mein erster Songtext Gehversuch

Mazy Lanes in Ark
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Was meint ihr?
Würde es sich lohnen, an den heute spontan entstandenen drei Strophen "Liedtext" weiterzuarbeiten?
Oder soll ich das Textdokument gleich in den Papierkorb verschieben?

Ich bin so froh, dass du so früh
hast nicht gemocht das Startmenü
den Weiter-Knopf nicht gefunden
Katastrophe unterbunden

Ich bin so froh, dass du meintest
ich sei keiner ohne Leihfrist
keiner um All-in zu gehen
Ein Herr Nimmerwiedersehen

Ich bin so froh, dass wir nicht sind
dass du nicht wolltest unbedingt
ein Happy End zu erfinden
wo der Lahme führt den Blinden

PS:
Ich hatte eigentlich mit "Ich bin so froh, dass du da bist" angefangen, doch dann dachte ich mir, das geht zu sehr in Richtung schwülstig und hab die Aussage umgedreht.
 
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Mit ein paar Stunden Abstand habe ich selber gemerkt:
Klingt irgendwie aufgesetzt.
Abgesehen von sonstigen lyrischen Defizisten sind zu viele Metaphern enthalten. Die Balance stimmt irgendwie nicht.
Das kommt ersteinmal in den Papierkorb und ich habe was dazu gelernt: Bilder und Vergleiche sparsamer verwenden, konkreter erzählen.
 
Nein nein - nicht in den Papierkorb.
In eine Schublade mit anderen Fragmenten, Zetteln, Ideen und Notizen.
Sind ein paar sehr klasse Bilder bei und die Umkehrung ist auch des Aufhebens wert.
Man schmeißt auch kein Gitarrenriff weg, bloß weil´s nicht direkt in einen song mündet.

Ein schmaler Band von songtexten oder Gedichten steht auf einem riesigen Berg von Millionen Fragmenten, Tonnen versuchter Formulierungen und Meeren von Varianten und Versionen - irgendwie will das Weltall das so.

x-Riff
 
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und die Umkehrung ist auch des Aufhebens wert.

Danke, das werde ich beherzigen.
Und auch die anderen Tipps.
Ich schätze, wenn was von Wert für mich dabei ist, werden sich die Texte von alleine irgendwann wieder aufdrängen.

Ich finde den Text witzig und geschickt gereimt. Er ist lediglich noch ein bisschen kurz und es fehlt noch ein bisschen die Richtung, wo es hingehen soll.

Vielen Dank für die Motivation.
Das Problem ist vergleichbar mit einem Kinofilm. Was nützen die schönsten Bilder, wenn die Story insgesamt nicht funktioniert.
Bis sich eine Richtung herauskristallisiert, kommt das ersteinmal in die Schublade.







Ich versuche als nächstes einen Songtext zu schreiben, in dem eine konkretere Geschichte erzählt wird.

Die Story geht so:
Ein Mann verliebt sich in eine Bibliothekarin und, um mit ihr ins Gespräch zu kommen, wird er Stammgast in der Bücherei und heuchelt als eingefleischter
Lesemuffel Interesse an der großen Literatur vor.
Doch egal was er sich vornimmt, um sie zu beeindrucken, ob die großen Romaciers, Dramatiker oder die Philosophen. Sie zeigt ihm stets die kalte Schulter.
Am Ende kommt heraus, dass die Dame seines Herzens trotz ihres Berufs selbst ein Lesemuffel ist und das Bücherlesen hasst.


Die erste Fassung des Refrains lautet:

Mein Schwarm fährt einen Bücherwagen
Denn sie ist Bibliothekarin
Sie stempelt, scannt und stanzt Löcher
denn ihre Welt das sind die Bücher
Wie schön sie ein- und aussortiert
und Strafgebühren einkassiert
Ich höre, wie es in mir piept
Wenn sie was zu mir rüber schiebt




Den Aufbau habe ich mir so vorgestellt

1.
Refrain
um Thema zu etablieren

2.
1. Strophe

info einbauen, dass er kein Bücherfreund ist

sein Plan über Lesestoff den Fuß in die Tür zu kriegen

Aufzählung der Werke, die er liest, um sie damit aus der
Reserve zu locken

zB sowas wie

um mit ihr ins Gespräch zu kommen
habe ich mir Schiller, Heine und Brecht und vorgenommen

Ich sprach sie an auf Hermann Hesse
doch sie zeigte kein Interesse


oder

Auf die Frage wie findest du den Hemingway
sagte sie kurz und knapp nur "ganz okay"



3.
Refrain
4.
Strophe

5.
Bridge, oder wie man das auch nennt

wo die Wendung kommt, dass sie eigentlich auch ein Lesemuffel ist


6.
abschließend noch einmal Refrain
 
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Klingt erst mal gut.
Könnte mir ein anderes Reimschema vorstellen, dass Dir etwas mehr Möglichkeiten läßt als diese aa, bb, cc -Form. Die hat zudem immer etwas leicht knitteliges und man verbindet leicht Flachhumor damit. Der Refrain, finde ich, geht schon stark in diese Richtung. Bücher / Löcher oder Wagen / Bibliothekarin schrammt reimgezwängt schon arg. Probier mal ein paar Varianten mit einem anderen Reimschema aus.

Struktur paßt - was wichtig ist, ist imho, zu gucken, wann man die Katze aus dem Sack läßt und ob es eher als Überraschung oder als Konsequenz einer zunehmenden Ahnung angelegt ist.
Wichtig finde ich, gut an der Sprache zu feilen. Ansonsten ist es so wie mit einem Witz: Er kann noch so gut sein: wenn man die Pointe kennt, dann hört man ihn sich nur ein zweites mal an, wenn er auch super erzählt ist und auch über die pointe selbst seine Reize hat.

Sprachwitz hast Du: Hesse / kein Interesse, Hemmingway / ganz okay geht schon sehr sehr gut. Dagegen fällt imho der Refrain sprachlich ab - und das sollte er nicht. Eher im Gegentum.

x-Riff
 
Danke für den Rat, bzw Mehrzahl die Räte.
Ein anderes Reimschema könnte besser passen.
Und das mit dem schrittweisen oder vorzeitigen Katze aus dem Sack lassen ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
In der Filmdramaturgie nennt man das dramatische Ironie, wenn der Ausgang der Katastrophe schon am Anfang enthüllt wird. Gut angewandt, kann
das eine starke Wirkung erzielen.
Im Fall meines Songs stellt sich dann auch die Frage der Erzählperspektive. Statt des Lesemuffels könnte die Story von dritter Instanz erzählt werden über das lesefaule Pärchen, das zueinanderfindet.
Ich werde mal ein bißchen herumexperimentieren.
 
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Trotzdem wäre es besser, wenn du für einen neuen Text einen neuen Thread aufmachst
 
Ich bin so froh, dass du so früh
hast nicht gemocht das Startmenü
den Weiter-Knopf nicht gefunden
Katastrophe unterbunden

Ich bin so froh, dass du meintest
ich sei keiner ohne Leihfrist
keiner um All-in zu gehen
Ein Herr Nimmerwiedersehen

Ich bin so froh, dass wir nicht sind
dass du nicht wolltest unbedingt
ein Happy End zu erfinden
wo der Lahme führt den Blinden

mich stören
a) "Inversionen" wie " dass du so früh hast nicht gemocht"
b) die vielen Aussagen über das Stilmittel der Verneinungen wie: "keiner ohne Leihfrist"

Meine Meinung: Wenn Lyrics nicht sofort durch die Grenzkontrolle im Kopf kommen, gibt es Stau. Weder Text noch Musik können harmonisch fließen. Also würde ich Inversionen und (doppelte) Verneinungen in Musiktexten vermeiden - Es sei denn, ich schriebe etwas Lustiges wie etwa eine Parodie.
 
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Meine Meinung: Wenn Lyrics nicht sofort durch die Grenzkontrolle im Kopf kommen, gibt es Stau. Weder Text noch Musik können harmonisch fließen.

Ich schließe mich deiner Meinung vorbehaltlos an, bzw danke dir für den sehr guten Rat.
Du hast natürlich vollkommen Recht mit "harmonisch fließen". Musik ist ein Medium der Zeit, weshalb es lästiger ist für den Rezipienten, über einen nicht verstandenen Liedtext zu stolpern, als zB beim Lesen eines Romans einen Absatz zurückspringen zu müssen.
 

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