Just Music

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ibba
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Den Text hab ich gestern Abend aufgeschrieben, ein Versuch, das auszudrücken, was ich mit Musik assoziiere. Für die Musik dazu hab ich zwar schon Ideen, muss aber erstmal mit meiner Band noch drüber reden...
Der Titel ist erstmal noch provisorisch, auch die einzelnen Formulierungen sind zum Teil noch nicht ganz rund. Trotzdem bin ich gespannt auf eure Meinungen, Anregungen und Ideen. Zum Teil hab ich noch ne Alternative entweder in Klammern als Ergänzung oder nach nem Schrägstrich angegeben.

Viele Grüße,

Ibba


Just Music

Wenn die Gedanken fliegen,
die Konzentration dahin ist.
Dann fangen meine Finger an zu tanzen
und ich hab Musik im Ohr.


Melodien, oft nur fetzenweise,
schwirren mir im Kopf herum.
Ich beginn zu singen,
geh ans Klavier und spiele,
setz mich hin und trommle (im Takt).


Ich bin in meiner eig'nen Welt.
Vollkommen frei.
Getragen von den Tönen,
geführt vom Rhythmus,
geleitet von der Musik / kann aufgehen in der Musik.


Kann ausdrücken, was mich bewegt,
dem Alltag ganz entfliehen
und die Zeit vergessen.
 
Eigenschaft
 
Hallo Ibba,

du beobachtest dich dabei, wie du Musik lebst. Wenn ich das lese, fühlt sich das sehr unbeschwert an, wie an einem Stück locker runter geschrieben.
Das fühlt sich gut und ehrlich an.

Ich habe ein wenig Schwierigkeiten damit, das rhythmisch zu lesen bzw. mir eine passende Rhythmik vorzustellen, weil der Fluss, der sich gerade aufbaut, immer wieder unterbrochen wird. Das muss nicht heißen, dass das falsch ist - jeder hat ja andere musikalische Gedanken.
Welche Art Musik schwebt dir denn vor?

Möchtest du das ganze noch in eine Form bringen (also Strophen, Refrain etc)?
Muss auch nicht, ist nur rein eine Frage. Den meisten Songs tut es gut, wenn sie einen Aufhänger haben, der sich auch gern mal wiederholen kann. Aber wie gesagt, alles kein Muss :)
Wenn du weiter dran feilst, schau bitte, dass dir die Leichtigkeit nicht abhanden kommt. Ich mag die.
 
Auch für mich klingt es ein wenig wie eine Aneinanderreihung von Phrasen, die als Ganzes noch nicht so recht wirken.

Das muss nicht schlecht sein. Wenn die Musik dazu im Vordergrund steht, muss oft nicht mehr gesagt werden. Aber als "Stand-Alone" wäre mir dein Text zu allgemein.
 
Hallo Ibba,

1. Ich kann Deinen Gedanken folgen. Ich folge ihnen gern. Denn Musik ist selten bedrohlich und fast immer tröstlich. Auf mich als Großstädter wirkt sie zum Beispiel wie ein Spaziergang auf einem stillen Feld oder am Meer; und das mitten in der rush hour:)

2. Und da bin ich dann auch bei meinem ABER. Manche Deiner Zeilen sind prosaisch: nüchtern, ohne Fantasie, nicht poetisch. Ich meine "die Konzentration dahin ist", "Melodien, oft nur fetzenweise" oder "Kann ausdrücken, was mich bewegt". - Ich weiß nicht, ob Dir das selber aufgefallen ist.

Ich schieße mal schnell aus der Hüfte, um meine Gedanken zu illustrieren:

Wenn meine Gedanken fliegen
Aus dem Tunnel der Hast in das Licht
Fangen meine Finger an zu tanzen
Und die Ohren durchflutet Musik

Nicht das ich DAS besonders schön finde. Aber es zeigt mMn ganz gut den Übergang vom prosaischen ins poetische. Regt Dich diese Sicht an oder törnt Dich meine Unterscheidung prosaisch/poetischt ab?


Nun kannst Du mich fragen, warum MUSS es denn unbedingt poetisch sein? Ich würde dafür zwei Gründe nennen:

- Poesie ist für mich gleichbedeutend mit Bildern. Bildern haftet viel mehr Atmosphäre an, als prosaischen Aussagen.
- Bilder lassen sich einfacher merken. Sie werden vom Verstand nicht verdrängt in die Rubrik "Langweilig" oder gar "Gefährlich". Sie dürfen als poetische "Behauptungen" passieren, dürfen (mit meinen eigenen Worten) in der Seele überwintern bis sie irgendweine Sehnsucht aufweckt.

3. Und schließlich fehlt mir auch eine Kernaussage. So eine Prämisse ist für mich als Texter nicht etwa ein MUSS, sondern die Chance, meine Gedanken zu ordnen. Normalerweise fällt mir viel mehr zu einem Text ein, als ich verwerten kann. Die Kernaussage wird zu meinem Thema, wo manches bleibt und manches wieder raus fliegt.

Lg
 
Ich schieße mal schnell aus der Hüfte, um meine Gedanken zu illustrieren:
ich möchte auch so aus der Hüfte schiessen können, aber meine Wasserpistole tröpfelt nur so vor sich hin :(
 
ich möchte auch so aus der Hüfte schiessen können, aber meine Wasserpistole tröpfelt nur so vor sich hin :(

Lieber Schnemax,

Wahrscheinlich hast nur Du aus Versehen zur falsche Waffe gegriffen. WASSER-Pistole ist zu geerdet. So, wie manche Gitarristen die Luftgitarre favorisieren, schieße ich deshalb lieber mit der Luftpistole;)

Im Ernst. Ich verwandle einfach prosaische Aussagen in Bilder nach dem Motto: ALLES IST MÖGLICH! - Ich wollte nicht abschrecken, sondern ermuntern!- Schnemax, für DICH ist das ein Leichtes. Bin ich mir sicher.:)

Alles Gute in 2013
und Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank erstmal für eure vielfältigen Rückmeldungen.

Ich versuch einfach mal, auf eure einzelnen Punkte einzugehen:

@Falcone: Erstmal vielen Dank für dein Lob! Ich hab den Text tatsächlich in einem Stück runterschreiben können und hab ihn danach auch nicht mehr überarbeitet, ist also tatsächlich die absolute Rohfassung, die hier steht. Bei der Rhythmik gebe ich dir Recht, ich hab wie gesagt erstmal einfach geschrieben, was mir eingefallen ist. Für die Musik, die wir machen, sollte das aber eigentlich nicht ganz unpassend sein, wir orientieren uns bei unseren eigenen Songs und Coverversionen viel an verschiedenen Indie-Bands, den Chili Peppers, Mando Diao oder Kraftklub. Von dem her denke ich, dass das fehlende Versmaß kein allzu großes Problem sein sollte. Für den Song konkret stell ich mir vor, dass wir am Anfang eher n bisschen in die Richtung Psychadelic gehen und sich das dann nach und nach klärt und quasi aufräumt - kann man mir folgen? :)
Als ne Art Chorus könnte ich mir die Zeilen "Ich bin in meiner eig'nen Welt..." vorstellen, bin mir aber noch nicht ganz sicher. Da wird sich sicher auch einiges ergeben, wenn wir dann im Probenraum sitzen und jammen.

@Antipasti: Die Formulierung "Phrasen" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Auch deinen zweiten Satz versteh ich nicht so recht, wäre nett, wenn du ihn mir vielleicht nochmal etwas genauer erklären könntest.

@Jongleur: Ich versteh was du meinst mit der fehlenden "Poesie". Mir ist schon klar, dass der Text recht arm an Bildern, bzw. bildhafter Sprache ist. Aber das ist gewollt. Meine Texte sind insgesamt meist eher "prosaisch", wie du es nennst. Ich würde es allerdings schon auch als poetische Sprache bezeichnen, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt das ist, was man sich unter klassischer Poesie vorstellen würde. Vielen Dank auch für deinen Hüftschuss! Mir persönlich ist dein Vorschlag allerdings zu bildhaft und zu blumig. Ich bin ein ziemlicher Fan von klarer, stringenter Sprache.
Deine Unterscheidung in den Begrifflichkeiten kann ich also durchaus nachvollziehen, aber hier ist das "Prosaische" wie gesagt Absicht. Ich hab versucht, möglichst klar zu formulieren, was mir durch den Kopf ging, schließlich denke ich ja auch nicht in "poetischen" Worten.
Kannst du meine Gedanken nachvollziehen?
Es freut mich aber, dass du die Grundaussage des Textes einigermaßen nachvollziehen kannst und so auch unterstützt!


Gruß,
Ibba
 
Hi ibba,

Du benutzt ja durchau auch Bilder, aber eben welche, die uns schon sehr vertraut und Teile unserer Alltagssprache geworden sind. Das meint Antipasti vielleicht auch mit Phrasen. Die drängen sich quasi auf und Du nimmst sie mit.
Aber es ist eben ein gewisser Bruch zwischen den fliegenden Gedanken und der Konzentration, die dahin ist. Der Text wirkt nicht homogen.

Für mich stehen fliegende Gedanken übrigens gerade für Konzentration, ein Flow-Erlebnis. Beim Lesen der ersten Strophe stutze ich also etwas und muss mein Kopfkino nachjustieren.
 
Stimmt schon, ein wenig ist es wie im Kino, wenn in diversen Trailern in schneller Folge verschiedene Bilder aneinander gereiht werden (Keine Ahnung, wie man das nennt - gibt's bestimmt ein wichtiges Wort für).
Ich schau dann immer weg, weil mich sowas enorm nervt.
Das ist bezüglich deines Textes jetzt natürlich maßlos übertrieben, macht vielleicht aber anschaulich, wo das Problem und die eventuelle Gefahr liegen kann.

Andererseits, Texte von den Chili Peppers sind ja auch so.
 
Jongleur schrieb:
Manche Deiner Zeilen sind prosaisch: nüchtern, ohne Fantasie, nicht poetisch. Ich meine "die Konzentration dahin ist", "Melodien, oft nur fetzenweise" oder "Kann ausdrücken, was mich bewegt". - Ich weiß nicht, ob Dir das selber aufgefallen ist.
Ich würde es allerdings schon auch als poetische Sprache bezeichnen, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt das ist, was man sich unter klassischer Poesie vorstellen würde.

Ich bezog mich auf 3 Beispiele. Die finde ich nach wie vor eher als unbebeitete Stoffzeilen, denn als poetisch.

IVielen Dank auch für deinen Hüftschuss! Mir persönlich ist dein Vorschlag allerdings zu bildhaft und zu blumig.
Das kann ich nicht nur akzeptieren, sondern irgendwie sogar verstehen;) Vor allem bezogen auf "zu blumig". Beim nächsten Zitat beziehe ich mich deshalb ausdrücklich nicht auf "zu blumig"

Zu blumig wird ja gern auch als zu "lyrisch" bezeichnet oder als "Lyrismus". Diese Gefahr sehe ich beim Dichten prinzipiell auch. Obwohl das natürlich Geschmackssache ist, kann ein Text schnell zu künstlich, zu süßlich werden! - Ich unterscheide allerdings konsequent zwischen "lyrisch" und "poetisch". Ein gemaltes Bild würde ich wohl nie "lyrisch" nennen, aber sehr viele Bilder empfinde ich als poetisch. Für mich besteht die Poesie im Wandern zwischen den beiden Polen eines Vergleiches.


...zu bildhaft.... Ich bin ein ziemlicher Fan von klarer, stringenter Sprache.

Ich verstehe den Widerspruch nicht. Bildersprache setzt ausgesprochene Klarheit voraus. Im Gegensatz zu einer Meinung muss ein Bild zwei (!) Sachverhalte im Auge behalten und den kleinsten Nenner treffen! Unter stringent verstehe ich nachvollziehbar. Aber DAS hat ja auch das Bild im Auge. Gerade der in ihm enthaltene Vergleich dient ja der verständlichsten Form der Kommunikation: Der Darstellung. Selbst die nüchternsten meiner Dichterfavoriten (wie zum Beispiel Brecht) setzten unentwegt auf Vergleiche und Metaphern. Ich schließe mal ketzerisch: Das Fähigkeit zur bildhaften Darstellung unterscheidet eine poetische Zeile von einer profanen Meinung!

Ich hab versucht, möglichst klar zu formulieren, was mir durch den Kopf ging, schließlich denke ich ja auch nicht in "poetischen" Worten.

Hier sehe ich unser Missverständnis: Für mich gibt es keine poetischen Worte, sondern nur poetische Bilder. Siehe oben.


Gruß,
 
Stimmt schon, ein wenig ist es wie im Kino, wenn in diversen Trailern in schneller Folge verschiedene Bilder aneinander gereiht werden (Keine Ahnung, wie man das nennt - gibt's bestimmt ein wichtiges Wort für).
Ich schau dann immer weg, weil mich sowas enorm nervt.
Das ist bezüglich deines Textes jetzt natürlich maßlos übertrieben, macht vielleicht aber anschaulich, wo das Problem und die eventuelle Gefahr liegen kann.

Das kann ich nachvollziehen. Es stimmt schon, dass ich recht flott voran gehe und mich nicht groß mit ausführlichen Gedanken- und/oder Gefühlsbeschreibungen aufhalte. In Filmen find ich diese Elemente allerdings (wenn angebracht und zum Film passend) oft recht cool. Und, wie du schon sagst, bei den Chili Peppers und den anderen Bands, an denen wir uns orientieren, ist es oft ähnlich...

@ Jongleur (leider versagen hier meine Formatierungskünste - keine Ahnung, wie ich mehr als ein Zitat einbauen kann. Fühl dich trotzdem angesprochen :) ):
Könntest du mir die 3 Beispiele bitte nennen? Dann könnte ich dich vielleicht besser verstehen.
Stimmt, du hast natürlich Recht bezüglich der Bildersprache und ihrer Klarheit. Da hab ich es oben dann anscheinend nicht geschafft, ganz auf den Punkt zu kommen, denn eigentlich sind wir da mit unseren Meinungen gar nicht so weit auseinander. Ich denke, hier würde es auch wieder weiterhelfen, wenn ich die genauen Stellen wüsste, auf die du dich beziehst.

@Tinitus: Dann haben wir hier anscheinend unterschiedliche Assoziationen zum Thema "fliegende Gedanken". Ich stelle mir in der ersten Strophe in etwa folgende Situation vor: Ich sitze an meinem Schreibtisch und habe z.B. eine Aufgabe für die Uni zu erledigen. Allerdings gelingt es mir nicht, meine Gedanken auf die Arbeit zu fokussieren, stattdessen sind meine Gedanken überall und nirgends - sie fliegen umher, die Konzentration ist dahin.

Gruß,
Ibba
 
Formatieren: Zitat immer mit dem
Anfangs-Tag beginnen, das End-tag aber erst am am Schluss des Gesamtzitats setzen

[qoute=[/B]jongleur] blablabla
[quote
=ibba] blablabla
[quote] blablabla
[/qoute][/qoute] [/qoute]

Nur eben nicht [qoute] sonder mit dem
-Tag.

So und nun praktisch::D

Jongleur schrieb:
Ich meine "die Konzentration dahin ist", "Melodien, oft nur fetzenweise" oder "Kann ausdrücken, was mich bewegt". - Ich weiß nicht, ob Dir das selber aufgefallen ist.
ibba schrieb:
Ich würde es allerdings schon auch als poetische Sprache bezeichnen, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt das ist, was man sich unter klassischer Poesie vorstellen würde.
Jongleur schrieb:
Ich bezog mich auf 3 Beispiele.
Ibba schrieb:
Könntest du mir die 3 Beispiele bitte nennen?
Jongleur schrieb:
Ich meine 1."die Konzentration dahin ist", 2."Melodien, oft nur fetzenweise" oder 3. "Kann ausdrücken, was mich bewegt".

Oops, dieses Bild ist in meiner Schaffensphase neu. Bin ich jetzt in meiner abstrakten Phase?:D

Lieber ibba,

wenn wir gar nicht so weit auseinander sind, kann mich das nur freuen:great:
 
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Bin ich jetzt in meiner abstrakten Phase?

Besonders gelungen finde ich, dass du im Zentrum des Bildes wieder die Rahmengestaltung aufgreifst - hatte ich wohl überlesen. Dankeschön! Muss mir das nachher in ner ruhigen Minute mal durch den Kopf gehen lassen, jetzt ruft erst nochmal die Arbeit...
 
antipasti schrieb:
Oder einfach das Zitat markieren und auf das kleine Sprechblasensymbol klicken ;)

Na klar.

Aber die Button-Funktion setzt bei einem verschachtelten Zitat nicht immer automatisch die End-tags an die richtige Stelle. Wenn man allerdings weiß, wie 's geht, dann ist der Druck auf den Button eine enorme Erleichterung.
 
Hallo ibba,

Das kann ich nachvollziehen. Es stimmt schon, dass ich recht flott voran gehe und mich nicht groß mit ausführlichen Gedanken- und/oder Gefühlsbeschreibungen aufhalte. In Filmen find ich diese Elemente allerdings (wenn angebracht und zum Film passend) oft recht cool. Und, wie du schon sagst, bei den Chili Peppers und den anderen Bands, an denen wir uns orientieren, ist es oft ähnlich...

Gedanken/Gefühlsbeschreibungen müssen ja nicht ausführlich sein oder wie du es ausdrückst "blumig". Bilder können auch scharf, kurz, deutlich etc sein. Gute Bilder können einen Text abwechslungsreicher, individueller machen. Und vielleicht würde sich dein individueller Stil zeigen, an dem man deine Texte sogar als deine erkennt. Manchmal muss man gar nicht viel ändern. Mein Beispiel:

Wenn die Gedanken wegfliegen
Die Konzentration ist mit an Bord
Fangen meine Finger an zu tanzen
Im Ohr Musik, das Hier ist Dort

Wäre dir das auch zu blumig? Ich denke ich versuche zu sagen was Jongleur auch schon schrieb, nämlich dass Nacharbeiten und das Suchen nach Bildern oder besonderen Beschreibungen sich lohnt und man den Text trotzdem kurz und stringent halten kann.

Liebe Grüsse, Annette
 
Hi ibba,

der text gefällt mir ganz gut - als Beirwerk zu etwas, das ich nicht kenne: der Musik.

Du beschreibst, was Musik bzw. Musikmachen für Dich ist bzw. wie es startet und was dann passiert. Du beschreibst etwas, das ich kenne. Du beschreibst es. Aber erst durch die Musik, die ich noch nicht kenne, wird es meine Empfindungen, meine Gefühle ansprechen. Klar weiß ich, dass Freiheit etwas Schönes ist und dass es schön ist, wenn man sich, die Zeit und den Raum vergißt - wenn man im flow ist. Aber durch den Text spüre ich es nur stellenweise - leider.

Ich verstehe die Hinweise vom Jongleur und von Annette als in diese Richtung gehend: wie wäre es, wenn man über Bilder auch sprachlich das ausdrücken könnte, was bislang einigen Stellen des Textes und der noch gänzlich unbekannten Musik vorbehalten zu sein scheint. Ich glaube nicht, dass es sozusagen um die Art der Sprache oder der Worte, um Prosa versus Poesie geht - sondern darum, dass auch Dein Text - mehr als bisher - das Empfinden direkt ansprechen könnte ... In diesem Sinne empfinde ich es nicht als "Stil- oder Geschmacks-Diskussion" sondern eher um ein Ringen um eine stärkere Wirkung - falls Du diese willst bzw. nicht schon als ausreichend vorhanden wahrnimmst.

Für mich sind beispielsweise folgende Stellen spannend:
Getragen von den Tönen,
geführt vom Rhythmus,
geleitet von der Musik / kann aufgehen in der Musik.
Das finde ich sowohl sprachlich stimmig als auch bildlich stimmig - und sofort sind bei mir die Emotionen in Bewegung ... während ich die unterstrichenen Artikel als unnötig, eher störend empfinde: es sind keine spezifischen Töne oder eine bestimmte Musik: es ist (für mich): Töne, Rhytmus, Musik ... und durchgängig ist hier das Bild der unsichtbaren kräfte, die (harmonisch) zum Tanz bitten ...

Kann ausdrücken, was mich bewegt,
dem Alltag ganz entfliehen
und die Zeit vergessen.
Kann drückt ein Vermögen, eine Möglichkeit aus - die zweifelsfrei da ist und die große Sogkraft der Musik ausmacht: aber Du hast am Wickel, dass es gerade stattfindet, dass es passiert! In diesem Zusammenhang bedeutet das "kann" für mich eine Schwächung, warum nicht:
drücke aus, was mich bewegt
lass den Alltag hinter mir
in der Zeit vergessen
Das ist jetzt natürlich eine "Ad-hoc"-Formulierung, die Du getrost sofort über Bord werfen kannst, wenn Du magst. Sie soll lediglich ausdrücken, dass für mich die Betonung auf das Tun - es passiert wirklich - inhaltlich gegenüber der Möglichkeit, dass es passieren kann, Vorrang hat - und dass man dies sprachlich in dieser Art und Weise ausdrücken könnte.

Noch eine Stelle zur Verdeutlichung dessen, was ich meine:
Melodien, oft nur fetzenweise,
schwirren mir im Kopf herum.
Das ist richtig, eine adäquate Beschreibung, aber das "oft nur fetzenweise" ist mir zu logisch bestimmt und "oft nur" ist hier eine - aus meiner Sicht - unnötige Einschränkung. Melodienfetzen, Töne / schwirren (tanzen) mir im Kopf herum ... wäre mir (auch hier wieder: reine Ad-hoc-Formulierung) deutlich unmittelbarer, um nicht auf so etwas wie Melodien wirbeln, Töne stürmen rum in meinem Kopf zu kommen ...

Hi ibba,
alles kann - nichts muss ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
@x-Riff: Vielen Dank auch für dein ausführliches Feedback und deine Anregungen! Deine Ad-Hock-Formulierungen gefallen mir auf den ersten Blick recht gut, ich denke, dass ich zumindest die Ideen aufgreifen werde.
Auch deine einleitenden Sätze finde ich recht hilfreich. Sie zeigen mir glaub ich ganz gut, was dem Text noch fehlt. Ich glaube, dass Jongleur, Annette und Co. was ganz Ähnliches gemeint haben - schön, wenn ein Feedback so stringent in eine Richtung zeigt.

@Annette: Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar! Besonders der erste Absatz deines Kommentares konnte mir denke ich weiterhelfen. Bei deiner Neuinterpretation der ersten Strophe bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob du dasselbe ausdrücken willst, wie ich. Trotzdem vielen Dank - mit Hilfe eurer vielfältigen Anregungen sollte es mir denke ich gelingen, den Text noch zu verbessern.

Gruß, Ibba
 

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