also auf jeden Fall ab zum Gitarrenbauer - sonst ziehen die Saiten so lange am Hals bis er abknickt. Ich würde sogar das Spielen mit der Gitarre einstellen und die Saiten enstspannen, damit das nicht doch noch passiert.

Was er dann macht und wieviel es kostet - das wurde hier ja schon diskutiert und da möchte ich mich nicht auch noch einmischen.
 
Nabend,
vielen Dank für die Tipps und Meinungen. Allzu labil scheint mir die Verbindung zurzeit (noch) nicht zu sein. Ich weiß wie gesagt auch nicht, seit wann das so ist, werde es auf jeden Fall beobachten und die Saitenlage beobachten, die schon leichte Veränderungen mit einer Erhöhung quittieren sollte.
Ich fange aber auch gerade an, mich mit dem Gedanken anzufreunden, einen Gitarrenbauer persönlich draufschauen zu lassen.

Viele Grüße
Matze
 
Lieber früher draufschauen lassen als zu spät. Wobei es ja, wenn ich es richtig sehe, die verleimte Stelle ist die aufgeht.
 
Was mich mal interessieren würde: Ist der Hals da einfach stumpf drangeklebt oder wie bei Gibson in den Korpus eingesetzt?

Sowohl die Tatsache, dass da ein Riss entstanden ist, als auch der sichtbare Übergang von Hals zu dem Holz zwischen Griffbrett und Korpus (siehe Bild 1 in Post #1) lässt mich ersteres vermuten.
 
Was mich mal interessieren würde: Ist der Hals da einfach stumpf drangeklebt oder wie bei Gibson in den Korpus eingesetzt?

Wäre er stumpf angeleimt wäre er schon ab. Auch dieser Hals hat einen ordentlichen Halsfuß, der in einer ordentlichen Halstasche eingeleimt ist.

Genau dewegen lässt er sich auch nicht mal eben kurz entnehmen, weil Teile der Verleimung sehr fest sitzen können und diese sich nicht mal eben so übers Knie lösen lassen ohne zu riskieren die ganze Gitarre zu zerstören, oder zumindest eine unsichtbare Reparatur unmöglich zu machen.
 
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Ich habe bisher verschiedene Arten der Halsbefestigung bei Gretsch Jet Firebirds gefunden:
1. So ähnlich wie bei Gibson, wo der Halszapfen aber nicht bis in die Halspickupkavität reicht.
2. Eine recht kurze Schwalbenschwanzverbindung, die sich allerdings zum Teil selbst sperrt.

Welcher Art es bei der Malcolm Young ist, konnte ich nach Netzrecherche leider noch nicht herausfinden.
 
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Ich denk nicht, daas ein Gitarrenbauer, der genau sowas 3 mal am Tag macht stundenlang darüber nachdenken muss, wie das repariert wird. So lange braucht der, um eine neue Gitarre zu bauen.
Saiten entspannen, Hals runter, Hals drauf. Standard .
Ich war gerade erst bei einem, mit Akustik Gitarre und abgerissenem Boden. 55 €... Und das in München...
Boden auftrennen, säubern, einleimen,einpressen ... Ist nicht mehr Arbeit als die Sache am Hals.
Aber wissen wirst du es erst, wenn du fragst.
Hals runter und rauf....bei ner Strat ist das so.
Wenn der noch halbwegs fest ist, muss mit Dampf und Bohrungen gearbeitet werden.
Das ist nicht mal eben so...für 50 Euro.
 
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