Live: Szenenaustausch / Best-Practices / Wie sieht eure Arbeitsweise aus?

PeaveyUltra120
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Hat jemand Interesse, in diesem Thread Best-practices für Livemixing mit den Wing und/oder Szenen auszutauschen?

Ich meine damit Themen wie:
-Kanalstruktur
-Gainstruktur/Gainstaging
-Kanalzüge, eingesetzte Gates/Expander/Kompressoren/FX je Kanal
-Subgruppenstruktur
-Subgruppen, eingesetzte FX/Kompressoren
-Matrixen, Verwendung, Konfiguration
-Sidechaining
-FX-Slots
-Tipps, Tricks

Kurz gesagt:
Wie zieht ihr einen Live-Mix üblicherweise auf und welche Möglichkeiten und Werkzeuge des Wings nutzt ihr dabei

Ich fange damit mal an, und teile nachher noch meine Szene eines üblichen Live-Setups.
 
Mir ist nicht klar, was du dir hier von uns erwartest.
Bei den Punkten, die du aufgezählt hast, wäre meine Antwort jedes mal ein "it depends". Denn meist habe ich sehr unterschiedliche Setups durch die unterschiedlichen Bands, mit denen ich zu tun habe. Und da ist auch in der Regel der Zugang mit Weniger ist mehr der richtigere, denn meist habe ich es mit Projekten zu tun, die nicht wirklich stark "processed" klingen sollen, also alles mehr in Richtung leicht verstärkter Natursound. Und da habe ich dann halt nicht überall das Maximum an möglichen Effekten am Start. Meist habe ich den EQ in den Kanälen aktiviert und der Rest ist aus.
Trotzdem ein paar Wörter dazu:
-Kanalstruktur
Erstmal wie es der Rider her gibt, in der Regel beginnend mit Drums, dann Percussion dann Strings (Bass, Gitarren...), dann Keys, dann die restlichen Instrumente, dann die Vocals. Meist in den Gruppen so angeordnet, dass links auch das platziert ist, was auf der Bühne auch links ist.
-Gainstruktur/Gainstaging
Was soll man dazu sagen, gut aussteuern, aber mit Reserve, dann passt es
-Kanalzüge, eingesetzte Gates/Expander/Kompressoren/FX je Kanal
Standard ist der Stock-EQ aktiv (die anderen EQs brauche ich Live de facto gar nicht), der Rest ist auf aus, weil ich es seltener brauche, wenn dann such ich mir einen passend Effekt aus und aktiviere den. Bei mir kommen praktische keine Gates rein, Wenn dann Expander oder PSE, Kompressoren je nach dem, gerne auch den Nostressor.
-Subgruppenstruktur
Seltener, wenn dann wohl zuerst Stimmen oder komplexere Instrumentengruppen wie Horns/Brass/Reeds usw.
-Subgruppen, eingesetzte FX/Kompressoren
Wenn überhaupt, dann etwas Kompression oder, wenn es notwendig ist, einen Combinator oder TripleDEQ. Dann aber Vorsicht walten lassen, dass es keine parallelen Signalpfade gibt, kann unschön werden.
-Matrixen, Verwendung, Konfiguration
Wenn dann für die Signalverteilung auf PA, Subs, Near oder Out Fills, bzw Delay Lines. Oder, weil das inzwischen ja geht beim WING, Dass ich die Matrix für das Monitoring mit benutze wenn mir die Busse ausgehen anfangen. Dann mache ich auch die Signalverteilung schon mal mit den vier Main Bussen mit.
-Sidechaining
Kommt bei mir fast nie vor, wenn dann vielleicht bei so Anwendungen wie Bass weg drücken wenn die Kich Drum spielt oder so Schnickschnack, aber das auch nur in einem von 100 Fällen oder so.
-FX-Slots
Bus-Effekte habe ich in der Regel zwei, drei Reverbs, ein Delay, eventuell einen Corus/Doubler oder einen Gated Reverb. Sonst halt Insert Effekte, die aber extremst sparsam benutze. Meist gar keinen. Die Bus Effekte sitzen im Bus Insert 2, also Post Fader und gehen direkt auf die Ausspielwege (ohne extra Kanal).

Wie sieht das jetzt bei dir aus?
 
Mir ist nicht klar, was du dir hier von uns erwartest.
Bei den Punkten, die du aufgezählt hast, wäre meine Antwort jedes mal ein "it depends". Denn meist habe ich sehr unterschiedliche Setups durch die unterschiedlichen Bands, mit denen ich zu tun habe.
Das ist klar. Trotzdem hat man ja gut und gerne seine üblicheren Vorgehensweisen und Erfahrungen, die man immer wieder gern nutzt.
Gedacht wäre der Thread eigentlich als Erfahrungsaustausch.

alles mehr in Richtung leicht verstärkter Natursound.
Ich habe es meist mit Bierzelt/Partybands zu tun, wo die Umgebung meist laut und etwas schwieriger ist. Da ist häufig schon etwas mehr Processing „nötig“, gerade um den Gesang z.B. gut rauszubringen.

Bei mir sieht es oft so aus:

-Kanalstruktur
Vocals, Bass, Gitarren, Keys, Drums, Talkback, Aux (Playback)
-Gainstruktur/Gainstaging
Ich versuche, die lauteren Stellen bei -18 dbFS zu pegeln
-Kanalzüge, eingesetzte Gates/Expander/Kompressoren/FX je Kanal
Stock-EQ (ausnahmslos), wobei die Keys und Saiteninstrumente mittlerweile von der Bühne schon soweit optimiert wurden, dass idR. nur noch nach Raum/PA angepasst werden muss.

Gates auf den Drums, bei den Vocals habe ich die Erfahrung gesammelt, dass harte Gates eigentlich eher ein NoGo sind. Neuerdings probiere ich dort den PSE (der wohl ein Expander mit „intelligenter“/frequenzselektiver Erkennung der menschlichen Stimme ist), der tatsächlich recht gut funktioniert und bisher keine Artefakte verursacht.

Bei den Drums nutze ich meist den Standardkompressor, werde aber künftig mal den Nostressor testen. Bei Bass/Keys Standardkompressor, bei Gitarren keinen.

Bei Vocals habe ich bisher immer den Stockkompressor mit ca. 3-4:1 Ratio genutzt, probiere aber zurzeit mit 76 Limiter (1176) und/oder Combinator (Multiband-Kompressor) etwas herum.

Beim Bass nutze ich gerne noch eine Dynamischen EQ, getriggert von der Kick Drum, um die Kick etwas besser hervorzubringen.

-Subgruppenstruktur
Vocals, Instrumente, Drums
-Subgruppen, eingesetzte FX/Kompressoren
Vocals werden nochmal in der Gruppe komprimiert, hier experimentiere ich zur Zeit etwas mit Stock-Comp, Soul-Bus-Comp, und/oder Combinator.
Außerdem überlege ich, den Instrumentenbus leicht (bis max. 2db) durch die Vocals zu komprimieren, um diese ohne Pegelorgie etwas besser hervorzuheben.

-Matrixen, Verwendung, Konfiguration
Für Subs, Tops, Fills, etc.

-FX-Slots
-VSS3 als Vocalreverb, einmal kurz, einmal länger (für Balladen, etc.)
-Reverb für Snare bei einigen Songs
-Ansonsten Combinator für die Inserts

Die Szene lade ich noch hoch, bin gestern nicht mehr an Bandraum vorbeigekommen.

Oder, weil das inzwischen ja geht beim WING, Dass ich die Matrix für das Monitoring mit benutze wenn mir die Busse ausgehen anfangen.
Wie geht das?
Wie regelst du dann die Send-Levels der einzelnen Signale?

—> für solche Sachen/Vorgehensweise finde ich so einen Erfahrungsaustausch sinnvoll.
 
Wie geht das?
Wie regelst du dann die Send-Levels der einzelnen Signale?
Irgendwann seit Firmware 3 geht das ja, dass man die Matrix Wege gleich wie die Mixbusse benutzen kann, also auch um direkt Eingänge zu einer Matrix zu schicken.

Zum einen funktioniert das per Sends On Fader gleich wie bei den Mixbussen oder den Main Bussen. Ich leg mir die SOF der Busse ohnehin auf Custom Control Buttons (beim großen WING) und beim Compact gibt es ja auch die Möglichkeit über die vier "Layer" Taster für die Custom Buttons:
1761135185496.png

Da hast du die Busse oder auch über Main/Matrix Zugriff auf die SOF der einzelnen Busse.

Auch in WING Edit hat man rechts bei den Bus Sends jetzt die Main Busse, die Matritzen und die Mixbusse zur Auswahl, Eben so in Mixing Station.

Und in der Kanalbearbeitung kann man bei einem Klick auf die Mixbus Anzeige (gelb unterlegtes Symbol links unten im Screenshot) einmal die 16 Mixbusse sehen
1761135920028.png

und wenn man da noch mal drauf drückt erscheinen die Sends für die Matrix
1761135954577.png


Schon ein cooles Teil, das WING, wie ich finde.
 
Ah.. sehr geil, danke :great:
 
Anderes Pult, aber solange es hier um Prinzipien geht:

Für meine Yogafestivals habe ich mir eine Blaupause angelegt. Vor dem Festival mache ich eine Kopie mit Namen und Jahr des Festivals, und damit arbeite ich dann das Festival über. Manchmal kriegen die Main Acts auch ihr eigenes Setting, das variiert. Dasselbe überlege ich mir auch für Rockbands, aber diese Vorlage ist noch nicht fertig.

Kanalstruktur
Mein UI 24r hat 20 XLR-Eingänge, die nutze ich wie folgt:
Kanäle 1 - 6: Voc
Kanäle 7 - 10: Instrumentalmikros
Kanäle 11 - 14: DI
Kanal 15 üblicherweise frei (oder BlueTooth in mono)
Kanal 16 für Funkmikro
Kanal 17, 18 für Headsets
Kanal 19, 20: BlueTooth stereo

Dabei habe ich auf den Kanälen 5 und 6 immer so Mikros wie das Beta 57a, welches man sowohl für Gesang als auch für Instrumente gut nutzen kann.
Manchmal muss ich ein DJ-Pult fest anschliessen, dann bleibt dieses auf den Kanälen 19 & 20, und Bluetooth, dann in mono, geht auf Kanal 15.

Gainstruktur/Gainstaging
Das ist so ein Problem - die Musiker sind mir vor diesen Festivals überwiegend unbekannt und zum großen Teil auch unerfahren, was verstärktes Spielen angeht. Und undiszipliniert sind sie fast alle. Daher lasse ich eher zuviel Headroom. Das ging sogar soweit

Kanalzüge, eingesetzte Gates/Expander/Kompressoren/FX je Kanal
Kanäle 1 bis 18 sind wie folgt eingestellt:
LoCut auf 120 Hz, wobei ich damit wohl eher noch höher gehen werden, ca. 160 Hz. Lieber fange ich mit einem zu dünnen Sound an und mische mich dann vor in Richtung "fetter Sound", als dass es wummerig anfängt und ich die Quelle des Problems erst mühsam suchen muss.
Der Tiefenregler steht auf ca. 160 Hz und ist um ca. 3 dB abgesenkt. Selbe Begründung wie oben.
Der Rest des EQ steht für den Anfang auf neutral. Ich habe gute Mikros und bekomme meist auch gute Künstler vor die Nase gesetzt, da muss ich nicht so unendlich viel mit dem EQ retten.
(Und merke: technisch unerfahren und talentiert muss kein Widerspruch sein)

In jedem Kanal habe ich einen unauffälligen Kompressor vorbereitet, Ratio 3:1, Attack 30ms, release 500ms - threshold wird dann an das jeweilige Signal angepasst, nachdem ich den Gain eingestellt habe. Ist vorher ja auch sinnbefreit. Während der Shows stell eich den Kompressor dann dezent und nahezu unhörbar ein - wie beim Friseur "Spitzen schneiden", das meiste läuft dynamisch durch.
Ich überlege, beim Kompressor die Daumenschrauben etwas anzuziehen und Attack auf 15ms und Release auf 225ms zu setzen, da bin ich noch am probieren.

Die Gates sind theoretisch aktiviert, aber deren Threshold ist so niedrig, dass sie quasi immer auf sind. Würde ich tatsächlich mal eins brauchen, würde ich die Gain Reduction ganz dezent auf 10 bis 12 dB einstellen statt auf "minus unendlich" - das ist einfach ziviler und entsprich schon fast einem Expander (den mein Pult leider nicht hat).

Die Vocals gehen mit -5 dB auf den FX1 (mein Main Reverb), Instrument und DI-Kanäle mit -10 dB, Handfunke und Headset mit ca. -15 oder -20 dB.

Subgruppenstruktur
Nutze ich hier eigentlich nicht.

Matrixen, Verwendung, Konfiguration
Sidechaining

Hat das Pult nicht, und ich komme gut ohne diese Sachen klar.

FX-Slots
FX1 ist mein Main Reverb. Da benutze ich gerne Cathedral oder Large Hall mit einer Decayzeit von 2500 bis 4000ms. Predelay 30ms, damit der Hall mir die Signale nicht zu-suppt. In den letzten Jahren habe ich viel mit dem EQ des Reverb experimentiert und habe bei akustischer Musik folgendes voreingestellt:
LoCut bei 300 Hz - ja, unter 300 Hz braucht es keinen Reverb, das macht einem nur das Leben schwer. In Einzelfällen gehe ich mit dem LoCut auch noch höher. Googelt nach "Abbey Road Reverb".
Die Höhen im Reverb meist über 10 kHz abgesenkt und eine kleine Senke bei 2 kHz (wieder "Abbey Road Reverb") - das klingt sehr unauffällig. Wenn ich en Reverb etwas mehr hörbar haben möchte, dann reduziere ich die Senke in den Höhen und um 2 kHz herum etwas.
FX3 ist ein Echo, mono Tapdelay bei mir. LoCut ebenfalls um 300 Hz für akustische Musik. Die Höhen mag ich hier dezent, daher sind die bei mir mit dem HiCut oft schon ab 2,5 kHz abgesenkt, manchmal sogar noch etwas tiefer, für ganz, ganz softe und unaufdringliche Delays. Nur die LeadVocals und momentan (also für die Zeit des Solos) ein Soloinstrument bekommen dieses Delay.

Tipps, Tricks
Im großen und ganzen mische ich mono, stelle aber so Sachen wie Backgroundgesang im Panorama auf 10 und 14 Uhr - das stellt den Lead-Gesang frei. Mit Percussion und anderen Instrumenten gehe ich oft auf 11 und 13 Uhr, aus demselben Grund.

Die Vocals kommen bei mir im Soundcheck oft gegen Ende. Da sehe ich mir dann im RTA an, bei welcher Frequenz die Stimme am stärksten ist - das ist bei Männern oft zwischen 200 und 250 Hz, bei Frauen oft zwischen 300 und 400 Hz. In beiden Fällen gibt es noch eine Oktave darüber, da sind die Stellen, die bei lauten Passagen wichtiger werden, der tiefere Bereich ist bei ruhigen Passagen wichtiger.
Und diesen Frequenzbereich - nehmen wir mal die 300 Hz für eine Frauenstimme - senke ich dann bei ALLEN Melodieinstrumenten (und bei Perkussionsinstrumenten, die länger ausklingen) um 1 bis 2 dB ab. Das hilft den Stimmen ebenfalls, besser durchzukommen, ohne dass man dafür die Band leiser machen muss. So klingt die Band halt laut und fett, und wenn die Stimme dazu kommt, steht sie mit diesen ganzen Tricks souverän vor der Band und nicht nur irgendwie mittendrin.

Soviel mal an dieser Stelle.
 
Mein Wing Compact ist aktuell wie folgt eingerichtet:

Die ersten 12 Kanäle sind für Drums und Percussion reserviert. Kick In/Out, Snare Top/Bottom, 4x Toms und dann 4x Blech und anderer Unfug.
Dann kommen 4 Kanäle für Gitarre/Bass, 4 Kanäle für Tasten, Gebläse und sonstiges und 4 Kanäle für Vocals.
Die Kanäle 25-36 sind nicht vorbelegt.
Kanal 37 wird für ein Messmikro verwendet, sofern das Pult dafür als Soundkarte dient. Auf Kanal 38 kommt dann das Messsignal über USB 1 rein. Das Referenz-Signal (USB 2) wird direkt auf den lokalen Ausgang 3 geroutet. Kanal 39 ist dann der Referenz-Eingang (lokaler Input 8), der mit Ausgang 3 den Loopback bildet und wieder auf USB 2 rausgeroutet wird. Klingt etwas kompliziert, ist aber nichts anderes, als das Pult als 2-In/2-Out Soundkarte mit einem Messprogramm wie REW oder OSM zu verwenden.
An Kanal 40 steckt das Talkback.
Aux 1 empfängt das Messsignal, wenn ich mit einem externen Interface zum Messen arbeite. Aux 2 ist für Zuspieler vorgesehen und auf Aux 8 ist der interne 2-Track-Abspieler geroutet. Der Rest ist nicht belegt.

Live arbeite ich am meisten auf den User 1 und 2 Layern, die ich mir dynamisch mit den gerade wichtigsten Signalen belege. Dabei nutze ich in der Regel nur die ersten 12 Slots. Das horizontale Scrollen am Pult ist der Übersichtlichkeit für mich eher abträglich. Auf User 1 kommen die wichtigsten Signale, an die ich am häufigsten ran muss, inklusive etwaiger Effekt-Sends. Auf User 2 habe ich dann eher so was wie Gruppen und Zuspieler.

Stichwort Gruppen, momentan habe ich eine Drum- und eine Vocals-Gruppe in Verwendung. Die Signale gehen auch nur dahin und dann nicht noch zusätzlich direkt auf die Summe.
DCAs sind für Drums, Saiten, Tasten, Blech und Vocals angelegt. Die nutze ich nur, um mit den Kanalfadern nachher möglichst im Bereich -10 dB bis +5 dB arbeiten zu können.
Die ersten 8 Busse sind fürs Monitoring reserviert.
2 Busse sind für weitere Gruppen oder andere Überraschungen unbelegt.
Die letzten 4 Busse sind nutze ich für Hall und Delay. Dabei gibt es einen Drum-Hall (meistens Plate), einen Spezial-Hall (Gated Reverb), einen Vocal- bzw. Universal-Hall (VSS3) und ein Delay (Stereo-Delay). Die sind alle im Post-Insert der Busse. Ich fahre über den Fader den Send, der Return ist damit immer auf 0 dB. Ich route die Busse nicht noch auf Eingangskanäle.

Matrizen nutze ich, wenn das PA-System eine Behandlung (Trennung, Delay, individuelle Entzerrung) im Pult braucht. Dazu kommt dann der Speaker Manager im Insert zum Einsatz. Außerdem ist MX8 eine Monosumme von M1 als Referenzsignal für Live-Messprogramme wie OSM.

Gates nutze ich normalerweise auf Kick-Out und den Toms, aber als 1:3 Expander.
Bei den Toms wird der Key-Filter als Bandpass auf dem Grundton der Tom verwendet. So kann ich den Threshold niedrig setzen, ohne dass das Gate durch Becken oder anderes ungewollt geöffnet wird. Über Hold und Release lässt sich die Hüllkurve nach Bedarf formen.
Das Gate von Kick-Out wird per Sidechain vom Kick-In-Mikro gesteuert, da dieses in der Regel besser abgeschirmt von anderen Geräuschen ist.
Zuletzt habe ich den PSE auf der Snare entdeckt, um die HiHat auszublenden.
Den PSE setze ich außerdem auf Vocals und anderen Quellen, wie Bläsern gerne ein.

Beim EQ sehe ich keinen Grund, vom Stock-Modell abzuweichen.

Dafür bin ich beim Kompressor experimentierfreudiger. Das Stock-Modell darf aber auch ran. Auf Snare Top habe ich momentan den Nostressor, am Bass den 76LA und auf Gitarren den B560. Den Red3 Compressor setze ich vermehrt auf Vocals und für Bläser ein. In der Drums-Gruppe sitzt der B160, wobei hier der Mix auf 60 % reduziert ist (parallele Kompression). Die Vocals-Gruppe wird vom Soul-Bus-Comp im Zaum gehalten. Und schlussendlich sitzt im Master noch der Combinator.

Die User-Sektion der Custom Controls sieht wie folgt aus:
1 - Fader -10 dB
2 - Fader 0 dB
3 - Reverb Time Drums
4 - Reverb Time Vocals
5 - Combinator Mains on/off (wichtig zum Messen)
6 - unbelegt
7 - SD record
8 - SD stop
9 - Mute-Group Drums
10 - Mute-Group Saiten
11- Mute-Group sonstiges
12 - Mute-Group Vocals
13 - Fader spill Reverb Drums
14 - Fader spill Reverb Vocals
15 - Fader spill Delay
16 - Tap Tempo Delay

Da sind schon ein paar Dinge drin, die nicht mit jedem andere Pult gehen und mir Spaß machen. Aber ich reize die Möglichkeiten des Pults damit auch sicher noch nicht aus.
Bin gespannt, wie sich das Setup bei mir über die Zeit noch entwickeln wird.
 
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guten abend allerseits, sehr interessantes thema, weil so viele wege nach rom führen. vorweg, dieses setup ist speziell für eine abba tribute show, die ich seit über 20 jahren betreue. angefangen damals mit einem mackie sr40, über yamaha m7, zurück zu midas venice, über x32 zu m32 letztendlich zum wing. in dieser saison dann im monitor aufgerüstet von x32 rack zu wing rack, die jeweils eine klangfabrik speisen mit der sich die 6 musiker ihren mix per app selber machen. weil die klangfabrik nicht aes50 spricht, hab ich dann den ganzen vorfall dieses jahr komplett auf dante umgestellt. das ganze ist über die jahre zu einem ziemlichen netzwerk gewachsen, das auch eng mit dem licht versponnen ist. es gibt m foh einspieler mit backing trax, die auch eine timecode spur enthalten. diese steuert auf der bühne das gitarrenrack, sowie am foh das lichtpult. das wiederum steuert mit commandos companion welches wiederum mutes im monitor wing bedient. hauptsächlich effekte mutes für ansagen, aber auch kanäle an aus für z.b. akk set oder einzelne instrumente die verlässlich an und aus müssen. so kann ich nichts vergessen.

dann arbeiten wir die punkte mal ab:

-Kanalstruktur
8 kanäle drumset aus einem e-drum modul + natur hihat + akkustik snare per sender + shaker + chimes
bass per di
gitarre stereo per di aus einem GT 10
3 stereo keyboard kanäle (piano sound, cp70 sound, synthesizer)
4 vocal kanäle per EW DX dante
dazu eine menge nebenkanäle
spare vocal sender, talkback FOH, talkmic backliner, talkmic MD, ambience mics (während der songs geducked mit timecode signal) videofeed, pink noise, mess mics, spare leitung für miniklinke etc.
4 stereo 4 mono trax aus der maschine (instr. bvs, fx, klick, kommandos, timecode)
stereo musik vom laptop für einlass, pausen und auslassmusik.

-Gainstruktur/Gainstaging
normal würde ich sagen. gesunde pegel. da am foh aber nur dante signale ankommen, gibt es nur trims.

-Kanalzüge, eingesetzte Gates/Expander/Kompressoren/FX je Kanal
da wirds so langsam lustig
gates keine, maximal wenn mal ein kanal etwas unsauber ist (gitarre oder so) um den noise wegzumachen ansonsten wegen silent stage aber unnötig.
dafür in fast allen drum kanälen einen wave designer, hilft meistens je nach raumakustik die signale etwas besser ortbar zu machen ohne sie unbeding lauter zu ziehen
kompressoren einige. bass hat einen bdx 160, piano und cp70 hauskompressor, male vocals den 76 limiter amp, females haben den nostressor.
alle eqs in dieser ebene den standard
dazu einen haufen inserts
bass den rack amp, alle vocals jeweils pitch fix und combinator und deesser, den ich aber wahrscheinlich im nächsten run gegen den dynamic eq tausche, das gitarren signal geht in zwei stereo kanäle, einer für e, einer für akk gtr. im akk gtr ist der tc body rez,

-Subgruppenstruktur/-Subgruppen, eingesetzte FX/Kompressoren
subgruppen für piano (da mische ich die zwei sounds zusammen und mache im insert einen effekt drauf (chorus, flanger je nach song)
für female vocals mit la leveler und double vocal plus dem even 84 eq wegen der färbung.
für male vocals nur mit la leveler

4 busse mit effekten
snare hall - blue plate
tom hall - ich glaube vintage room
vocal effekt - vss3
der 4. effekt wechselt je nach song mit wechselnden aufgaben, mal delay für vocals, mal special hall für snare, mal hall für basssolo, mal .....

-Matrixen, Verwendung, Konfiguration
diese saison versuche ich mit dem master L/R auszukommen, die gesamte verteilung aufs PA mache ich dann im kontroller (PA - Downfill - Subs - Fills - Delays...)
vorbereitet sind aber auch matrixen falls ich hausanlagen bespielen muss. das ist aber flexibel

-Sidechaining
nur das schon erwähnte atmo ducking

-FX-Slots
siehe oben
sn hall, tom hall, vocal hall, special fx, 4 x pitch fix, 4 x combinator, rack amp, body rez, piano fx, einer ist noch frei...

-Tipps, Tricks
die ganze show ist eine snapshot show. jeder song mindestens einen snap.
in den snaps sind gespeichert
trim
effekte
sends in die effekte
parameter für pitch fix und combinatoren
mutes
user 1 layer inkl. scribbles
auf dem layer liegen jeweils alle kanäle die ich während des songs brauche. fix sind die 4 effekt returns ganz rechts, die 4 vocal kanäle auf 17-20 und 4 stereo trax kanäle auf 13 - 16. davor die anderen instrumente je nach song.
alles wo ich eigentlich nicht ranmuss (klick, kommando talks, master) ist auf layer 2

recall safe sind alle fader, kompressoren, eqs, routing etc.

dazu kommt jeden abend recording von allen inputs, master mix und den in ear mixen um nachvollziehen zu können falls mal was schief gelaufen ist.

wie gesagt. gewachsen über eine lange zeit. aber macht spass...
 
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alle vocals jeweils pitch fix und combinator und deesser
Wie packst du denn 3 Inserts auf einen Kanal? Oder habe ich dich hier falsch verstanden?

Wie handhabt ihr die Reihenfolge von Gate, EQ und Kompressor? Ich bin teils dazu übergegangen, das Gate hinter den EQ zu schieben, damit unerwünschte Signalteile schon raus sind, bevor es ins Gate geht.
 

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