Klarinetten Griff Bezeichnung?

[manni04]

Hallo,
hier meldet sich ein totaler Neuanfänger!
Hätte gerne gewusst: - Was versteht mann unter dem Klappengriff.
- Was versteht man unter dem Gabelgriff.
Vielleicht gibt es ja jemanden der sich meiner Frage erbarmt und mir die Antwort schreibt.
Danke

 

[Dietlaib]

Bei der Blockflöte sind Gabelgriffe sehr verbreitet, insbesondere bei den kleineren, völlig klappenlosen Instrumenten können bestimmte Töne nur auf diese Art erreicht werden. Technisch gesehen greift die "vordere oder obere Hälfte" des Gabelgriffs einen Ton, der eigentlich zu hoch wäre, dann bleibt (meistens) ein Loch ungegriffen, worauf ein oder mehrere Finger folgen, um die gewünschte Tonhöhe zu erreichen. Bei Holzblasinstrumenten mit aufwändigen Klappensystemen gibt es oft verschiedene Möglichkeiten, einen bestimmten Ton hervorzubringen. Das kann z.B. ein Griff sein, der die dafür vorgesehenen Klappen schließt, oder es kann ein alternativer Griff sein, der den gewünschten Ton mit Hilfe eines Gabelgriffs erzeugt.

Über Klarinetten weiß ich nur wenig, aber ich denke, meine allgemein gehaltene Antwort sollte passen. Vielleicht ergänzt das ja noch ein Klarinettist.

 

[atrofent]

einfach ausgedrückt

Gabelgriff: Zeigefinger und Ringfinger schließen ein Tonloch der Mittelfinger läßt das Tonloch frei

Klappengriff: da die Klarinette mehr Tonlöcher hat als ein Mensch Finger hat braucht man um bestimmte Töne exakt zu spielen verschiedene Klappen, die dann durch Druck mit einem Finger und mechanischen Verbindungen untereinader, bei Bedarf entweder geschlossen oder geöffnet werden.

Ein Beispiel wäre das mittlere "C" alle Finger schließen die Tonlöcher und mit dem kleinen Finger der rechten Hand drückst du noch eine Klappe.
auch: derselbe Ton kann z.B. durch einen Gabelgriff erzeugt werden oder alternativ durch schließen eines Tonlochs und gleichzeitiges drücken einer Klappe.
Anmerkung:Bei den Klarinetten mit deutschem System kommen Gabelgriffe häufiger vor als beim Böhmsystem.

Hier findest du auch ein paar Infos dazu: https://de.schott-music.com/klarinette-lernen/instrument/deutsche_boehm

Grüße

atrofent

 

[Dietlaib]

Gabelgriff: Zeigefinger und Ringfinger schließen ein Tonloch der Mittelfinger läßt das Tonloch frei

Da wäre dann wohl ein Beispiel für einen Gabelgriff, oder? "Die Gabel" kann auch durch die Finger beider Hände entstehen, und es kann mehr als ein offenes Loch zwischen den gedeckten Löchern sein. Also so etwas wie: xoxoxx. (Es sei denn, es gäbe bei der Klarinette wirklich nur diesen einen, aber das kann ich mir kaum vorstellen.)

 

[LoboMix]

Es sei denn, es gäbe bei der Klarinette wirklich nur diesen einen, aber das kann ich mir kaum vorstellen.

Als Gabelgriff könnte man in der Tat jeden Griff bezeichnen, bei dem zwischen zwei aufgelegten Fingern einer nicht aufgelegt ist.
Bei der modernen Klarinette (deutsches System) beschränkt man die Bezeichnung "Gabelgriff" aber nur auf die Gabelgriffe, zu denen es eine Alternative mit einer Klappe gibt, den man dann zur Unterscheidung als "Klappengriff" bezeichnen könnte, wie es auch meistens geschieht.

Genauer sind es diese Gabel-Be/Klappen-Be (gibt es in der kleinen und in der zweigestrichenen Oktave) und Gabel-F/Klappen-F (zweigestrichene Oktave, entspricht grifftechnisch dem Be in der kleinen Oktave). Je nach Umfang und Ausführung der Applikatur gibt es für die erwähnten Klappengriffe noch ein oder zwei Alternativen. So kann man oft das Klappen-Be (kleine Oktave) respektive Klappen-F (zweigestrichene Oktave) auch mit einer Klappe für den 5. Finger der linken Hand am Unterstück greifen.
Für das Klappen-Be in der zweigestrichenen Oktave gibt es üblicherweise zwei Klappen, eine für den Zeigefinger der rechten und eine für den 4. Finger der linken Hand.

Über dem dreigestrichenen C gibt es einige Griffe, die zwar ein Gablegriff-artiges Griffbild haben (z.B. dreigestrichenes D), sie werden aber nicht als Gabelgriffe bezeichnet.

 

[atrofent]

Da wäre dann wohl ein Beispiel für einen Gabelgriff, oder? "Die Gabel" kann auch durch die Finger beider Hände entstehen, und es kann mehr als ein offenes Loch zwischen den gedeckten Löchern sein. Also so etwas wie: xoxoxx. (Es sei denn, es gäbe bei der Klarinette wirklich nur diesen einen, aber das kann ich mir kaum vorstellen.)

Man kann das so sehen, bezeichnet es üblicherweise aber nicht als "Gabelgriff". Als Beispiel für so einen Griff wäre im Böhmsystem in der unteren Oktave das "Eb" : Zeigefinger und Daumen der linken Hand schließen die Tonlöcher, dazu kommt der Zeigefinger der rechten Hand der das Tonloch am Unterstück schließt, alternativ kann man auch hier den Ringfinger nehmen. Entsprechendes gilt in der oberen Oktave für das "Bb"

Lobomix hat das ja sehr gut beschrieben.

Bei all diesen Griffen ist auch zu beachten wie sie in der Intonation sind und auch wie sie klingen, das ist von Instrument zu Instrument durchaus unterschiedlich, hier hilft nur ausprobieren.

Auf jeden Fall ist es hilfreich bei verschiedenen Tonfolgen auch verschiedene Griffe im Repertoire zu haben, darum sollte man die Griffe nicht nur kennen sondern auch üben.
Sie nur als "Hilfsgriffe" zu verstehen ist m.E. etwas zu wenig.

Grüße

atrofent