Marinucci - eine untergegangene Akkordeonmarke

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Anton47
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Da hier einige Beiträge zu der rätselhaften Firma Marinucci abgesetzt wurden, möchte ich mich doch mal melden.
Vermutlich bin ich der Einzige hier im Forum, der die Fabrik besichtigt und dem Inhaber Erideo Marinucci, sowie seinen Verwandten lebend begegnet ist.
Die Fabrik war mitten im Dorf Recanati, nicht weit weg von Ancona (Provinz Marche).
Als Kind kam ich in Begleitung meinem Mutter da hin, da sie die Generalvertretung der Marke in Österreich inne hatte, in den 1950er und -60er Jahren. 1965 gab meine Mutter die Vertretung auf.
Erideo Marinucci hatte die Firma von seinem Vater übernommen, und auch die Handwerkstradition und das Qualitätsbewusstsein.

Verwendet wurden nur die besten, lange abgelagerten Hölzer und Materialien höchster Qualität. Da es lange kein großes Fabrikgebäude gab, wurde im Stammhaus der Marinuccis, sowie in Werkstätten bei den Arbeiterfamilien hergestellt. Der Chef besuchte die bei ihm angestellten Handwerker reihum, ich erinnere mich daran noch, weil ich ihn begleiten durfte. Er sprach halwegs deutsch, und den Rest verstand ich durch Zeigen und Vorführen. Es gab eine rigide Qualitätskontrolle, und Lohnabzüge, wenn nicht perfelkte Teile nachbearbeitet werden mussten. Die Qualitätskontrolleure und der Chaef waren deshalb gefürchtet.
Einige Spezialisten für das Stimmen waren angestellt, und sie testeten jedes Instrument vor der Auslieferung an die Vertretungen (soweit ich mich erinnern kann), neben Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande.
Auch eine kleine Entwicklungsabteilung gab es, klar, und Materialeinkauf/Lagerung, sowie Verwaltung. Verkauft wurde über Händler mit Gebietsschutz. Es müssen wohl so 80-100 Leute gewesen sein, die Ende der 60er Jahre für Marinucci gearbeitet haben. Der Schwager von Marinucci war mit in der Geschäftsleitung, und übernahm die Farik noch vor dessen Tod. Erideo Marinucci ist auf dem Friedhof in Recanati bestattet.
Seit 1984 ist die Fabrik aufgelöst, vermutlich Pleite gegangen.

Meine Mutter hat gut Akkordeon spielen können, und zahlreiche Instrumente von Marinucci verkauft. Ihr Geschäft in der Wiener Mariahilfer Straße lag publikumsgünstig. Als Kunden kamen viele Berufsmusiker, bekannte Künstler aus dem Unterhaltungsmetier (Hans Moser, Paul Hörbiger, Maxi Böhm) und viele Musik-begeisterte Hobbyspieler. Billig war das Vergnügen nicht, aber dauerhaft. Es gab so gut wie keine Reklamationen, und lange lief der Verkauf über Mundpropaganda, bis ab Mitte der 50er Jahre die Konservenmusik die Oberhand gewann, und immer weniger Musikinstrumente nachgefragt wurde.

Marinucci war ein Qualitätsfreak, ein Handwerker mit Leib und Seele, aber auch an Modernisierungen interessiert. So ist es nicht verwunderlich, dass die Instrumente dieser Marke bis heute halten und hoch geschätzt sind. Sie haben ihre Hersteller um Jahrzehte überlebt.
 
Eigenschaft
 
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Vielen Dank, Anton47 für diesen hochinteressanten und lebendig geschriebenen Bericht aus der Blütezeit des Akkordeons!

Bis 1958 war die Akkordeon-Industrie ein zentraler Wirtschaftszweig in der Gegend um Ancona. Neben den eher handwerklich orientierten Werkstätten wie Marinucci und andere, die kleine Stückzahlen in höchster Qualität fabrizierten, gab es ja auch die grossen Firmen, die die Akkordeonproduktion industialisierten, wie z.B. Scandalli oder die Sopranis (und ebenfalls ausgezeichnete Instrumente produzierten).

Weisst Du, wie das Verhältnis zwischen diesen Firmen war? Waren das getrennte Universen oder eher eine Symbiose, was Know-How und Ressourcen anbelangt? Wäre höchst interessant, darüber mehr zu erfahren.

Spannend finde ich auch, dass Du die Holzqualität erwähnst. Andere Firmen aus der Gegend legten ebenfalls sehr Wert auf die Hölzer. Scandalli bewarb extra die grossen Holzlager, die sie für die Akkordeonproduktion verwendeten. Das ist heute überhaupt kein Thema mehr. Eigentlich eigenartig.

Schade, dass so wenig über diese Tüftler, Instrumentenbauer, Unternehmer und Geschäftsleute bekannt ist. Umso wichtiger sind solche Berichte aus 1. Hand!

Grüsse, accordion
 
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A
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Ohne eigenen Inhalt
Zum Verhältnis der Firmen:
Ich erinnere mich, dass ich mit meiner Mutter zu Besuch in Castelfidardo war, in einer ziemlich großen Fabrik (jedenfalls verglichen mit Marinucci). Wenn mich nicht alles täuscht, muss das FARFISA gewesen sein. Meine Mutter wollte Kunden mit wenig Geld eine billigere Marke anbieten können. Aber ich weiss noch, dass Erideo darüber ziemlich aufgebracht war, und fluchte. Farfisa war Fließbandarbeit, und die Montageketten stellten in einer Halle die Instrumente in einem Bruchteil der Zeit her. Meine Mutter probierte ein Instrument: der Ton war nicht sauber, die Tasten klapperten und der Donauwalzer war kein Genuss mehr. Sie hat dann die Finger davon gelassen.
Farfisa (?) experimentierte damals schon mit Elektronik, und zeigte uns auch ein Gerät mit vielen Röhren und vermutlich auch Transistoren. Vorne dran war ein Tastenfeld, dahinter wo sonst die Hämmer und Saiten sind, glimmte und heizte ein Pulk von Röhren. Der Klang kam aus einem Lautsprecher, und war zwischen schmelzend und schrill. Das war nicht die Welt der Marinuccis, und nicht die meiner Mutter; die war darüber ziemlich entsetzt.
An andere Kontakte erinnere ich mich nicht mehr; ist jetzt auch schon fast 60 Jahre her. Erideo hat auch mal erwähnt, dass ihn einige Arbeiter verlassen hatten, weil die großen Fabriken besser zahlten. Ich habe gern in die vielen kleinen Werkstätten in den Häusern der Arbeiter geschaut, und guckte fasziniert zu wie die Teile hergestellt und zusammen gebaut wurden. Beeindruckt mich in meiner Erinnerung noch heute.

Arbeitsorganisation:
Teilweise arbeiteten 2, 3 Generationen einer Familie an den Werkstätten, und die Kinder bekamen die Arbeit von klein auf beigebracht - echte Handwerkstradition. Wer zu Gast war, wurde auch eingeladen und notfalls genötigt, mitzuessen: "Mangia, mangia pura!" ist mir im Gedächtnis geblieben.
Ich vermute mal, die Firmen waren eigene Universen; Handwerker wollten mit den Fließbandproduktionen nichts zu tun haben, mussten sich aber später wohl auch darauf einlassen, weil die Kosten immer ein Problem waren.
Materialien:
Ja, auch Marinucci hatte ein Holzlager, und auch Lager für Metallplatten, Messing, Zubehörteile. Sogar Perlmutt wurde gehortet, und Leim wurde (vermutlich teilweise) selbst hergestellt - aus Gerbereiabfällen, Sehnen und Knochen. Es wurden nach meiner Erinnerung bis ca. 1962 nur Naturprodukte dafür verwendet. Aber auch die ersten Kunststoffbeläge wurden auf Verarbeitung und Haltbarkeit geprüft - nicht nur aufs Aussehen geschaut. Filz wurde ebenfalls auf Vorrat gekauft, und genau geprüft.
Werkzeuge und Arbeitsabläufe:
Gearbeitet wurde mit Schablonen, teilweise Stanzmaschinen. Ansonst waren Hobelbänke da. Unterschiedlichste Hobel, Hammer und Stemmeisen, Bohrer, Feilen und Schmirgelpapiere waren die Hauptwerkzeuge. Gehäuse, Tasten, Klappen und Stimmstöcke wurden von unterschiedlichen Handwerkern vorgebaut, und dann von ein paar Spezialisten zusammen gebaut. Die Teile waren mit einer Markierung versehen, so dass man beim Zusammenbau sehen konnte, wer das Teil vorgefertigt hatte. Da gab's auch manchmal Streit. Wenn das Instrument nicht perfekt war, ging's zurück an den zusammensetzenden Arbeiter/Handwerker, und es musste nachgearbeitet werden - gnadenlos.
Kontakt:
Ich war mit meiner Mutter während der Schulferien mehrfach in Recanati, und jeweils so über ein bis zwei Wochen. Es waren die frühen Urlaubsreisen mit dem VW-Bus Baujahr 53 (?) nach Bella Italia. Viele Bilder aus dieser Zeit sind bei mir haften geblieben. Nicht zuletzt der unvergessliche Blick in Richtung Castel Fidardo und zur Küste nach Porto Recanati. Der letzte Besuch in Recanati muß so 1963 oder 1964 gewesen sein. Ich bin auch schon mehrfach seither wieder in Recanati gewesen, auch am Grab von Erideo. Die goldene Uhr, die mir Erideo zu meinem 12. Geburtstag geschenkt hat, die halte ich ncch jeute in Ehren.
Ich nehme an, dass keine Akkordeonfabrik mehr in Recanati existiert.
So - nun sind meine Erinnerungen erschöpft... ich musste tief graben, und dabei sind so viele Bilder wieder gekommen, dass ich selbst darüber staune. Ich musste meine Erinnerungen sortieren, und hoffe, dass ich mich nicht dabei vertan habe. Dieser Prozess der Rückerinnerung, aber auch Interpretation macht mir mein Alter in schmerzlicher Weise klar. Aber vielleicht hilft es ja ein paar Akkordeon-begeisterten Menschen zu einem vagen Blick in die untergegangene Welt handwerklich gefertigter Instrumente hoher und höchster Qualität.
 
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@Anton47
Sehr schön geschrieben!
Und mit den typischen Bildern & Filmausschnitten aus dieser Zeit kann ich mir das alles sehr gut vorstellen und das hätte auch mich als Kind schon fasziniert.
Ich war nämlich ein kleiner Bastler und mit den Reisen und solchen Begegnungen einen Teil der Ferien zu verbringen, hätte mir großen Spaß gemacht.

Vielen Dank für deinen schönen Bericht und diesen kleinen Einblick in die Geschichte von Marinucci!

:)
Lieben Gruß von Karin
 
vielen Dank für den schönen Bericht und die schönen Erinnerungen.
 
Hallo Anton47,

danke zunächst , daß Du deine wertvollen Erinnerungen mit uns teilst !
Ich hab bei einem Freund auch mal eine kleine Marinucci spielen dürfen ,
ein wunderbares Instrument !

Anscheinend lebt der Name aber weiter :


Bild 10.png


Obwohl nicht davon auszugehen ist, daß irgendjemand der alten Familie daran beteiligt ist.
Vielmehr benutzen andere Firmen die Namen und die Label untergegangener Firmen,
die sich damals wahrscheinlich dieses nicht haben schützen lassen ...

Immerhin scheint es sich bei diesem Angebot um ein hochwertiges Akkordeon zu handeln (was der Preis vermuten lässt).
Andere große Namen wie "Serenelli" werden in China einfach auf Klapperkisten geklebt !
Von "Fratelli Crosio" , auch eine bekannte Größe auf dem Akkordeonmarkt ,
werden in China komplette Kopien gebaut , mit identischem Logo , genau der Schrifttype und detailgetreuen Design
des Diskantverdecks . Sieht dann aus, wie ein flotter Italiener - ist aber nur eine China Klapperkiste drin....

Es gibt aber noch kleine , feine Manufakturen in Italien ,
Marinucci gehört leider nicht mehr dazu !

Dank+Gruss,

Ludger
 
Erideo hat auch mal erwähnt, dass ihn einige Arbeiter verlassen hatten, weil die großen Fabriken besser zahlten.

Vielen Dank auch von meiner Seite für Deinen Bericht, der so wunderbar die Spannung zwischen Kunsthandwerk und Massenproduktion zeigt. Aus Sicht der Arbeitnehmer war es sicher vorteilhaft, eine solide Anstellung in einer grossen Fabrik zu haben, statt als Auftragsnehmer und Subakkordant das unternehmerische Risiko mitzutragen.

Auf der anderen Seite war/ist es wohl nur mit viel Handarbeit möglich, hochklassige Instrumente zu bauen. So hat auch Farfisa, die aus den Firmen Scandalli, S. Soprani und Frontalini entstand, die Konzertinstrumente wie Super VI in einer eigenen Werkstätte von Hand bauen lassen. Die billigeren Instrumente kamen vom Fliessband. Die Produktion stärker zu automatisieren war schwierig, nicht zuletzt wegen dem Aufwand für das Stimmen der Instrumente. Hohner hat diese Erfahrung auch gemacht, nur dass dort die Spannung innerhalb der Firma bestand und nicht zwischen verschiedenen Firmen.

Hinzu kommt, dass der Markt seit Ende 50er Jahre konstant schrumpft. Investitionen in die Weiterentwicklung der Produktionstechnik müssen sich also auf immer weniger Instrumente verteilen, die damit produziert werden können. Heute sind es vor allem mittlere und kleine Unternehmen, die in den Marken Akkordeons bauen und einen Nischenmarkt bedienen. Die Musikindustrie in den Marken hat nur noch geringe Bedeutung, für alle Akkordeon-Spieler ist sie aber von zentraler Bedeutung.
 
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Salut,

es gibt/gab schon noch neue Instrumente, wie auch schon in dem ebay-Link zu sehen, welche den Namen Marinucci tragen. Sie werden/wurden auch noch in Recanati hergestellt. Doch letztendlich handelt es sich um einen Akkordeonbauer, welcher seine Akkordeons in zwei Produktlinien anbietet, zum Einen unter seinem (richtigen) Namen MARZIOLI, zum Anderen die Marinucci Instrumente. Es scheint sich um eine recht kleine Manufaktur zu handeln, der Internet-Auftritt war recht spartanisch und auf emails reagierten sie nicht. Nun aktuell scheint die Hp ihren Betrieb ganz eingestellt zu haben, noch vor wenigen Wochen war sie im Netz. Da der Inhaber Antoinio Marzioli so um die 80-90 Jahre alt sein müßte könnte es sein, daß er mittlerweile verschieden ist.
Ich habe letztes Jahr einige Zeit damit verbracht die Herkunft meines "neuen" italienischen Akkordeons zu erforschen. Eindeutig italienischer Provinienz, prangt in silbernen Lettern SOPRANI PAOLO auf dem Instrument, jedoch genauso ein Wappen, welches nicht das von Paolo Soprani ist. Dies ist das Wappen der Fa. Marinucci aus Recanati. Im Rahmen meiner Suche kam ich dann auf die Fa. Marzioli welche wohl die Namensrechte erworben hat und ihre zweite Produktlinie unter Marinucci laufen lässt. Als der Kataolg noch online war, habe ich glücklicherweise die mich interessierenden Seiten ausgedruckt. Die Instrumente der "Marinucci-Serie" wurden scheins auch unter diversen anderen Handelsnamen veräußert, da ich baugleiche Instrumente unter "Delicado" und "Cantabile" entdeckt habe. Die Diskantverdecke variieren je nach Handelsname. Das Muster des Diskantverdeck der "Marinuccis" scheint mir noch identlsch mit denen der "Echten" (früheren) Marinuccis, genauso wie auch das Embleme m.E. identisch ist. Vielleicht hat er mit dem Namen ja auch die Restbestände bei Auflösung der Fa. 1984 übernommen.
Ansonsten scheint Marzioli eher der Perlmutt und Strass-Fraktion anzugehören. Rein qualitätsmäßig ist mein Instrument nicht perfekt, aber sehr sauber gefertigt. Es sind Maschinenstimmplatten verarbeitet, aber welche mit recht guter Ansprache und Klang, im Bass sind auch welche typo à mano verbaut. Der Sound des 5 chörigen Basses ist umwerfend, ein voller runder Klang, die Stimmplatten echt voluminös und von dicker Stärke.
Warum mein "Marinucci" -Instrument (Seriennummer 17!) den Namen des großen Konkurrenten trägt jedoch in umgedrehter Reihenfolge bleibt ein Rätsel, da leider Marzioli auf meine Anfrage per Mail letztes Jahr nicht geantwortet hat. Ich werde mein interessantes Instrument, an welchem ich mittlerweile einige Änderungen vorgenommen habe, noch in einem anderen Thread vorstellen mit Détailphotos, so daß man auch mal ins Innere blicken kann.

Hier noch ein portugisischer Link mit seinen Concertinas:
http://www.concertinasrecanati.com/

Liebe Grüße

Roland
 
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Hallo Roland,

ein schönes Instrument !
Ich glaube nicht, das eine Firma Schriftzug der Konkurrenz aufgeklebt hat.
Vielleicht kam das Akkordeon mal ohne Schriftzug auf den Markt ?
Der Buchstabensatz von "Poalo Soprani" ist so ziemlich der einzige,
den man sich kostengünstig im original in Italien bestellen kann.
Einfach im online Shop ohne ein Wort Italienisch zu sprechen.
Unsere Nachbarn im Ruhrpott hatten sich früher auch einen Stern auf
ihren Kadett geklebt...

Nur das Marinucci sich bei weitem nicht hinter Paolo Soprani verstecken müsste !


Ich habe gerade einen schönen Katalog von BELL-Accordions aus den 60er Jahren
bei ebay in London ersteigert :

"Italian accordions"
Dort gibt es bei den Tasten neben Giulietti, Sonola , Galanti und Settimio Soprani ,
sowie noch Ranco und Coopertiva L'armonica bei den Knopfkollegen.
Also das Feinste,was man seinerzeit so anbieten konnte !
Von Marinucci sind auch vier Instrumente im Programm.

Scandalli und Paolo Soprani wurden da nur bei den Einsteigermodellen angeboten...

Dank+Gruss,

Ludger
 
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Salut, ... Liebe Grüße ... Roland
Interessante Registerbelegung.

Es gibt kein 8°-Flötenregister, sondern nur ein ¨8;
Schön wäre auch ein ¨8 _ 8¨, starkes Tremolo;
Tönt das 16' ¨8 4' nicht ein wenig schräg? Warum nicht ein gerades 16' 8' 4'- Register?

Also ich finde, wenn man schon 5 Chöre verbaut, sollte man mit den Registern nicht "schmürzelen"!
Es sollten mindestens 15 sein; für Details verweise ich auf meinen Akkordeon-Quiz von "unter der Brücke" #349 .

Wünsche Euch eine schöne Adventszeit; mfG Paul
 
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Hallo Ludger,

das mit dem Namen Soprani Paolo ist schon seltsam. Klar kann das jemand nachträglich draufgeklebt haben, aber warum dann in falscher Reihenfolge? Und die Buchstaben sind pefekt aufgebracht, gleichmäßige Abstände, ohne Klebespuren oder Hinterlassenschaften der alten Beschriftung, sicher kann man auch ordentlich arbeiten. Vielleicht wurde aber auch bewußt die Beschriftung "Soprani Paolo" gewählt um rechtlich "auf der sicheren Seite" zu sein und trotzdem das Instrument mit dem bekannteren Namen besser verkaufen zu können... Und bei Marzioli/Marinucci kann/konnte man scheinbar ja den Markennamen sich wünschen, wie die anderen Namen wie Delicado, Cantabile oder Conero zeigen.
Ich bin auch ein Liebhaber alter Kataloge, Prospekte und Berichte, da kann man vieles herausfinden und entdecken.

Salut Paul,

da hast Du schon gut hingeschaut und völlig Recht. Wenn die (original) Kennzeichnung der Register wirklich dem Sein entspräche, wäre das ziemlich abartig und sowohl akustisch als auch spieltechnisch ein Desaster. Marzioli/Marinucci ist aber nicht der einzige der die Registrierung falsch gekennzeichnet hat, auch z.B. bei einer Lucia sind in meinen Augen falsche und unlogische Kennzeichnungen der Register vorhanden und gaukeln mehr Chöre vor. Da tut man so als ob der 8' in Kombination mit der unteren Schwebetonreihe eine obere Schwebetonreihe wäre, zusammen mit dem 4' und 16' ist derPunkt auf der Registertaste für den 8' plötzlich wieder in der Mitte gelegen. Bei der Kennzeichnung der Registrierung auf dem Photo muß man lediglich wissen, daß die Kennzeichnung für den 8' und der "8 (untere Schwebetonreihe) vertauscht sind. Diese (falsche) Kennzeichnung der Register hat er sowohl bei den Marzioli, Marinucci, Delicado als auch Cantabile Akkordeons identisch. Aber bei dem Conero Instrument ist die Kennzeichnung widerum völlig korrekt. Wie schon geschrieben habe ich einiges an meinem 96/5 37/5 Marzioli/Marinucci/Soprani-Paolo oder wie immer auch ich es nennen soll modifiziert. So sieht mittlerweile die Kennzeichnung der Register aus und entspricht nun der wirklichen Registrierung, zum problemloseren "Finden" des richtigen Registerdrückers in der Hektik des Spielens habe ich den Tutti Knopf als Orientierungshilfe in schwarz angebracht.:

Du hast auch völlig recht, daß natürlich bei einem 5 chörigen Instrument noch weitere Kombinationen sinnvoll wären. Doch es handelt sich um ein 96-bässiges Instrument, welches natürlich nicht so breit baut wie ein 120er. Die Kombination "8 - 8" vermisse ich jedoch nicht sonders, da ich kein Fan eines starken Tremolos bin. Dies ist auch der Grund, daß ich die Schwebetonreihen umgestimmt habe, mit einer ziemlich flachen Charakteristik. Eine Kombination jedoch war mir so wichtig, "8 -8'-8"-16' (ohne den 4') daß ich noch eine weitere Änderung vorgenommen habe um dies anwählen zu können, doch dazu mehr in dem speziellen Bericht über das Instrument welchen ich (hoffentlich) in den nächsten Tagen einstellen werde.

Liebe Grüße

Roland
 
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Tönt das 16' ¨8 4' nicht ein wenig schräg? Warum nicht ein gerades 16' 8' 4'- Register?

Das Instrument selber kenn ich nicht, aber die Registerkombination als 16 + 4 + 8 "mit Schwebeton" hab ich schon bei ein paar Instrumenten gesehen. Z.B. mal bei einer Brandoni. Klingt in der Tat gewöhnungsbedürftig und passt beileibe uach nicht zu jeder Musik. Mir wurde seinerzeit erklärt, dieses läuft unter "schottischem" Register. ... Bei Irish Tunes oder schottisch Tunes könnt ich mir das tatsächlich passend vorstellen.

Da gerade Marinucci war ja eine Manufaktur und dementsprechend wurden die Instrumente sicher gemäß Kundenwünschen ausgeführt. Und von daher kann ich mir schon auch solche exotische Regsister vorstellen.

Gruß, maxito
 
die Registerkombination als 16 + 4 + 8 "mit Schwebeton"
Meine Poeta hat sogar 2 davon, eins mit 8+ und eins mit 8- :D
Nutz ich ab und zu. Für schottische sachen nehm ich aber eher 8+,8-,4, das ist noch giftiger:eek:

Gruß,
Jonny
 
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