Kondensatormikro ist nichts für Rockband

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Stratkatze
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Hi!

Bin Sängerin und auch Gitarristin in einer Rock- und Popband. Suche ein neues Mikro, da ich mit meinem Billigteil (SM58 Nachbau) nicht mehr zufrieden bin. Bei der Vielfalt der Angebote war ich froh, mich endlich für ein Kondensatormikro, das Sennheiser 865, entschieden zu haben. Nun sagt mir jemand, dass Kondensatormikros wegen der hohen Rückkopplungsgefahr generell nicht auf die Live-Bühne einer Rock- und Popband (2 Gitarren, Bass, Schlagzeug, Keyboard, Sax, Trompete) gehören.
Die Durchsetzungsfähigkeit des 865er v.a. gegen unser "Gebläse" ist aber gerade das entscheidende und überzeugende Kriterium für meine Stimme. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, einen Condenser mal live auszuprobieren.
Gibt es jemanden, der in ähnlicher Bandbesetzung ein Kondensatormikro live auf der Bühne nutzt und vielleicht sogar Erfahrungen mit dem Sennheiserteil und Rückkopplungen hat?

Gruß, Stratkatze
 
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Hallo!

Ich kann am 865 eigentlich nichts negatives finden. Weder vom Klang, noch von der Feedbackneigung. Ich mag das 865 wegen seinem klaren und warmen Klang eigentlich sehr gerne. Ein ordentlich eingepfiffener Monitor ist aber (wie be jedem anderen Mic auch) pflicht.
 
Kondensatormics sind NICHT feedbackempfindlicher als dynamische mics!!!
 
Kondensatormics sind NICHT feedbackempfindlicher als dynamische mics!!!
Hmm, diese Aussage ist mir aber viel zu pauschal ;)
 
Hallo zusammen,

Kondensatormikrofone sind aufgrund Ihrer höheren Empfindlichkeit etwas rückkopplungsanfälliger gegenüber dynamischen Mikrofonen. Allerdings würde ich das aus der Praxis nicht unbedingt als Negativpunkt bewerten. Die dynamischen Mikrofone werden zu fast 100% als Nahbesprechungsmikrofone benutzt, d.h. diese werden mit einem Maximalabstand von 5-10cm besprochen.

Liebe Grüße

Bernd
 
Stratkatze schrieb:
Nun sagt mir jemand, dass Kondensatormikros wegen der hohen Rückkopplungsgefahr generell nicht auf die Live-Bühne einer Rock- und Popband gehören.
Das ist so nicht richtig.

8ight schrieb:
Kondensatormics sind NICHT feedbackempfindlicher als dynamische mics!!!
...das aber auch nicht.

"Typische" Kondenser sind schonmal, wie Bernd schon sagte etwas empfindlicher gegen Feedbacks. Was aber IMHO zu 90% an der besseren Höhenwiedergabe liegt - dagegen kann man mit dem EQ etwas tun, ohne gleich die Brillanz ganz zu nehmen.

Ich würde sagen: (Gesangs-)Kondenser sind, wenn man sie richtig "behandelt" auch nicht empfindlicher als dynamische, aber man muss etwas besser auf die typischen Fallstricke, die zum Feedback führen, acht geben. Wenn sie koppeln, dann plötzlich und stark.

Fazit: Wenn dir das Mikro gefällt, und wenn es im Proberaum gut funktioniert, dann behalt es und benutze es auch auf der Bühne. Du kannst immer noch für alle Fälle ein Reservemikro für ganz schlimme Bühnen ins Gepäck nehmen...

Jens
 
Es ist ein sehr altes und ärgerliches Vorurteil, dass Kondensatormikros für Live-Bühnen nicht geeignet seien. Das begehrteste Mikro Live bei den Top-Acts ist z.Z. das Sennheiser mit der Neumann KMS 105-Kapsel. Das ist ein Kondensatormikro. Die Aussage, dass Kleinmebranerkondensatoren nicht geeignet sind, wird oft von Leuten getroffen, die noch nie mit was anderem als SM58 oder Beta58 gearbeitet haben.
 
artcore schrieb:
Es ist ein sehr altes und ärgerliches Vorurteil, dass Kondensatormikros für Live-Bühnen nicht geeignet seien.
Ich kann dir sagen, woher das kommt: Kondensatormikros sind einfach nicht ganz so robust (heute sieht das anders aus), viel empfindlicher gegen fuechte Aussprache und damit als Handheld-Gesangsmikro nicht so sehr geeignet - jedenfalls historisch gesehen.
Die damals verfügbaren Kleinmembraner waren demnach auch nicht auf diesen Einsatzzweck zugeschnitten.

Die Aussage, dass Kleinmebranerkondensatoren nicht geeignet sind, wird oft von Leuten getroffen, die noch nie mit was anderem als SM58 oder Beta58 gearbeitet haben.
s.o. Ein "stinknormales" KM wie z.B. ein KM184 ist als Gesangsmikro denkbar ungeeignet. Relativ empfindlich gegen Griffgeräusche, kein Poppschutz etc. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch auf KM-Basis gute Gesangsmikros bauen kann. Die sind aber rar...

Das begehrteste Mikro Live bei den Top-Acts ist z.Z. das Sennheiser mit der Neumann KMS 105-Kapsel. Das ist ein Kondensatormikro.
Ein Spitzenmikro, ohne Zweifel. Du darfst aber nicht vergessen, dass in der KMS-105-Liga auch i.d.R. durchgängig mit In-Ear-Monitoring gearbeitet wird. Ich hatte selbst noch keins in der Hand, habe mir aber sagen lassen, dass gerade in puncto Feedback bei "klassischem" Monitoring das KMS überraschend schnell zickig wird. Also eher was für die große Bühne.

Jens
 
@jens

In der klassischen Musik sind die Schoeps-Kleinmembrandondensatoren auch live immer schon und noch so etwas wie ein Standard. Sie sind aber nicht gegen Griffgeräusche besonders gesichert.

Inzwischen, das gilt für die letzten zwanzig Jahre gibt es aber doch auch für Pop und Rock gute Livebühnenmikros in Kondensatorbauweise. Unter anderem das SM87. Das Neumann KMS 150 ist auch schon seit mehr als 10 Jahren auf dem Markt und immer noch beliebt (Neil Young, Norah Jones). Und von AT, AKG und Sennheiser gibt es doch schon seit einigen Jahren eine ziemliche Vielfalt an guten Kondensatormikros für die Bühne. Spezis wie von Audix oder RTF Gefell (DDR Ampel) kommen dazu. Oder das Crown CM-310/311, was meines Erachtens nach das feedbacksicherste Teil überhaupt ist. Bei Shure ist in den letzten 3 Jahren sogar mit dem SM86 ein bezahlbares sehr gutes Teil auf den Markt gekommen, das auch recht feedback-resistent ist. Dafür hat es einen TEC-Award bekommen. Das Angebot an rockbühnentauglichen Kondensatoren ist doch recht groß geworden. Rar sind sie nur noch bei manchen Verleihern.
 
artcore schrieb:
In der klassischen Musik sind die Schoeps-Kleinmembrandondensatoren auch live immer schon und noch so etwas wie ein Standard. Sie sind aber nicht gegen Griffgeräusche besonders gesichert.
...und unbezahlbar...
Spass beiseite. Auf Rockbühnen sind selbstverständlich auch seit eh und je Kondenser ein Standard: Overheads etc.

Wir reden aber doch hier von GESANGSmikros, bzw. von feedbackkritischen Anwendungen. Das ist bei Klassik-Aufnahmen oder auch verstärkter Klassik, die weitgehend ohne Individualmonitoring auskommt, doch was ganz anderes.

Inzwischen, das gilt für die letzten zwanzig Jahre gibt es aber doch auch für Pop und Rock gute Livebühnenmikros in Kondensatorbauweise.
Sag ich doch.

Das Angebot an rockbühnentauglichen Kondensatoren ist doch recht groß geworden. Rar sind sie nur noch bei manchen Verleihern.
Dass die Situation sich inzwischen ganz anders darstellt, habe ich doch bereits gesagt. Ich wollte doch nur erläutern, woher dieses "Vorurteil" stammt. Es ist noch nicht sooo lange her, dass die Aussage "kein KM für Rockgesang" bis auf ein, zwei Modelle Hand und Fuß hatte. Dass sich da inzwischen viel getan hat, muss sich halt noch rumsprechen ;)

Mit "rar" meinte ich auch nicht die Stückzahlen, sondern den (immer noch) recht begrenzten Modellfundus an Kondenser-Handhelds. Kann aber auch ein Teufelskreis aufgrund mangelnder Akzeptanz (in der Breite) sein...

.Jens
 
Hi!

Vielen Dank für eure guten Informationen. Haben mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen! Werde mir das 865er nun kaufen.:D

Gruß, Stratkatze
 
Dann viel Vergnügen!
 
Eine gute Wahl. Ich benutze das 865 seit letztem Jahr und hab ca. 80 Gigs damit absolviert. Absolut keine Probleme mit Rückkopplungen oder Drop outs. Viel Spaß damit !

Hazy Davy
 
Bernd Neubauer schrieb:
Kondensatormikrofone sind aufgrund Ihrer höheren Empfindlichkeit etwas rückkopplungsanfälliger gegenüber dynamischen Mikrofonen.
Bernd

Moin, moin,

was hat die Empfindlichkeit mit der Rückkopplungssicherheit zu tun? :rolleyes: :screwy:
 
"was hat die Empfindlichkeit mit der Rückkopplungssicherheit zu tun?"
Dass es bei niedrigeren Pegeln am Mic bereits zu Rückkopplungen kommen kann vielleicht?!?
 
Guten Tag ich bin der Whych und ich bin Rocksaenger. :D

Ich benutz ein Beta87A Kondenser-Micro und es ist einfach der Brueller schlechthin. Es ist sogar so das dieses Micro um einiges weniger Koppelt wie alle meine Dynamichen zuvor.
Ich wuerde mir nichts anderes wie ein Kondenser-Mic mehr kaufen. Die Brillianz ist einfach spitze und keinerlei 'Ausfaelle' egal ob tief, mitte oder hoch gesungen. Mit dem Mcro liege ich definiert vor der Band und matsche nicht nur irgendwo mittendrin. :great:
 
Stratkatze schrieb:
Hi!

Gibt es jemanden, der in ähnlicher Bandbesetzung ein Kondensatormikro live auf der Bühne nutzt und vielleicht sogar Erfahrungen mit dem Sennheiserteil und Rückkopplungen hat?

Gruß, Stratkatze

Hi,
ja ich nutze auch ein Kondensatormikro in einer (Art) Rockband. :) : Das Shure SM86. Hatte davor das SM58.
Habe mit dem Kondensatormikro im Gegensatz zum SM58 kaum Rückkopplungsprobleme. Kann ich nur empfehlen.

LG
Elisa
 

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