Power Soaks versus eingebaute Leistungsumschaltung

riffy
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Hallo Community,

Ich habe einige Beiträge zum Thema Power Attenuators, Power Soaks etc. verfolgt, frage mich aber noch immer, warum man nicht einfach seinen Versärker bei seinem Amptechniker des Herzens abgibt und sich für deutlich weniger Euronen einen regelbaren Leistungsumwandeler einbauen lässt, sofern man mit Modefikationen am Amp keine Probleme hat.
Das kostet um die 100 € und man erspart sich zustäzlich eine weitere Verkabelung beim Live-Einsatz.

Greetz.

Riffy
 
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Hallo,
unter Umständen weil der Wiederverkaufswert drastisch sinkt, so bald man
Eingriffe bzw. Umbauten vornimmt oder der Garantieanspruch sofort erlischt.
Und weil es nicht so viele Techniker gibt, die das wirklich können. Theoretisch
zwar für einen versierten Techniker kein Problem, aber bei der Soundanpassung
hapert es dann meistens schon. Der Amp soll ja leise möglichst genau so klingen
wie laut gespielt.
Ich habe mich deswegen auch für die vielleicht anfänglich teurere Lösung eines
externen PowerSoaks entschieden. Aber ich weiß dann vorher schon wie es nachher
klingt.
Gruß
Jo
 
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Ich bin hier im Board einer der großen Verfechter vom London Power Scaling. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur stufenlosen Leistungsreduzierung (siehe z.B. http://www.londonpower.com/pscaling.htm).
Allerdings kenne ich das Scaling nur beim AC30, wo es hervorragend funktioniert. Anfangs hatte ich über längere Zeit einen Attenuator verwendet, dann aber irgendwann das Scaling einbauen lassen. Im Vergleich zum Attenuator hat es aus meiner Sicht nur Vorteile (abgesehen davon, dass man den Amp modden muss): besserer Klang, weniger Höhenverluste/Dumpfheit, Röhren werden geschont, Breakup-Point kann man stufenlos justieren, Lautstärkeboosts für Soli sind besser möglich als mit Attenuator, etc. (vom Preis gar nicht zu sprechen). Die Ergebnisse hängen aber mit Sicherheit auch vom jeweiligen Amp ab und evtl. davon, wie gut der Tech die Mod implementiert.

Gruß
 
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Hi Riffy,

ich spiele einen TubeMeister 18 mit eingebautem PowerSoak und eingebauter RedBox (SpeakerSim) direkt in unseren PA-Mischer.
Ich war den Frequenzklau dieser Kombi in bestimmten Frequenzbereichen leid und habe mir einen Palmer PDI-03L8 gekauft.
Jetzt läuft mein TM18 mit 18 Wat "Voll-Last" und voller Sättigung. Klingt klasse, besser als TM18-eigene Lösung, und ich höre keinen Frequenzklau mehr.

Viele Grüße
 
Danke für die Antworten. Beide Möglichkeiten hören sich gut an. Wobei der Palmer ordentlich auf den Geldbeutel geht :) Vielleicht hängt es wirklich von der Qualität des eingebauten Powersoaks ab und der Verträglichkeit des jeweiligen Amps.

Ich hab letztens übrigens einen AFD 100 angespielt, der von Marshall seriemäßig mit einem eigenen Attenuator versehen wurde. Hat sich sehr ordentlich angehört. Aber das ist ja bekanntlich immer subjektiv ;)

Zum Glück habe ich noch ein paar Jährchen zeit, bis die Garantie meines JVM abläuft und ich mir dann nochmal konkret Gedanken über den Einbau einesLeistungsschalter machen kann. So lange muss der Masterregler seine Arbeit verrichten :)

Greetings!
 
Leistungsreduzierung macht in meinen Augen auch nur Sinn, wenn man kein Mastervolume am Amp hat (alter Plexi z.B.) und den Verstärker dennoch zum zerren ("break up") bewegen will.
Amps mit Mastervolume sind ja eben gerade so gebaut, dass man die Endstufe nicht aufreissen muss, um brauchbare Sounds herauszuholen.

Je mehr die Leistung reduziert wird, desto schlechter die Resultate, das kann man glaube ich für alle Methoden der Leistungsverminderung verallgemeinern.
Das Problem generell: nur laut klingt wie laut, denn auch die Speaker und sogar das menschliche Ohr haben gehörigen Anteil am Sound.

P.S.: Die Lösung von olerabbit ist natürlich eine sehr elegante - ob sie aber zu 100% an den originalen, aufgerissen Sound herankommt?
Wesentlich praktikabler und damit im Alltag die absolut zu bevorzugende Variante ist sie allemal!
 
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Bei diesem Thema geht IMO die Diskussion teilweise auch leicht ins Esotherische.
Ein Master Volume reicht IMO der Regel völlig aus, um seinen Amp lautstärkemäßig in den Griff zu bekommen. Ein Power-Soak bekommt Sinn, wenn die Endstufe -Ausgangsübertrager an ihre Grenzen gebracht werden sollen und das für den Sound wichtig ist. Ich habe einen Engl-Gigmaster mit Master-Volume und Power Soak. Meine Erfahrung:
1. Der Power Soak klaut keine Höhen!
2. Wenn ich die Endstufe stark übersteuer wird der Ton nicht unbedingt besser. Die Verzerrung der Vorstufe finde ich harmonischer.

Einen Nachteil hat es zudem mit einem Power Soak zu fahren: Ein Delay/Hall im FX-Loop klingen IMO schlechter, weil das Delay/Hall Signal verzerrt wird.
Kurz um der Power Soak ist nett, wäre er aber nicht da würde ich ihn auch nicht vermissen.

Diese Erfahrung gilt natürlich nur für den Gigmaster. Für einen JMT 45 ist das vielleicht ganz anders zu bewerten, doch auch da hört man immer wieder das Power Soaks/Attenuater nicht in der Lage sind, den Sound von einem richtig laut gespielten Amps authentisch wieder zu geben. Doch wie soll das denn auch gehen? Unser Ohr hört lautstärkeabhängig! Wir hören unterschiedliche Frequenzen bei unterschiedlichen Laustärken unterschiedlich gut. Und genauso, wie die Ampvorstufe, die Endstufe und der Speaker bei hohen Lautstärken ihren Teil zu Verzerrung beitragen, "zerrt" auch unser Trommelfell (und das nicht zu knapp). Also wenn so klingen soll, wie wenns laut ist, muss es auch laut sein.
 
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Klar, laut klingt immer anders und meist gefühlt besser/fetter, der Speaker drückt mehr Luft weg, usw. Natürlich können das leisere Sounds nicht kopieren, rein physikalisch nicht. Das sollte klar sein. Nichtsdestotrotz können so manche Amps mit Leistungsreduzierung oder auch Power Soaks bei geringeren Lautstärken ganz erheblich besser klingen als ohne. Aber: Ja, es hängt natürlich vom Amp ab. Gerade so manche modernen Amps wie z.B. Engl sind meist gar nicht darauf ausgelegt, dass die Endstufe mitarbeiten soll. Da gibt es dann womöglich gar keine Notwendigkeit für Soak/Scaling, wenn man einen gut funktionierenden Master hat. Bei anderen Amps, wie z.B. den Vöxen geht aber erst dann richtig die Sound-Sonne auf, wenn die Endstufe etwas beteiligt ist. Je nach Geschmack mehr oder weniger. Daher grundsätzlich ein Thema, in dem man nicht pauschalisieren sollte.

Leistungsreduzierung macht in meinen Augen auch nur Sinn, wenn man kein Mastervolume am Amp hat (alter Plexi z.B.) und den Verstärker dennoch zum zerren ("break up") bewegen will.

Naja, nen Master-Volume ist nicht mit Leistungsreduzierung zu vergleichen - weder in Funktionsweise noch Sound. Beispiel: Mein AC30 hat nen Master-Volume. Damit alleine bekomme ich aber nicht ansatzweise die gleichen Sounds hin, die ich mit dem Scaling erziele. Gleichzeitig ist es auch nicht so, dass das Scaling den Master etwa ersetzt. In der Praxis stellt man damit seinen Sound mit beiden Reglern ein: Master und Scaling. Man kann nun beide Regler fein aufeinander abstimmen um genau den Sound zu bekommen den man möchte. Grundsätzlich: Je höher der Master und je stärker die Leistungsreduzierung, desto mehr Endstufenzerre, Breakup, usw. Letztendlich sucht man sich hier einfach seinen persönlichen Sweet-Spot. Ergebnis: Ein genialer Sound auf niedriger Lautstärke, den man allein mit Master eben nicht schafft. Ich verweise auch gern nochmal auf die FAQ zum Power-Scaling, die ich oben gepostet hatte - da werden u.a. auch die Unterschiede zu Attenuatoren, Master-Volumes oder Low-Wattage Amps schön erklärt.

Gruß
 
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Aber: Ja, es hängt natürlich vom Amp ab. Gerade so manche modernen Amps wie z.B. Engl sind meist gar nicht darauf ausgelegt, dass die Endstufe mitarbeiten soll. Da gibt es dann womöglich gar keine Notwendigkeit für Soak/Scaling, wenn man einen gut funktionierenden Master hat. Bei anderen Amps, wie z.B. den Vöxen geht aber erst dann richtig die Sound-Sonne auf, wenn die Endstufe etwas beteiligt ist. Je nach Geschmack mehr oder weniger. Daher grundsätzlich ein Thema, in dem man nicht pauschalisieren sollte.

Yep, genau!
 
ob london power oder powwersoak, beides simuliert leider nicht einen voll pumpenden und jede Menge Luft bewegenden Speaker.
ok man kann die Klassiker ggf. bei erträglicher Lautstärke am Sweatspot betreiben, aber reine Endstufenzerre ist auch nicht der heilige Gral

uas meiner laienhaften(!) Erfahrung eignet sich "gefühlt" london power scaling eher für "wilde" Endstufen wie dem AC30 und power soaks eher für "tighte" Endstufen wie bei Fender.

Letztendlich bin ich aber da gelandet: die Richtige Leistung für die richtige Anwendung.
Inzwischen gibt es zum Glück auch sehr gut klingende Kleinleistunsgamps

obwohl... ein JTM, das wäre schon was
hmm.....
 

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