Korpus zweimal beizen, ohne dass die erste Beize wieder verläuft

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Ra Orkon
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Hallo

Ich möchte den Korpus meiner Tele mit zwei verschiedenen Beizen behandeln. Das ganze soll in etwa so aussehen wie auf dem Foto.

Folgendes habe ich bereits gemacht.

1) Bearbeitung mit Drahtbürste um die Maserung hervorzuheben

2) Beizen dunkelbraun (Clou Wasserbeize)

3) Anschleifen der Oberfläche. ---> Dadurch verbleibt die dunkle Beize lediglich in den tiefen Stellen der Maserung

Nun möchte ich als nächsten Schritt nocheinmal mit einer verdünnten blauen Beize die Gitarre behandeln.
Bei einem Test, stellte sich allerdingsheraus, dass dabei die erste Beize wieder verläuft und sich mit der zweiten Beize vermischt. Das macht natürlich keinen Sinn.
Ich habe geplant die Gitarre zum Schluss mit Wachs/Öl zu versiegeln.

Wir kann ich das Verlaufen der ersten Beize verhindern?
 

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Wie lange hast Du gewartet?
 
Es waren bestimt 2 oder drei Wochen. Die neue Beize hat die alte Beize wieder angelöst und alles ist ineinander verlaufen.
 
Das ist schon krass.
Hast Du im Bekanntenkreis einen Gitarrenbauer, der selbst lackiert?
Ich selber habe bislang immer nur unverdünnt gebeizt, als ich Palisanderdeckel a) farblich zum Body anpassen und b) konservieren wollte.
Am Schluss habe ich aber immer mehrere Lagen matten Klarlack aufgebracht.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Verdünnung die Grundbeize wieder ablöst.
 
2) Beizen dunkelbraun (Clou Wasserbeize)
Wasserbeize eignet sich nur sehr bedingt als „Grundton“, jede andere flüssige Beize löst sie wieder an. Dazu solltest Du Spiritusbeize nehmen. Diese wird durch eine Wasserbeize nicht wieder abgelöst.
Öl löst Wasserbeizen zumeist auch wieder an und es sieht schnell verschmiert aus. Wachs könnte funktionieren, aber vorher lieber ausprobieren. Oder Du nimmst als 2 Farbe gleich eine Wachsbeize. Die Oberfläche wird relativ hart und lässt sich gut polieren.
Oder Du nimmst Lacklasur und sparst Dir das lackieren.
Oder Wasserbeize und mehrere dünne Schichten Klarlack. Aber keiner auf Wasserbasis.
Hoffe Dich jetzt völlig verwirrt zu haben. 🤣
Selbst lackierende Gitarrenbauer können hilfreich sein, aber Möbel bauende Feld-Wald- und Wiesentischler die auch furnieren beherrschen den Umgang mit Beizen und Lacken sehr gut.
Autolackierer sollten das Wissen zwar haben, verdrängen es aber gerne.
 
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Ich hab seinerzeit zwei Varianten für gut befunden:
1. zur Hervorhebung der tiefen Maserung die erste (grüne) Beize "auswaschen", also nochmal mit Wasser vorsichtig von den oberen Schichten entfernen statt schleifen. So bleibt wirklich nur in den Tiefen Poren was drin. Danach mit Pinsel die eigentliche Farbbeize (rot) auftragen. Das war eine gewölbte Wölkchenahorndecke. Ging sehr gut und ergibt einen beeindruckenden 3D Effekt. Drüber kamen dann nach 2 Wochen im Wochentakt erst drei Schichten Öl, dann nach 6 Monaten ein spezielles Hartwachsöl, das sich hochglänzend polieren lässt.

2.) Hier wurde dunkelrot/rotbraun gebeizt und dann fein geschliffen und anschließend mit einem speziell angerührten türkisen Klarlack lackiert. Um den Body herum dann mit mit leicht rot getöntem Body schattiert (nach nur 10 Minuten damit sich die Schichten noch verbinden) und nach einer Woche Hochglanz (Karosserielack) Transparent drüber. Das war eine vorher gebleichte, plane Tigerwood Furnier auf einer Tele, sieht aus, wie bei Ibanez oder PRS in den späten 90ern.
 

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