
Uli
Mod Emeritus
Fingerstützen für Bässe kamen sehr früh in Mode, wahrscheinlich weil nach der Erfindung des E-Bass zunächst viele ehemalige Kontrabassspieler das 'Plucking' und viele umgestiegene Gitarristen das 'Thumbing' auf den E-Bass adaptieren wollten, was ohne Ruhemöglichkeit für den Rest der Hand schwierig ist.
Anfangs waren die Fingerstützen einfache Holzleisten, die entweder als 'thumbrest' (Daumenstütze) fürs Plucking oder als 'tugbar' als Fingerstütze fürs Thumbing, also den Daumenanschlag montiert wurden...gerne auch beide zusammen. Mit zunehmend härterem Anschlag über Plektrum bis hin zum Slapping verschwanden die Fingerstützen...zumindest eine ganze Zeit lang...
Bei modernen Bässen, die zwar wie mein Pawn Shop Mustang in der Form auf alten Instrumenten basieren, elektrisch aber meistens nicht mehr viel mit diesen gemein haben, wird gelegentlich für die 'Vintage-Optik' eine Fingerstütze montiert, die aber leider meistens aus billigem Plastik ist und so irgendwie nicht zur restlichen Optik passt. Das ist offenbar auch schon anderen aufgefallen, weshalb auch online jede Menge 'edler' tugbars angeboten werden, von Perloid über Holz bis hin zu massivem Messing. Bei den Holzversionen ist mir ein 'Zebrano' Modell besonders aufgefallen, das mich einerseits etwas amüsiert hat, weil dieser angebliche Zebrano-Effekt nichts anderes ist, als die Schnittfläche eines Sperrholzstreifens, der hinterher so behandelt wurde, daß sich die Schichten unterschiedlich intensiv gefärbt haben - andererseits gefiel es mir und brachte mich auf die Idee, so etwas mit ein paar Handgriffen selbst herzustellen, denn 25€ erschien mir dann für 6cm Holzleiste doch etwas heftig.
Gesagt, getan, hier ist die Blitzanleitung für die Fingerstütze:
1. Die Breite der Multiplexplatte sollte genau der Breite der Plastikstütze entsprechen. Vom Bau meiner 15er Box hatte ich von der Kürzung des Reflexkanals noch ein Stück übrig, das genau die Stärke hatte:

2. Die Höhe wird anhand des Musters angezeichnet und der Streifen abgeschnitten:

3. Jetzt ist ein Stück Multiplex da, das in Höhe, Länge und Breite bereits dem Muster entspricht. Das Muster wird aufgelegt und die Rundungen werden angezeichnet.

4. Zunächst mit dem groben Tellerschleifer werde die Ecken gemäß der Anzeichnung entfernt...

5. ...und anschließend mit dem Schwingschleifer feingeschliffen.

6. Anhand des Musters wird die erforderliche Bohrung hegestellt...

7. ...und die Schraubenlöcher angesenkt.

8. mit einem Schleifschwamm wird alles entgratet und die Ecken verrundet.

9. Mit Wasserbeize könnte man das Stück vor dem Wachsen noch beliebig dunkler bekommen, ich lasse es aber erstmal so hell und wachse direkt (mit braunem Möbelwachs)

10. Nach zweimaligem Wachsen und Trocknen wird mit einer Handbürste ein feiner Glanz hergestellt. Soll es mehr glänzen, bietet sich ein Borstenkopf für die Bohrmaschine an

11. fertig montiert, reine Arbeitszeit etwa eine Viertelstunde, der Rest war Warten auf die Wachstrocknung.
12. Wahrscheinlich werde ich ihn doch nochmal abschrauben und etwas dunkler machen.
Anfangs waren die Fingerstützen einfache Holzleisten, die entweder als 'thumbrest' (Daumenstütze) fürs Plucking oder als 'tugbar' als Fingerstütze fürs Thumbing, also den Daumenanschlag montiert wurden...gerne auch beide zusammen. Mit zunehmend härterem Anschlag über Plektrum bis hin zum Slapping verschwanden die Fingerstützen...zumindest eine ganze Zeit lang...
Bei modernen Bässen, die zwar wie mein Pawn Shop Mustang in der Form auf alten Instrumenten basieren, elektrisch aber meistens nicht mehr viel mit diesen gemein haben, wird gelegentlich für die 'Vintage-Optik' eine Fingerstütze montiert, die aber leider meistens aus billigem Plastik ist und so irgendwie nicht zur restlichen Optik passt. Das ist offenbar auch schon anderen aufgefallen, weshalb auch online jede Menge 'edler' tugbars angeboten werden, von Perloid über Holz bis hin zu massivem Messing. Bei den Holzversionen ist mir ein 'Zebrano' Modell besonders aufgefallen, das mich einerseits etwas amüsiert hat, weil dieser angebliche Zebrano-Effekt nichts anderes ist, als die Schnittfläche eines Sperrholzstreifens, der hinterher so behandelt wurde, daß sich die Schichten unterschiedlich intensiv gefärbt haben - andererseits gefiel es mir und brachte mich auf die Idee, so etwas mit ein paar Handgriffen selbst herzustellen, denn 25€ erschien mir dann für 6cm Holzleiste doch etwas heftig.
Gesagt, getan, hier ist die Blitzanleitung für die Fingerstütze:
1. Die Breite der Multiplexplatte sollte genau der Breite der Plastikstütze entsprechen. Vom Bau meiner 15er Box hatte ich von der Kürzung des Reflexkanals noch ein Stück übrig, das genau die Stärke hatte:
2. Die Höhe wird anhand des Musters angezeichnet und der Streifen abgeschnitten:
3. Jetzt ist ein Stück Multiplex da, das in Höhe, Länge und Breite bereits dem Muster entspricht. Das Muster wird aufgelegt und die Rundungen werden angezeichnet.
4. Zunächst mit dem groben Tellerschleifer werde die Ecken gemäß der Anzeichnung entfernt...
5. ...und anschließend mit dem Schwingschleifer feingeschliffen.
6. Anhand des Musters wird die erforderliche Bohrung hegestellt...
7. ...und die Schraubenlöcher angesenkt.
8. mit einem Schleifschwamm wird alles entgratet und die Ecken verrundet.
9. Mit Wasserbeize könnte man das Stück vor dem Wachsen noch beliebig dunkler bekommen, ich lasse es aber erstmal so hell und wachse direkt (mit braunem Möbelwachs)
10. Nach zweimaligem Wachsen und Trocknen wird mit einer Handbürste ein feiner Glanz hergestellt. Soll es mehr glänzen, bietet sich ein Borstenkopf für die Bohrmaschine an
11. fertig montiert, reine Arbeitszeit etwa eine Viertelstunde, der Rest war Warten auf die Wachstrocknung.
12. Wahrscheinlich werde ich ihn doch nochmal abschrauben und etwas dunkler machen.

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