Ibanez Promethean P500H Topteil schon nach ca. 200 Stunden defekt

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Moinsen auch,

kann das sein? Ich nutze das Topteil nur bei Live und hab das jetzt ca. 200 Stunden im Einsatz gehabt. Der wurde nie überlastet und ist auch sonst gut behandelt worden. Wenn ich ihn einschalte, schaut erstmal alles normal aus. Was auffällt ist, dass die Mute- und die Vibe Dioden nicht funktionieren. Es kommt halt kein Ton, nicht mal Knacksen beim Einstecken (Versteht sich von selber, dass ich Kabel, Gitarren und alles andere getauscht habe und alle Einstellungen durchgegangen bin).

Verschiedentlich liest man von Qualitätsproblemen des Topteils, aber da ist nichts greifbares dabei.

Natürlich erwarte ich hier keine universelle Antwort, aber sicher gibt es Leute mit mehr Erfahrung als mich. Vielleicht ärgere ich mich da auch zu sehr darüber. Über ein paar Hinweise würd ich mich aber freuen.
 
Leider Nein, Ende 2017 gekauft. Lag halt wegen der Pandemie 2 Jahre unbenutzt herum
 
Hallo,

was heisst das, beim Einschalten schaut alles normal aus?
Leuchten Power und ggf EQ-LED's?
Wenn aus dem Speaker kein Ton kommt, kann es evtl daran liegen dass das Lautsprecher-Schutzrelais, das ich vom 300erter her kenne, nicht anzieht.

Wenn auch mute nicht funktioniert, könnte, aber muss nicht, es bedeuten dass eine Spannung im Netzteil oder der Vorstufe fehlt.
Da wäre Schaltplan, so denn auffindbar, und Messgerät eine Möglichkeit das einzugrenzen.
An eine ausgelöste Sicherung glaube ich erstmal nicht, wenn Power LED leuchtet.

Warnung:
Falls Du nicht fachkundig bist: lasse die Kiste zu oder Frage jemand der sich auskennt.

Berichte wie es weitergeht.


Norbert
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten Dee und Norbert.

Natürlich werd ich das Teil NICHT aufmachen, ich versteh absolut nix davon und nur Anschauen hab ich keinen Bock.....

Ich hab mal Fotos gemacht:

Rückseite hat keine Auffälligkeiten (könnten ja auch irgendwelche Schmorspuren vorhanden sein)

1652887997282.png


Vorderseite: Blaue Pfeile --> ganz normal beim Einschalten, die Equalizer Diode geht auch aus beim Abwählen.... Grüne Pfeile --> diese Dioden funktionieren überhaupt nicht, egal welche Einstellung getroffen wird.

1652888131884.png
 
Was macht denn die Clipping-LED am Gain? Schlägt die aus, wenn du was reinspielst? Wenn nicht würde das ja heißen, dass schon in der Vorstufe nichts ankommt.
Wenn die Reihenfolge auf dem Bedienfeld der Reihenfolge der Schaltung entspräche, könnte es evtl. ein Fehler am Mute-Schalter sein, so dass der Amp einfach permanent stumm schaltet.

Aber das ist natürlich nach Außenausicht alles ziemlich wild ins Blaue geschossen. Ein Schaltplan oder Blockdigramm wäre natürlich gut.

Kommt denn etwas aus dem Phones-Out und Tuner-Out? kannst du über den Aux-In etwas einspeisen, das dann am Speaker Out wieder raus kommt? Nimmt der DI-Out etwas ab (Pre und Post)?
Das wären alles Infos, die den Fehler evtl. eingrenzen könnten.
 
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...und jetzt?
 
Was macht denn die Clipping-LED am Gain?
Keine Ahnung....

Heyho,

ich hab jetzt alle Eingänge und Ausgänge nochmals durchgecheckt. Da kommt nichts und da ist auch kein Ausschlag seh- oder hörbar (Tuner und Footswitch kann ich nicht testen, aber das dürfte keine Rolle spielen). Leider ist ein Schaltplan nicht auffindbar, eine Anfrage an Ibanez ist bisher nicht beantwortet.

Hab das Teil doch mal aufgemacht um die Sicherung zu entnehmen und zu checken, die ist leider ganz (blauer Pfeil). Ich wollte auch mal schauen, ob irgendwo Rauchspuren sind oder irgendwas angekokelt ist, leider auch negativ.

1653465674000.png


Was auffällt ist, dass unter dem beige farbenen Blech etwas beschädigt ist. Da hab ich mich aber nicht mehr rangetraut.

1653465757196.png


In einem anderen Bassforum habe ich auch nun Einträge gefunden, die eindeutig die Qualität anprangern. Ein defekt nach der Spielzeit gibts wohl doch öfters, sogar Neuware war zum Teil defekt. Das ist für mich der Grund jetzt aufzugeben und das Teil zu verschrotten. Dann muss ich mich auch nicht mehr darüber aufregen. Ich hol mir einfach ein Bugera Veyron und gut is. Verkaufen tu ich die Ibanez nicht, da hätte ich ein schlechtes Gewissen.

Ein herzliches Dankeschön für die Tipps und Anregungen.

Grüße
 
Verkaufen tu ich die Ibanez nicht, da hätte ich ein schlechtes Gewissen.
Wenn du ihn als "defekt" inserierst, findest du vielleicht jemanden, der Spaß dran hat, an dem Teil noch was rumzubasteln. Und da ist dann sicher ein Kasten Bier oder so für dich drin. Schwacher Trost, aber immerhin. ;)

Aber ärgerlich das Ganze! :cautious:
 
..danke fürs feedback.
schade, daß das Ganze für Dich so dumm ausgegangen ist.
Aber eigentlich schade, daß man an den Digikisten kaum mehr was reparieren kann - vom Board- oder Netzteiltausch mal abgesehen, wenn getrennt verbaut.

Das ist der Preis, den man bezahlen muss, wenn man klein und leicht haben möchte... allerdings die Fertigungsmethoden, der Kostendruck und der Ruf nach klein und leicht zwingen n diese Richtung.
Hach war das bei Röhrenamps und übersichtlich modular aufgebauten "Gesangsverstärkern", Mischpulten usw. noch schön; da konnte man was Messen, hatte Pläne und die Welt war in Ordnung.
Irgendeinen Tod muss man leider sterben
(NB: ich bin auch noch einer vom alten Schlag, der gerne selber repariert und Fehleranalyse bis ins Detail betriebt)

Norbert
 
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Aber eigentlich schade, daß man an den Digikisten kaum mehr was reparieren kann - vom Board- oder Netzteiltausch mal abgesehen, wenn getrennt verbaut.
Das will ich so nicht stehen lassen. Jede Elektronik lässt sich reparieren, solange die Bauteile noch zu erwerben sind. Das ist leider ein zunehmendes Problem geworden, für das die Hersteller der Gesamtgeräte aber nichts können. Halbleiter für Audioanwendungen sind leider oft nur Nischenprodukte, die für die Hersteller ab einen gewissen Punkt nicht mehr lohnend sind, gerade unter den aktuellen Bedingungen.

Zum Reparieren eines modernen Amps braucht es nur andere Kenntnisse und Fähigkeiten, als bei einem Amp mit 50er-Jahre-Technik. SMD-Bauteile lassen sich genauso tauschen, wie THT, nur nicht mit demselben Lötwerkzeug. Wer Linearverstärker (Class A, A/B) oder Netzteile im Detail versteht, reparieren oder sogar entwerfen kann, hat damit leider nicht automatisch die notwendigen Kenntnisse für Schaltverstärker (ClassD) und Schaltnetzteile.

Der Aufwand einer Reparatur bei modernen Designs kann höher sein und damit wird es schnell wirtschaftlich unrentabel. Das meist ausgetauscht und nicht repariert wird, liegt in erster Linie am Kostenfaktor, nicht, weil es nicht möglich wäre. Ein Ausschlusskriterium für eine Reparatur wäre, wenn ein programmierter IC getauscht und neu programmiert werden müsste. Das kann in der Regel in der Tat nur der Hersteller.

Dass Hersteller nicht einfach so ihre Schaltpläne und Layouts herausgeben, ist für mich nur logisch. Es handelt sich schließlich um ihre IP (oder die IP ihres Lieferanten). Von käuflich zu erwerbender Software wird man auch in den seltensten Fällen Einblick in den Quellcode bekommen.
Jemand mit den notwendigen Kenntnissen wird einen Amp wie den Promethean aber vermutlich auch ohne Schaltplan und Layout bis zu einem Grad debuggen können. Die meisten Designs sind was die Leistungselektronik angeht recht ähnlich, wenn nicht gleich die üblichen Module von Powersoft, ICEPower, Pascal etc. verbaut sind.
Eine Fehleranalyse nach der Art "sind alle Versorgungsspannungen noch da, taktet der Verstärker, wo ist das Eingangssignal noch messbar" usw. lässt sich da durchaus durchführen, solange man weiß, was man tut. Ich zähle mich ausdrücklich nicht zu der Sorte Menschen, ich darf nur regelmäßig solchen über die Schulter schauen.

Defekte passieren und sind immer ärgerlich. Wenn man selbst betroffen ist, nützt es einem auch nichts, wenn die Statistik sagt, dass die globale Fehlerrate gering ist. Es gibt kein Gerät in keiner Preis- und Qualitätsklasse, bei dem es nie zu Defekten kommt. Und der hier besprochene Amp kommt aus einem sehr niedrigen Preissegment, gewisse Kompromisse sind da leider nicht zu vermeiden.
 
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@ the flix.
Danke, dem ist nix hinzuzufügen.
Klar, jüngere (wie ich), die das Hobby ernsthaft betreiben oder sich beruflich mit SMD auseinandersetzen müssen, sind auch auf Lötereien/Bauteilwechsel bei solchen Bauteilen firm.

Ich gebe es zu, aufgrund beruflicher und anderer Zwänge habe ich mich in das Thema SNT und Class-D-Amps nicht mehr eingearbeitet.
Daß auch hier eine systematische Ursachenanalyse von Stromversorgung/Netzteil über Preamp bis Leistungsteil unerläßlich ist und noch möglich ist leuchtet ein.
Ich habe jedoch auch leise Zweifel, einerseits aus Zeit/Kostengründen und andererseits Verfügbarkeit von Plänen, daß noch wirklich Viele diese hohe Kunst beherrschen.

Auch wenns im Hobbybereich ärgerlich ist (tlw ex und hopp): im Industriebereich ists ebenso: bei der Digitalisierung und Vernetzung im Verkehrswesen setzt sich das fort. Irgendwo, 100erte km weit weg sitzt einer, der was weiß, der sagt dem vor Ort, was getauscht werden muß, damit es wieder läuft - wenns gut geht.
Aber wehe, es muss mal ü50J alte Relaistechnik instandgesetzt werden (so einfach eine komplette Anlage erneuern dauert Jahre und Kosten tlw im 3stell Mio-Bereich, geht also auch nicht), dann wirds mit know how schon ziemlich dünn und die Preise und Lieferzeiten werden astronomisch.

(NB: wer es nicht weiß, ich habe beruflich mit Anlagen zu tun, die 121J alt sind genauso -nix Museum - im täglichen Betrieb(!!) - wie mit neuester Technik aus 2021)
Ich hoffe, Ihr verzeiht OT

Schönes Wochenende

Norbert
 
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Hallo Leute,
Komme zwar erst spät hierzu, kann aber von einem Reparatur-Erfolgserlebnis berichten. Der Amp ist ja zu großen Teilen baugleich mit Harley Benton BA 5110, Redsub BT500H und einem Amp von der Firma B3, die die Dinger herstellt.

Bei meinem HB gab es diese Fehler gleichzeitig:
- Mastervolumen geht nicht
- Nur leiser Betrieb
- Colour Schalter knackt
- Beim EQ reagieren die unteren Frequenzen gar nicht , die oberen senken nur ab
- die clippinganzeige reagiert nicht

Meine Suchodysee war unendlich. Davon darf ich hier gar nicht berichten…😩
Letztendlich hatten alle Fehler identische Gründe: Die SMD-Elkos auf der Vorstufenplatine waren fast alle hin. Sowas ist mir in zig Jahrzehnten noch nie vorgekommen! Hab dann Tabularasa gemacht und vorsorglich alle ausgetauscht. Bei 15v Betriebsspannung und 16v Nennspannung nach einem SMD Lötbad wundert es mich nicht, dass die ihren Geist aufgeben. Ich kann nur jedem empfehlen alle SMD elkos ( im wesentlichen 1uF und 10 uF Werte )der Vorstufe auszutauschen. Ist allerdings nix für gelegentliche Löter& Bastler. Alles sehr eng und nicht reparaturfreundlich. So manche Leiterbahn stirbt… und mancher Knopf ist verschmort.
Aber jetzt macht das Teil wieder richtig Lärm 🤩

Vielleicht hilft die Info ja jemand…
Erfolgreiches Löten!
 
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Schlechte Nachrichten...
Nach dem ersten ausführlichen Test nach der Reparatur ist der Amp plötzlich gestorben. Irgendwas in Netzteil oder Endstufe.
Anruf bei Thomann wegen Kostenvoranschlag . Antwort: Gibts keine Teile mehr, keine Reparatur möglich. Schrott!

Das hätt ich jetzt bei Thomann nicht erwartet - auch wenns ein Billigamp ist. Hat mich schon sehr enttäuscht!
 

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