
chaos.klaus
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Im Zusammenhang mit Schlagzeug aufnahmen wird oft über Phasen-Probleme geredet.
Seit ein paar Tagen drehen sich meine Gedanken allerdings um die Frage, wo es denn echte Phasenprobleme am Schlagzeug überhaupt gibt. Vorweg sei noch gesagt, dass es mir um einen natürlichen Drum-Sound geht und nicht um einen künstlerisch gestalteten (bei dem dann natürlich alles erlaubt ist, was gut klingt und gefällt).
Der beliebte mit "Phase" betitelte Knopf am Pult/Preamp dreht die Phase um 180° bzw. invertiert die Polarität des Signals. Dieses Feature macht Sinn, sofern man zwei offenkundig gegenphasige Signale mischen möchte. (zB Snare oben+unten)
Aber folgende Situation:
Ein Drumset ist mit zwei Overheads (Hauptmikrofon zB. ORTF System) und je einem Stützmic an Snare und Bassdrum mikrofoniert und alle Spuren werden logischerweise syncron aufgenommen. Jetzt wirds spannend. Wo können Phasenprobleme auftreten? Ich selbst erkenne erstmal vordergründig Laufzeit-Unterschiede. Die Snare ist auf ihrem Stützmikrofon natürlich ein paar Millisekunden eher zu hören als auf den Overheads. Selbiges betrifft die Bassdrum.
Im Mix werden bestimmte Frequenzen jetzt ausgelöscht, die nun gerade um 1/2+n Wellenlängen versetzt die Mikros erreichen. Das ist aber ein Laufzeit-Problem und hat mit Phasen meines Erachtens nach nichts zu tun. Betätigen der Phase-Reverse-Taste bringt nur, dass sich eben andere Frequenzen auslöschen -was möglichweise subjektiv besser klingt. Wenn ich jetzt die Spur des Stützmikrofons aber einfach ensprechend später abspiele müsste das Problem eigentlich verschwinden. Oder, Denkfehler?
In anderen Threads wurde an dieser Stelle oft (und teilweise etwas ruppig) auf Verständnis-Defizite zum Thema Phasenverschiebung hingewiesen. Mir ist klar, dass eine Phasenverschiebung frequenzabhängig ist und es deshalb teure und aufwändige 19"-Kästen oder Plug-Ins gibt, die "echte" Phasenverschiebung bieten. Aber hier ist doch garnichts "echt" phasenverschoben!?
Das ist zugegeben alles relativ theoretisch, aber bevor ich Musiker und Homerecorder wurde, habe ich zwei Jahre Physik studiert und solche ungeklärten Fragen nagen an meiner geistigen Verfassung.
Wer diesen Post bis zum Ende gelesen hat ist sicher auch nerdig genug um meine Frage zu beantworten.
Gruß,
Chaos.Klaus
edit: um missverständnissen vorzubeugen: phasenunterschiede will ich ja schon haben, aber eben nur nützliche ... zb für das Overhead-Stereosystem. Ich will mir nur nicht mit meinen Stützmirkos den Raumeindruck der Overheads kaputt machen.
Seit ein paar Tagen drehen sich meine Gedanken allerdings um die Frage, wo es denn echte Phasenprobleme am Schlagzeug überhaupt gibt. Vorweg sei noch gesagt, dass es mir um einen natürlichen Drum-Sound geht und nicht um einen künstlerisch gestalteten (bei dem dann natürlich alles erlaubt ist, was gut klingt und gefällt).
Der beliebte mit "Phase" betitelte Knopf am Pult/Preamp dreht die Phase um 180° bzw. invertiert die Polarität des Signals. Dieses Feature macht Sinn, sofern man zwei offenkundig gegenphasige Signale mischen möchte. (zB Snare oben+unten)
Aber folgende Situation:
Ein Drumset ist mit zwei Overheads (Hauptmikrofon zB. ORTF System) und je einem Stützmic an Snare und Bassdrum mikrofoniert und alle Spuren werden logischerweise syncron aufgenommen. Jetzt wirds spannend. Wo können Phasenprobleme auftreten? Ich selbst erkenne erstmal vordergründig Laufzeit-Unterschiede. Die Snare ist auf ihrem Stützmikrofon natürlich ein paar Millisekunden eher zu hören als auf den Overheads. Selbiges betrifft die Bassdrum.
Im Mix werden bestimmte Frequenzen jetzt ausgelöscht, die nun gerade um 1/2+n Wellenlängen versetzt die Mikros erreichen. Das ist aber ein Laufzeit-Problem und hat mit Phasen meines Erachtens nach nichts zu tun. Betätigen der Phase-Reverse-Taste bringt nur, dass sich eben andere Frequenzen auslöschen -was möglichweise subjektiv besser klingt. Wenn ich jetzt die Spur des Stützmikrofons aber einfach ensprechend später abspiele müsste das Problem eigentlich verschwinden. Oder, Denkfehler?

In anderen Threads wurde an dieser Stelle oft (und teilweise etwas ruppig) auf Verständnis-Defizite zum Thema Phasenverschiebung hingewiesen. Mir ist klar, dass eine Phasenverschiebung frequenzabhängig ist und es deshalb teure und aufwändige 19"-Kästen oder Plug-Ins gibt, die "echte" Phasenverschiebung bieten. Aber hier ist doch garnichts "echt" phasenverschoben!?
Das ist zugegeben alles relativ theoretisch, aber bevor ich Musiker und Homerecorder wurde, habe ich zwei Jahre Physik studiert und solche ungeklärten Fragen nagen an meiner geistigen Verfassung.
Wer diesen Post bis zum Ende gelesen hat ist sicher auch nerdig genug um meine Frage zu beantworten.

Gruß,
Chaos.Klaus
edit: um missverständnissen vorzubeugen: phasenunterschiede will ich ja schon haben, aber eben nur nützliche ... zb für das Overhead-Stereosystem. Ich will mir nur nicht mit meinen Stützmirkos den Raumeindruck der Overheads kaputt machen.
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