Practice Chanter --> folkfriends.de

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Starphonic
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Moin,

hab vor, in den nächsten Monaten/Jahren mich der Marktsackpfeife zu widmen. Nun stehe ich zunächst vor der Wahl des Übungsinstruments, zur Wahl standen Blockflöte, PC und Hümmelchen (die Ansicht, das Hümmelchen sei lediglich ein Übungsinstrument für die folgende Marktsackpfeife scheint ja wohl hoch verpöhnt zu sein...hat ja wohl aber dieselbe Griffweise, oder?); habe mich dann für den PC entschieden. Doch gibt es da am Markt wohl nur zwei, einen von Michael Hoffmann und einen neuen von folkfriends. Links reiche ich nach, wenn Google wieder funktioniert :)

Die sind beide sehr teuer, daher die Frage: Was sind denn da signifikante Unterschiede? Der von ff scheint ja aus Holz zu sein und der von M.H aus diesem speziellen Plastik. Und ff hat ja auch, was ich so bisher las, einen üblen Ruf in Sachen Blasinstrumenten.

Wie gesagt, bin noch absoluter Laie und eigentlich vom Schlagwerk, habe also noch absolut gar keine Ahnung von Blasinstrumenten und deren Anatomie. Aber prinzipiell ließe sich mit beiden PC's die Griffweise von MA-Säcken lernen, nicht wahr? So wie ich das verstanden habe, ist die ja bei allen MA's gleich (offen und /oder deutsch... was auch immer das heißen mag :) ).

Danke schonmal für etwaige Antworten! Ist ja nicht viel los hier im Unterforum, würde mich aber umsomehr über Resonanz freuen!

LG
Starphonic
 
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Hier die Links:

Michael Hofmann (mit nur einem "f" ;) ): http://bagpipe.de/wbc.php?sid=1114932f7d1&tpl=produktdetail.html&pid=405&rid=104&recno=1
folkfriends: http://www.folkfriends.com/Marktsack Uebungspfeife Practice Chanter.htm

Letztere scheint ja wohl neu auf dem Markt zu sein... taugt das was? :)

LG
Starphonic

Edit: Hier noch ein kleines Video... (auf Englisch, gibts auch auf Deutsch. Aber in der englischen Version spielt er mehr) - und das hört sich für mich als Laien schon echt klasse an! Gefühlsmäßig tendiere ich also zu der von folkfriends, wäre aber schön, wenn mir das einer von euch Profis bezeugen könnte :)
 
Hallo Starphonic

Ich würde jetzt ei Hümmelchen definitiv nicht als Übungsinstrument für einen Marktsack nehmen. Auch wenn beide in der deutschen Blockflöten Griffweise vorhanden sind, spielen die sich vom Druck anders und klingen auch ziemlich unterschiedlich.
Ich spiele schon länger Hümmelchen und habe mal in einer Band zusammen mit einem Marktsack gespielt, und durfte diesen auch einige Male anspielen.

Also ich bin kein Profi, sondern Laie, der ein paar Erfahrungen sammeln durfte.

Wenn es um das Üben der Griffweise geht, kannst du das auch mit einer Blockflöte gut lernen. Hauptunterschied ist dann ja schon das indirekte anblasen über den Sack, und den damit ununterbrochenen Ton und die Gracenotes.
Wenn Du wirklich Marktsack lernen / spielen willst, dann kauf einen Marktsack.
Wenn du erstmal probieren willst, bzw. die Griffweise auffrischen oder erlernen willst, würde ich die Blockflöte nehmen.

Sobald du eine andere Griffweise spielt, bringt die die Blockflöte natürlich auch nichts mehr.

Ein Practice Chanter macht in meinen Augen als Ergänzung zur Sackpfeife sinn, wenn du in einer Wohnung nicht laut spielen kannst.

Was auch möglich ist, ist den Chanter einer Sackpfeife mit einer Windkapsel zu spielen. (Rauschpfeife)
Hier könntest du einen Chanter spielen, dann du später auch auf einer Sackpfeife nutzen kannst.
Dies wird aber auch wieder teurer als der Practice Chanter sein. Die Preise oben für 80 bzw. 85 Euro für den Practice Chanter finde ich jetzt auch nicht teuer. Vor allem im Vergleich, was dich später ein ganzer Marktsack kosten wird.

Aber hier brauchst du auch schon einen recht starken Anblasdruck, und leise sind die auch nicht.

Vielleicht findest du auch hier weitere Infos, und womöglich gebrauchte Instrumente: http://www.sackpfeifenclub.org/index.php/club

Mir wurde damals auch der gute Rat gegeben, kauf dir das Instrument dass du später spielen willst.

Wegen FF vs. Hofman, würde ich eher Hofman empfehlen. Dass ist wie Güntzel, Fischer etc. ein bekannter Name.
 
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Hi grimmels,

vielen Dank für die Antwort! Ich habe mir jetzt vorerst eine Sopranblockflöte mit deutscher Griffweise bestellt - um überhaupt erstmal zu schauen, ob das längerfristig was für mich ist. Von der Idee des Marktsackes habe ich momentan erstmal Abstand genommen, da die Teile wohl lauter als gedacht sein sollen. Das würde dann wahrscheinlich selbst die Kapazitäten meines Schlagzeug-Proberaums übersteigen.
Darum habe ich mich jetzt auch mit den anderen Sackpfeifenarten näher beschäftigt, von welchen mir das Hümmelchen (nicht zuletzt wegen der humanen Lautstärke) am meisten zusagt - lauter kann mans ja immer machen :)

Wenn ich die deutsche Griffweise drauf habe dürfte ich ja - mal abgesehen von den anderen Faktoren wie dem Blasdruck - die meisten gängigen Sackpfeifen ausser der GHB auch spielen können.

Zum PC: Der Preis spielt prinzipiell keine große Rolle, ich bin ja durchaus mit den Sackpfeifenpreisen vertraut, aber hatte ich den Eindruck, 85€ seien im Vergleich zu anderen PC's (bei denen ja nun auch nur eine einzige Bohrung anders ist --> barocke Griffweise) sehr überteuert.

Zum Hümmelchen - da fällt immer wieder der Name Mario Siegismund. Ich habe ihm bereits 'ne e-Mail mit meinen Vorstellungen geschickt und bin mal gespannt, wie die Antwort ausfällt.

Achja - ganz wichtig für mich: Die Hümmelchen sind ja standardmäßig in c/D gestimmt, Marktsackpfeifen in g/A. Kann man nun mit so einem ein- oder zweibordunigen c-Hümmelchen die gängigen Sackpfeifenlieder (einerseits historisch, andererseits auch die moderneren Rock-Lieder alá InEx, Saltatio Mortis etc.) 1:1 nachspielen? Meinem Verständnis ja eigentlich schon, da beide Spielpfeifen eine Oktave + 1 umfassen, man müsste dann ja nur anders greifen (wie gesagt, sorry - blutiger noch-nicht-Anfänger :D ). Aber die Bordune spielen dann ja trotzdem d-Moll... wie funktioniert das?

Nochmals danke für die ausführliche Antwort!

LG
Starphonic
 
Denke das mit der Flöte ist der Beste weg.

Ich selber besitze auch ein c/D Hümmelchen mit einer Bordun von Siegismund. Das ist mittlerweile an die 5 Jahre alt. Wobei ich das letzte Jahr nicht mehr so oft gespielt habe. Der Sack ist noch dicht, aussen zwar schon recht abgeschrubt, aber ansonsten in sehr gutem Zustand. Er verbaut Plastic Reeds, welche recht langlebig sind. Ich habe mir gleich eingestimmtes Ersatzreed mitschicken lassen, und bekam noch Bastelmaterial um selber welche herzustellen. Letzteres habe ich aber noch nicht gemacht.

Das Hümmelchen passt Lautstärketechnisch super in eine Wohnung, absolut nicht zu laut. Es klingt schön warm, vielleicht etwas nasal. Die Bordune lässt sich durch rausziehen schnell und sicher auf den Grundton stimmen, und mit einem Stöpsel von C (Dur) auf D (mol) anpassen.
Mein Hümmelchen hat / hatte aber seit Anfang an das Problem, dass ich beim a und h mehr Druck geben muss, damit der Ton stimmt, beim C muss ich wieder etwas nachlassen. Dachte damals, dass das normal ist. Konnte aber in der Zwischenzeit mal ein Hümmelchen von Santala (Schweizer Hersteller) anspielen, dass das nicht hatte.
Speziell bei Siegismund Hümmelchen ist auch, dass es über den Grifflöchern keine Einkerbungen gibt. Die Grifflöcher sind nur etwa so dick, wie eine Streichholz, dass heisst man spürt die Löcher sehr schlecht, was es am Anfang etwas schwieriger macht. Ist man mal daran gewöhnt gehts dann leicht. Aber wenn du dir eines bauen lässt, kannst du ihn sicherlich auf fragen, ober dir Vertiefungen über den Löchern macht.

Ich denke das Siegismundhümmelchen ist für den Preis ok. Ist ja günstiger als von anderen Erbauern, hat dafür aber auch seine Mängel. Wobei er in den letzten 5 Jahren sicher auch einiges dazu gelernt hat. Vielleicht wäre ja ein Güntzel auch was für dich.
http://www.dudelsackwerkstatt.de/renaissance/huemmelchen/ Der hat schon einen sehr guten Ruf. Andere bekannte Bauer wären dann auch Rogge, Fischer, Ross, Hofmann.

Ja so ein Marktsack, haut auch in einem Proberaum recht laut rein. Was etwas leiser ist, und mir vom Klang ohnehin besser gefällt ist eine Schäferpfeife. Die sind zwar lauter und dominanter als Hümmelchen, lassen sie aber bei toleranten Nachbarn auch in der Wohnung spielen. Bei denen gibt es auch verschiedene Griffweisen. Alle haben ihre Eigenheiten. Ein Hümmelchen wird nie "knallen" wie ein Marktsack, sondern immer zierlicher und wärmer klingen.

So lange du allein spielst, ist es relativ Egal, ob die Noten nun für D oder A Stimmung sind. Spielst du mit anderen Instrumenten zusammen, müsste man dementsprechend transponieren.

Ich habe mir damals den Codex verus besorgt. Eine gratis Liedersammlung mit 50 alten, und Alt klingenden Liedern besorgt. Die meisten Stücke kannst du mit c/d oder g/A spielen. Da sind auch ziemlich bekannte Melodien drunter, die auch Corvus Corax, in Extremo, SaMo, oder Schandmaul aufgegriffen haben. Eine andere Liederquelle ist die Carmina Burana.
Codex Verus: http://de.scribd.com/doc/51139880/Codex-Verus-2#scribd oder https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&sqi=2&ved=0CB0QFjAA&url=http://kirovnet.ru/forum/index.php?action=dlattach;topic=65992.0;attach=292124&ei=M7mqVJLCCMXkaJTugpgO&usg=AFQjCNEI5n7F_BkJOwgR8DPg9kIIMyz0nA&bvm=bv.82001339,d.d2s

Die Originalseite ist leider down.

Ich habe die meisten Stücke damals während der Wartezeit mit der Blockflöte geübt und nach Erhalt des Hümmelchens direkt loslegen können. Weiterer Vorteil des Hümmelchen ist natürlich der geringe Luftverbrauch.
Auch als ich 2 Jahre Hümmelchen gessielt habe, hatte ich keine Puste für nen grossen Marktsack. Andererseits konnte ich dank der gelernten Technik ohne grosse Probleme auf einer Schäferpfeife spielen.
 
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Super, vielen vielen Dank für die beiden Antworten! Hat mir großartig geholfen.

Diese Hümmelchen kann man ja sicher auch zu - relativ - geringem Kostenaufwand vom Herrn Siegismund warten o. reparieren lassen, denke ich. Ich warte mal auf die Antwort.

Mittwoch kommt die Blockflöte an, dann befasse ich mich erstmal damit. Wenn ich weitere Fragen habe, schaue ich hier einfach nochmal vorbei :)

Guten Wochenstart,
Starphonic
 

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