(Overwound) PAF mit starkem Bassbereich gesucht ..

musikuss
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Hallo liebe Gitarrenfreunde,

für meine Fernandes Ravelle JPC suche ich mittelfristig ein Paar neuer Pickups da mir die Werksbestückung einfach zu dünn/ undefiniert im Bassbereich und vom Voicing zu nasal erscheint.

Bei der Ravelle handelt es sich um eine vom Hersteller Fernandes entwickelte Singlecut die Holz-technisch traditionell daherkommt, jeweils 1-teiliger Honduras Mahagoni Body und Hals, geflammte Ahorndecke und hier Ebenholz als Griffbrettmaterial.

2.jpg




Bei der Flut an Pickups bräuchte ich deshalb euren Input, was könnt ihr empfehlen?

Ich suche ein Paar Pickups die sich schon allgemein am "PAF" orientieren, gern mit einem (oder zwei) Quentchen mehr Power und vor allem einem vollen, aber definierten Bassbereich, gleichzeitig sollten die Pickups oben rum nicht schrill/nasal aber auch nicht dumpf tönen, "singend" wäre ideal.
Dazu sollten sie sich schön dynamisch abregeln lassen um auch Cleanere Sounds abzudecken, also nicht eindimensional vom Soundspektrum sein.

Am Steg mit genug Standkraft für pumpende Rock-Riffs ala GnR bis Van Halen, aber nicht zu überztrieben das alles totkomprimiert wird .. also kein Modern Metal Drop X Sound.


Die bisherige Bestückung besteht am Hals aus einem Fernandes Sustainer (der als reiner Pickup als Singlecoil läuft) und einem Wolfetone Grey Wolf am Steg = sagt mir persönlich nicht zu, klingt alles zu "brav" und nasal, wird also komplett ausgetauscht.

Ach ja, die neuen Pickups sollen per Miniswitch seriell, parallel, Singlecoil schaltbar sein, vll. wäre dann ein doch etwas outputstärkerer Satz Pickups sinnvoller?


Vielen Dank !
 
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Da würde ich den Harry Häussel anrufen und mich beraten lassen:)
 
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Seymour Duncan Custom oder 59/Custom Hybrid könnten passen für so eine Paula-like Gitarre. Eventuell sogar ein Dimarzio Super Distortion, klingt "klassischer" als man vermutet. ;)

Am Hals dann was klassisch PAF-iges oder Hauch moderner wie Duncan 59 oder Sentient oder Dimarzio PAF (Pro).

Das Problem was sich hier stellt, ist der Kompromiss zwischen definiert und fett, singend und offen, kräftiger Sound und zu viel Leistung.

Was gibt das Budget eigentlich her? Habe zwar v.a. Erfahrung mit Duncans und Dimarzios, aber vielleicht kann dir wer anderer in Richtung Boutique Pickups helfen wenns vom Preis passt.
 
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Klingt für mich nach dem Suhr Doug Aldrich, trifft genau auf die Beschreibung zu:great:

Grüße
Sash
 
Hi,

auch wenn ich Duncans sehr gut finde und selber verschiedene Duncan PUs spiele, würde ich für diese spezielle Anforderungen eher an Dimarzio denken. Mit etwas kräftigeren Bässen fällt mir bei Duncan zwar der Custom 5 ein, aber der hat schon stark ausgehöhlte Mitten und recht bissige Höhen. Der Custom Custom wiederum hat zwar sehr schöne Mitten und Höhen, aber recht schlanke Bässe. Bei den meisten Gitarren hatte ich das Gefühl, dass da immer was fehlt. Für mich haben so ziemlich alle Duncans einen recht ausgeprägten charakteristischen Eigenklang - wenn man den mag, ist das ja auch prima, aber er ist meist nur schwer in eine andere Richtung zu verbiegen.

Du scheinst mir dagegen eher PUs zu suchen, die keinen Bereich übermäßig betonen und eine gute Basis für unterschiedliche Einstellungen an Amp und ggf. Effekten bieten. Meine Empfehlung: am Hals der Dimarzio PAF 36th Anniversary Neck (DP103) und am Steg der AT-1 (DP224). Der PAF klingt sehr ausgeglichen, weder so bissig-glasig wie ein Duncan Pearly Gates noch mit der Gefahr, dass die Bässe wegschwimmen, wie es beim SH-1 gerne mal vorkommt. Ein vielseitiger HalsPU mit klassischer Ausrichtung, aber etwas mehr Output.

Grundsätzlich würde dazu natürlich der 36th Anniversary PAF Bridge (DP223) passen, der für einen PAF schon ziemlich laut ist. Wenn es am Steg aber "von allem etwas mehr" sein soll, würde ich den AT-1 (DP224) wählen. Er hat noch einen gewissen PAF-Vibe, aber deutlich mehr Fundament und etwas mehr Output. Er liegt quasi zwischen einem PAF und einem Tone Zone. Die stärkeren und etwas wärmeren Mitten tun einer Gitarre mit Ebenholzgriffbrett ganz gut, die neigen nach meiner Erfahrung oft dazu, in diesen Bereichen zu hart zu klingen.

Generell ist es bei stärkeren und/oder mittiger klingenden StegHB aber immer auch einen Versuch wert, ein Pushpoti zur Umschaltung auf den parallelen Betrieb beider Spulen einzuplanen. Für cleanere und Crunchsounds bieten sie dann wieder mehr Klarheit und etwas zurückgenommene Mitten. Nachdem Du gerne mit den Potis arbeitest, erlaube ich mir noch den üblichen Hinweis auf das 50s Wiring, das einen größeren nutzbaren Regelbereich bringt und das Abreglen auf cleanere Sounds erleichtert.

Gruß, bagotrix
 
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ich weiß nicht, wie viel du schon getestet hat, was die Höhe der PUs betrifft. Hier kann man durchaus noch justieren.
Ich habe bei einer PRS den 36th Anniv. am Hals. Der ist schon recht vintagig, spricht, er verzerrt nicht sehr stark. An meiner Gitarre hat er jedoch nicht gerade wenig Bass. Das würde ich aber eher der Gitarre als dem PU zuschreiben.

Generell gilt es imho abzuwägen, wie viel ein PU bestimmte Aspekte am Klang einer Gitarre kompensieren oder verstärken kann. Meine persönliche Meinung ist, dass verschiedene PUs schon einige Nuancen betonen, herausarbeiten oder verringern kann - eine neue Gitarre macht man in der Regel damit nicht. Klingt die Gitarre dünn oder zu bassig, dann verändern PUs dieses meist nicht im erwarteten Umfang. Wenn es zu sehr matscht oder keine gute Saitentrennung vorliegt oder es zu viele spitze Höhen hat - da können andere PUs schon was bringen.
Den Grundcharakter der Gitarre werden sie imho nicht verändern.

Bei besagter PRS waren mir die Stock PUs zu undifferenziert wenn man viel Gain benutzt hat, gerade auf den Bass Saiten. Diesen Umstand konnte ich mit PU Tausch ganz klar verbessern. Dass die Gitarre an sich, gerade am Hals, zu einem sehr ausgeprägten Bass tendiert, wurde dadurch aber nicht verändert. Da hat nur das Herunterdrehen des PUs etwas gebracht. Es wird dann allerdings leiser. Je nach Steg PU kann das ein Kompromiss zwischen Steg und Neck bezgl. der Lautstärken werden.
 
Ich wäre auch bei Dimarzio. Der 36th Anni am Hals wäre wohl auch meine Wahl, alternativ ein Paf Pro aber am Steg gibt es gerade bei Mahagony wenig besseres als einen Norton! Der rockt wie Sau und ist genau so die Mitte zwischen Vintage und High Gain Brüller Ein echt klasse Pickup!!!
 
Den Norton mag ich auch sehr, der ist mit seinen kräftigen, aber nicht har zu penetranten Mitten für mich sowas wie der bessere JB... Auf jeden Fall ein sehr guter Allrounder, wenn es auch mal richtig rocken soll, aber kein typischer Heavy Metal-HB mit Ceramic-Magnet gewünscht ist. Bei Dimarzio steht er so ein bisschen im Schatten seiner Air-Version, die vor allem in der Halsposition sehr beliebt ist (obwohl auch der Air Norton gar nicht als Neck HB gedacht war).

Auf den AT-1 bin ich gekommen, weil der TE speziell mehr Bass sucht. Vom reinen Output her sind sich die beiden sehr ähnlich.

Gruß, bagotrix
 
Wolfetone Grey Wolf am Steg

Wäre auch interessant, hier zu erfahren, ob du die A2 oder die A5 Version hast - die sich klanglich doch schon deutlich unterscheiden, da bei der A5 Version auch Polysol Draht benutzt wird und kein Plain Enamel.

Ausgehend davon kann man dann auch besser einschätzen, wie der Wunsch nach weniger schrillen Höhen zu bewerten ist.

Wenn eh ein Neukauf ins Haus steht, dann hätte ich Vineham empfohlen - der kann dir bestimmt den passenden Pickup wickeln und du zahlst auch nicht mehr als für einen neuen Duncan oder DiMarzio. Was ich an seinen PUs, die ich habe, sehr schätze, ist, dass sie trotz aller Transparenz und Klarheit eben nicht diese nervigen Höhen haben, die ich von manch anderen "Boutique" PUs schon kennenlernen durfte. Kannst dem Craig ja mal eine Anfrage schicken und schauen, ob es für dich passt.
 
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!
 
Hier eine Auflistung meiner Favoriten:

Häussel 1959-B Custom+ etwas heißerer PAF, klingt sehr klar, differenziert, gute Saitentrennung, viele Höhen, etwas schwacher Bassbereich

Bare Knuckle Rebel Yell sehr ausgewogen in der Paula, druckvoll, differenziert

Amber Custom Hot60 (gute Bässe, ausgewogen, spritzig, druckvoll

Lindy Fralin High Output Humbucker: PAF-orientiert, klingt "dunkler", druckvoll, ausgewogen, differenziert,

Bare Knuckle Holydiver kein PAF, klingt aber noch differenziert, der 80er Sound


Viele Grüße,
Bowhunter
 

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