Kaufberatung Lichtpult-GrandMA vs Infinity Chimp

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Genesis2142
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Hallo liebe Community,

da ich keine Lust mehr habe meine (relativ kleinen) Shows über irgendwelche USB-DMX Dongles am PC zu fahren, würde ich mir gern nun ein Lichtpult zulegen.
Ich habe schon recht viel im Netz rumgesucht und mich etwas schlau gemacht.

Zu den Eckdaten:
Angesteuert werden sollen:
10-20 RGB Bars,
10-20 RGB Kannen /Pars,
8-16 MHs (Spots/ Washes),
1-2 Nebler (ggf. bald 4),
ggf. div. effektlicht 4-10 Lampen (oder einfache Blinder).

Budget bedingt kommt für mich fast nur gebraucht kaufen in frage. DryHire kann möglich sein ist aber definitiv kein "must-have".
Platz + Gewicht ist auch erst einmal nebensächlich.

Liebäugeln tu ich ja mit der Infinity Chimp (das tourpack mit Faderwing) da es meiner meinung nach recht Preisgünstig ist, und doch absoult neu (im Vergleich zu ähnlichen Pulten auf dem Markt ist).
ja mir ist auch klar, dass die Marke ehr no Name ist etc.etc. aber wie gesagt, Verleih ist ehr unterrangig.

Alternativ könnte ich auch eine GrandMA1 Full Size für die Häfte erstehen. Meinungen dazu finde ich jedoch im Netz kaum. Klar das Pult ist Uralt, im Netz gibt es den ein- oder anderen der es als Outdatet bezeichnet, jedoch sehe ich auf Kleinen - Mittleren Events dieses Pult immernoch.
Sind meine Lampen für den Prozessor overkill? oder passt das? - Pixelmapping benötige ich eh nicht, und selbst wenn, könnte man da ja auch einen work arround nehmen.
Fixures selber in die Libary einfügen wäre für mich kein "kill" Kriterium, da ich meine Lampen ja nur einmal adden muss.

Wie schaut es mit einer Road Hog3 aus? Wäre Preislich so dazwischen. Kenne mich mit Hog nur bedingt aus. Lese vermehrt, dass die Hardware wohl auf die Zeit nicht prikelnd sei.


Zu den Anwedungszwecken ansich nochmal: Wie oben beschrieben hab ich diese Lampen, +- was vor Ort hängt (ehr nur Par kannen). VA Größe beträgt ca. 50-400 PAX Out- und Indoor. EQ ist meinst mein eigenes. Die Aufträge bringen nur bedingt Geld ein (ehr Hobby + Leidenschaft statt komerzell).
Ich kann die Shows im Vorfeld per Visualisierung vorbereiten oder meist auch zumindest indoor genug vorlaufzeit haben um dort zu proggen.
Meist Beleuchte ich jedoch Akteure (Bands, Duos, Solisten, Chore, Sprecher), dessen programm ich nur bedingt kenne, so dasss ich eine relativ flexible Show erstelllen muss.
PreisCap wäre Round About 3500€ (ich weiß ist wenig).
Sehe es aber nicht ein für ein Pult 6000€ oder mehr zu bezahlen wenn der Income nicht dementsprechend ist.

Für Ideen und Erfahrungen bin ich gern offen.

Grüße und herzliches Danke
Genesis, alias Hagen
 
Eigenschaft
 
Hallo Hagen,

da kann ich tatsächlich einen direkten Vergleich ziehen, weil wir fürs örtliche Bürgerhaus damals im Ausverkauf ein Chimp100-Tourpack der ersten Generation gekauft haben und bei mir im Lager eine gMA1-Fullsize aus einer alten Festinstallation steht, wo auf gMA3 umgerüstet wurde.

Die gMA1 schlummert bei mir momentan seit einem dreiviertel Jahr friedlich, weil a) bereits ohne Case (welches ich erst irgendwo gebraucht auftreiben oder bauen lassen müsste) fast 47kg Lebendgewicht und b) einen die Funktionsvielfalt dermaßen erschlägt, dass ich als nicht wirklich mit dem Workflow vertrauter Gelegenheits-Lichtler da erst mal schauen müsste, wie ich mich da überhaupt durchkämpfe.

Die Chimp dagegen fand ich doch ad hoc sehr intuitiv. Schön ist ja auch, dass mittlerweile die Limitierung auf eine gewisse Anzahl Fixtures aufgehoben wurde. Da wir noch sehr viel konventionelles Licht haben und aber auch einiges an LED-Ambientebeleuchtung mit sehr vielen einzelnen Sektionen, war das anfangs schon ein Thema. Jetzt kann ich dann wirklich mal alle 144 Dimmerkreise anlegen, um die im "Ernstfall" auch direkt verfügbar zu haben, ohne erst patchen zu müssen.

Gleich vorweg stört mich eine "Kinderkrankheit", vielleicht ist das aber tatsächlich auch nur bei unserem Pult. Müsste ich mal eruieren - ein Firmware-Update hat es jedenfalls nicht behoben. Wenn ich den externen Bildschirm ausschalte (mal versehenlich passiert, weil "Touch-Bedienknöpfe") hängt es sich gnadenlos auf.

Ansonsten gehen mir halt noch ein paar Sachen ab, kann aber auch an meinem Workflow liegen. Zum Beispiel habe ich noch nicht rausgefunden, ob es einen Cue-Interlock gibt. Heißt: Ich speichere mir z.B. einen Cue "Backtruss rot" und einen "Backtruss blau", jeweils als separate Cueliste, um über die Executors schnell die Stimmungen abrufen zu können. Jetzt wäre es gut, wenn beim Aufruf von "rot" "blau" deaktviert würde. So muss ich "blau" quasi erst ab- und dann wieder anwählen, um wieder in diese Stimmung zu springen. Vielleicht hab ichs aber auch noch nicht gefunden, oder eine andere Herangehensweise wäre generell sinnvoller, ich weiß es nicht.

Auch nervig: Wenn ich die 10 Executor-Fader belege und mit mehreren Bänken arbeite, habe ich die Möglichkeit, dass beim Wechsel der Bank die Werte im Hintergrund gehalten werden. Aus meiner Sicht ist auch nur diese Einstellung sinnvoll. Faktisch kann man aber selbst das vergessen, denn wenn ich einen Fader auf 100 setze, die Bank wechsle, da irgendwas mache wo der Fader am Ende auf 0 steht, wieder zurückwechsle und ihn dann bewege, bricht die Stimmung auf 0 zusammen, weil sofort der Absolutwert wieder übernommen wird. Hier müsste m.E. unbedingt der Wert "abgeholt" werden, also erst dann eine Änderung rausgehen, wenn ich mit dem Fader einmal die noch vorliegenden 100 Prozent angefahren habe.

Ich hab ich noch nicht rausgefunden, wie ich über die Executor-Buttons z.B. Cues flashen kann. Das schaffe ich nur über die Flashbuttons untern den Fadern, von denen ich ja eh schon so wenige habe wegen o.g. Problematik.

Also ein paar Punkte gibts schon noch. Vielleicht muss ich mich da nur noch weiter reinfuchsen, aber wenn es tatsächlich nicht ginge, wäre das schon ärgerlich.


Funktional denke ich, dass die gMA da grundsätzlich selbst in der 1er-Version schon "weiter" ist, was eben irgendwelche abgefahrenen Spezialsettings anbelangt. Allerdings gibts auch Nachteile. Was ich so gesehen habe, ist die Denke da bestenfalls in RGB, eher sogar noch in CMY, weil LED und damit additive Farbmischung ja eher nach den "besten Zeiten" des Pultes ein großes Thema wurde. Bei RGBW(A/UV/etc.) glaube ich wird das dann schon ein ziemliches Gebastel. Fixtures wird man wahrscheinlich größtenteils selbst erstellen müssen.

Auch die Hardware an sich ist natürlich von "anno dazumal". Beim Booten vergehen wirklich Minuten (Plural!). Da merkt man eben, dass das Teil wirklich im wahrsten Sinne des Wortes noch aus einem anderen Jahrtausend kommt. Die Touchscreens sind resitive Varianten der "ersten Stunde", hochpräzise und schön responsiv wie aus der heutigen Welt mit überwiegend kapazitiven Screens gewohnt ist da überhaupt nix.

Ganz ehrlich, wenn gMA, würde ich da eher um nen gebrauchten 2er Commandwing schauen und mir die "PC-Seite" halt mit aktueller preiswerter aber solider Hardware bauen. Ob das dann ein Notebook mit Touch ist oder ein NUC bzw. kompakter 19"-Rechner mit separatem Bildschirm ist ja dann eher zweitrangig.

Ich hab mir auch schon überlegt, mit gMA2 onPC "pur" zu arbeiten, aufgrund eines vorhandenen NSPs der wie ein MA2 4-Port-onPC-Node die Parameter freischaltet ginge das problemlos, ist aber eher "unrockbar" ohne "echte" Fader und Encoder. Wenn man dann auch noch keinen Touchscreen hat um zumindest schnell die Oberflächen zu wechseln, hmmm...

Da komm ich selbst mit dem betagten DMXControl 2.12 noch schneller ans Ziel, weil das halt eher auf Mausbedienung ausgelegt ist.

Daher wie gesagt: Wenn onPC, dann mit Command Wing.

Ich bin mir unsicher, ob meine gMA1 jemals Richtung Mobilbetrieb verlässt. Wie gesagt, Gewicht und Maße schrecken einfach ab - und zwar genau bei der VA-Größe, wie du sie eben auch hast irgendwo in kleinen Locations < 100 PAX. Vielleicht pack ich das Ding mal in die Kleinkunstbühne der selben Location wo auch die Chimp steht, dann wär es wenigstens aufgeräumt. Allerdings ist dann halt der Regietisch voll... :D
 
Von einer 1er FullSize würde ich auf jeden Fall abraten - wie SB schon geschrieben hat ist die einfach zu groß und schwer für kleinere Veranstaltungen. Eine Alternative wäre eine 1er light, die hat gegenüber der Chimp den Vorteil, dass sie Motorfader hat. Damit tritt dann das Problem, dass du sonst beim Seitenwechseln hast, nicht auf. Bei so alten Pulten würde ich aber auf jeden Fall noch Geld einplanen, damit das mal zu Lightpower in den Service kann um Fader, Display und Batterie zu warten.

Featuretechnisch tun sich gMA 1 und infinity nicht viel bei dieser Veranstaltungsgröße - gMA hat Vorteile bei Preprogamming, Netzwerkkompatibilität und Flexibilität, die Chimp hat dafür einen etwas gradlinigeren Workflow und kann moderne Lampen intuitiver auf die Pult-interne Repräsentation abbilden. Die 1er ist definitiv stark genug für das Material - hatte im Dezember eine Show mit irgendwas um 1200 Parameter, damit war die Light nichtmal ansatzweise am Limit.

In Sachen Zumietbarkeit und Übertragbarkeit dürftest du mit nem 2er Command Wing besser fahren als mit nem 1er-Pult oder der Chimp, allerdings auf Kosten größerer Einarbeitungszeit und fehlender Motorfader.

Was mir persönlich bei der Chimp Bauchschmerzen bereiten würde: das ist der gleiche Software-Unterbau wie auch bei der Creation 2 und der Strand 500ML, und bei beiden war der Langzeit-Feature-Support durchwachsen. Aber vielleicht sind ja hier aller guten Dinge drei.

Für deine Kaufentscheidung könnte es helfen, wenn du dir von beiden Systemen mal die OnPC-Software ziehst und ausprobierst, um ein Gefühl für die Arbeitsweise zu bekommen.

Und @SB zu Cue-Interlock: Was du suchst versteckt sich im Edit-Cuelist-Window und heißt "Off if Overwritten". Das setzt aber voraus, dass du in deinen Farb-Presets alle zum Feature "Farbe" gehörenden Kanäle aktiv und gespeichert hast, was aber standardmäßig passieren sollte.
 
Vielen Dank schonmal an das geniale direkte Feedback. Okay round about 50kg ist schon ne hausnummer ja. "Keine Motorfäder" hab ich mich schon (außer bei ner MA1) mit abgefunden. Ist ja fast Standard außer ich bezahle unsummen oder gehe über MIDI und dann eine Krog oder Behringer BCF. Bezüglich dem Langzeit-Feature-Support, naja die Features bei der Chimp sollten mir wohl erst mal locker reichen gerade jetzt mit den Magic Sheets.

Bezüglich einer Hog hat keiner eine Meinung?

@SB: Dein Problem mit den Executoren auf der Chimp kann ich bedingt nachvollziehen. Aber könntest du nicht einfach auch "Virtuelle" Executoren auf nem TouchScreen bumpen? alternativ sollte sich doch auch eine Möglichkeit ergeben per USB Midi Übersetzer dann einfach an die Chimp Midi Schnittstelle ein Launchpad oder so anzuschließen wo du dann nochmal 64 Buttons für Executoren hast oder nicht? Die Thematik würde mich auch interessieren ob das möglich ist.


In Sachen Zumietbarkeit und Übertragbarkeit dürftest du mit nem 2er Command Wing besser fahren als mit nem 1er-Pult oder der Chimp, allerdings auf Kosten größerer Einarbeitungszeit und fehlender Motorfader.
Naja zumieten müsste ich ja bei ner Chimp als Tourpack bzw einer MA1 eh nicht mehr für meine Anwendungen. das dauert da wohl noch ne ganze Ecke bis die an ihr Limit fahren. An dem Command Wing stört mich einfach, dass ich zu wenig "ablage" für Live Einsatz habe gerade wenn ich viele Szenen und Cues spontan abgreifen muss und nicht Cues durchklicken kann. Dazu ist sie auch die teuerste Alternative. Dann wäre doch ehr GMA2 onPC sinniger zum programieren und dann eben nur ein Faderwing und ein Executor Wing für den Liveeinsatz oder?
 
Aber könntest du nicht einfach auch "Virtuelle" Executoren auf nem TouchScreen bumpen? alternativ sollte sich doch auch eine Möglichkeit ergeben per USB Midi Übersetzer dann einfach an die Chimp Midi Schnittstelle ein Launchpad oder so anzuschließen wo du dann nochmal 64 Buttons für Executoren hast oder nicht? Die Thematik würde mich auch interessieren ob das möglich ist.

:redface:

Da "überfährst" du mich jetzt fast grad ein wenig. So tief bin ich noch gar nicht vorgedrungen. Ich hatte mir mal Gedanken gemacht, ob es eigentlich Remote-Möglichkeiten bspw. per ArtNet gibt (gute Frage - gibts die denn?). An MIDI hatte ich noch gar nicht gedacht - und ehrlich gesagt bislang noch nicht mal bemerkt, dass das Pult überhaupt eine Schnittstelle dafür hat. :D Zu meiner Verteidigung: Ist ja samt Touchscreen fix und fertig im Case mit Doghouse verbaut geliefert worden. :tongue:

Muss mich da mal bei Gelegenheit wieder intensiver damit beschäftigen, das waren bis jetzt vielleicht vier, fünf VAs die ich damit gemacht habe mit recht steiler Lernkurve. Von DMXControl kommend, wo MH-Bewegungen programmiertechnisch immer irgendwie ein "Rumgestopsel" waren und manches nicht so gelaufen ist wie geplant, ist der Effektgenerator auf jeden Fall ein Segen, genauso wie generell das Arbeiten mit einem "richtigen" Programmer und Cuelisten. Halt einfach alles, was ein aktuelles Lichtpult ausmacht. Da musste ich mich aber eben selber erstmal dran gewöhnen. Ich hab mit DMXC2 die wildesten Sachen realisiert bekommen, aber der Weg dahin war manchmal so dermaßen "durch die Brust ins Auge", dass du für das Arbeiten mit einer vernünftigen Konsole erstmal einen inneren Full-Reset machen musst... :rofl:

...Was mich auch wieder zum Command Wing bringt. Also die Encoder und das Tastenfeld halte ich eigentlich für einen vernünftigen Workflow schon für essentiell. Zum "Abfeuern" ist Live natürlich dann der Faderwing praktischer, das stimmt.
 
Ich hab MIDI-mäßig alles mögliche rumfliegen, da brauchts den Umweg über USB vermutlich gar nicht. Hatte das so weit aber schon verstanden. Die Frage ist eher, wie das pultseitig konfiguriert wird. Hab mich da wie gesagt bislang aus Zeitmangel noch nicht damit beschäftigt.
 

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