Im Theaterfoyer (neue Fassung von "Schon morgen")

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Im Theaterfoyer

Du lĂ€chelst auf dem Foto. Bloß die Augen
sehn den Betrachter still und traurig an.
Du wirkst wie jemand, der an einer Grenze
nun keinen Schritt mehr vorwÀrts machen kann.

Du hast zu recht nach einem Stern gegriffen,
von dem du wusstest, er war wirklich dein.
Da hat dein Zweifel seine Axt geschliffen,
damit du merkst: So frech darfst du nicht sein!

Doch nach dem Stern zu greifen, heißt zu leben;
er ist dein Schicksal und kein Zufallsfund.
Dein Griff nach ihm war keineswegs daneben.
Sogar der Spott hielt staunend seinen Mund.

Dein Publikum, es kniete vor dir nieder.
Und nun lÀsst du an dir kein gutes Haar,
malst das Erreichte dĂŒster immer wieder,
als ob’s der allerletzte Gipfel war.

Trotz Ovationen gibst du dich verloren?
Die BĂŒhne ist kein Tor zum Himmelreich,
doch macht sie jenen, der fĂŒr sie geboren,
fĂŒr Sternenstunden ungeheuer reich.

Du lĂ€chelst auf dem Foto, bloß die Augen
sehn den Betrachter still und traurig an.
Dein Stern, vielleicht wird er dir wieder taugen,
wenn sich dein Herz vorm Zweifel retten kann.
 
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Ich habe Schwierigkeiten, zwischen deinem lyrische Ich und Du zu unterscheiden. Handelt es sich um ein Monolog mit sich selber oder mit einem Fremden?

Es ist ja normal, daß die Anderen sowieso immer ein ewigen RĂ€tsel bleiben werden. Gleiches trifft mE auch auf unsere Selbstwahrnehmung zu - aber immerhin kennen wir uns etwas nĂ€her und lĂ€nger. Das fördert ein wenig unsere Sicherheit.
Du hast zu recht nach einem Stern gegriffen,
von dem du wusstest, er war wirklich dein.
Wer kann denn bewerten, ob jemand „zurecht“ zu „seinem“ Stern gegriffen hat?

Doch nach dem Stern zu greifen, heißt zu leben;
er ist dein Schicksal und kein Zufallsfund.
Dein Griff nach ihm war keineswegs daneben.
Sogar der Spott hielt staunend seinen Mund.
Ich habe noch nie nach einem Stern gegriffen und bin mir trotzdem sicher, zu leben. Will damit sagen, dass fĂŒr mich jeder Griff zugleich alles und nichts bedeutet!

Liebe @Teestunde, du „zauberst“ mir hier zu abstrakt mit Superlativen. ZauberkĂŒnstler machen Leere zu realen Dingen oder umgekehrt! Sie erinnern uns an die Grenzen und FĂ€higkeiten unserer Wahrnehmungen.

Du hingegen, geschĂ€tzte Kollegin, willst hier scheinbar damit verblĂŒffen, dass du Leere in Leere verwandeln kannst. Und dabei gefallen mir einige Metaphern im Ansatz sehr gut! Beispielsweise interessiert mich ausfĂŒhrlicher das Bild , wie und wofĂŒr der Zweifel seine Axt schleift
Ich teile als Zuschauer mit KĂŒnstlern nĂ€mlich ungern Ehrfurcht - sondern viel lieber konkrete Zweifel
 :hat: ;)
 
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Beispielsweise interessiert mich ausfĂŒhrlicher das Bild , wie und wofĂŒr der Zweifel seine Axt schleift
Es ist der Zweifel, der im Moment des,Triumphes auftaucht und den inneren Jubel zunichte macht.
Wer kann denn bewerten, ob jemand „zurecht“ zu „seinem“ Stern gegriffen hat?
Das kriegt man als Zuschauer doch mit. Wenn dort auf der BĂŒhne jemand ĂŒber sich hinauswĂ€chst, meine ich.
Ich habe noch nie nach einem Stern gegriffen und bin mir trotzdem sicher, zu leben.
 
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Das LD HAT aber nach dem Stern gegriffen, glaub mir!
 
Das kriegt man als Zuschauer doch mit. Wenn dort auf der BĂŒhne jemand ĂŒber sich hinauswĂ€chst, meine ich.
Naja, auch hier bestimmt immer auch der individuelle Geschmack des einzelnen Zuschauers das jeweilige Ausmaß der WertschĂ€tzung!

Aber hier ist ja nicht von einem BĂŒhnenvortrag die Rede, sondern nur von der Wirkung eines Fotos! Was auch immer der Betrachter sieht, es ist nicht der Vortrag, sondern ein mehr oder weniger gestellter Klick
Es ist der Zweifel, der im Moment des,Triumphes auftaucht und den inneren Jubel zunichte macht
FĂŒr mich entsteht kein natĂŒrliches Bild - sondern nur dein willkĂŒrliches Meinungsbild! Nichts Tiefergehenderes. Da wo ich Leere sehe, bleibt Leere.

Das darf ja die Autorin gern malen, aber mir fielen 100 ErklĂ€rungen ein, warum ein KĂŒnstler mitten im Jubel seine Mimik Ă€ndert! Vielleicht hat er plötzlich einfach körperliche Schmerzen, oder seine Sinnesorgane haben im Moment des Klicks etwas Störendes entdeckt.

Das LD HAT aber nach dem Stern gegriffen, glaub mir!
Ja, ich glaube DIR das. Muss ich ja, denn du hast etwas geschrieben, was man (wenn schon, denn schon) GLAUBEN muss. Glauben wie an Gott! Aber wenn das kein Choral fĂŒr eine auserwĂ€hlte Gemeinde sein soll, dann könnte ein schlĂŒssigerer Text von Vorteil sein. auch wenn ich bedenke, dass auch ein eventueller Interpret eben einfach glauben muss, dass das lyrische Du nach DEM Stern gegriffen hat 
.

PS: auch ich habe mich schon traurig vor einem total begeisterten Publikum verbeugt, Aber ein Foto hÀtte garantiert nicht zeigen können, was mich damals schmerzte: die HÀlfte meiner englischen Cover-Songs waren pure Unsinn - ich konnte noch kein Englisch.

Damals hab ich auch nach den Sternen gegriffen. aber sowas wirst du wohl kaum
meinen? 🙃
 
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Ich gebe dir recht, auf dem Foto ist all das nicht erkennbar, es sind nur die Gedanken, die ich mir dazu mache. Hm. Also doch noch mal ran? Im Moment finde ich nicht rein. Die TĂŒr ist zu. Ich lege mir den Text auf den Computertisch. WĂ€r schade, wenn es nicht gelĂ€nge, ihn zu retten. Dazu hĂ€nge ich auch zu sehr am LD. ;)
 
renivbifamo
  • Gelöscht von Vali
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Also doch noch mal ran?
Wenn ich dich nachdenklich gemacht habe, reicht mir das eigentlich.

Mit Kritik im RĂŒcken schreibt man manchmal etwas verbissener. Wenn dir meine Kritik sinnvoll erscheint, wird sie dir in einem anderem, passenderem, inspiriertem Moment schon wieder einfallen.
 
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Wenn dir meine Kritik sinnvoll erscheint, wird sie dir in einem anderem, passenderem, inspiriertem Moment schon wieder einfallen.
Wie so oft. :) Der wichtigste Hinweis wirkt garantiert noch nach.
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edit by Vali: (...) Bezugspost gelöscht (...)
 
Grund: Bezugspost gelöscht
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