Man singt deutsch...

RIG
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Hallo liebe Vokalkünstler,

ich plage mich seit langer Zeit insbesondere bei Liveauftritten mit dem Problem herum, dass ich die Endungen deutscher Wörter manchmal unschön ploppend ( "HauT" statt "Haut") oder zu zaghaft (z.B. "Hau.." statt "Haut") wiedergebe.

Bei langen Tönen an undankbaren Stellen (z. B. "äu" bei Träume), neige ich auch hin und wieder zu seltsamen Zerdehnungen ("Troiiiiime" statt "Troooime"), die unschön klingen.

Da die Verständlichkeit der Texte für mich sehr wichtig ist, würde ich diese Feinheiten gerne besser in den Griff bekommen. Deshalb: Sänger(Innen) in Muttersprache bitte vortreten: Was sind eure Erfahrungen? Wie meistert ihr die Fallstricke und Unzulänglichkeiten unserer Sprache? Fällt es euch auf der Bühne leichter deutsch oder englisch zu singen? Wo seht ihr die jeweiligen Besonderheiten?

Gruß
RIG
 
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das "poppen" und die harten "T" möchte ich zumindest teilweise der Technik in die Schuhe schieben.
Viele Mikrofone neigen dazu, die harten Vokale überzubetonen - mit dem beschriebenen Effekt. Viele Dinge lassen sich bereits direkt am Mischpult eliminieren oder zumindest abschwächen. Desweiteren helfen hier der gezielte (und gekonnte) Einsatz von Kompressoren und parametrischen Equalizern.
 
Ein T ist eben auch 'hart'. Wie waers wenn man dafuer ein D singt ?

Lange Toene an solchen Stellen wuerde ich einfach versuchen zu vermeiden indem ich noch ein Wort reinsetze usw. Ich kann mir nicht vorstellen was man an Traeume ausser dem oi sonst laenger halten sollte. Oder machst du einen Traum draus dann kannst du das a halten ;)

Ich singe selbst nicht deutsch was aber eher daran liegt das es mir nicht liegt deutsche Texte zu Schreiben und das ich einen schwaebischen Akzent habe den ich wohl auch beim Singen nicht wirklich wegbekommen wuerde.

Deutsch ist ansich eine sehr harte Sprache. Eine befreundeter Deathmetal-Saenger schwoert darauf genau aus diesem Grund. :)
 
Harry schrieb:
das "poppen" und die harten "T" möchte ich zumindest teilweise der Technik in die Schuhe schieben.
Da hast du nicht ganz unrecht. Leider ist nicht jeder Veranstalter vorbildlich ausgerüstet und ich selbst habe keine Lust, zu jedem Gig teures Equipment mitzuschleppen. Zu oft werden die Sachen nicht pfleglich behandelt. Gerade bei Festivals mit Fremdcrew und Stampede im Backstage geht gerne mal was zu Bruch und keiner ists gewesen.

Whych schrieb:
Deutsch ist ansich eine sehr harte Sprache.
Das stimmt, aber ich finde, sie lässt sich trotzdem gut singen und transportiert eine ganz andere Stimmung als das Englische. Man muss nur die Rhythmik und Melodik anpassen, dann entwickelt Deutsch als Singsprache seinen ganz eigenen Charme.
 
ich muss Euch da etwas widersprechen. Klar gibt es mehr oder weniger popp-empfindliche Mikros aber in erster Linie liegt es am Sänger oder der Sängerin

Popp-Geräusche sind ganz wesentlich ein Zeichen fehlender Gesangstechnik in dem Bereich. Damit will ich nciht sagen, dass Ihr generell keine Technik habt aber es gibt atemtechnische Möglichkeiten das Poppen zu unterdrücken. Poppen ist meistens auf einen starken Luftstrom zurückzuführen. Also so als ob ihr in das Mikro pustet.
Beispiel für eine Anti-Popp-Technik: Singt mal ein t oder ein k und lasst dabei mal reflexartig das Zwerchfell runtergehen und den Bauch raus. Dabei atmet ihr automatisch ein und es entsteht kein Popp durch die Atmung.

Versucht´s mal. Ist nicht ganz einfach zu erklären aber es funktioniert.
 
Harry schrieb:
Viele Mikrofone neigen dazu, die harten Vokale überzubetonen
Deine harten Vokale nennt man übrigens Konsunanten. [klugscheiß off] ;)

Viele Grüße
Taylorpicker
 
etwas komische frage:

wenn ich das wort "arsch" singe, hab ich das problem, dass man entweder das r fast gar nicht hört, oder dass dann ein rollendes r rauskommt und das r viel zu sehr im vordergrund steht....
irgendeinen tip oder trick, wie das besser klappt?
 
Rolli schrieb:
Beispiel für eine Anti-Popp-Technik: Singt mal ein t oder ein k und lasst dabei mal reflexartig das Zwerchfell runtergehen und den Bauch raus. Dabei atmet ihr automatisch ein und es entsteht kein Popp durch die Atmung.

Versucht´s mal. Ist nicht ganz einfach zu erklären aber es funktioniert.

also einfach beim k einatmen, oder isses doch komplizierter, also ich mir das jetzt vorstell?

sunflower schrieb:
etwas komische frage: wenn ich das wort "arsch" singe, hab ich das problem, dass man entweder das r fast gar nicht hört, oder dass dann ein rollendes r rauskommt und das r viel zu sehr im vordergrund steht.... irgendeinen tip oder trick, wie das besser klappt?

ich glaub das geht jedem so.
dabei ist die Variante, wo man fast nix hört auf jeden fall die bessere. Du musst einfach üben, von dem fast nix näher an das rollende r zu kommen. Irgendwann geht das immer weiter. Perfekt wirds wohl nie, aber schon viel besser.
 
@Drache

naja einatmen ist das schon aber nicht so direkt bewusst, sondern mehr durch den Impuls des Zwerchfells. Versuch einfach mal mit der Bauchdecke zu arbeiten. Wenn Du die Bauchdecke vorschnellen lässt, bekommst Du diesen Impuls beinahe automatisch. Und Du bist voll beatmet ohne das Du das bewusst merkst.

Gruss
Rolli

Örks sowas ist mit Worten wirklich schwer zu erklären.
 

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