Jedson Shortscale fit machen

Trevanian
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Liebes Board,

ich habe mir einen 70er-"Warenhaus"-Bass angeschafft.

Die Mensur ist sehr klein (63cm) und für mich (eher Gitarrist) eigentlich ein Traum. Zudem ist der Sound vom Halsabnehmer sehr ordentlich, wenn man - wie ich - auch 60s-Basssound steht.

Der Bass ist allerdings in vielerlei Hinsicht eher Spielzeug als Instrument. Er verfügt z. B. über keine Bridge, die die Oktavreinheit herstellen könnte.

Da es mir aber so viel Spaß macht, das Ding zu spielen (ein Spielzeug eben!), suche ich nach einem Weg, das Teil zumindest für den Proberaum so fit zu bekommen, dass es die anderen Bandmitglieder nicht durch mangelnde Intontion nervt.

Es ergibt sich für mich also die Frage: Welche Bridge baue ich wie ein? Die, die ich mir angesehen habe, erscheinen mir zu flach. Ein Holzblock zischen Bridge und Korpus o.ä. würde ja die Schwingungen schlucken, oder?

Eine weitere Frage ist: Welche Saiten eignen sich besonders? Die aktuell aufgezogenen Saiten sind recht dünn, durch den vorhandenen 0er-Bund ist das hinsichtlich des Sattels kein großes Problem, aber die Saitenspannung ist mir zu lasch.

Danke vorab für eure Hilfe!

Christian
 
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Hallo Christian,

auf so ein Ding eine andere Brücke draufmachen zu wollen wäre für mich ja richtig schade um die Optik.
Solch einen Exoten würde ich ungern stark verbasteln wollen ...

Wie schlimm ist denn die Oktavunreinheit wirklich ?
Mir käme eher in den Sinn, den oberen Teil der Bridge abzunehmen und dafür ein kleines Stück Alublech aufzusetzen.
Darauf könnte man sich selbst aus hartem Holz zur Intonation passende Saitenreiter schnitzen.
Und mit den bestehenden Rändelschrauben kann man dann noch die Höhe einstellen.

Optisch also in grob die Richtung "Guild Starfire Bass", wobei die Bridge natürlich viel schmaler sein kann.
Oder wie beim (alten und teilweise wieder beim neuen) Danelectro Longhorn Bass mit dem fixen Holzblock.

Gerade interessehalber geschaut: Es gibt auch eine Höfner-Bridge einzeln.
Vielleicht ließe sich auch eine solche passend verbasteln. Würde auch von der Epoche eher passen:



Aber möglicherweise löst sich das Problem auch anders, denn die Saiten können sich da auch auswirken.
Wenn sie Dir zu dünn sind, dann nimm dickere ;-)
Welche genau, das läßt sich schlecht sagen. Das müßtest Du einfach mal wagen.
Mit stärkerem Saitenzug intoniert das Ding vermutlich besser.
Sind die Saiten zu dick, kann es aber insgesamt wieder schlechter werden.
Learning by doing, würde ich sagen. Solch kurze Mensuren sind schon recht selten, also auch wenig Erfahrung vorhanden.

Wenn dann klar ist, wie der Bass drauf reagiert, könntest Du mit einer provisorischen Schnitzarbeit beginnen, um zu ermitteln, wo die Saitenreiter im Idealfall sein müßten.

Aber grundsätzlich zum Holz unter der Bridge: Da hätte ich weniger Bedenken.
Vor allem, wenn Du - wie oben erwähnt - auf 60er-sound stehst, dann sind etwaige Verluste m.E. nicht kritisch.
Dir würde evtl. etwas die Drahtigkeit verloren gehen, die aber hier wohl aus anderen Gründen schon nicht vorhanden ist ... ;-)

Wenn Du wirklich Bass drauf spielen willst und nicht drahtige Baritongitarre, dann würde ich persönlich vermutlich sogar Flatwounds draufmachen.
Und gewisse Unschärfen in der Intonation sind beim Bass ja viel eher zu tolerieren als bei höheren Instrumenten.

Happy bastling,

der Omnimusicus
 
Hi Omni,

wow - danke für die ausführliche Antworte, dass du dir die Zeit genommen und dein Wissen mit mir geteilt hast!

Im 12. Bund liegt der Bass um einen Viertelton daneben. Möglicherweise lässt sich das tatsächlich mit dickeren Saiten zumindest etwas verbessern. Ich probiere einfach aus, fange mit den von dir vorgeschlagenen Flatwounds an und berichte dann mal. Die Höfner-Bridge sieht brauchbar aus!

Diese einfache Lösung wäre mir natürlich lieber, als zu basteln und eben auch die Optik zu beeinflussen...

Noch mal danke!!!

Christian
 
Das Problem haben bei dem Jedson Bass wohl auch schon andere erkannt. Hier hat jemand deshalb einfach die Schrauben der Brücke entfernt, wodurch diese im Stil der Höfner Holzbrücken verschiebbar wird...

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wodurch diese im Stil der Höfner Holzbrücken verschiebbar wird...

Na ganz so sehr hätte man die wohl nicht verschieben sollen. Da ist selbst die rechtwinkelige Originalposition sicher besser im Sinne einer guten Intonation.

Im 12. Bund liegt der Bass um einen Viertelton daneben. Möglicherweise lässt sich das tatsächlich mit dickeren Saiten zumindest etwas verbessern. Ich probiere einfach aus, fange mit den von dir vorgeschlagenen Flatwounds an und berichte dann mal. Die Höfner-Bridge sieht brauchbar aus!

Bevor Du viel Geld ausgiebst um es "etwas" zu verbessern, würde ich besser noch mal drüber nachdenken bzw. auf Leute hören die wissen wovon sie reden.

Die Höfner-Brücke hat jedenfalls keinen funktionalen Vorteil und gehört einfach nicht auf diesen Bass.
 
Liebes Board,

ich habe inzwischen die Saiten gewechselt und so eine kleine Besserung bei der Saitenspannung erzielt.

Der Bastelmeister im Gitarrenladen meines Vetrauens meinte, ich solle mal versuchen, die Bridge ohne Schrauben etwas nach hinten zu verschieben und zu gucken, ob der Saitendruck die in Position hält. Probiere das mal aus und berichte dann...
 
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Und? Hält die Bridge ihre Position ohne Schrauben?
Ein Freund hat den gleichen Bass und die Intonation ist auch grausig (und die jetzigen Saiten auch zu dünn.. ;):D ).
Wäre mal interessant zu wissen, wie man Intonation und Spielgefühl gezielt verbessern kann ohne zu viel rumzuschrauben (wobei man, wenn ich mich recht erinner, sogar zum Saitenwechseln bei dem Bass den Saitenhalter abschrauben muss :rofl:).

MfG
Julius
 
Man ist doch arg limitiert mit der Bridge - es geht ja nur die Option einer Schrägstellung, da es keine Einzelreiter im herkömmlichen Sinne gibt.

Auf F# kann man gut spielen, sonst sind die Saiten aufgrund der extrem kurzen Mensur (die aber eben so Bock macht!) zu labberig.

Viele Grüße!

Christian

(Das mit dem Saitenhalter stimmt, aber man muss in nicht ganz abnehmen, lockern reicht, wenn die Ballends nicht zu dick sind.)
 
Hmm also auch noch nicht 100%ig überzeugt. Ich hab's schon geahnt. Die Auflager sind in den seltensten Fällen alle genau in einer Reihe.
Da müsste der Bolzen, auf dem die Rollen ("Reiter") sitzen quasi nen Bogen machen oder sowas.

Alternativ könnte ich mir auch so ne (Roller-)Bridge wie bei alten Arnold Hoyer Archtop-Gitarren vorstellen:
Screenshot_20181219_195059.jpg
nur eben für Bass. Aber wüsste nicht, dass es das schon gibt...
 

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