Knochen- vs GraphTech- vs Rollensattel

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Guten Abend in die Runde.
Ich bräuchte von euch mal eine kleine Entscheidungs- bzw. Völligverwirrhilfe 🤣
Der „Weich“-Plastiksattel meiner Billig-Strat-Kopie hatte schon nach kürzester Zeit das zeitliche gesegnet, d.h. die Saiten hatten sich sehr schnell in das Material „gefressen“.
Pragmatisch und handwerklich geschickt, wie ich nun mal bin, habe ich mir Knochensättel im INet bestellt und zurecht bearbeitet. Das hat gut funktioniert und die Gitarre hat mich mit liebreizendem Klang belohnt.
Dummerweise nicht allzulange, innerhalb eines Monats hat es mir zwei Sättel, ich vermute aufgrund von Materialunzulänglichkeiten, zerlegt. Und nein, ich dresche nicht auf die Saiten ein, könnte ich mit meinen zarten Architektenhänden auch gar nicht 🤣. In der Tat sind die Knochenstückchen zwischen den Sattelkerben beide Male zwischen unterschiedlichen Saiten horizontal „abgeschert“.
Jetzt mag ich kein totes Tier mehr als Sattelmaterial, es ist wohl eher unwahrscheinlich, daß bei neuen Knochensätteln diese große Schwankung in der Materialkonsistenz wieder auftritt. Aber ich weiß nicht so recht.
Es gibt ja noch die GraphTechs und den Rollensattel von Fender.
Im Moment bin ich hin- und her gerissen. Klangtechnisch ist sicher alles besser als kein bzw. ein defekter Sattel. Aber welchen, mit welchen Vorteilen und ggfs. tolerierbaren Nachteilen, ich nehmen soll, 🤷‍♂️ ich weiß es nicht.
Und da kommt ihr ins Spiel, erleuchtet mich mit euren Erfahrungen, Vorlieben oder „ Lass die Finger von ….“
Noch habe ich einen Knochensattel aus der gleichen Charge verbaut, das ist aber wohl nur eine Frage der Zeit.
 
Ich habe weder bei Knochensättel, noch bei GraphTech-Sättel Probleme mit deren Stabilität. Zum Klangunterschied kann nichts sagen, da ich auf Grund der Langlebigkeit Sättel sehr selten täusche. Ich hatte auch mal einen LSR-Kugelrollen-Sattel installiert. Der ging sehr schnell über den Jordan, weil sich die Polster der Kugeln aufgelöst haben. Also für mich.... Knochensättel oder GraphTech. GraphTech lässt sich einfacher bearbeiten und stinkt dabei nicht.
 
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Knochen ist nicht gleich Knochen ... da gibt es gewaltige Unterschiede von Struktur und Festigkeit her ...
Brüche hatte ich bei meinen Erstversuchen (mit Billigmaterial) auch gelegentlich, bei Material aus dem Fachhandel noch nie.
Die Saiten-Nuten dürfen natürlich unten nicht spitz/scharfkantig auslaufen, und dürfen nicht zu eng sein, sonst sind es Sollbruchstellen.
Sollen sie aber sowieso nicht.

Graphtech NuBone wäre eine klanglich gute Alternative, gefällt mir persönlich aber (bei meinen Akustikgitarren) von der Farbe her nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe weder bei Knochensättel, noch bei GraphTech-Sättel Probleme mit deren Stabilität
Ich hätte es auch im Leben nicht erwartet, daß das passieren kann, es war wohl schon ein geschwächtes Tier mit Osteoporose 🤣
LSR-Kugelrollen-Sattel installiert. Der ging sehr schnell über den Jordan, weil sich die Polster der Kugeln aufgelöst haben
Den Gedanken hatte ich auch, Schaumstoff hält nunmal nicht ewig und haltbareres Polstermaterial wird es bestimmt geben, wird aber aus Gründen der wirtschaftlichen Denkweise nicht genommen.
GraphTech lässt sich einfacher bearbeiten und stinkt dabei nicht.
Ich glaube Du hast mich schon überzeugt👍

Knochen ist nicht gleich Knochen ... da gibt es gewaltige Unterschiede von Struktur und Festigkeit her
Ich denke auch, da liegt der Hund begraben.
Aber was macht der Fachhandel anders als Billiganbieter? Eine Knochendichtemessung?🤣
Obwohl so abwegig ist das ja gar nicht um die Materialqualität zu überprüfen und zu gewährleisten.
 
Aber was macht der Fachhandel anders als Billiganbieter? Eine Knochendichtemessung?🤣
Obwohl so abwegig ist das ja gar nicht um die Materialqualität zu überprüfen und zu gewährleisten.
Ich nehme an bei anderen Herstellern kaufen, die von vornherein besseres Ausgangsmaterial verwenden ...
Ist ja nun wirklich nix Neues, da liegt genügend Erfahrung vor, welche Art Knochen die erforderlichen Eigenschaften besitzt, und welche nicht.
 
Hey,
Nur ganz kurz: Rollensättel einzubauen ist nicht ohne - die Saitenauflage ist bei einem Rollensattel in der Mitte des Sattels und nicht wie bei einem konventionellen am hinteren Rand.
Deswegen muss beim Einbau des Rollensattels n Stück vom Griffbrett weg - und zwar so viel wie die halbe Stärke des Rollensattels (wenn die Rollen darauf mittig angeordnet sind) - damit die Auflagenposition wieder stimmt sonst stimmt bei der Gitarre nix mehr!
Fazit: Einbau nur durch Gitarrenbauer oder wenn du in dieser Hinsicht sehr erfahren bist.

Gruß,
Bernie
 
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Fazit: Einbau nur durch Gitarrenbauer oder wenn du in dieser Hinsicht sehr erfahren bist.
Naja Gitarrenbauer nicht gerade, aber begnadete Architekten/Tischlerhände🤣
Aber inzwischen tendiere ich schon sehr stark in Richtung GraphTech. Das „Pufferproblem“ der Rollensättel schreckt mich ehrlich gesagt mehr ab als ein, schlimmstenfalls, vergeigter Hals, den ich ggfs. Im INet für den Preis eines Fender Rollensattels bekomme. Meine Gitarre ist ja „nur“ eine Billiggitarre und für mich in jeder, auch Bastel-, Hinsicht Übungsobjekt (wenn das meine Frau liest🥴) Ich würde mich zwar ärgern wenn’s schief geht, wäre aber auch kein Beinbruch oder großer finanzieller Schaden.
Aber lieb hab ich sie trotzdem❤️
Es wird der GraphTech und das ist bestimmt nicht die schlechteste Entscheidung. Hoffe ich😆
 
Ich fertige seit Jahren Sättel aus Rohlingen selbst an, weil ich keine fertigen in der Breite von 43 -44mm finden konnte. Noch nie Probleme gehabt.
 
Deine Sättel werden anscheinend besonders beansprucht. Bei mir hat bis jetzt noch kein Sattel das zeitliche gesegnet,
auch nicht bei meinen Billig -Strats gleicher Marke. Evtl könntest du dir einen besonders robusten Metallsattel
(Stahl ?) selbst zurechtfeilen.

Viel Spaß und Erfolg.
 
Deine Sättel werden anscheinend besonders beansprucht
Ich denke eher nicht, für mich sieht das einfach nur nach Materialfehlern aus.
Der Originale war so weich, daß ich ihn mit dem Fingernagel minimal „anritzen“ konnte, da hat so eine Stahlsaite natürlich leichtes Spiel.
Und Knochen ist eben nicht gleich Knochen.
Noch nie Probleme gehabt.
Tja, es war bei mir wohl minderwertige Qualität oder einfach nur ein typischer Fall von „Dumm gelaufen“.
 
Grund: Tippfehler beseitigt
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende nur noch Graphtech TusqXL Sättel. Ich kann ggü. Knochen keine tonalen Unterschiede feststellen, wohl aber den entscheidenden Vorteil, dass der TusqXL Kunststoff im Gegensatz zu Knochen keine Hohlräume aufweist, dass Material also konsistent ist. Zudem spart man eine Menge Arbeitszeit, da bisher noch jeder Tusq-Sattel ab Werk perfekte Saitenkerben hatte, mithin nur in Höhe, Breite und Dicke zu feilen ist. Einfach klasse. Mittlerweile sind die Tusqsättel auch Standard bei verschiedenen Gitarrenbauern, Shabat zum Beispiel. Das XL-Material ist zudem Teflonimprägniert und somit noch „fettiger“ (> Reibungsärmer) als Knochen. Und wie eingangs gesagt, die Sättel klingen fantastisch.
 
da bisher noch jeder Tusq-Sattel ab Werk perfekte Saitenkerben hatte, mithin nur in Höhe, Breite und Dicke zu feilen ist
Mal ein kurzes Update von mir dazu.
Ich hatte jetzt endlich Zeit mir den bestellten GraphTech-Sattel einzupassen. Sattelkerben perfekt, Dicke schnell angepasst, Breite auch >> aber die Höhe, die Höhe ist >> sehr gering.
Flache Saitenlage ist ja prima und E bis b (H) perfekt. Nur leider die e-Saite möchte schon am 1. Bund aufliegen 🤣. Ich werde wohl den Sattel mit minimal Plastik shimmen müssen.
 
Das hat man oft, dass die Sattelnut zu tief, oder der Sattel nicht hoch genug ist. Lass die Plaste dort weg! Ein schmaler Streifen Furnier, mit ein wenig Ponal einfügen, den Sattel dann genau so.
Rainer
 
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Brüche hatte ich bei meinen Erstversuchen (mit Billigmaterial) auch gelegentlich
Bei meinem BilligBass hat sich der Plastiksattel 2 Stunden nach dem ersten ausprobieren in 2 Teile zerlegt.
Der neue Knochensattel hält prima.
Ich empfehle daher Knochensättel,weil Graphtech Sättel kenn Ich (noch) nicht.
Eine akustische Gitarre von mir hat NuBone Stegeinlage und Sattel.
Kennt das einer von euch?Scheint ein Synthetischer Knochenersatz zu sein.
 
Graphtech hat sich den Namen Tusq sicher schützen lassen und so müssen andere Verwender dieses Kunststoffes eben andere Begriffe verwenden. Fender zum Beispiel nennt es schlicht "synthetic bone".
 
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Lass die Plaste dort weg! Ein schmaler Streifen Furnier, mit ein wenig Ponal einfügen, den Sattel dann genau so.
Hallo Rainer, genauso wird’s gemacht.
Hab mir noch schnell aus einem Reststück Nussbaum etwas „Furnier“ gebastelt, wenn ich da am Halsrand etwas Poliboy dunkel draufgebe paßt es fast perfekt zum Rest des Fretboards und der hauchdünne Streifen wird nicht mehr auffallen. Bei den Knochensättel ist mir nicht aufgefallen, das die Sattelnut zur e-Saite hin wohl minimal „Gefälle“ hat. Der „gebogene“ Tusq-Sattel hätte wahrscheinlich auch kein Problemchen gemacht, wäre die Auflagerfläche an den Enden nicht so verdammt kurz.
 
Kurzes Update:
Es hat funktioniert, SO soll SIE klingen.
Die Bastelei an meiner Vision hat jetzt ein Ende und ich denke sie muss sich nicht hinter - zweifelsohne sehr guten, aber, in meinen Augen, überzogen teuren Strats einer bekannten Marke, verstecken.
@murle1
Wenn ich mir eine Gitarre nach meinen Wünschen bauen lasse würde, dann wärst Du meine 1. Anlaufstelle.
Und nochmal vielen Dank für den Tipp mit dem Furnierstreifen.
 
Hallo Wizzzzard!
Danke für die Blumen, aber mit einem solchen Wunsch kämst Du zu spät. Wegen des Alters, der Gesundheit und der horrenden Preise für Lackierarbeiten, werde ich nur noch die offenen Aufträge beenden -das sind leider noch (zu) viele - und danach aus den Lagerteilen Gitarren bauen für den offenen Verkauf, also ohne Aufträge.
Denn ich habe keinen Abnehmer oder Nachfolger der weiter bauen könnte. Und fertige Gitarren zum Selbstkostenpreis sind leichter abzugeben als die vielen Teile....
Das ist auch der Grund dafür, dass in nächster Zeit einige Instrumente angeboten werden. Reparaturen für die hiesige Musikszene (und andere) werde ich weiter machen
 
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