Hilfe beim Einsatz eines KORG-Metronoms zum Üben mit Altblockflöte

[katharine]

Sehr geehrte Nutzerinnen und Nutzer,
hiermit bitte ich um Hilfe bei der Einstellung meines Metronoms KORG TM-60. Die Betriebsanleitung hilft mir persönlich nicht weiter.
Meine Frage ist: welche Einstellungen am Metronom muss ich vornehmen? Es ist ein Übungsstück (Altenglisch, Überlieferung,
1650) mit 6/8 Takt in C-Dur mit punktierten Achtel- und Sechzehntel-Noten im Wechsel. Die Takte finden sich in der angehängten Datei.
Noch einen schönen Sonntag,
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard

 

[siebass]

moin, wie ist denn die tempoangabe?
bpm per takt oder bpm per achtel?
hatte gerade ein entsprechendes problem mit der tempoangabe 49 bpm per takt für einen 7/8 tel
gruß, horst

 

[katharine]

Hallo Horst,
Tempoangabe gibt es keine. Eine allgemeine Kopfleiste über den Übungsstücken: "Einige schnelle altenglische Tänze zum Üben..."

 

[Ralinem]

Nach meinem Musikempfinden solltest du ein Zieltempo von 2 Dreiern (3 Achtel als jeweils ein Schlag) in einem Tempo von 60-70 bpm anstreben.

Da es ja eigentlich Tänze sind, kann man sich vorstellen, dass auf jedem Schlag (also 3 Achtel) ein Schritt erfolgt.

Wenn Du rhythmische Schwierigkeiten hast, dann musst Du das zum Üben auf kleinere Einheiten herunterbrechen, also 6/8, oder gar noch langsamer auf 16tel.

 

[Ralinem]

mit 6/8 Takt in C-Dur mit punktierten Achtel- und Sechzehntel-Noten im Wechsel

...und so unterschiedlich ist der Rhythmus gar nicht. Ersetz einfach mal im ersten Takt nach der punktierte Achtel (e) das Achtel g durch 2 16tel g, als Rhythmus dann
f g g

Oder wenn du die punktierte Achtel am Anfang durch 3 16tel ersetzt, in klammern die substituierten Werte.
(e e e) f (g g)

Das Ende der ersten Zeile sind dann die 3 Achtel, die auftaktig wieder an den Anfang führen, bzw. Zum nächsten Teil, eine Sequenz, die du immer wieder in der barocken Musik findest, am Ende also
g a h

Oder der ganze Takt in 16tel

(g g g) g a h


Das alles hat aber eigentlich nichts direkt mit dem Korg Metronom zu tun. Ich weiß, das die modernen Geräte alle möglichen Rhythmushilfen haben, aber ich denke, dass Du hier eher ein Verständnisproblem mit dem Puls der Musik hast..

 

[Claus]

Meine Frage ist: welche Einstellungen am Metronom muss ich vornehmen?

Der Rhythmus ist recht anspruchsvoll. Das Metronom zu benutzen wäre da erst der zweite Schritt. Der erste Schritt wäre, die rhythmische Auflösung zu verstehen und einzuüben.

Die Übungssequenz des Beispiels würde ich in Achtelnotenwerten zählen, weil es ein 6/8 Takt ist.
Da auch punktierte Achtel und Sechzehntel vorkommen, kann man für die rhytmische Sicherheit die Achtelnoen als "1 und" usw. zählen. Eine Takt wäre ausgezählt dann gleichmäßig "1 und 2 und 3 und 4 und 5 und 6 und". Man kann sich auch die zwölf Striche unter die Noten malen, um die Auflösung zu verstehen. Außerdem ist es sinnvoll, die Takthälften zu markieren.

Takt 1 beginnt mit einer punktierten Achtelnote, das zählt sich dann "1 und 2". Diese "2" markiert die Punktierung, die Sechzehntel fällt auf die folgende "und", die nun folgende Achtel fällt auf "3 und", damit ist die erste Takthälfte ausgezählt.

Viertelnotenwerte sind in Achteln gezählt natürlich 2 Zählzeiten lang. In Takt 1 steht die Viertelnote am Beginn der zweiten Takthälfte und deshalb wird sie "4 und 5 und" gezählt, gefolgt von der Achtelnote "6 und" - geschafft.

Takt 2 stimmt in der ersten Takthälfte mit Takt 1 überein, die zweite Takthälfte stimmt "fast" überein. Die kleine Abweichung steht am Schluss, die Figur der zweiten Takthälfte wird anstatt mit einer Achtel mit zwei Sechzehntelnoten abgeschlossen.

Gruß Claus

 

[Enn Zeh]

Hallo,
Danach hast du zwar nicht gefragt, aber ich hatte beim Stöbern zum TM 60 mitbekommen, dass das Manual ungünstig ist. Hier haben sich andere bereits die Mühe gemacht, das verständlicher zu schreiben. Vielleicht hilft es dir.
https://www.ulligabsch.de/content/Korg-KR-mini-Uebersetzung-einer-Anleitung.pdf

 

[Lisa2]

@katharine

Geht es Dir vorrangig um die Nutzung des Drumcomputers oder um die Vorgehensweise bei der Tempowahl im Allgemeinen?

Da ich diesen Drumcomputer nicht besitze, kann ich Dir nur beim Raten helfen.
Ich würde folgendes ausprobieren:
Mit dem Genre-Wahlknopf (1) würde ich systematisch alle Styles durchgehen; also alle mit Hilfe der im Bereich (4) angeordneten Rhythmusmusterauswahltasten 1, 2, 3, 4, 5, 6 abrufbaren Pattern abhören;
Da ich nirgends eine Liste sehe, auf der die hinterlegten Drumpattern abzulesen sind, würde ich die Liste notgedrungen selbst erstellen und dabei auch die jeweilige Taktform (2er, 3er, 4er, 5er, 6er ... ) notieren. Allerdings scheint es die erwartete Vielfalt nicht zu geben! (Text Suchdurchlauf Walzer)
Eine simple Takteingabe kann ich nirgends erkennen.
Du musst Dir den 6/8-Takt also selbst einprogrammieren!
Wie man dabei vorgeht, ist auf Seite 9 der von @Enn Zeh verlinkten Anleitung beschrieben.

Alternative - Ich habe mir vor langer Zeit mal eine Handy-App (B'Metronom by s/pak https://apkgk.com/org.reakcja.tdl.bestmetronomecom) heruntergeladen. Das Programm kennt keinerlei Takte und spielt lediglich eine eintönige metrische Reihe runter. Für mich reicht das.
Es gibt Apps, die sehr viel mehr können. Aber damit habe ich mich nicht abgemüht.



Vorausgesetzt, der Rhythmus ist verstanden, gehe ich bei der Tempowahl ganz pragmatisch vor.
1. feststellen, um welchen Tanz es sich genau handelt
2. die Schritte, mit denen er getanzt wird, ausprobieren bzw. auf Videos ansehen
3. die Tap-Funktion eines digitalen Metronoms nutzen, um das Tempo der Schritte/Grundschläge zu messen
> das gemessene Tempo ist das Übungsziel;
4. das Tempo so weit reduzieren, dass ein fehlerfreies Spiel möglich ist;
5. das Übungstempo in kleinen Schritten erhöhen, bis das persönliche Ziel erreicht ist.

Nicht ohne Grund gehören zum Musikstudium Kurse mit alten Tänzen, also in denen sie getanzt werden. Vielleicht schaut @Bernhard_Baptist mal herein und schreibt etwas dazu.

Gruß
Lisa

 

[Claus]

Das Korg TM-60 ist allerdings kein Drumcomputer, sondern ein einfaches Metronom (rechtes Bedienfeld) mit Stimmgerät (linkes Bedienfeld).
Ich habe u.a. den Vorgänger TM-40 und der ist mein meistbenutztes Metronom.
Die Rhythmusvariationen (Subdivisionen) würde ich nicht benutzen, sondern - normalerweise - die Hauptzählzeiten.

Korg TM-60 White


Gruß Claus

 

[Lisa2]

Na, das sieht doch sehr übersichtlich aus!
Mit Hilfe der Beat-Taste die Anzahl der Taktschläge auswählen.
Mit Hilfe der TAP-Taste das beobachtete Tempo mitspielen oder mit Hilfe der Tempo-Taste einstellen.
Einfacher geht's nicht.

Gruß
Lisa

 

[katharine]

Sehr geehrte Nutzerin, sehr geehrte Nutzer,

vielen, vielen Dank an alle, die sich mit meiner Frage beschäftigt haben.

Ganz besonderen, lieben Dank an diejenigen, die sich mit viel Mühe ausführlich, engagiert und mit großem pädagogischem Geschick um meine musikalische Weiterbildung bemüht haben. Ich kann nun meine Aufgabenstellung motiviert angehen und habe viel gelernt in diesem "Fernstudium" bei musiker-board.de. Meinen hohen Respekt vor der Kompetenz auf hohem Niveau. DANKE DANKE DANKE !

Eine gute Zeit für Euch, bleibt gesund.

Viele Grüße

Gerhard

 

[Ralinem]

Hallo,
Danach hast du zwar nicht gefragt, aber ich hatte beim Stöbern zum TM 60 mitbekommen, dass das Manual ungünstig ist. Hier haben sich andere bereits die Mühe gemacht, das verständlicher zu schreiben. Vielleicht hilft es dir.
https://www.ulligabsch.de/content/Korg-KR-mini-Uebersetzung-einer-Anleitung.pdf

Das verlinkte PDF ist für ein komplett anderes Korg Modell, einen Drumcomputer mit anderer Funktionalität und komplett anderem Bedienfeld als das Metronom TM 60!