Also ich habe ebenfalls den Statesman Quad EL 84 seit etwas mehr als nem Monat.
Zum Thema "klingeln" vom Hall oder ähnliches:
Wichtig ist doch, dass der Amp während er steht ruhig ist.
Ich denke kein Verstärker der Welt wurde so konzipiert, dass er, wenn er während des Betriebs gekippt oder bewegt wird, ruhig bleibt.....du wärst auch der erste Gitarrist, den ich kenne, der während des Spielens seinen Amp bewegen kann oder das Gefühl hat, ihn bewegen zu müssen ;-)
Von daher kann ich dein "Problem" nicht ganz nachvollziehen wäre ja so, als wenn man bei einem Auto sagen würde
"...aber wenn ich während der Fahrt die Fahrertür öffne, macht er ganz unangenehme Windgeräusche...." ;-)
Zum Sound:
Ich muss sagen dass ich am Tag wo ich den Statesman zuhause ausgepackt und angecheckt habe mit meiner Strat erstmal ähnlich wie du auch dachte:
oh Mann...der ist kaputt....der klang so britzelig und zizzelig komisch zu beschreiben.....je länger ich den Amp dann allerdings gespielt habe, desto mehr habe ich gemerkt, dass der erste Eindruck eher an meinen bisherigen Hörgewohnheiten lag und nicht an der Soundqualität des Amps ich hatte wohl einfach zu oft mit dem Pod X3 Live gespielt und mich an diese doch irgendwie digital klingende Ampsims gewöhnt.
Der Statesman hat nen ganz eigenen wie ich finde sehr hochwertigen Klangcharakter, er klingt agressiv aber gleichzeitig sehr weich, nachgiebig und im positiven Sinne schönfärberisch.....mittlerweile bin ich nach diesem Sound süchtig habe sogar als Konsequenz vom Spielen mit dem Statesman mittlerweile meinen Pod X3 Live verkauft, da ich nach diesem Hammersound nicht mehr digitale Ampsims spielen wollte...wenn ich meinen Statesman nun nicht live mitnehmen kann, kommt ein nigelnagelneuer H&K Tubeman zum Einsatz.
Der Amp ist halt ein ziemlicher Charakter-Kopf und klingt halt nicht wie diese typischen "glattgebügelten" Sounds, die man leider immer öfter auf irgendwelchen Produktionen hört auf denen oft die Mitten raus sind, die ich für einen musikalischen Gitarrensound sehr wichtig finde.
Deswegen würde ich den Amp wirklich erstmal ein paar Tage spielen, für Blues, Funk und Fusion kann ich mir mittlerweile derzeit keinen geileren Amp vorstellen ich liebe den Statesman. Ich teste allerdings grundsätzlich keine Amps über der 1000 Euro-Grenze mehr, die Gefahr, mit meiner besseren Hälfte Streß anzuzetteln, wenn neben meiner CS Strat noch ein 2000-Euro-Suhr-Combo her müsste, wäre zu groß:
Wenn ich einen Amp nicht teste, der schweineteuer ist, kann ich auch kein GAS kriegen ;-)
Aber wie gesagt am Anfang dachte ich auch der wäre irgendwie "kaputt", aber vielleicht wirst du nach längerem Spielen den Sound des Statesman zu schätzen wissen, er ist meines Erachtens auch einer der wenigen Tube-Amps (JA ich weiss "offiziell" ist es ein Hybridverstärker, da trotz Vor- und Endstufenröhren auch Halbleiter an der Signalführung beteiligt sind) der wirklich auch bei Zimmerlautstärke schon sehr geil klingt und wenn die Endstufe ins Spiel kommt, geht richtig die Sonne auf...
Der Amp klingt halt im besten Sinne "klassisch", damit kann man schlecht bis Recht Metal oder ähnliches spielen.
Ich finde mit dieser Verbindung zwischen klassischem Sound und moderner Technik hat H&K mittlerweile einen Recht eigenen Sound entwickelt, mein Tipp mal zum Testen:
Im Overdrive-Kanal Mitten raus und Höhen voll rein, Bass auf etwa 13 Uhr, Gain auf etwa 11 Uhr und dann mal mit ner mindestens Mittelklasse-Strat (so alles ab Mexiko aufwärts) an den Amp ran....im mittlerem Crunch liegen die wahren Stärken vom Statesman, ist halt eher ein Blues- oder Schrammelamp als ein typischer Power-Chord-Amp.
Da klingt mit dem Setting viel von AC 30, Fender oder Marshall mit aber doch mit eigenem Charakter.
Selbst mit den Mitten komplett raus klingt der Amp immer noch durchsetzungsfähig und irgendwie doch "mittig" im positiven Sinn....auch wenn du mit Treble- und Mittenreglern experimentierst wirst du merken, dass beide Regler sich gegenseitig beeinflussen.
Puh....ich merke dass ich noch ein Review zum Statesman schreiben wollte, hab halt nur mal geschrieben, dass ich dieses "Der Amp muss kaputt sein"-Gefühl am Anfang auch hatte.
Was auch hilft: Spiel den Amp mal wirklich im Bandkontext oder auch zu nem Lied von CD, gerade im Zusammenspiel in der Band merkt man, dass das Teil sehr praxisgerecht abgestimmt ist und sich gut durchsetzt.
Wenn das alles nix hilft vermute ich einfach, dass du nicht den passenden Amp gefunden hast, mich könnte man zum Beispiel mit Engl- oder Mesa Boogie-Rectifier-Amps verjagen für andere sind das tolle Verstärker ;-)