Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

  • Ersteller floydish
  • Erstellt am
ich gönne mir ja den Luxus, 6 Strats zu Hause "zu halten". Die klingen alle unterschiedlich und das ist auch gut so! Klar, ggf. andere Hardware, andere PU und andere Hölzer. Aber mal ein Beispiel wo in Sachen Hardwarematerial alles gleich ist und sich nur die Bodys unterscheiden:

Ich besitze sowohl die Fender US Sambora MK I aus USA mit einem Esche-Korpus (regulär war`s Erle, muss bei meiner wohl n "Fehlgriff" gewesen sein bei Fender ;-)) und Ahornhals und die japanische Black Paisley Variante mit Linde-Body und Ahornhals.
Bei beiden sitzt ein orig. Floyd Rose drauf, sprich die Hardware ist gleich. Trotzdem unterscheiden sich beide in ihren klangliche Eigenschaften sehr deutlich trocken gespielt. Der Eschebody klingt luftiger, in den Höhen glitzernder, der Lindebody klingt fetter, in den Höhen eher zurückhaltend dafür mit einem Plus im Mittenbereich.

Das setzt sich verstärkt dann auch fort. Während die Esche-Strat in meinem Arsenal mein Lieblings-Allrounder ist, ist die Linde-Version für mich die ultimative Heavy-Strat.

Also irgendwo muss der Unterschied ja herkommen. In Sachen Verarbeitung und Passgenaugkeit der Teile sind beide hochwertig anzusiedeln, da sollte der Unterschied also auch nicht herrühren.

Also ich bleibe Anhänger der Meinung, dass sich die Holzarten sehr wohl auf den Klang auswirken, auch spürbar.

Davon ab:

Es wird ja auch bei Gelegenheit von der "Seele eines Instruments" gesprochen. Bisher ist es auch noch keinem Wissenschaftler gelungen, die Seele oder den Geist des Menschen messbar darzustellen also bitte...

(Verzeiht den kleinen esoterischen Ausflug ;-) )
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich besitze sowohl die Fender US Sambora MK I aus USA mit einem Esche-Korpus (regulär war`s Erle, muss bei meiner wohl n "Fehlgriff" gewesen sein bei Fender ;-))

Wurde das denn noch abschließend geklärt, dass es tatsächlich Esche ist?
Ich erinnere mich an deinen Thread dazu. Sah schon nach Esche aus - aber 100%ig sicher war ich mir da nicht, dazu waren die Fotos zu wenig aussagekräftig.
 
Wurde das denn noch abschließend geklärt, dass es tatsächlich Esche ist?
Ich erinnere mich an deinen Thread dazu. Sah schon nach Esche aus - aber 100%ig sicher war ich mir da nicht, dazu waren die Fotos zu wenig aussagekräftig.

Du wenn mir sogar ein hauptberuflicher Tischler sagt, dass das Esche ist, soll es wohl so sein ;-) Aber das tut hier ja auch nix zur Sache, selbst wenn es Erle wäre gäbe es den o.g. Unterschied zur Linde.
 
Wenn man die Physik richtig verstanden hat ist die Schwingung maßgeblich. Nun ist Esche nicht gleich Esche. Die Eine kommt vom warmen Süden die andere irgendwo aus einer kalten Klimazone. Der Baumwuchs selbst, die Jahresringe unterscheiden sich, wurde der Body aus dem unteren oder oberen Stamm des Baumes geschnitten, etc. Ergo, ändert sich auch das Schwingungsverhalten. Und das merkt man schon.
 
Du wenn mir sogar ein hauptberuflicher Tischler sagt, dass das Esche ist, soll es wohl so sein ;-)

Ja, wenn der die Gitarre in der Hand hatte - nur anhand der Fotos, die du gepostet hast, wäre das nicht 100%ig möglich gewesen. Deshalb hab ich gefragt.
 
Ich habe in meinem Buch Baustoffkenntnis (Scholz/Hiese, 14. Auflage, Werner-Verlag, Düsseldorf, 1999) noch nicht gefunden, wie ein Baum wächst.
Ich gehe davon aus, dass die Anlagen für die Krone (Äste) zuerst wachsen und dann schiebt das Stammwachstum während der Vegetationszeit das Ganze immer weiter in die Höhe.
Das kann also bedeuten, dass unter anderem wegen des permanent einwirkenden Drucks die untenliegenden Zellen deutlich stärker komprimiert sind als in höheren Stammlagen. Damit unterstelle ich eine per se höhere Härte (Mehr Druck von oben bedeutet, Stauchung und weniger Flex, oder?)
Nun hat man bei Bäumen - ähnlich wie bei Gebäuden - eine Windangriffsfläche, die, je höher der Baum wird, mit unterschiedlichen Staudrücken als Folge unterschiedlicher Windgeschwindigkeitsbereichen einwirkt.
Exkurs [ob die Werte noch aktuell sind, habe ich nicht überprüft, es geht hier aber natürlich um (einzelstehende) Gebäude]:

Höhe über Gelände [m]0 bis 8 > 8 bis 20> 20 bis 100 > 100
Windgeschwindigkeit [m/s]28,335,842,045,6
Staudruck [q kN/m²]0,50,81,11,3
[TBODY] [/TBODY]
(Schneider: Bautabellen für Ingenieure. 13. Auflage. Werner Verlag, Düsseldorf, 1998)


Dies bedeutet meiner Ansicht nach - neben dem Wuchsstandort, Nährstoffversorgung usw. - für die Zellfasern des Baumes, dass diese höherliegenden Abschnitte deutlich elastischer sind als die untenliegenden. Damit hätte man doch dann schon globale Unterschiede in der Härte mit potentiellen Auswirkungen auf gewollte oder ungewollte Schwingungseigenschaften im Instrument Gitarre, oder nicht?
Man nutzt doch wohl für den Gitarrenbau eher Holz aus dem unteren Stammholz.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Apropos Zellfasern Mr.513,

für das Wachstum ist natürlich auch der Boden mit entscheidend. Fehlen einem Boden einige Mineralstoffe ist natürlich das gleiche Holz (Zellfasern) wie vllt. nur 20 km weiter nicht so kräftig ausgebildet. Und damit summieren sich die globalen Unterschiede in der Härte noch mehr. Jetzt mal ganz zu schweigen von einem Holz was aus anderen Klimazonen kommt.
 
Das mit dem elastischen Grünholz in den Kronen kann man so wohl annehmen. Unten wird es starrer, dass sind verholzte Fasern in den Jahresringen. Der Baum hat außen unter seiner Rinde die aktiven Fasern, die zum Wasser und Nährstofftransport dienen. Nadelgehölz ist meist ein langfaseriges Holz, als Tonholz müsste es schneller Schwingungen weiter leiten können. Vom Standort ist abhängig vom Klima das Wachstum unterschiedlich. Z.B. ikeaeigene Firmen holzen großflächige Fichtenwälder in Russland ab, in denen 200-jährige Stämme vergleichsweise schlank sind, im Vergleich zu 25-jährigen Stämmen aus unseren Breiten. Dies beeinflußt u.a. den Härtegrad und die Materialdichte. Also kann man sich einmal bei Ikea umschauen, ob man günstig aus Massivholz Tischplatten für Korpus und Tischbeine für Hälse etwas finden läßt.:) Aber fragt lieber bei @murle1 nach, wegen Restfeuchtigkeit, Holzsorte etc. Ich bin da nicht so der Fachmann.:eek1:

Edit: Vorschlag für Modellbezeichnung: "Ikea-Caster" mit röhrendem Elchemblem auf dem Korpus.
Die Form der Kopfplatte weicht ab von Fender: 3 Mechaniken zeigen nach oben, drei nach unten, in Form eines Elch-Geweihes. :twisted:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier habe ich auf yt noch etwas gefunden, die Holzfaser quer zur Korpusachse,
OldSkull-Guitars:
 
Ob bei der Mosaikstruktur überhaupt noch von Faserrichtung gesprochen werden kann?
 
Auf dieser Art und Weise werden Schwingungen im Korpus eher träger. Der Leim dürfte auch einiges schlucken.
 
Wobei Leimholzbinder als sehr gutes Konstruktionsholz gelten (vgl. EXPO-Dach in Hannover).
Es wäre wirklich mal interessant, solch eine Brettgitarre schwingungstechnisch zu vergleichen. Gleiche Masse, gleiche Holzsorte, einmal einteilig, einmal Mosaik. Selber Hals, selbe Hardware, selbes Set-up.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nach der Theorie einiger "Spezialisten" - nach der sich die Schwingungen in Holz in Faserrichtung ausbreiten, dürfte bei diesem "Klötzchenverleimten" Body mit Schwingungen am nächsten Klötzchen Schluss sein.
Aus eigener Erfahrung (mein Werktisch / Werkbank besteht aus Stäbchenverleimter Kernbuche, 6cm dick) schwingt da nix.......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist halt ein Sustain-Killer. So klingt es auch, aber nicht ganz so schlimm, sondern irgendwie auch passend zur Musik. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist halt ein Sustain-Killer
Nö.
Wie oben schon mal erwähnt:
Weil so ein Body eben NICHT mitschwingt, werden die Saiten länger schwingen - wenn der Body nicht mitschwingt, entzieht er den Saiten auch keine Energie.

Ich hatte vor einigen Seiten schon mal ein Experiment aus meinen Anfangszeiten im Gitarrenbau erwähnt: nimm ein Fensterbrett aus Marmor und ein gleichlanges Brett - über eine Spannvorrichtung jeweils direkt im Brett/Marmor eine Saite aufspannen:
Die Saite im Marmor schwingt Minutenlang, die im Brett ist nach ein paar Sekunden ruhig.....was hat dann den längeren Sustain?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
vs_advertising_a-perspective-view_patchwork-bass-jpg.jpg






;):D:engel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
@Myxin, netter Versuch :)
Der Hals dürfte wohl abgesehen vom Griffbrett und der Kopfplattenfuniere allenfalls in Längstrichtung mehrteilig/geperrt sein.
 
So klingt es auch, aber nicht ganz so schlimm, sondern irgendwie auch passend zur Musik.

Dachte ich erst auch. Nichts Teletypisches. Habe mir das Video paar mal mit stops angeschaut. Einmal das Plek (so dick wie eine Euromünze, sieht aus wie Marke Eigenbau) und den Anschlagwinkel, dann seine Finger und die Spielweise. Er dämpft ja schon nach dem Attak die Saiten durch seine Finger. Dem Typ sollte man lieber ein Hackebeil in die Hand geben als eine Tele. Wenn das Teil ein guter Gitarrist spielt wird sie sicher aufleben und der typische twang mit sustain kommt herüber.

Da hat halfcupsound ein schlechtes Beispiel gewählt. Aber wie schon zig tausendmal geschrieben, sind es die Hände, die den sound formen.
 
@Mr.513 : Habe ja nicht gesagt, dass der Hals auch so wie der Korpus komplett aus Holzblöcken unterteilt ist.

Wer sich näher für diese Bässe interessiert, das sind die sog. "Patchwork" Bässe von Sandberg. Es gibt auch ein Session Video dazu.
Auf jeden Fall interessante Instrumente und für jeden Holzwurm mindestens ein 5 Gänge Menu. *g*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben