Kleine DIY Aufnahmekabine, keine Erfahrung, Frauenstimme

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WalliValhal
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Hallo,

Ich plane gerade eine kleine Aufnahmekabine zu bauen und bin nach dem Schauen vieler Tutorials komplett verwirrt und leicht überfordert und mir schwirren einige Fragen im Kopf herum :LOL:

Zunächst die Eckdaten:
Die Kabine soll in die Ecke eines Raumes und die Maße 1,05m x 1,2m x Höhe flexibel von 2m-2,5m (ich bin 1,71m groß) haben.
Schall nach außen ist egal.
Ich möchte hauptsächlich Sprachaufnahmen im Bereich Entspannung machen, so dass meine Stimme intim, sanft und wohlklingend klingen sollte.
Budget: so günstig wie möglich für den Bereich mindestens semi-professionell.
Handwerkliches Geschick und kompetente Bau-Unterstützung vorhanden 🙂

Meine Fragen:
1. Brauche ich als Frau und bei der geringen Größe der Kabine überhaupt Bassabsorber? Und wenn ja, in allen Ecken oder zb nur in 2 Ecken?
2.1 Sollte ich eine doppelte Wand mit Dämmmaterial dazwischen machen oder reicht es wenn ich die Außenwände von innen mit zB Decken abhänge. Und wie sieht das mit den zwei Hauswänden aus die ja zwei Seiten der Kabine bilden. Reicht es ebenfalls diese abzuhängen/zu verkleiden oder sollten diese zunächst durch Bretter von den Wänden getrennt werden? Mir geht es wie gesagt nur um die Qualität der Aufnahme, Schall nach außen ist egal.
2.2 Und was nehme ich da am besten, Decken, molton, akustikschaumstoff (manche sagen in ihren Videos die akustikschaumstoffplatten brächten nichts und man solle nur Bassabsorber nehmen :nix:)?
2.3 könnte ich auch mit einem Mikrofon-Screen arbeiten, den ich in der Kabine hinter dem Mikrofon anbringe und dafür dann auf Verkleidungs-/Isolierelemente und schräge Wände (nicht 90°) verzichten?
3. Wie sorge ich eigtl für eine Belüftung oder sollte ich darauf verzichten? Also natürlich kein Ventilator wegen der Geräusche, aber zb Luftschlitz(e) für eine geringe Luftzirkulation?

So, das waren erstmal meine brennendsten Fragen. Ich freue und bedanke mich schonmal über/für jede Hilfe.

Walli
 
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Was meinst du mit Qualität der Aufnahme? Wenn du in kurzer Distanz zu deinem Mikrofon Wände baust, wird die Aufnahme schlechter als ohne.

Mir ist nicht so ganz klar was du erreichen willst.
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Ein paar Gedankenansaetze schonmal:
Deine Kabine hat bei der Grundfläche eine stehende Welle im Bereich ca 300Hz. Das ist so grob der Bereich, den Du vermutlich mit ‚Wärme‘ meinst. Wenn die jetzt auch noch doppelt so hoch wird wie breit/lang, hast du ein maximales Problem.
Um 300Hz effektiv zu absorbieren, brauchst du locker 15, eher 20cm dicken geeigneten Akustikschaum oder Termarock. Dann passt du selbst aber nicht mehr in deine Telefonzelle, und die Höhen wären komplett weg/ - wäre also total unausgewogen.

Die geplante Größe ist einfach untauglich und nur mit viel Sachverstand und Geld und Kompromissen realisierbar. Stell dich mal in deinen Kleiderschrank. Klingt schrecklich, richtig? :)
 
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Ich möchte hauptsächlich Sprachaufnahmen im Bereich Entspannung machen, so dass meine Stimme intim, sanft und wohlklingend klingen sollte.
ich kenne so eine Kabine mit Innenmass ca 2x3m und akustisch top ausgestattet.
(professionelles Produkt, neu 5-stelliger Preis)
Bereits darin dürfte das „wohlklingend“ sehr schwerfallen - in erster Linie aus mentalen Gründen. In dem Raum mag man sich freiwillig nicht aufhalten...

Die preisgünstige Standard-Lösung sind mobile Basotect Absorber, 2-3 Stk von je ca 1qm, 10-20cm stark, die man um die Mikrofonposition als Winkel oder Dreieck platziert.
Das Material ist so leicht, dass man es zB an einem mobilen Kleiderständer befestigen kann... oder man baut sich etwas optisch schöneres als Halter/Fuss-Konstruktion.
 
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Schall nach außen ist egal.
Und von aussen nach innen?

Wenns nicht um isolation geht, dann würd ich dir abraten dich in ein kleinen Kasten rein zu zwängen. Wie bereits genannt ist das mental sehr unangenehm sich darin aufzuhalten, und auch akustisch bist du in einem normalen 0815 Wohnzimmer bestimmt besser bedient, als in einem kleinen Kasten.

Wenn ich was von einer kleinen Gesangskabine lese, erinner ich mich immer an die gute alte Zeit als wir noch mit den Mofas unterwegs waren und (manchmal^^) ein Helm auf hatten. Nun, der Helm ist schön mit Schaumstoff ausgekleidet, sowas ähnliches wie akustischer Basotec Schaumstoff. Eine sehr kleine Isobox, quasi. Und trotzdem klingts da drin, als ob man ein Eimer über den Kopf gestülpt hätte:D

Ich möchte hauptsächlich Sprachaufnahmen im Bereich Entspannung machen, so dass meine Stimme intim, sanft und wohlklingend klingen sollte.
Wenn sie intim werden sollen, dann nah ans Mikro ran, und nutze den Nahbesprechungseffekft. Wenn du nah dran bist, hat gleichzeitig die Raumakustik weniger Einfluss.
 
Oha, vielen Dank schonmal für die Antworten. Gerade noch rechtzeitig an der Baumarkt-Kasse gelesen, so dass ich das Material im Einkaufswagen wieder ausgeladen hab 😅
Damit hab ich nicht gerechnet, dass das so problematisch ist :( tut mir leid, ich habe halt wirklich keine Ahnung von der technischen Komponente.

Dein Vorhaben schreit eher nach so etwas:

Vielen Dank für den Tipp. Leider liegt diese Box zur Zeit ausserhalb meines Budgets.

Die preisgünstige Standard-Lösung sind mobile Basotect Absorber, 2-3 Stk von je ca 1qm, 10-20cm stark, die man um die Mikrofonposition als Winkel oder Dreieck platziert.
Das Material ist so leicht, dass man es zB an einem mobilen Kleiderständer befestigen kann... oder man baut sich etwas optisch schöneres als Halter/Fuss-Konstruktion.
und auch akustisch bist du in einem normalen 0815 Wohnzimmer bestimmt besser bedient, als in einem kleinen Kasten.

Wenn sie intim werden sollen, dann nah ans Mikro ran, und nutze den Nahbesprechungseffekft. Wenn du nah dran bist, hat gleichzeitig die Raumakustik weniger Einfluss.
Vielen Dank auch für diese Hinweise. Klingt total sinnig und irgendwie auch angenehmer und weniger aufwendig :biggrinB:
Sollte ich denn dann in dem Zimmer (3,5m x 4m , gut vollgestopft u.a. Bücherregale) diese Basotect Absorber benutzen, oder reicht dann ggf so ein Mikrofon Schild wie diese hier:
Screenshot_20210508-215326_Samsung Internet.jpgScreenshot_20210508-215203_Samsung Internet.jpg
Und sollte ich den Raum noch weiter etwas aufbereiten zb mit Vorhängen, Teppich oder vereinzelten Akustikschaumplatten zb?
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Achso, ich habe übrigens zwei Mikrofone zur Verfügung, einmal ein Kondensatormikrofon Marantz professional MPM1000 und ein dynamisches Audix OM7 , sowie ein kleines Effektgerät/Mischpult(?) Behringer Xenyx QX1002USB und das Zoom H5 Fieldrecorder, falls diese Infos weiterhelfen :)
 
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Wenn das Zimmer bereits (wie beschrieben) „vollgestopft“ ist, stehen die Chance gut, dass es bereits die Grundvorausetzungen bietet. Dann reichen 10cm Basotect-Stärke (das Zeuch ist teuer) um die Mikrofonumgebung zu optimieren.
Es muss auch nicht Basotect sein (das ist halt mit exakten Spezifikationen verfügbar), entscheidend ist die offenporige Struktur des Materials.

Den Mixer würde ich auf keinen Fall verwenden, da die „Stimme“ die Hauptrolle spielt, noch dazu relativ freigestellt. Wenige Geräte erzeugen einen derart leblosen Ton.

Wenn es dir finanziell nicht das Genick bricht, ist ein Audient ID14 ein sehr guter Kompromiss zwischen Preis und (richtig) gutem Ton, notfalls ein ID4.
Warum ? Audient hat eine recht ungewöhnliche Produktstrategie: sie bauen nur 1 Typ Vorverstärker und setzen diesen sowohl in Studio-Pulten (5-stellige Preise) wie auch in ihren 100€ Interfaces ein.
(Ich nutze seit Jahren ein ID22 und habe zum Vergleich auch Studio-Vorstufen, die ein mehrfaches kosten - der Unterschied entspricht keinesfalls dem Preis-Faktor)
 
Hallo, Walli,

...das Wichtige haben die Kollegen schon gesagt - Du bist mit einem ganz normal möblierten Wohnzimmer schon gut aufgestellt. Von einem Mic-Screen würde ich abraten.. Warum? Der steht hinter dem Mikrofon. Sowohl das MPM1000 (bitte denke Dir unbedingt das "professional" aus der Bezeichnung weg!!) als auch das Audix OM7 haben Nierenchrakteristiken (das Marantz "Niere", das Audix "Hyperniere"). Somit ist der Screen für das Marantz völlig "Banane", da er abschirmt, wo das Mic ohnehin nicht empfindlich ist. Beim Audix _könnte_ das ein wenig anders aussehen, eine Hyperniere ist auch von hinten ein klein wenig empfindlich.
Ich würde mich sogar zu der Behauptung versteigen, daß das Audix sogar bessere Ergebnisse liefern wird als das Marantz... ;) Sofern Du nicht die USB-Variante des Marantz hast (die hätte als einzigen "Vorteil" das bereits eingebaute Interface...), brauchst Du ohnehin noch ein Interface. Das empfohlene Audient (bzw. beide...) macht Sinn.

Dann wollte ich noch mal kurz auf die Formulierung "...für den Bereich mindestens semi-professionell" eingehen... bitte schlag' Dir das aus dem Kopf, vor allem im Zusammenhang mit "möglichst günstig". Im Bereich "Profi" ist ganz anderes Material am Start... nur mal so zur Info einer der Standards:


So, das ist jetzt ausdrücklich NICHT als Demotivation gedacht, sondern nur mal, um den Begriff "professionell" ein wenig zu relativieren ;)! Du kannst auch schon mit günstigem Einsteigermaterial ganz beachtliche Ergebnisse erzielen, ich halte eine mögliche Kombi des vorhandenen OM7 mit einem guten Einsteigerinterface für durchaus brauchbar.
Wichtig ist auch, daß Du Dir Deiner Stimme sicher bist - also schön langsam und deutlich sprechen... wenn's Dir übertrieben vorkommt, ist es vermutlich für Deinen Zweck genau richtig. Nicht umsonst haben Profis auch eine Sprecherausbildung...
Dann noch ein wenig Nachbearbeitung (Lippengeräusche, heftige Atmer, eventuell Blättergeräusche des Skripts...), und dann bist Du schon einen bedeutenden Schritt weiter :D
Zum Schluß noch was aus eigener Erfahrung: Ich habe im letzten halben Jahr mehrmals Sprachaufnahmen für eine selbständige Physiotherapeutin gemacht, die pandemiebedingt schon monatelang ihre Feldenkrais-Kurse nicht mehr anbieten darf. Einige Lektionen hat sie bei mir aufgenommen, um wenigstens einige CDs im Kundenkreis anbieten zu können. Sie ist absolut keine professionelle Sprecherin, und ich bin mit meinem Material doch von der Einstufung "Profi" noch weit weg, wenngleich ich auch lange schon kein Einsteigerequipment mehr nutze. Mein Aufnahmeraum ist im Keller, nur sehr begrenzt akustisch optimiert, entspricht aber durchaus dem in einem anderen Thread schon genannten "gut vollgestellten Wohnzimmer" ;). Die Ergebnisse würde ich keinesfalls professionell nennen, aber sie sind sehr brauchbar.

Viele Grüße
Klaus
 
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Vielen vielen Dank für die wertvollen Antworten, das hilft mir wirklich sehr weiter.

Bei ersten Test-Vergleichen hatte ich tatsächlich selber schon den Eindruck, dass mir das OM7 besser gefällt vom Klang, allerdings wusste ich nicht, ob das auch aus professionellerer Sicht besser klingt, da persönlicher Geschmack ja nicht mit Qualität einhergehen muss. Also da war schonmal das Problem, dass ich bisher keine Erfahrung darin habe und es mir daher schwer fällt zu sagen was ist jetzt objektiv besser, oder soll ich einfach auf meinen Geschmack hören?

Aber ok, ich tendiere auf jeden Fall auch etwas mehr zu dem OM7. Machen denn da diese Basotect Absorber Sinn bzw mehr Sinn als so ein Screen der da ja nach Deiner Aussage Klaus, zumindest ein wenig bringen könnte? Also, wie soll ich vorgehen? Wsl wäre es am besten einfach erstmal Testaufnahmen zu machen ohne etwas im Raum zu verändern und wenn etwas stört (Frage ist für mich: erkenne ich das überhaupt wenn etwas stört und Verbesserungsbedarf hat?) Dinge hinzufügen wie zb Basotect, Screen, Vorhänge, Teppich usw.

Eine Frage habe ich auch noch zu dem Mixer.
Den Mixer würde ich auf keinen Fall verwenden, da die „Stimme“ die Hauptrolle spielt, noch dazu relativ freigestellt. Wenige Geräte erzeugen einen derart leblosen Ton.
Also Du meinst, dass speziell dieser Mixer einen leblosen Ton erzeugt?
Auch wenn man gar nichts an der Stimme verändert mit dem Gerät? Ein Bekannter von mir, der behauptet sich mit Aufnahmen etwas auszukennen, meinte ich solle den Mixer verwenden aber eben alle Einstellungen auf neutral lassen aber ich bräuchte das für die 48V Phantomspeisung und für einen De-Esser. Ich habe gesehen, das von Telefunky empfohlene Gerät kann das auch mit der Phantomspeisung. Aber die Frage ist, brauche ich da wirklich etwas anderes, auch wenn ich mit dem Mixer nichts an der Stimme ändere und woran liegt das?

Entschuldigung nochmal für die für Euch extrem noobigen Fragen. 😬
 
(Frage ist für mich: erkenne ich das überhaupt wenn etwas stört und Verbesserungsbedarf hat?)
l
Das ist für mich eine ganz wesentliche Frage. Für eine professionelle Aufnahme braucht man:

professionellen Sprecher
Professionelle Ausrüstung
Professionelle Umgebung
Professionellen Tontechniker
Professionelle Nachbearbeitung

Oder ein Budget, um sich all das einzukaufen.
Schwächen in einem Bereich kann man durch besondere Fähigkeiten im anderen sicher teilweise kompensieren. Aber Schwächen in allen eher nicht.

Um Enttäuschungen zu verringern, sollte dein Anspruch erstmal sein, etwas zu erzeugen, das dir angemessen erscheint und dir nicht peinlich ist. Ein anständiges Hobby-Niveau ist keine Schande, aber auch bis dahin ist es eben ein Weg und viel zu lernen.
An deiner Stelle würde ich erstmal nichts kaufen, sondern versuchen, das beste aus dem Vorhandenen Material zu machen. kaufen macht erst Sinn, wenn Du überhaupt beurteilen kannst, was Du brauchst. Irgendwie ‚alles‘, wenn ich das so lese- aber das wird kaum möglich sein. Also guck doch erstmal was geht.
Einen de-Esser braucht man nicht pauschal, sondern nur wenn der Sprecher und/oder das Mikrofon zusammen ein s-Problem haben.

Viel Spaß und Erfolg!
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Nachtrag: Das OM7 braucht übrigens keine Phantomspeisung.
 
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Auch wenn man gar nichts an der Stimme verändert mit dem Gerät? Ein Bekannter von mir, der behauptet sich mit Aufnahmen etwas auszukennen, meinte ich solle den Mixer verwenden aber eben alle Einstellungen auf neutral lassen aber ich bräuchte das für die 48V Phantomspeisung und für einen De-Esser.
Leider eine physikalisch-technische Unmöglichkeit. Die Regler spielen nur eine Nebenrolle.
Das Mikrofonsignal muss ja „durch die Schaltung hindurch“ und wird so auf vielfältige Weise beeinflusst - in jedem Vorverstärker.
Das interne Design solcher Vorstufen ist durchaus anspruchsvoll, wenn es um Stimm- und Instrumentenaufnahme geht. Bei guten Exemplaren liegt der Preis oft bei 500-1000€ pro Kanal.

In den Xenyx Mixern arbeitet eine Standardschaltung mit einem der billigsten Bauteile am Markt. Da ist definitiv keinerlei Aufwand in Optimierung geflossen.
Für einfaches „Lautmachen“ reicht das aus, aber Leben und Fülle der Stimme bleiben halt auf der Strecke.

Einen externen (low budget) De-Esser würde ich auch weglassen - das geht später in der DAW sowohl einfacher, wie auch besser.

Die Grundregel ist einfach: das Stimmsignal so natürlich und störungsarm wie möglich aufzunehmen - der Rest findet dann im DAW Programm statt.
Das muss gar nicht aufwendig oder kompliziert ausfallen - und wird letztlich Routine, wenn es immer um die eigene Stimme geht.
Nur musst du diese (aufgenommene) Stimme auch erst mal kennenlernen und dazu die optimal passenden Zutaten finden. IdR reichen dazu Demo-Versionen.
 
Hallo, Walli,
Wsl wäre es am besten einfach erstmal Testaufnahmen zu machen ohne etwas im Raum zu verändern und wenn etwas stört (Frage ist für mich: erkenne ich das überhaupt wenn etwas stört und Verbesserungsbedarf hat?) Dinge hinzufügen wie zb Basotect, Screen, Vorhänge, Teppich usw.
...genau DAS ist der richtige Weg - schau erstmal, wie weit Du kommst mit dem, was Dir zur Verfügung steht. Wenn Dir vom Hören her das OM7 besser gefallen hat als das Marantz (...was mich nicht wundert :D :D :D), dann nimm es! Es steht nirgendwo geschrieben, daß man für Sprachaufnahmen ein Großmembranmikrofon verwenden MUSS. Abgesehen davon ist das Marantz MPM1000 mit 18 mm Membrandurchmesser kein Großmembranmic, auch wenn die Werbung dies behauptet... das aber nur am Rande.

Wenn Du zunächst mal zufrieden bist - vielleicht bist Du ja dann auch schon "da" :D - natürlich nicht auf Profi-, aber auf gutem Einsteigerniveau. Wenn Du auf irgendeine Stelle der Aufnahme "den Finger legen" kannst und sagen kannst, das und das paßt mir da nicht so ganz, dann ist es Zeit, darüber nachzudenken, wie man das verbessern kann ;) Vielleicht machst Du ja einfach mal ein paar Testaufnahmen und stellst uns ein kleines Stück als Hörprobe zur Verfügung, dann könnte man vielleicht ganz konkret sagen, ob und wenn ja, was nicht paßt.
Übrigens kommt auch einiges mit der Übung und mit "Verbesserung" des Gehörs im Sinne von Schulung durch intensives Reinhören in Deine Aufnahmen.

Zum Mischpult: Dieses Pültchen funktioniert, das ist Fakt, da hat auch Telefunky nichts dagegen gesagt. Überlege mal kurz: An diesem Pültchen gibt es insgesamt mit den Stereokanälen 10 Kanäle, diverse Ausgänge, einen Effektprozessor und einen Kompressor (von einem De-Esser lese ich übrigens nichts...). Das ganze für 88 €. Das genannte Audient ID4 kostet 139 €, hat nur einen Mikrofoneingang, was für Deine Zwecke hinreicht, und hat nur Sachen, die essentiell für eine Aufnahme notwendig sind. Du kriegst also keine Features, die Du nicht brauchst. Umkehrschluß: Das Behringer ist reichhaltig ausgestattet. Irgendwo muß aber der Preisvorteil ja herkommen... :D Ohne sagen zu wollen, Behringer baut nichts Gutes (dafür habe ich selber schon viel zuviele Behringer-Produkte "unter" gehabt - auch billige!), das ist nicht das ideale Gerät für Dein Vorhaben, wenn Du sagst, Du möchtest einen akzeptablen Klang haben.
Jedwede Nachbearbeitung machst Du im Zweifelsfall sowieso im Rechner. Fast allen Interfaces liegen light-Versionen bekannter Aufnahmeprogramme bei, so daß Du gleich alles hast, was Du brauchst. Und: In der Software arbeitest Du "zerstörungsfrei", d. h. wenn Du mal einen Effekt angewandt hast und merkst, es war zuviel, nimmst Du ihn wieder raus. Hast Du über ein Mischpult aufgenommen und dabei bereits Hall und/oder Klangregelung verwandt, dann, na ja, hast Du schon mal versucht, die Milch, die Du Dir gerade in den Kaffee geschüttet hast, wieder da rauszukriegen? :D :D
Der langen Rede kurzer Sinn: Für Dich macht ein kleines Interface, und zwar ein reines Interface, mehr Sinn als ein kleiner USB-Mixer (obwohl Du mit dem ja zumindestens schon mal anfangen kannst... aber ein Interface wird Dich weiterbringen).

Viele Grüße
Klaus

EDIT: Ach, @Telefunky war natürlich wieder schneller als ich... :nix:
 
Ich möchte hauptsächlich Sprachaufnahmen im Bereich Entspannung machen, so dass meine Stimme intim, sanft und wohlklingend klingen sollte.
Da denke ich z.B. an die sehr sanft flüsternden soft-spoken words, z.B. wie in den ASMR Massage-Videos a la PsycheTruth und eben nicht an eine sehr prägnante RadioVoice.
So in der Art möchtest du sprachlich klingen ?


2.Frage: Möchtest du bei deiner Arbeit z.B. ein Video anschauend begleitend (live oder nachträglich) kommentieren oder musst Text vom Bildschirm ablesen, bzw. brauchst du neben der Sprachaufnahme auch einen visuellen Kontakt ?

Wenn du singen wollen würdest, würde ich dir natürlich auch ganz klar Gesangsmikros empfehlen.
Wenn du Podcast mit ab und zu mit z.B. einen weiteren Gast und einer netten Plauderei machen wollen würdest, würde ich dir auch ganz klar ein Podcast-Setup empfehlen.

Schwierigkeit ist, du möchtest sehr sanft, intim, flüsternd, hauchend usw. klingen, wozu du wirklich nah ran ans Mikro und in die Nahspreche rein musst.
Damit es nicht permanent ploppt, brauchst also noch einen Popkiller (sofern nicht im Mik integriert)- der dir dann allerdings aufgrund der Nähe zum Mik wiederum die Sicht auf etwaig visuelles Material nimmt.
Daher nutzen die Damen und Herren in solchen o.g. Videos, bzw. für soft spoken words zumeist Headsets/Ohrbügelmiks (hier für Drahtlossysteme)- und das hat gleich mehrere Vorteile gegenüber Gesangs/Sprechermiks:

Zum einen möchtest du entspannt klingen... und das geht auch nur, wenn man selbst zunächst ziemlich entspannt ist und relaxed arbeiten kann.
Es ist allerdings schon nach 20 Minuten nicht mehr so sonderlich entspannend, wenn man permanent dicht und ziemlich starr an einem Mikrofon stehen/sitzen muss und nach Möglichkeit, wenn man fast schon flüstern möchte, optimal direkt in die Kapsel spricht.
(Flüstern/sanftes Sprechen, erfordert hinsichtlich Aussprache und Vermeidung von etwaigen Schmatzgeräuschen und Explosivlaute ohnehin schon einiges an Übung im Umgang mit einem Mikrofonen und der Besprechung).

Bei Gesang kannst/musst du dich zumindest bezüglich lauten/leisen Passagen noch bewegen und bei Sprechermikrofonen im (entspannten) Sitzen oder Podcast-Situation, sprichst du auch in der Regel etwas lauter und musst dich nicht permanent hin zur Kapsel bewegen.

Mit einem Kopfbügelmik/Headset hast du vorteilhaft stets den gleichen (nahen) Abstand zum Mund, egal wie du dich bewegst (und durch leichte Kopfbewegungen auch nicht ungewollt am Mik vorbeisprechen kannst) und daher sehr entspannt sitzen kannst und nicht auf Positionen achten musst.
Des Weiteren versperren dir etwaige Popkiller nicht die Sicht auf visuelle Medien, die du vlt. kommentieren/ablesen möchtest.

Daher würde ich für diese Zwecke nämlich kein typisches Gesangs/Sprechermik empfehlen, weil die Situation insgesamt doch eine etwas andere ist, als die dafür typischen Zwecke von z.B. Gesangsaufnahmen.
Das muss jetzt auch kein teures Sennheiser der Profiklasse sein- denn für erste Gehversuche reicht auch ein günstiges aus. (Nach Möglichkeit aber auch nicht "spottbillig").

Der andere Punkt der Medaille ist immer die Nachbearbeitung des Audiomaterials.
Klar ist ein Neumann oder Brauner Mik usw. eine feine Sache, erfordert aber auch immer weitere Peripherie in der Kette und professionelle Kenntnise (auch seitens der Person vor dem Mikro), um die Dinger auch optimal einsetzen zu können und i.d.R. ist das nicht nur preislich nichts für Amateure.
Auch zu einer Gesangs/Sprecherkabine wurde hier schon vieles richtiges gesagt und ein gut möbliertes Zimmer erfüllt hier nicht selten auch schon ausreichende Zwecke.

Noisegate, Kompressor, EQing, De-Esser, Voice Centering, Ducking, Maximizing u.a. Effektanwendungen usw. wird mehr oder minder stark in der Nachbearbeitung am PC stattfinden.
Hier gibt es auch spezielle Software wie z.B. Waves Content Creator Audio Toolkit, der dies alles in einem simplen zu bedienenden PlugIn vereint.
Gerade wenn man in den 4 eigenen Wänden nicht so tolle akustische Voraussetzungen hat, wie z.B. das leise Surren eines PC-Lüfters und/oder Umgebungsrauschen mit in der Aufnahme ist, machen solche Tools keine schlechte Figur, die derlei Dinge filtern und Geschichten wie MikScreens oder voll optimierte Räume nicht mehr ganz so notwendig machen. (Ein bissl Raumoptimierung schadet allerdings nie und wird immer zu etwas besseren Ergebnissen führen).
https://www.bestservice.de/content_creator_audio_toolkit.html

Alles kann, nichts muss und ich schließe mich meinen werten Kollegen an, zunächst einmal mit ersten Schritten und dem was man hat (oder kostenfreundlich beschafft), Gehversuche zu wagen und sich auszuprobieren.
 
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